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Windows 2003 Server als Load Balancer verwenden

Ist es möglich an einen Windows 2003 Server, der bereits in einem Netzwerk mit Internetzugang hängt einen weiteren Router anzuschließen und diesen dann als Load Balancer für weitere Clients zu verwenden?

Hallo!

In einem Netzwerk ist ein Standardrouter vorhanden, der das Netz mittels "DSL 384" an das Internet anbindet. Leider ist auf Grund der Lage keine höhere Bandbreite möglich. Auch ein zweiter Internetanschluss kann derzeit nicht beantragt werden.

Glücklicherweise habe ich herausgefunden, dass maximaler Empfang über HSDPA besteht. Meine Überlegung: Ist es möglich, einen UMTS (HSDPA-) Router an die zweite Netzwerkkarte des Server mit Windows 2003 Server anzuschließen, und diesen dann als Load Balancer für die Clients zu verwenden, so dass dieser zwischen den beiden Internetleitungen (dem DSL und dem UMTS Router) die Anfragen verteilt?

Da die UMTS Karte ein Bandbreitenlimit von 5GB / Monat hat, und dieses bei weitem Überschritten wird, müsste auch eine kleine Kontrolle möglich sein. Wichtig ist mir aber, dass es überhaupt irgendwie funktioniert, das mit dem Limit ist der zweite Schritt..

Anmerkung: Bei dem bestehenden Router handelt es sich um einen Hermes Router, der noch andere Funktionen übernimmt. Er muss weiterhin am Switch bleiben und kann nicht direkt an den Server angeschlosen werden (falls dies eine Rolle spielt).

Sehr ihr da eine Möglichkeit?

Danke im Voraus!

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Tobbel
Tobbel 20.01.2009 um 22:26:45 Uhr
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Du hast da wohl was falsch verstanden, Load Balancing geht ein bisschen anders. Du hast z.B. vier Webserver und willst die Last gleichmäßig auf alle vier verteilen. Das was du brauchst kannst du routing machen. Du kannst dem UMTS Router den gleichen Metric Wert zuweisen wie der DSL Router hat. Dann sollte das auf jeden fall für den ausgehenden Verkehr funktionieren. Ob das allerdings für eingehenden Traffic funktioniert weiß ich nicht. Aber zwei sachen kann ich dir noch auf den weg geben. Load Balancing ist das nicht und ich würde auch niemals einen UMTS Router an einen Server anschließen.
GermanDev
GermanDev 20.01.2009 um 23:26:27 Uhr
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Danke für Deine schnelle Antwort!

Wie mache ich das mit dem Metric Wert? Und was trage ich als Gateway ein?
Der eingehende Traffic ist in diesem Fall zu vernachlässigen; den Löwenanteil macht der ausgehende Traffic aus.
Tobbel
Tobbel 21.01.2009 um 09:27:33 Uhr
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Den Metric wert kannst du eingeben über die CMD.
Der Befehl sollte so aussehen:

route add 0.0.0.0 mask 0.0.0.0 [die IP von deinem GW] metric 1 if 1
route add 0.0.0.0 mask 0.0.0.0 [die IP von deinem GW] metric 1 if 2

if 1 und if 2 stehen für die Netzwerkkarten. Wenn beide den gleichen Metric Wert haben, sollte der Traffic auf beide NIC's verteilt werden.

Gruß
GermanDev
GermanDev 21.01.2009 um 10:00:30 Uhr
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das heißt ich würde einmal als Gateway den Router1, einmal als Gateway den Router zwei wählen, oder?

Beispiel:

IP Server: 10.33.106.1
IP Router1: 10.33.106.2
IP Router2: 10.33.106.3

dann würde ich auf dem Server (und zwar nur da, oder?)

route add 0.0.0.0 mask 0.0.0.0 10.33.106.2 metric 1 if 1
route add 0.0.0.0 mask 0.0.0.0 10.33.106.3 metric 1 if 2

ausführen, und bei den Clients dann die IP des Servers als Gateway eintragen, woraufhin auch bei ihnen der Traffic aufgeteilt wird, oder?

Muss ich diese Eingabe irgendwo in einem Batchfile ablegen, damit sie bei jedem Reboot erneut ausgeführt wird?

Vielen Dank für Deine Hilfe!
aqui
aqui 21.01.2009 um 10:11:34 Uhr
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Nein, wenn alles funktioniert einfach nur ein "-p" am Ende der Route Kommandos angeben !
Damit werden sie -p(ermanent) !

Kannst du prüfen wenn du nach dem Rebbot route print eingibst, dann müssen sie noch da sein !

