coreknabe
Goto Top

Dokumentiert Ihr Eure Umgebung?

Moin,

aktuelle hocke ich gerade einmal wieder an der Aktualisierung der Dokumentation unserer Umgebung. Wer den Docusnap-Editor für Konzepte kennt, weiß, was das bedeutet face-wink Da mir unser Betriebshandbuch aber schon diverse Male sehr geholfen hat, nehme ich das natürlich gern (?) auf mich.

Klar ist das Best Practice, Dokumentation sollte sein, aber Hand aufs Herz, macht Ihr das auch? Mit stetiger Aktualisierung? Gibt es bei Euch Betriebshandbücher / Notfallhandbücher? Welche Software nutzt Ihr?

Gruß
Coreknabe

Content-ID: 2002331751

Url: https://administrator.de/contentid/2002331751

Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 12:11 Uhr

1915348599
Lösung 1915348599 25.02.2022 aktualisiert um 10:05:51 Uhr
Goto Top
macht Ihr das auch?
Klar wozu wäre die Doku sonst da, wenn sie nicht aktuell ist bringt dem der sie lesen muss nicht viel oder bringt Verwirrungsgefahr weil Soll und IST voneinander abweichen.
Zumindest in regelmäßigen Intervallen aktualisieren oder eben wenn gerade Zeit dafür da ist.
Welche Software nutzt Ihr?
LaTeX und ne Datenbank mit eigens entwickelter GUI. Aus den Infos baut sich dann ein Doku-PDF fast wie von selbst.
em-pie
Lösung em-pie 25.02.2022 aktualisiert um 10:35:03 Uhr
Goto Top
Moin,

japp. Dokumentiert wird so viel es geht.

Warum: in einer Bude mit ein bis zwei IT-Männekes kann es im Worst Case vorkommen, dass MA 1 im Urlaub und MA 2 plötzlich erkrankt ist. Ohne Doku sind Dritte aufgeschmissen.

Zudem ist es ratsam, eine Doku (auch den Notfallplan) offline außer Haus vorzuhalten. Ist die Bude abgebrannt, muss man (wenn Räumlichkeiten wieder verfügbar sind) schnell ans Rennen gehen können.


Und je Größer die Bude und je mehr Beteiligte wirken, desto wichtiger wird die Doku in einem anderen Kontext:
Jeder muss sehen können, welche Bereiche betroffen sind, wenn sich etwas ändert.


Wir nutzen Bluespice. Die einzelnen Seiten lassen sich mit ein bis zwei Klicks zu einem gesamten PDF-Katalog zusammenstellen. Die kann man dann außer Haus auf einem USB-Stick lagern...


Gruß
em-pie

Edit: Typo
Tezzla
Lösung Tezzla 25.02.2022 aktualisiert um 10:08:15 Uhr
Goto Top
Moin,

wir haben ein WikiJS und ein Passbolt intern stehen, wo jeder seinen Krempel in Ordnung zu halten hat.
Beides kann man berechtigen und teilen (Seite im Wiki, PWs einzeln oder gruppiert an andere User / Gruppen) und im Notfall auch Zugänge zurücksetzen. So sparen wir uns das Gehampel mit Keepass Dateien etc, was wir vorher hatten.
Wir hatten vorher ein DokuWiki, was aber aufgrund der fehlenden Rollen-Rechte-Struktur zu offen war, weil wir als MSP verschiedene Kunden und Systeme zu betreuen haben, wo nicht jeder MA alles immer sehen können muss.

Ich würde mal sagen, dass das immer teil des Tages sein sollte.
Wer das besonders gut (oder halt auch eben nicht) macht, sieht man immer dann, wenn die Person mal nicht greifbar ist.

VG
commodity
Lösung commodity 25.02.2022 aktualisiert um 10:59:59 Uhr
Goto Top
Selbstverständlich wird dokumentiert. So viel wie geht. Allerdings brauche ich dafür nichts Proprietäres.

Einfach, offen, standardkonform, so mag ich es. Dann können auch andere damit arbeiten, wenn es mal sein muss. Und man klebt nicht an einem Anbieter und fängt bei 0 an, wenn dessen Software stirbt.
Ich nehme Cherrytree, das ist mittlerweile in vielen Linux-Distris bereits drin und läuft auch unter Windows prima. Super flexibel, für mich ausreichend.

