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Wie sind eure Erfahrungen als oder mit Ü30 Azubis für Fachinformatik Systemintegration?

Tagchen allerseits face-smile

Mir steht in wenigen Monaten eine Veränderung bevor, da mein AG seine IT auslagert und ich nach knapp 12 Jahren nun gehen muss. Ich bin einer von den Fällen, die in den Administrator-Job reingewachsen sind anstatt es vorher richtig gelernt zu haben. Das ist natürlich ein Problem bei der Jobsuche. Ich bin jetzt 36 und habe bereits begonnen mich auf Ausbildungsplätze für Fachinformatiker zu bewerben. Ich kann zwar durch meine Erfahrung schon viel aber das ersetzt nicht eine Ausbildung aus meiner Sicht. Meine bisherige Firma ist recht klein mit etwas über 20 Mitarbeitern. Das Netzwerk ist auch nicht besonders groß und recht überschaubar. Ich kenne mich zwar ganz gut mit der Hardware/Software aus, die wir hier einsetzen aber mir fehlt noch viel an Wissen und Erfahrungen mit anderen Umgebungen.

Gibt es unter euch Leute, die ihre Ausbildung zum Fachinformatiker auch erst später gemacht haben oder noch dabei sind? Wie sind eure Erfahrungen damit? Was würdet ihr mir für Tipps mit auf den Weg geben?

Ich würde mich über Feedback sehr freuen. Wie gehen Betriebe, Ausbilder, angestellte Admins mit Ü30 Azubis um?

PS: Ich hatte neulich ein Gespräch bei einem Systemhaus, welches etwas kleiner ist. Da sagte man ganz klar die haben keinen extra Ausbilder um die Leute zu bespaßen sondern man hätte seinen Aufgabenbereich und bei Fragen kann man die Kollegen ansprechen. Auf Kununu erzählten zwei Azubis dort sei man sehr auf sich gestellt und müsste sich das meiste selbst beibringen. Google ist dein Freund, nach dem Motto. Außerdem werden da Azubis dem Kunden schon als vollwertige Techniker verkauft. Jetzt will ich mal wissen ob das in der Praxis normal ist oder ob mein Gefühl stimmt denn ich bin da sehr skeptisch. Klar muss man auch eigenständig arbeiten können aber während einer Ausbildung erwarte ich vom Betrieb schon, dass man auch aktiv ausgebildet wird. Es gibt doch so vieles, dass man gezeigt bekommen muss denke ich anstatt es zu googeln. Wie ist die Praxis?

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Mitglied: monstermania
monstermania 24.05.2019 aktualisiert um 13:01:58 Uhr
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Moin,
zunächst mal wäre die Frage zu stellen, ob Du Dich in den 12 Jahren im Job beruflich weitergebildet hast. Es gibt diverse Zertifizierungen, die durchaus mehr bringen als ein Facharbeiterbrief. Hast Du überhaupt eine Ausbildung (auch Brachnchenfremd)!?
Gerade wenn man sich nachweislich parallel zur Arbeit weitergebildet hat, kommt so etwas bei einem neuen Arbeitgeber i.d.R. immer gut an. Zeigt es doch, dass der Mitarbeiter gewillt ist sich stetig weiterzubilden.
Als Beispiel nenne ich hier mal Kurse von Microsoft, Cisco, VMWare, Veeam, usw.

Generell ist zu sagen, dass i.D.R. die Ausbildung in einem größeren Unternehmen 'Grundlagenorientierter' abläuft. Hier gibt es teilweise eigene Lehrwerkstätten in denen die Auszubildenden zunächst mal die Basics erlernen, bevor Sie dann im Betrieb eingesetzt werden.
Das aber als reinen Maßstab für die Qualität der Ausbildung zu nehmen wäre aber nicht richtig. Beruf hat auch immer etwas mit Berufung zu tun! Jemand der einen Beruf nur erlernen will, weil es eben gerade 'IN' ist, wird i.d.R. niemals so gut werden, wie Jemand, der diesen Beruf wirklich von Herzen macht.
Bei 12 Jahren Berufserfahrung stellt sich mir jedoch überhaupt die Frage, ob eine Ausbildung das richtige für Dich ist. Gerade im IT-Bereich gibt es ständig was Neues, so dass auch die Ausbildungsinhalte nie richtig aktuell sein können. Derzeit ist die Jobsuche im IT-Bereich ja recht einfach.
Bin jetzt seit über 20 Jahren als Quereinsteiger in der IT und habe in der Zeit einige Arbeitsplatzwechsel hinter mir. Bei den letzten Stellen war die Job-Findung überhaupt kein Problem und ich konnte immer zwischen mehreren Angeboten wählen.
Allerdings habe ich auch diverse Weiterbildungen und immer sehr gute Arbeitszeugnisse vorzuweisen.

