matze81
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Erfahrungsbericht: Eine neue Telefonanlage mit neuen Verträgen an 11 Standorten

Moin,
ich möchte mal meine Erfahrungen bei der Migration einer Netphone mit All-IP Anschlüssen zu einer 3CX mit Conpanyflex etc. berichten. Die 3CX läuft on prem am Hauptstandort.

Wir haben zunächst mit 2 Standorten begonnen. Diese sollten zu Testzwecken dienen um zu entscheiden, ob wir weitermachen.

Standort 1:
Standort 1 hatte bisher einen ADSLer per All-IP Anschluss und 3 Rufnummern. Zwischenzeitlich war Glasfaser gelegt worden und das Telefon wurde sehr wenig genutzt. Am Tag der Umstellung wurde der SIP-Trunk aktiv, ein zusätzlicher Nummernblock wurde noch hinzugefügt. Der DSLer war am nächsten Tag tot, die Telefone verrichteten ihren Dienst, alles war supi.

Standort 2: Standort 2 wurde vom Vermieter mit Internet versorgt. Hier gab es bisher keine Festnetztelefonie, daher konnte hier auch nicht viel schief gehen. Die Schaltung erfolgte parallel zu Standort 1, nach ein paar Haken setzen klingelten die Telefone am Standort.

Damit war für uns der Test abgeschlossen und es ging an die große Migration.

Standort 3:
Vorgesehen war am 24.11. Standort 3. Hier sollte von den örtlichen Stadtwerken Glasfaser gelegt werden. Der Standort zog an diesem Tag in einen Neubau auf dem gleichen Gelände. Da im Juli die Glasfaser gelegt wurde (zusammen mit dem Hausanschluss) riefen wir ende Oktober noch mal an um zu klären, was wir für eine Bandbreite haben wollen. Ok, also wir hatten zwar gerade die Rechnung über 20.000 EUR für den Glasfaseranschluss bekommen, aber man hatte nur ein Leerrohr gelegt. Wir haben den Vertrag gebucht und die Endmontage sollte mit Prio erfolgen. Am 24.11. frage ich noch mal an, wann der Trupp kommt. Äh, da kommt kein Bautrupp. Das Leerrohr geht auch nicht bis zum Glasfasernetz sondern nur bis zur Grundstücksgrenze und da brauchen wir erst einmal eine Baugenehmigung. Bisher gab es einen VDSLer mit Anlagenanschluss etc. Der war aber im Rahmen der Migration zu Company Flex weggekündigt und für das neue Gebäude kein neuer VDSLer beauftragt. Ok, tief durchatmen. Das Drama ging weiter, der Gigacube hatte keinen Empfang, O2 hat es dann gebracht. Um den 5.12. sollte die Endmontage erfolgen. Am 3.12. rollten die Bagger an um den Tiefbau abzuschließen. Am 5.12. war der Anschluss zwar gestört aber aufgrund einer fehlenden Steckverbindung im Pop und die Tatsache, dass sie keinen dafür qualifizierten Techniker da hatten, nicht abgeschlossen. Am nächsten Tag lief es dann aber, allerdings nur aufgrund von gesteigerten Konfliktpotential.

Standort 4:
Machen wir am Standort 4 weiter. VDSLer All-IP mit Anlagenanschluss. Sollte auf CompanyFlex Access und SIP-Trunk umgestellt werden. Leider musste ein Techniker kommen. Er klingelte mit den Worten: Ich habe 10 min. Nach 12 min. rauschte er wieder ab. Leider hat er die Leitung nicht mehr durchgemessen. Synchron mit 3 MBit... Der Techniker zur Entstörung kam zum Glück recht zeitnah.

Ok, 4 Standorte, 2 die Katastrophe. Machen wir mit Standort 5 weiter.

Standort 5 und 6:
30.11. Der Techniker fuhr zum Standort 5. Es gab nur einen DSLer mit 3 Rufnummern. Der Techniker kam, aufgrund der Migration zu Comany Flex waren die DSLer seit 0 Uhr tot, da wir die Umstellung nicht manuell starten konnten. Der Techniker parkte, sah die beiden Mitarbeiterinnen vor der Tür und fuhr wieder.
Am Standort 6 kam der Techniker, hatte nur 10 min. Zeit und schaltete die Dose... Allerdings nicht die, an der er hinterher gemessen hatte, denn da lag noch der alte DSLer drauf, der neue konfigurierte Port wurde auf den Nachbarn geschaltet...

Ok, meine Stimmung kippte etwas. Ich war schon auf dem Weg zum Standort 7, zwei Kollegen sollten sich um 5 und 6 kümmern.