Ein Wiki ist ein guter Weg, wenn die Doku extern vorliegen muss. Fand ich auch interessant (danke @Tezzla für die Hinweise), für meinen Kundenkreis ist das bislang aber nicht von Interesse.

Viele Grüße, commodity

Edit: Notfallhandbücher ist ein gutes Stichwort. Nehme ich mal in die ToDo auf face-wink Betriebsanleitungen gibt'ts bei Bedarf individuell.
v4rrimka-san
Lösung v4rrimka-san 25.02.2022 um 11:30:30 Uhr
Goto Top
Ich empfehle zumindest die Grundkonfiguration (privat)
und geschäftlich die volle Konfiguration zu dokumentieren.

Da es bei der Fehleranalyse und "regelmäßigen" Problemen ungemein hilft.
Trommel
Trommel 25.02.2022 aktualisiert um 15:05:42 Uhr
Goto Top
Moin,

mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert ... zum Beispiel bei einem Arbeitsplatz? Also genauer meine ich damit, wie "tiefgehend" macht Ihr es? Ich muss mich da manchmal bremsen, denn neben den üblichen Verdächtigen kann man es evtl. ja auch übertreiben. Dokumentiert ihr dort z.B.: die komplette Peripherie mit? Manches geht bei mir auch aus anderen Dokus hervor (z.B.: Standort, Netzwerkanschluss Patchplan, IP-Adresse etc.), das aber sinnvoll zu verknüpfen ist auch nicht immer leicht.

Viele Grüße
Trommel
em-pie
em-pie 25.02.2022 um 15:25:33 Uhr
Goto Top
mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert ... zum Beispiel bei einem Arbeitsplatz? Also genauer meine ich damit, wie "tiefgehend" macht Ihr es?
Hier dokumentieren wir alles, was vom Standard abweicht.
Standard ist bei uns ein ThinClient, zwei Bildschirme, Maus + Tastatur.
Ist dort ein CardReader oder ein Laptop verbaut, wird dies dokumentiert.


Im Bereich Infrastruktur: Klar alle Systeme und deren IP-Adressen, übersichtlich auf zwei bis drei Visio-Charts.
Zusätzlich ein Übersichtlsplan, aus dem Hervorgeht, welche Systeme mit welchen interagieren.
Beispiel: in der Mitte hängt unser Datawarehouse. Von dort gehen überall Pfeile ab zu den Drittanbieterprodukten wie ERP, MES, HR-Software, ... Dadurch hat man auf einen Blick schnell alle Systeme identifiziert, die bei einer Störung/ Änderung relevant sein könnten.
AbstrackterSystemimperator
Lösung AbstrackterSystemimperator 25.02.2022 um 19:07:12 Uhr
Goto Top
mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert ... zum Beispiel bei einem Arbeitsplatz? Also genauer meine ich damit, wie "tiefgehend" macht Ihr es? Ich muss mich da manchmal bremsen, denn neben den üblichen Verdächtigen kann man es evtl. ja auch übertreiben. Dokumentiert ihr dort z.B.: die komplette Peripherie mit? Manches geht bei mir auch aus anderen Dokus hervor (z.B.: Standort, Netzwerkanschluss Patchplan, IP-Adresse etc.), das aber sinnvoll zu verknüpfen ist auch nicht immer leicht.


Bei meinem letzten AG wurde alles dokumentiert. Bis ins kleinste Detail. Pro Kunde, eine eigenständige Dokumentation, die von einem bis zwei Kollegen, gepflegt wurde. Das hat auch sehr gut funktioniert. Gerade im UHD - Bereich konnten die Kollegen direkt sehen, was, wie, wo angeschlossen ist. Inklusive IP - Adresse, Namen usw. Als wenn der Helpdesk quasi selbst vor Ort ist.
Dazu gab es eine sehr umfangreiche Lösungsdatenbank die in diversen Abschnitten und Themen unterteilt wurde, sodass selbst die neuen Kollegen helfen konnten. Das fand ich echt super.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber wird Dokumentation nur Großgeschrieben. Nicht mehr, nicht weniger.
Es ist sehr viel nicht aktuell und wird nicht gepflegt. Es gibt im Grunde zwar eine Übersicht über die Geräte, über die IP-Adressen aber gepflegt ist was anderes. Das fängt damit an, dass Geräte aufgelistet werden, die gar nicht mehr da sind.