Gruß
Dirk
Mitglied: erikro
erikro 24.05.2019 um 13:39:13 Uhr
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Moin,

Zitat von @CaptainProcessor:
PS: Ich hatte neulich ein Gespräch bei einem Systemhaus, welches etwas kleiner ist. Da sagte man ganz klar die haben keinen extra Ausbilder um die Leute zu bespaßen sondern man hätte seinen Aufgabenbereich und bei Fragen kann man die Kollegen ansprechen.

Das ist illegal. §14 1.2 BBiG Sowas sollte man der zuständigen Kammer melden. Echt jetzt.

Ansonsten habe ich mich bei der Lektüre Deiner Frage auch gewundert, warum Du noch eine Ausbildung anfangen und vom kargen Lohn eines Azubis leben willst. Hast Du schon versucht, wo was zu kriegen?

Liebe Grüße

Erik
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 13:40:36 Uhr
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In der Zeit habe ich eine zertifizierte Fortbildung im Bereich Datenschutz gemacht, welche aber auch schon ne Weile her ist.

Es begann als kaufmännische Stelle und dann kamen immer mehr technische Aufgaben hinzu. Eigentlich bin ich gelernter Bürokaufmann. Das ist aber auch nur eine Alibi Ausbildung weil ich damals keinen Platz als Fachinformatiker fand. Ich will den Beruf schon defenitiv ausüben weil ich schon immer Spaß daran hatte.

Ich habe mir viel selbst angeeignet durch Recherche aber wenn ich mir den Ausbildungsrahmenplan für Fachinformatiker anschaue dann sehe ich schon, dass da viele Inhalte drin sind die mir fehlen. Die meisten Stellenausschreibungen für IT verlangen eben eine Ausbildung oder Studium in dem Bereich. Ich würde mich auch ein Stück weit sicherer fühlen wenn es richtig gelernt habe. Nach der Ausbildung kann ich dann ja weitere Fortbildungen machen aber ich denke schon, dass mir so einige Basics fehlen.
Mitglied: erikro
erikro 24.05.2019 um 13:45:05 Uhr
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Moin,

Zitat von @CaptainProcessor:
Ich habe mir viel selbst angeeignet durch Recherche aber wenn ich mir den Ausbildungsrahmenplan für Fachinformatiker anschaue dann sehe ich schon, dass da viele Inhalte drin sind die mir fehlen.

Welche denn?

Die meisten Stellenausschreibungen für IT verlangen eben eine Ausbildung oder Studium in dem Bereich.

Ja, weil das die Personaler immer da reinschreiben. face-wink Ich habe nie irgend eine Ausbildung in dem Bereich genossen und keinerlei Zettel. Bei der Stelle, die ich jetzt habe, wurde ich darum gebeten, mich zu bewerben. In der IT zählt immer noch mehr, was Du kannst, und nicht, welche Zettel Du hast.

Liebe Grüße

Erik
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 13:45:44 Uhr
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Okay, dann werde ich in dem besagten Systemhaus schonmal keine Ausbildung machen. Gut zu wissen.

Ich habe schon einige Initiativbewerbungen verschickt und hatte schon die ersten Gespräche. Wenn ich einen Führerschein hätte dann hätte ich diese Woche wahrscheinlich einen neuen Job gefunden.

Stellenausschreibungen für die IT verlangen meist eine Ausbildung oder Studium in dem Bereich. Damit kann ich halt nicht dienen. Das Ausbildungsgehalt kann man aufstocken durch Fördergelder, da ich zufällig auch nen GdB hab. Nach der Ausbildung habe ich dann ja gute Chancen was gut bezahltes zu finden. Dann lohnt sich das wieder.
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 13:56:14 Uhr
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Halt viele Basics zur Netzwerktechnik, Netzwerkarchitektur, Scripting, Hardware und Elektronik, Programmierung. Ich habe z.B. schon mehrfach kleinere Arbeiten an der Hardware von Desktop-PCs und Notebooks durchgeführt aber nie einen Computer komplett selbst zusammengestellt und zusammengebaut. Da fehlt mir viel Erfahrung und Routine.

