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APC USVs erkennen defekten Akku nicht

Moin, ich habe bei diversen Kunden in den letzten Monaten unschönes Verhalten erlebt. In den betreffenden Systemen kommen Smart-USVs von APC/Schneider zum Einsatz, meistens in der Größenordnung 750 - 1000VA, z. B. die SMT750I. Es handelt sich um kleine Server-Systeme ohne redundante Stromversorgung.

Die USVs (USVen?) testen sich gemäß Voreinstellung alle 14 Tage selbst. Das klappt im Grunde auch. Früher[tm] war es so, dass irgendwann die Meldung kam: Mein Akku schwächelt, der sollte mal ausgetauscht werden. Diese Meldungen werden via Powerchute + ServerEye sofort an mich weitergeleitet, so dass ich einen Wechsel ankurbeln kann.

Problem: Diese Meldung ("Akku ist nicht mehr fit, bitte tauschen") habe ich gefühlt schon echt lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Statt dessen läuft es so: Zum Zeitpunkt X wird der Selbsttest vollständig erfolgreich durchgeführt, und zum Zeitpunkt X+14 Tage heißt es dann plötzlich: Der Server hat einen harten Neustart gemacht. Das Ganze ist anschließend reproduzierbar; löst man manuell einen Selbsttest aus, schaltet die USV brutal ab und reißt den Server mit. Nach dem Neustart sagt Powerchute wieder, dass alles in bester Ordnung sei. Nur am Datum des letzten erfolgreichen Tests kann man ablesen, dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht.

Das ist natürlich etwas unbefriedigend. Ich dachte zunächst, es handle sich um Einzelfälle, aber wie gesagt - inzwischen kommt die Meldung über austauschbedürftige Akkus gar nicht mehr, statt dessen geht's quasi unvermittelt und ohne Vorwarnung in den Defekt über. Aufgetreten ist die Sache mehrfach, sobald die Akkus ein bestimmtes Alter erreicht haben (2-3 Jahre). Wird der Akku gegen einen neuen getauscht (es kommen ausschließlich Originale von APC zum Einsatz), läuft alles wieder sauber.

Softwareseitig ist denke ich alles sauber konfiguriert. Und wie gesagt, vorm Auftreten des Fehlers wird stets brav über erfolgreiche Selbsttests berichtet.

Könnt ihr das aus der eigenen Praxis bestätigen? Ich bin jetzt dazu übergegangen, Kunden den prophylaktischen Austausch des Akkus nach einer gewissen Einsatzzeit zu empfehlen, aber besser wäre es, wenn man sich auf die Eigen-Analyse des Gerätes verlassen könnte. Zumal die Einsatzbedingungen (Qualität der Stromversorgung, Temperatur, Last...) und somit die Lebensdauer des Batteriepacks ja sehr unterschiedlich sind.

Lasst bitte mal kurz hören, wie das bei euch ist. Bzw. ob ihr von aktuellen kleineren Smart-USVs in letzter Zeit eine aktive Warnung zum Akkuzustand erhalten habt. Das würde mich sehr interessieren. face-smile

Besten Dank!

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Ausgedruckt am: 26.11.2024 um 00:11 Uhr

Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 26.09.2023 um 19:51:19 Uhr
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Moin,

wenn die USV beim Selbsttest Stirbt ist da mehr im argen. Wie alt sind die USVen denn selbst?

Ich habe das mal bei einer großen USV mit erlebt. Da ist wohl nicht nach Wartungsplan verfahren worden. Ein Kollege kam ausfersehen auf den Selbsttest Button und schwupps war alles instant aus.

Gruß
Spirit
ipzipzap
ipzipzap 26.09.2023 um 20:17:25 Uhr
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Moin,

wenn die USV beim Selbsttest abschaltet, sind die Akkus zu 100% defekt. Und zwar so, das es intern einen Kurzschluß gibt, wodurch die USV dann abschaltet. Schon mehrfach selbst erlebt bei APC.

Der Selbsttest ist auch nicht wirklich aussagekräftig, der prüft ja nur, ob die Akkus 5 Sekunden lang laufen. Besser regelmäßig die Runtime Calibration laufen lassen, dann siehst Du früh genug, wann die Akkus schlapp machen.

So ein regelmäßiger Entladezyklus ist im Allgemeinen auch besser für die Akkus und sie halten länger.


cu,
ipzipzap
Snagless
Snagless 26.09.2023 um 20:23:57 Uhr
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Hallo,

so eine USV kann ja auch mal kaputt gehen;=) Bei uns wird bei APC maximal 2 mal der Akku-Satz gewechselt, d.H. ein Werksakku plus 2 mal Ersatzakku. Dann ist man i.d.R. bei 9 Jahren Laufzeit. Wenn der Kunden dann immer noch einen Ersatz will, dann weisen wir auf ein gewisses Risiko hin, das man da einkalkulieren muss.

Bei redundanten Netzteilen nehmen wir auch immer redundante USVs also 2 Stück, am besten getrennt auf 2 verschiedene Sicherungskreise. Und die USV sollte dann ja auch zum Netzteil passen in Bezug auf Laufzeit im Akkubetrieb.