Wenn etwas dokumentiert wird, wird es 0815 - mäßig mal eben als TXT - Datei oder Word-Dokument abgelegt, mit denen nichts viel anzufangen ist.

Im Keepass werden Zugangsdaten eingetragen, die IP-Adresse wiederum in einer ganz anderen Excelliste. Einträge oder Änderungen werden nicht dokumentiert / aktualisiert.

Es gibt ein "paar" How-To "Anleitungen die aus paar Screenshots bestehen, wobei wiederum die Hälfte fehlt.

Jeder kocht da gerade sein eigenen Süppchen. Die meisten denken, was ich schon weiß, wird der andere Kollege schon wissen. Dementsprechen werden die Sachen dokumentiert.

Dokumentation wird hier sehr und nur Großgeschrieben.
commodity
commodity 25.02.2022 um 23:11:04 Uhr
Goto Top
Zitat von @Trommel:
mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert
Kollege @AbstrackterSystemimperator hat ja schon schwarz und weiß beschrieben. Obgleich es noch schlimmer geht. Ich bin ja meist im KU-Umfeld unterwegs, also unter Systemhausniveau, da habe ich vom abgebenden Kollegen faktisch noch nie was übergeben bekommen. Gar nichts bis Loseblattsammlung. Ein Keepass für die PW ist schon fast außergewöhnlich. Gern auch Loseblatt. Und nicht nur die stinkigen. Auch die netten haben oft einfach nichts... face-wink

Ich selbst habe im Cherrytree einen Knoten für jeden Rechner, mit den üblichen Daten, Funktion, Name, BJ, IP, MAC, Bezeichnung der HW und Betriebssystem. Dazu Kennzeichnungen der Essentials (Virenschutz, WOL, Fernzugriff, Monitoring, Radius oder Switchport u.a.) nur für den schnellen Überblick, ob noch was fehlt. Dazu ein Feld (nur) für den Zeitpunkt des letzten Checks. (Wenn der was verlangt, kommt das nicht in die Doku, sondern es gibt ein Ticket).l
Sodann Software und angebundene Peripherie. Am wichtigsten: Die Unterknoten Änderungsdokumentation und spez. Probleme. Letzere werden ggf. aus dem Ticketsystem nach Problemlösung zur Rechnerdoku kopiert.
Wenn etwas spezielles zu ergänzen ist, gibt's nen individuellen Unterknoten. Bilder, Dateien und Links werden ggf. eingebettet, bei Rechnern besteht da aber meist kein Bedarf.
Bei sonstigen Geräten werden noch Dokumentationen verlinkt, hilfreiche Links aufgelistet und Einstellungen bebildert. Beim medizinischen Krempel ist ja jedes Ding anders und wenn man das nach Jahren wieder anfasst, ist es entscheidend, was bei der Hand zu haben.

Viele Grüße, commodity
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 27.02.2022 um 15:13:49 Uhr
Goto Top
Zitat von @commodity:

Zitat von @Trommel:
mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert
Kollege @AbstrackterSystemimperator hat ja schon schwarz und weiß beschrieben. Obgleich es noch schlimmer geht.

@commodity: Ich setze noch ein drauf. Unsere IT besteht aus fünf Personen.
Ich
Kollege A
Kollege B
Kollege C&D sind externe DL. (Seit mehr als 8 Jahren tätig).

Zwar wissen Kollegen C&D einiges, aber nicht alles. Heißt, wenn Kollege A mal kein Bock mehr hat und das Unternehmen verlässt, dauert es nicht lange, bis die IT stillsteht.
Da Kollege A das weiß, dass die von ihm abhängig sind, brauch Kollege A nur mit dem Finger schnippen und bekommt fast alles was er will, wenn er wollte :D

Das ist unglaublich, dass die große Firma und wir sprechen von einem Unternehmen, was in der ganzen Welt tätig ist, von einer Person abhängig ist.

Gruß
AS
commodity
commodity 27.02.2022 um 20:16:27 Uhr
Goto Top
ja, ein krasses Beispiel. Wahrscheinlich produziert von einer Geschäftsführung, die sich nicht die Bohne für IT interessiert.

Viele Grüße, commodity
Coreknabe
Coreknabe 28.02.2022 um 09:08:09 Uhr
Goto Top
Moin und danke für Euren Input!