Meine Stärken liegen eher im HelpDesk-Support und Monitoring. Installation, Konfiguration der Software und Unterstützung der Anwender bei deren Benutzung. Das ist aber nur ein Teilbereich.
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 24.05.2019 um 14:24:06 Uhr
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Zitat von @erikro:
Ja, weil das die Personaler immer da reinschreiben. face-wink... In der IT zählt immer noch mehr, was Du kannst, und nicht, welche Zettel Du hast.

Naja kommt immer drauf an wo man hin möchte.

Im ÖD kommst du ohne Zettel nicht hin, weil dort nach Aktenlage entschieden wird beim voraussieben bevor man überhaupt zum Test kommt.
Geht man zu einem Menschenhändler der einen in Projekte verkauft wird man zwar sicher erstmal gut unterkommen(für einen schmalen Euro), aber wenn es dann in die Projekte geht wollten die großen Kunden schon Referenzen und Zertifizierungen sehen.
Klar es bleibt auch noch die Option sich selbstständig zu machen aber das ist auch nicht für jeden was.

@CaptainProcessor
Wichtig ist m.M.n. das du dir einen groben Fahrplan zurecht legst wo du hin willst.
Wenn du das weißt nutze die Zeit und Lerne dazu und wenn dabei ein Zettel abfällt einsammeln und abheften.
Wer weiß wo man den in der Zukunft noch gebrauchen kann.
Dazu zähle ich auch Arbeitszeugnisse, wenn man bei mehreren AG war. Kann auch immer mal ein Türöffner sein.

Mit 36 würde ich persönlich keinen FISI mehr machen, da schon eher eine Consulting Firma suchen und durch so viele Kundenprojekte gehen wandern wie möglich um mir viele verschiedene Umgebungen ansehen zu können. Mit steigender Projektanzahl und durchlaufenen Firmen
steigt i.d.R. dann auch die finanzielle Seite.

VG
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 14:34:02 Uhr
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Danke für den Tipp. Das klingt erstmal nicht schlecht aber da ich keinen Führerschein habe kann ich Außendienst schonmal komplett knicken. Da musst du viel unterwegs sein und versuch das mal mit Bus/Bahn. Ich kann auch nicht ständig umziehen bzw. das will ich auch nicht.
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 24.05.2019 um 14:38:25 Uhr
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Hallo,

bei einer vorhandenen Erstausbildung bietet sich ja auch eine Umschulung an. Die dauert "nur" 2 Jahre und endet auch mit der Kammerprüfung. Die Umschulung wird gegebenenfalls auch vom Arbeitsamt finanziert.

Des weiteren besteht auch die Möglichkeit, bei vorhandener Berufserfahrung, die Kammerprüfung als "Externer" ohne vorherige "Lehrzeit" abzulegen. Natürlich muß man neben der praktischen Erfahrung auch den Erwerb des theoretischen Wissens nachweisen. Das könnte man aber mit entsprechenden (Firmen-) Lehrgängen.

Wenn ein Betrieb einen Lehrling ausbildet, erwartet er ja nach Ende der Ausbildung entsprechende Fertigkeiten von ihm, die er in das Unternehmen einbringt. Eine gute Ausbildung ist immer im Interesse des Unternehmens und das ist auch bereit, dafür etwas zu investieren (Zeit, Geld usw.). Von einem Unternehmen, das nur "Azubis" als billige Hilfskräfte sucht, sollte man die Finger lassen.

Sicher ist in großen Unternehmen (zB. Telekom) die betriebliche Lehrausbildung anders (eigene Klassen, spez. Lehrwerkstätten usw. ) organisiert als im KMU-Bereich. Aber auch dort sollten die Lehrlinge nicht ausschließlich beim Gesellen "mitlaufen", sondern auch die Möglichkeit von "Lehrprojekten" haben. Die klassische theoretische Ausbildung erfolgt aber in der Berufsschule (so sollte es sein!), der Betrieb ist dafür nicht da. Im Betrieb wird dann die "Theorie" in der Praxis angewendet/ ausprobiert. Das schließt natürlich nicht aus, das dabei auch spez. theoretisches Wissen vermittelt wird oder im Selbststudium erworben wird (Stichwort. Eigeninitiative).