Und ja hatten wir auch schon, plötzliches ausgehen. Ist aber immer nur bei sehr alten USVs aufgetreten. Oder bei Modellen sie sowieso schon einen Fehler angezeigt haben.

Ich stelle den Zyklus des Selbstests immer auf 1 * Wöchentlich ein wenn es bei dem Modell geht, incl. Mailbenachrichtigung. Und auf die USV kommt immer eine Datumsaufkleber wo man sieht man gewechselt wurde und welcher Zyklus es ist. Bei den neueren Modellen kann man das Modell ja Out of the box an die Schneider Cloud anbinden und hat auch ein gutes Monitoring.

Den Testknopf einfach so drücken ist mit nur einer Stromversorgung keine gute Idee;=) - macht das die USV selber ist man nicht schuld;=)

Gegen Geld kann man das ja auch proaktiv anbieten, der Selbstest ist gut, aber das entspricht halt keiner Realbedingung. Da muss man echt ausprobieren und das ist halt Serviceaufwand. Ich schau mir z.B. auch gerne mal die Steckdose an wo die USV angeschlossen ist, wieviel Last liegt da drauf liegt und was da alles angeschlossen ist. Und ist die USV auch immer Rechner konfiguriert ;=) Ich sehe immer wieder USVs die Mitbewerber verkauft haben die hängen weder am LAN noch steckt das eine andere Steuerleitung dran. d.H. der Server bekommt gar nix mit und irgend wann ist er hat aus.
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 26.09.2023 um 20:33:32 Uhr
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Das mit dem Kalibrierungstest ist eine super Idee. Die USV wird dann tiefen entladen und zeigt auch ihr noch mögliche Betriebsdauer im Ausfall scenario an.
LordGurke
LordGurke 26.09.2023 aktualisiert um 21:42:23 Uhr
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Wie alt sind die Akkus denn? Ab 4 Jahren solltest du die ungesehen tauschen, dann sind die definitiv "durch".
Es reicht dir ein defekter Akku in dem Pack um Spannung und Strom runter zu ziehen — allerdings meistens erst, wenn du auch wirklich Last dran hängst.

Und wenn die Räume entsprechend warm sind begrenzt das die Lebensdauer der Akkus auch spürbar.
user217
user217 27.09.2023 aktualisiert um 10:40:30 Uhr
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Da ich mich den ganzen letzten Monat mit sowas rumschlagen musste kann ich dir was aus der praxis dazu erzählen.
Du Kannst den Kalibrierungstest so oft durchführen wie du willst und das System meldet es wäre alles o.k. ABER
wenn du nicht min. 25% Last auf dem System hast, macht das ding den Test gar nicht weil er dafür die besagten 25% benötigt. Es gibt auch keinen Fehler dazu. Ich habe mir mit einem Heißföhn beholfen..
Akkuzyklus liegt meist bei 48 Monaten.
Leider muss ich nach meiner Erfahrung auch dazu raten die Generex snmp karten mehrmal mit neuer FW/Werkseinstellungen zu resetten da die ALTE Autonomiezeit nach Akkutausch nicht so leicht aus dem System verschwindet. "komisch, ist aber so"
Nach dieser Erfahrung würde ich JEDEM dazu raten sich das mal genauer anzusehen, ich möchte nicht wissen wieviele defekte Akkus mit falscher Autonomiezeit da draußen rumstehen. Man merkt es ja erst sobald der FI/Strom weg ist.
Da hilft nur regelmäßig testen.

Hier war es so das der Akku 1 Jahr alt war, Stromweg, USV hielt keine Minute (10kva). Dirty Shutdown face-sad kotz
Akkutausch, dannach Autonomiezeit = 4minuten obwohl das ding 45minuten zeigen sollte. FW reset- nix, nochmal fw reset autonomiezeit =45 Minuten, alles gut.
computerschuster
computerschuster 28.09.2023 um 10:44:36 Uhr
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Hallo und besten Dank für eure Kommentare.

Ich werde mal bei ausgewählten Installationen ausprobieren, ob eine regelmäßige Runtime Calibration eine Änderung in der Voraussage-Zuverlässigkeit bewirkt. Ist halt auch immer etwas problematisch, wenn der Server weit entfernt steht und man bei Defekten damit rechnen muss, den Server "abzuschießen".

Auch der prophylaktische Tausch des Akku-Packs wird dementsprechend beibehalten.

Was mich wundert ist, dass bei den älteren USV-Generationen die Defekt-Erkennung gefühlt so viel besser funktionierte. In den 2000ern haben wir bei Kunden NIE "auf Verdacht" die Akkus getauscht, sondern immer nur, wenn eine Verschleißmeldung kam (orange/rote LED an). Ich erinnere mich auch nicht, dass mal Server gestorben sind, weil der schlappe Akku zu lange nicht erkannt wurde - bzgl. hartem Shutdown waren die alten Systeme ja doch um einiges empfindlicher. Schon seltsam, das alles.
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 28.09.2023 um 10:58:19 Uhr
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ich schlage vor, dass du vor den Tests alle Systeme nur mit einem Bein auf die USV steckst und mit dem anderen Bein auf Normalstrom/Andere Zuleitung/Weiter USV bindest.

Dann fliegt dir nicht alles um die Ohren.