Wir versuchen auch, so ziemlich alles zu dokumentieren. Als ich 2008 im Unternehmen angefangen habe, gab es exakt drei physikalische Server (ein Exchange und zwei DCs, die noch Zusatzaufgaben wie Print- / Lizenzserver innehatten) und eine "Firewall" (Red Hat-Linux mit IPTables). Mittlerweile ist alles virtualisiert, die Anzahl der Server hat sich vervielfacht.
Teils arbeiten wir noch mit Excel (IP-Adresslisten und, superwichtig, Portbelegung für die Switche). Dokumentiert ist außerdem die verwendete Serverhardware und dort installierte Software. Auch sehr hilfreich: Verschiedene Excellisten mit einer Art "Change Log" für verschiedene Systeme (WLAN / AD / Exchange / Fachanwendungen...), so sind entscheidende Änderungen dokumentiert, mitsamt der Kennung, wer die Änderungen wann vorgenommen hat.
Wir setzen auch PRTG ein und listen die eingesetzten Sensoren auf.
Ansonsten die üblichen Dinge wie Netzwerkstruktur usw.
Abschließend versuchen wir, das alles in Docusnap zusammenzuführen, mit Docusnap lassen sich auch prima AD und andere Systeme auslesen. Zu guter Letzt werden dann mehrere hundert Seiten, die da zusammen gekommen sind, ausgedruckt und feuersicher im Tresor gebunkert. Idealerweise könnte mit diesem so entstandenen Betriebshandbuch die Umgebung quasi von null wieder aufgebaut werden.

Leider nicht so ganz einfach, alle Änderungen immer aktuell zu halten, Stichwort Wechselwirkungen und Ach-das-hatten-wir-auch-dokumentiert? face-wink Nun ja, wir versuchen es. Schicker Nebeneffekt: Bei der Aktualisierung fallen immer mal wieder Strukturen auf, die semi-schlau geplant wurden und neu konzeptioniert werden sollten. Die Entwicklung an sich bleibt ja auch nicht stehen und so bemerkt man das Eine oder Andere, was andernfalls vielleicht gar nicht aufgefallen wäre.
Außerdem können wir das Handbuch bei Gelegenheit dem Azubi vorwerfen, um ihn oder sie mit Informationen zu erschlagen face-big-smile

Und wie schon von @commodity bemerkt, das Notfallhandbuch sollte nicht vergessen werden. Schon die Erstellung an sich kann sehr erhellend sein und im ... Notfall kann man sich dran festhalten face-wink

Gruß
Coreknabe
Coreknabe
Coreknabe 01.03.2022 um 09:20:06 Uhr
Goto Top
Update: Ich schließe dann hier mal zu face-smile
Trommel
Trommel 01.03.2022 um 10:48:39 Uhr
Goto Top
Zitat von @commodity:

Zitat von @Trommel:
mich würde mal mehr interessieren, was Ihr so dokumentiert
Kollege @AbstrackterSystemimperator hat ja schon schwarz und weiß beschrieben. Obgleich es noch schlimmer geht. Ich bin ja meist im KU-Umfeld unterwegs, also unter Systemhausniveau, da habe ich vom abgebenden Kollegen faktisch noch nie was übergeben bekommen. Gar nichts bis Loseblattsammlung. Ein Keepass für die PW ist schon fast außergewöhnlich. Gern auch Loseblatt. Und nicht nur die stinkigen. Auch die netten haben oft einfach nichts... face-wink

Ich muss trotzdem noch dazu sagen, dass ich beide Seiten kenne: wir als Systemhaus betreuen sowohl die 2-Mann Bude vom Meister Röhrich als auch den Industriebetrieb mit hunderten Mitarbeitern.
Auch wenn ich mir es rein technisch wünschen würde, inbesondere kleinere Betriebe zahlen Dir keine umfassende Dokumentation bzw. Du hast nicht die Möglichkeit, Dich eine Woche hinzusetzen und alles zu dokumentieren, zu erfassen und aufzubereiten. Dort gilt oft nur, dass es ordnungsgemäß läuft und funktioniert.