Ich bin seit vielen Jahren Ausbilder und durch meine "Hände" sind schon über 100 Lehrlinge sowohl in der theoretischen, wie auch der praktischen Ausbildung gegangen. Ich und die Unternehmen, bei denen ich gearbeitet habe, haben das immer so gehalten.

Jürgen
Mitglied: Daemmerung
Daemmerung 24.05.2019 um 14:41:43 Uhr
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Moin,

machst du die Ausbildung, weil du es machen musst, da Stellenausschreibungen es verlangen oder willst du die Ausbildung machen, weil du Interesse daran hast und du wirklich etwas dazulernen willst?

Mit 36 Jahren nochmal in die Ausbildung gehen ist erstmal nichts Schlimmes. Aber du solltest die Alternativen abwägen. Es gibt sicherlich die Möglichkeiten eine Umschulung zu machen, sodass du nicht 3 Jahre auslernen musst, sondern ggf. nur 2 Jahre oder gar 1,5 Jahre.

Viele Stellenausschreibungen verlangen zwar eine Ausbildung oder ein Studium, aber wenn du dein Wissen, das in der Lehre gelehrt wird, durch andere Varianten erlangt hast, also durch Erfahrung, reicht das vielen Firmen schon aus.

Sogar im ÖD ist es mittlerweile nicht überall so, dass du unbedingt eine Ausbildung brauchst. Vergleichbare Kenntnisse oder Erfahrungen in diesen Bereichen reichen aus. Diese muss man durch Arbeitszeugnisse aber belegen können.

Also: Schau erstmal, was du anhand deiner Erfahrung bereits weißt und ob das vielleicht für einen Job reicht. Du musst kein Meister sein, denn i.d.R. wächst man mit seinen Aufgaben rein.
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 24.05.2019 um 14:44:11 Uhr
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Zitat von @Daemmerung:
Sogar im ÖD ist es mittlerweile nicht überall so, dass du unbedingt eine Ausbildung brauchst. Vergleichbare Kenntnisse oder Erfahrungen in diesen Bereichen reichen aus. Diese muss man durch Arbeitszeugnisse aber belegen können.

Zum ÖD:

Wenn man es ohne Ausbildung in die Tests schafft und dort weiterkommt kann es zwar sein das man eingestellt wird. Spätestens bei der Eingruppierung hast du dann das Trauerspiel das trotz Jahrelanger Berufserfahrung die Stufe im Keller steht, weil man den Zettel dafür nicht hat.

Leider ;(
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 24.05.2019 aktualisiert um 14:48:07 Uhr
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Umziehen muss man i.d.R. nicht bei solchen Consulting Geschichten, allerdings wird Reisebereitschaft i.d.R. vorausgesetzt.
Wenn man kein FS hat reicht aber i.d.R. auch der Willen Bahn zu fahren. =) Hab ich selber durch und Bahn hat mir sehr gefallen, da
ich in den 5-7h An-(Sonntags)/Abreise(Freitags) meine Zeit gefunden habe mich um Privates zu kümmern.

Ob man sowas mag oder nicht muss jeder für sich entscheiden/herausfinden.
Mitglied: Daemmerung
Daemmerung 24.05.2019 um 15:01:04 Uhr
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Zitat von @H41mSh1C0R:

Zitat von @Daemmerung:
Sogar im ÖD ist es mittlerweile nicht überall so, dass du unbedingt eine Ausbildung brauchst. Vergleichbare Kenntnisse oder Erfahrungen in diesen Bereichen reichen aus. Diese muss man durch Arbeitszeugnisse aber belegen können.

Zum ÖD:

Wenn man es ohne Ausbildung in die Tests schafft und dort weiterkommt kann es zwar sein das man eingestellt wird. Spätestens bei der Eingruppierung hast du dann das Trauerspiel das trotz Jahrelanger Berufserfahrung die Stufe im Keller steht, weil man den Zettel dafür nicht hat.