Standort 5 wurde am nächsten Tag angeklemmt. Nachdem wir kapiert hatten, dass Standort 6 die Leitung tot ist, rief ich bei der Telekom an. Störung aufgenommen um 16 Uhr. 4 Stunden Entstörservice. Antwort: In der Region machen die Techniker um 18 Uhr Feierabend. Am nächsten morgen kommt einer zwischen 8 und 10. Am nächsten Tag sah ich im Life-Tracking, dass er noch über eine Stunde braucht. Aussage der Hotline: Der hat eine so lange Anfahrtsstrecke, ist unterwegs, verspätet sich etwas. Um 10:35 stand er auf: Noch über eine Stunde. Anruf, Nachfrage beim Techniker durch die Hotline: Der Techniker hat gesehen, dass er von DSLern keine Ahnung hat und dreht wieder um, wir melden uns. Nachdem meine Geduld endgültig am Ende war kam um 11:30 ein Techniker der wusste, was er tat.

Also Standort 5 und 6 Katastrophe, beide Standorte für über 24 h ohne WAN-Access.

Standort 7: Der Techniker der Telekom kommt, schließt an, misst durch, läuft. Perfekt. Der erste Standort ohne Katastrophe.

Standort 8: Der Telekom-Techniker kommt, es läuft alles. Perfekt, WAN-Access per DSL, Rufnummernblock im Company Flex SIP-Trunk.

Standort 9: Abschalten des alten ADSLers, Glasfaser liegt schon vom lokalen Anbieter. Rufnummern werden übertragen. Alles gut.

Standort 10: Der Telekom-Techniker kommt, FTTH über die Telekom. Es läuft.

Hauptstandort: Wir haben zum Glück schon einen alten VDSLer über den wir die Telefonie routen. Dazu noch einen SIP-Trunk. Ich habe die Telekom aufgefordert erst alles neue zu schalten und erst dann das alte zu kündigen. Die Entscheidung war richtig. Zu uns gehen 30 Leitungen ins Haus, alle zu uns. Messung des Technikers: Auf der Leitung Fremdspannungen, wir beschränken die Bandbreite auf 16 MBit. Es läuft, aber es könnte besser sein. Die 16 MBit laufen, reichen aus, aber dennoch reiht es sich in die Katastrophenreihung ein.

Das nächste ist der Glasfaseranschluss am Hauptstandort (der DSLer für die Telefonie wird benötigt da die Registrierung am SBC der Telekom über die 3CX nur reibungslos von der Telekom läuft).

Ein großes blaues unternehmen. Liefert bisher sym. Glasfaser. Ein lokaler Anbieter bietet uns asym. Gigabit mit DSL-Failover für 250 EUR, allerdings neue IP-Adresse. Der alte, blaue Anbieter bietet uns für ca. 500 das gleiche an. Schaltung sollte ursprünglich im Juli erfolgen. Ok, im September wusste man, welche Formulare man haben will und man hat 5 mal zwischendrin die ausgehandelten Konditionen vergessen.

Explizit mehrfach drauf hingewiesen: Wir brauchen die alte IP-Adresse wieder. Ja, das klappt. Im Rahmen der Auftragsrealisierung: Wir brauchen den alten IP-Adressenbereich. Ja, das klappt. Der Techniker kommt im Dezember und will alles zusammenschrauben: Das ist euer neuer IP-Adressenbereich. Äh, nein...

Ok, Hotline sagt: Wir routen den alten auf den neuen. Ok, meinetwegen. Nächster Tag durch die Technik: Das geht nicht, dann funktioniert der Failover nicht mehr.... To be continued.

Insbesondere, wenn irgendwelche Sub-Sub-Sub-Unternehmen der Telekom kommen wird es ###e.

Ich wollte hier mal meine Erfahrungen los werden. Ich finde, dass der Service immer schlechter wird.

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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 11:12 Uhr

manuel-r
manuel-r 23.12.2022 aktualisiert um 01:01:01 Uhr
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Deine Probleme beziehen sich ja eigentlich nur auf die Provider von denen du deine Leitungen hast oder bekommen solltest. Das ist allerdings wahrlich eine Katastrophe. Vor Jahren durfte ich schon mal ähnliche Erfahrungen machen.
Seitdem sind wir mit allen Standorten bei einem lokalen Provider wo man mehr oder weniger alle Beteiligten persönlich kennt. Seitdem nie wieder derartige Odyseen erlebt.

Manuel
Visucius
Visucius 23.12.2022 aktualisiert um 05:05:00 Uhr
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Telekom(iker) ist klar.
„Blaues Unternehmen“ = Mnet?

Beruhigend, dass es „im großen“ genauso beschissen läuft, wie im kleinen.

PS: Ich würde den Titel aber auch ändern