Es ist eben auch ein Unterschied, ob man dort fest angestellt ist oder nur hinkommt, wenn man einen Auftrag erhält. Und vieles passiert auch auf Zuruf oder wenn man Feuerwehr spielt. Ich persönlich versuche so viel wie möglich zu dokumentieren und würde auch gerne viel mehr "dokumentieren", aber ich kann mich halt auch keine Woche hinsetzen, wenn ich keinen Auftrag dazu habe oder es mir niemand bezahlt. Aber klar, neue Projekte und Zugangsdaten werden selbstverständlich dokumentiert, aber es gibt durchaus auch Kunden mit den besagten Zetteln, die es dort eben erfassen. Niemand würde es mir bezahlen, wenn ich deren Doku digitalisiere, alle Abhängigkeiten erfasse und so weiter.

Das alles wäre mir auch anders lieber aber so siehts in der Praxis eben aus. Ich mag es sehr, wenn ich ein paar Tage vor Ort im Großunternehmen bin und ich in ruhigen Zeiten auch einfach mal nur "nach dem Rechten" sehen kann und auch die Doku pflegen kann. Dort kriege ich als externer die Zeit. Oder man ist eben "Manuell-Eh-Da" (Angestellt) und kümmert sich nur um ein Netzwerk, immer. Das kannste leider bei kleinen Firmen nicht machen.
commodity
commodity 02.03.2022 um 12:39:18 Uhr
Goto Top
Zitat von @Trommel:
Ja, da bin ich voll bei Dir. Dafür habe ich zwei Gründe ausgemacht:

1. Viele Kunden bekommen das, was sie verdienen. Oft ist das Desinteresse der Geschäftsleitung so groß, dass nur Desaster- oder Austausch-Administration möglich ist. Ich lehne solche Kunden ab, ich verstehe aber, dass viele da nicht nein sagen wollen/können. Dieser Zustand ist aber teils auch den Betreuern geschuldet, denn

2. im KMU-Bereich habe ich festgestellt, dass die Kunden oft nicht vernünftig aufgeklärt werden, warum (und) was wichtig ist. Das liegt nicht selten an den recht begrenzten Kompetenzen/Interessen der sog. Betreuer und weniger am Geld.

Hand aufs Herz, nicht ganz wenige in unserer Branche (aktive Forumsmitglieder natürlich ausgenommen) genießen es auch, zu kassieren, ohne wirklich zu leisten. Die Systeme laufen halt trotzdem und beim Desaster verdient man ja dann noch zusätzlich. Ich habe Ärzte erlebt, die 3000 EUR netto für einen zwei Generationen alten Core-i5 Bürorechner mit Stangenwindows gezahlt haben, einzige "Leistung" des Betreuers war neben der Auswahl des Gerätes das Anlegen des Users "praxis" und das Installieren der Arztsoftware für den Client (die sich automatisiert über das Netzwerk einrichtet). Oder auch Software-Betreuer des PVS-Herstellers, die über zwei Wochen Stunde um Stunde kostenpflichtige Einwahlen machen, weil sie ein vom PVS (wie oft unspezifisch gemeldetes) Problem suchen, das sich später in 10 Minuten löst, weil man erkennt, dass sie in der (Windows-)Firewall den Unterschied zwischen Source- und Destinationport nicht kannten.

Jeder hat mal ein Brett vor dem Kopf - es ist dann aber die Frage, ob man das abrechnen sollte.

Oder das ewig peinliche Thema Telefonanlage, wo heute immer noch Kästen für 3-10 kEUR verkauft werden, weil es der Kunde (und nicht selten der Betreuer) halt "nicht besser weiß". Das Geld des Kunden ist ja nicht weg. Es ist nur woanders. Und der Desinteressierte Kunde (oben 1.) merkt es ja nicht einmal, was für ein Glück. Von den tollen (und teuren) Subscriptions für (dann nicht einmal eingerichtete UTMs) bei KMUs mal ganz zu schweigen. Es gibt zig Beispiele, wo Geld für Dokumentation herkommen könnte face-wink

Es liegt also wahrlich nicht immer nur am Geld. Nicht wenige (auch hier im Forum) betreuen ihre Praxen lieber (als Glücksritter) selbst, weil sie so negative Erfahrungen und das Gefühl haben, schlimmer kann es bei ihnen auch nicht werden. Das finde ich schade, wird aber nur besser, wenn wenigstens die kompetenten Kollegen versuchen, ihre Kunden über den Status des Punktes 1 oben hinweg zu führen.

Viele Grüße, commodity