Leider ;(
Die Eingruppierung wird dir in der Ausschreibung mitgeteilt. Dort steht i.d.R., dass du, je nach Erfahrung und Fähigkeiten, in die Endgeldgruppen X oder Y kommst. Die Erfahrungsstufe hat damit erstmal nichts zu tun. Die kommt dann ins Spiel, wenn du einschlägige Erfahrungen im konkreten Bereich nachweisen kannst. Andernfalls fängst du halt in Stufe 1 und gehst die Stufen halt durch. Die ändern sich aber ganz automatisch, je nach Endgeldgruppe. Nach einem Jahr kommst du also bei jeder EG in die 2. Stufe.
Mitglied: Kraemer
Kraemer 24.05.2019 um 15:01:11 Uhr
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Moin,

warum willst du einen Beruf lernen, an dem du augenscheinlich nicht ansatzweise genug Interesse hast? Und mal ehrlich: 36 und kein Führerschein?

Das sind für mich die beiden Gründe, warum du bei mir nicht einmal ein Vorstellungsgespräch bekommen würdest. Das Alter dabei ist unerheblich - ich habe schon jemanden ausgebildet, der mit 41 angefangen ist zu lernen.

Gruß
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 15:56:01 Uhr
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1. Ich habe keinen Führerschein weil ich schwerbehindert bin und keinen machen darf. 2. Ich mache den Beruf sehr gerne. Ich hatte schon immer Spaß an IT. Verstehe den Kommentar dazu nicht so ganz.
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 16:01:18 Uhr
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Ich will die Ausbildung machen weil ich dazulernen will und mir die Arbeit in der IT Spaß macht. Immerhin mache ich das auch schon bald 12 Jahre. Und natürlich auch weil eine zertifizierte Ausbildung oft gefordert wird. Für reguläre Jobs bewerbe ich mich ebenso aber die Ausbildung ist für mich ganz klar eine gute Option. Umschulung ginge natürlich auch aber ob das finanziell so klappt bezweifle ich mehr als bei einer Berufsausbildung.
Mitglied: Kraemer
Kraemer 24.05.2019 um 16:24:04 Uhr
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Zitat von @CaptainProcessor:

Immerhin mache ich das auch schon bald 12 Jahre.
Wie schafft man es in 12 Jahren so wenig dazu zu lernen, dass man selbst der Meinung ist, man braucht eine Ausbildung?
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 24.05.2019 um 16:47:03 Uhr
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Manche Bereiche waren halt nie wichtig für meine Arbeit. Auch ein Koch kann nicht alle Gerichte zubereiten nur weil er den Job lange macht.
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 24.05.2019 aktualisiert um 18:42:29 Uhr
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Zitat von @Daemmerung:
Die Eingruppierung wird dir in der Ausschreibung mitgeteilt. Dort steht i.d.R., dass du, je nach Erfahrung und Fähigkeiten, in die Endgeldgruppen X oder Y kommst. Die Erfahrungsstufe hat damit erstmal nichts zu tun. Die kommt dann ins Spiel, wenn du einschlägige Erfahrungen im konkreten Bereich nachweisen kannst. Andernfalls fängst du halt in Stufe 1 und gehst die Stufen halt durch. Die ändern sich aber ganz automatisch, je nach Endgeldgruppe. Nach einem Jahr kommst du also bei jeder EG in die 2. Stufe.

Naja selbst wenn in der Stellenbeschreibung steht EG11, steht dort i.d.R. "bis" EG11. Bei manchen wird das bis auch weggelassen, dann wird allerdings vorher gefiltert im Auswahlprozess wenn ein Studium gefordert wurde.

Aber selbst als FISI wird man nicht über die EG9k kommen auf der EG11 Stelle, da die Formalie nicht erfüllt ist, und dort trotz >10 Jahren Berufserfahrung ging es nur mit biegen und brechen auf die Eingruppierung Stufe 3 für den Einstieg.

Wie die spätere Entwicklung ausschaut, da kann sich schon auch mal eine EG zusätzlich ergeben, z.b. als AG-Leiter.

ÖD lohnt sich m.M.n. nur wenn sich damit arrangieren kann und andere Vorteile draus zieht. 40h und Stift fällt, WE ist Erholung, Gleitzeit etc....
Mitglied: Th0mKa
Th0mKa 24.05.2019 um 19:54:39 Uhr
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Zitat von @H41mSh1C0R:
Zum ÖD:

Wenn man es ohne Ausbildung in die Tests schafft und dort weiterkommt kann es zwar sein das man eingestellt wird. Spätestens bei der Eingruppierung hast du dann das Trauerspiel das trotz Jahrelanger Berufserfahrung die Stufe im Keller steht, weil man den Zettel dafür nicht hat.