Nebenbei gesagt: Dein Szeanrio ist zum Scheitern verurteilt von Anfang an, denn es basiert auf falschen Tatsachen was das statische Routen unter Windows anbetrifft face-sad

Traffic wird niemals bei statischen Routen verteilt so wie du das gerne möchtest und oben behauptet wird !!
Was hier passiert ist das die Route mit der besseren Metric IMMER gewinnt. Also am Beispiel von oben wird der Traffic IMMER über 10.33.106.2 gesendet.
Erst wenn das ausgefallen ist, dann geht er über 10.33.106.3.
Wären beide Metriken gleich, passiert auch keineswegs ein Load Balancing sondern es gewinnt die erste Route die als erstes in der Route Table steht.

Windows kann KEIN Load Balancing von sich aus. Das ist technsich mit Windows Bordmitteln unmöglich und ein Fakt.
Du musst zwangsweise einen externen Load Balancing Router mit 2 WAN (Wide Area Network) Schnittstellen verwenden wie z.B. den Draytek Vigor 2910.
http://www.draytek.de/Produkt_Vigor2910.htm

Der hat noch den Vorteil, das er gleich direkt eine UMTS Verbindung supportet über einen UMTS Adapter.

Wie du dann das Load Balancing konfigurierst kannst du HIER:

http://www.draytek.de/Beispiele_html/Ethernet_WAN_LAN/Load_Balance_Poli ...
bzw. hier:
http://www.draytek.de/Beispiele_html/Ethernet_WAN_LAN/Dual_WAN.htm

genau nachlesen !
Wie man den UMTS Adapter einbindet siehst du hier:

http://www.draytek.de/Beispiele_html/Anwendungen/V2910_3G.htm

Bezogen auf dein Netz sähe eine sauber funktionierende Lösung für dich dann so aus:

0d9d33086f598771c6890fd365b0aaab-lb3

Natürlich kannst du die Bandbreite über das UMTS Netz am Router konfigurieren und auch automatisch stoppen wenn das Limit erreicht ist.
GermanDev
GermanDev 21.01.2009 um 11:11:34 Uhr
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können die Clients im Lan1 denn dann trotzdem noch auf andere Rechner im Lan2 zugreifen?
aqui
aqui 21.01.2009 um 11:50:12 Uhr
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LAN 2 ist nur ein Koppelnetz also ein Kabel mit dem du Hermes und den LB Router verbindest.
Da ist sonst nix drin.

Wenn du die IPs am Hermes Router nicht verändern kannst dann musst du im LAN 1 eine neues Netz installieren und routen oder NAT zum LAN 2 machen.
Das kann der Router selbstverständlich auch und dann können natürlich auch alle Clients in LAN 1 und LAN 2 aufeinenader zugreifen...
GermanDev
GermanDev 21.01.2009 um 19:02:20 Uhr
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Das hört sich sehr gut an, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Tipp!

Der Hermesrouter ist von einem Systemhaus gestellt, und ich kann leider nicht seine IP verändern. Auch ist der Zugriff vom Hermesrouter auf den Server (ein Weiterer, nicht der oben erwähnte) nur über diese IP möglich, da diese in der Software fest verdrahtet ist (was ich persönlich für Blödsinn halte, ist aber leider so..).

Also würde ich einen kleinen Switch betreiben, an dem der Hermesrouter und der zweite Server, sowie der Draytek Router hängen. Funktioniert das so? Kann ich den WAN Port vom Draytek so konfingurieren, dass er den Hermesrouter als Gateway findet?

Um nicht in bestehende Wartungsverträge einzugreifen darf ich keine Manipulationen am zweiten Server oder Hermesrouter vornehmen. Es muss sichergestellt sein, dass der Hermesrouter (auf den sich per VPN für eine Fernwartung verbunden wird) die anderen Clients, die nach der Grafik oben in Netz 1 hängen würden (um eine schnellere Internetverbindung zu bekommen) weiterhin unter ihrer alten IP vom Hermesrouter und dem zweiten Server, also von Netz 2 aus, erreichbar sind. Kann ich den Draytek dafür verwenden eine Verbindung zum zweiten Netz (bzw. von seiner WAN Schnittstelle, wo LAN 2 dranhängt) zu den Geräten, die an der LAN Schnittstelle angeschlossen sind herzustellen?

Vielen Dank für die Hilfe!
aqui
aqui 22.01.2009 um 12:39:32 Uhr
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"..Funktioniert das so? Kann ich den WAN Port vom Draytek so konfingurieren, dass er den Hermesrouter als Gateway findet?.."

A: Ja, das funktioniert so und JA der Draytek kann mit eienr statischen IP versehen werden und das funktioniert auch so !

An dem bestehenden Netz (2ter Server, Router) muss rein gar nichts angefasst werden !!
Dir sollte aber klar sein das dieser 2te Server dann auch NUR über den Hermes Router rauskommt, nicht aber über deine neue Load Balancing Verbindung !!