Leider ;(

Das ist so nicht richtig, die Stufe hängt lediglich an der Betriebszugehörigkeit. Solltest du die EG meinen hängt die auch nicht an der Ausbildung sondern an der auszuübenden Tätigkeit. Ich z. B. habe EG11 ohne Ausbildung/Studium.
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 24.05.2019 aktualisiert um 20:29:45 Uhr
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Dann stellt sich die Frage warum hier Kollegen die quasi die gleiche Tätigkeit ausüben einmal EG9k(FISI, 10+ Jahre Berufserfahrung, mit Stufe 3 eingestellt) und einmal EG11(5 Jahre Berufserfahrung, mit Stufe 3 eingestellt, aber halt Studium in der Tasche) bekommen.

Der einzige Unterschied in der Bezeichnung ist das EG9k hier --> Mitarbeiter und EG11 --> Sachbearbeiter ist.
Tätigkeit die gleiche. Klar die Ausbildung ist eine andere, aber hieran seh ich zumindestens das der Zettel wohl mehr zählt als die Tätigkeit.

Und der Kollege auf der EG9k hatte keine Chance obwohl die Stelle eine EG11 bietet auf diese eingestellt zu werden, auch mit 10Jahre+ Berufserfahrung in genau dem Bereich.

Der Kollege mit der EG9k hatte auf seine Nachfrage eine höhere EG zu bekommen die Antwort erhalten er könne ja noch ein Studium nebenbei machen. =)
Mitglied: Daemmerung
Daemmerung 24.05.2019 um 21:03:31 Uhr
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Ich verstehe was du meinst und ich kann es auch nachvollziehen, dass du dich über sowas ärgerst. Aber gleiche Aktionen haben wir bei uns auch. Sowas geht einfach teilweise nach Nase, weil es immer anders ausgelegt wird - vor allem, der Punkt " "einschlägige Erfahrungen" wird oft anders interpretiert. Fiar? Nein, sehr unfair. Werd Mitglied einer Gewerkschaft und versuch es zu klären, mehr kann man hier nicht tun.
Grundsätzlich gilt aber, dass der Kollege, der die E9 hat, weniger tun muss, als der mit der E11, andernfalls beantragt man eine Neubewertung seiner Stelle und fordert ggf. eine Höhergruppierung an.
Mitglied: Th0mKa
Th0mKa 24.05.2019 um 21:13:24 Uhr
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Zitat von @H41mSh1C0R:

Dann stellt sich die Frage warum hier Kollegen die quasi die gleiche Tätigkeit ausüben einmal EG9k(FISI, 10+ Jahre Berufserfahrung, mit Stufe 3 eingestellt) und einmal EG11(5 Jahre Berufserfahrung, mit Stufe 3 eingestellt, aber halt Studium in der Tasche) bekommen.
Wahrscheinlich einer der beiden Klassiker, falsche Eingruppierung oder Diskrepanz der ausgeübten zur auszuübenden Tätigkeit.

Der einzige Unterschied in der Bezeichnung ist das EG9k hier --> Mitarbeiter und EG11 --> Sachbearbeiter ist.
Naja, das liegt an der Eingruppierung. Sachbearbeiter dürfen/müssen, im Gegensatz zum Bearbeiter, eigene Entscheidungskompetenz haben.
Tätigkeit die gleiche. Klar die Ausbildung ist eine andere, aber hieran seh ich zumindestens das der Zettel wohl mehr zählt als die Tätigkeit.
Es mag sein das beide das gleiche tun, aber vielleicht soll das ja gar nicht so sein? Das wäre mit der Personalabteilung zu klären.

Und der Kollege auf der EG9k hatte keine Chance obwohl die Stelle eine EG11 bietet auf diese eingestellt zu werden, auch mit 10Jahre+ Berufserfahrung in genau dem Bereich.
Stellen haben bei Tarifbeschäftigten keine Bedeutung, das ist so ein Beamtending. Tarifbeschäftigte sind automatisch entsprechend ihrer auszuübenden Tätigkeit engruppiert.

Der Kollege mit der EG9k hatte auf seine Nachfrage eine höhere EG zu bekommen die Antwort erhalten er könne ja noch ein Studium nebenbei machen. =)
Vielleicht wäre der Arbeitgeber dann ja bereit die auszuübenden Tätigkeiten auf eine EG11 auszuweiten.

Haben denn beide Kollegen eine identische Stellenbeschreibung? Wenn ja hilft gegebenenfalls eine Eingruppierungsfeststellungsklage.

/Thomas
Mitglied: Th0mKa
Th0mKa 24.05.2019 um 21:22:15 Uhr
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Zitat von @CaptainProcessor:

Danke für den Tipp. Das klingt erstmal nicht schlecht aber da ich keinen Führerschein habe kann ich Außendienst schonmal komplett knicken. Da musst du viel unterwegs sein und versuch das mal mit Bus/Bahn. Ich kann auch nicht ständig umziehen bzw. das will ich auch nicht.
Im Consulting wird viel Bahn gefahren, da kann man nebenbei arbeiten. Und die Firmen freunen sich über das angeben mit ihrem ökologischen Fußabdruck.
Mitglied: Tideon
Tideon 25.05.2019 um 10:37:06 Uhr
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moin @CaptainProcessor,

weiß nicht ob es von anderen hier schon angestoßen wurde (tl;dr) :
Denke mal, dass du mit Mitte 30 nicht von nem Azubigehalt dein Leben stemmen kannst.
Wenn du unbedingt den IHK-Abschluss Fachinformatiker haben möchtest, kann ich dir nur sehr ans Herz legen mit der Arbeitsagentur zu sprechen und eine Umschulung zu beantragen! In der Zeit würdest du dann alg1 bekommen, das denke ich mal auf jeden fall besser ist als die ausbildungsvergütung. Bei vielen Bildungsträger bekommst du zusätzlich die Möglichkeit Zertifikate zu machen (kostenfrei! ). Wenn du grob aus der Gegend Düsseldorf oder Bochum kommen solltest, kann ich dir die IT Akademie Dr. Heuer empfehlen(ich bekomme keine Provi oder sonstiges).

Mit deiner langjährigen Erfahrung sollte das ein Kinderspiel sein face-wink

Gruß
Tideon
Mitglied: maretz
maretz 25.05.2019 um 12:01:40 Uhr
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Moin,

sorry wenn sich das jetzt böse anhört - aber mir stellt sich bei dem was ich so lese einfach die Frage: WARUM sollte ein AG dich nehmen? Wenn ich morgen deine Bewerbung auf den Tisch bekommen würde - warum sollte ich dich, ohne Führerschein, Schwerbehindert, seid x Jahren aus der Schule und mehr oder weniger nur 1st Level Support-Erfahrungen nehmen? Warum nicht einen der vermutlich 200 anderen 16-18jährigen bei denen der Schulstoff noch sitzt, die mir nich ständig erzählen wollen wie das zu laufen hat und bei denen ich eben die chance hab das die sogar den Führerschein selbst machen WOLLEN, bei denen keine Familie ggf. dahinter steht bei der dann mitten in der Ausbildung ggf das ganze abgebrochen wird weils bei ner anderen Firma ohne Ausbildung mehr Geld gibt?

Es ist schön das dir das dazulernen Spass bringt - aber das wird auch der deutlich jüngere Azubi-Bewerber sagen. Es ist auch schön das du den Beruf gern machst - macht der jüngere Azubi-Bewerber auch. Nur: Klar kann ich nen Schwerbehinderten einstellen (da gibts idR. ja sogar noch was vom Staat dazu), dafür habe ich aber auch wieder ganz andere Regeln zu befolgen, ggf. sogar eine spezielle Umgebung zu schaffen (Barrierefrei, verstellbare Tische,...). Schön wenns der Staat bezahlt, trotzdem muss es erst mal gemacht werden. Was ist aber wenn es heisst das mal eben am Wochenende durchgearbeitet werden muss - da können mir aber wieder die Sonderregeln ggf. einiges in den Weg legen.

Verstehe es bitte nicht falsch - es ist natürlich schade DAS solche Dinge heute einen Unterschied machen. Speziell in der IT wäre es oft nicht nötig da selbst ein Mitarbeiter der wg. Famiie nen Tag zuhause sein muss heute normal gar kein Problem ist. Bei der Bewerbung spielt es aber eben eine grosse Rolle. Und da würde mir zumindest bei dem was du hier so schreibst eben IRGENDEIN Grund fehlen warum meine Wahl für eine Bewerbung auf dich fallen sollte. Denn deine x Jahre Erfahrung sind da ggf. sogar ein Nachteil. Denn man muss da einige Dinge ausdiskutieren die sonst nich nötig wären... Weiterhin würde ich mir halt auch die Frage stellen ob du mit dem normalen Azubi-Gehalt wirklich deinen Lebensunterhalt stemmen kannst. Kann mir als AG ja ERSTMAL eigentlich egal sein. Nur: Wenn ich glaube das es Eng wird dann kann es ja auch gut sein das du nach 3-6 Monaten kommst und kündigst weil du nen besser bezahlten Aushilfsjob gefunden hast. Schon stehe ich ohne Azubi da, habe Zeit und Geld investiert für nix...

Es ist auch keine Frage ob du unbedingt was dafür kannst. Wenn du aufgrund einer Behinderung den Führerschein nicht machen kannst ist das selbstverständlich nicht deine Schuld. ABER: Du kannst eben auch nicht davon ausgehen das es einen Chef interessiert - der braucht ggf. jemanden der selbst fahren kann/darf. WARUM du den Lappen nich hast is dann egal, du hast den eben nicht. Kein Chef der Welt kann zu mir als Kunde kommen und sagen "Sorry, der Techniker kommt in 3h weil der Bus so lang braucht... Auto wären 30 min aber aufgrund persönlichen Schicksals hat der keinen Führerschein" -> der braucht den Kunden auch nicht wieder anrufen, das ding is durch...

So, was sind also m.E. deine Optionen: Ausbildung eher nicht, sorry, aber die chance is hier denke ich arg gering... Umschulung ggf. - da du ja bereits einige Jahre in dem Job hast. Nur da sagst du selbst das es vermutlich Finanziell nicht geht. Entsprechend bleibt m.E. nur das du dir eben wieder nen Job im 1st Level suchst und versuchst dich über private Weiterbildung und Zertifikate zu verbessern...
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 26.05.2019 um 11:34:09 Uhr
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Hey,

danke für diese offene Bewertung. Es klingt sehr ernüchternd und du hast vermutlich sogar recht damit. Meine Chancen sehen wohl doch schlechter aus als ich dachte. Ich habe den Job bisher immer gerne gemacht und da wo ich aktuell noch bin werde ich auch sehr geschätzt von den Kollegen.

Bin ja auch eigentlich gelernter Bürokaufmann. Vielleicht mache ich ne Auffrischung über ne Schulung dazu und suche mir einen Schreibtischjob. So gerne ich in der IT bleiben würde meine Chancen kann ich da wohl knicken.

Ich denke damit ist das Thema hier soweit durch.
Mitglied: maretz
maretz 26.05.2019 um 22:18:50 Uhr
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Nein, die chancen sind da, nur sind die gering. Was allerdings auch nicht heisst das es nicht geht - ich würde aber ggf. schauen ob man über den "normalen Bürojob" da reinkommt. Ich kenne diverse Leute in der IT die keine Informatik-Ausbildung oder Studium haben aber trotzdem in dem Bereich auch Karriere machen (entweder Vollzeit nur IT oder eben "der Kollege der es mitmacht").

Direkt in die IT zu gehen wird halt schwer weil es eben auch immer mehr Fachinformatiker usw. gibt... Es existiert zwar immer noch ein FACHkräfte-Mangel, aber das Problem ist halt das dort eben wirklich FACHkräfte gesucht werden...
Mitglied: monstermania
monstermania 27.05.2019 um 15:01:27 Uhr
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Also ich würde nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Wenn Du so schnell aufgibst, nur weil Dir mal Jemand etwas heiße Luft ins Gesicht bläst brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn es mit einer Bewerbung nicht klappt!
Ok, das mit dem fehlenden Füherschein, ist zumeist für einen Job bei einem Systemhaus eher schlecht. Da fährt man halt öfter mal zum Kunden.
Aber warum sollte es nicht woanders klappen. Es werden auch genug 1st-Level-Supporter gesucht. Ja, eine Ausbildung als FiSi mag hilfreich sein, aber mit Deiner Berufserfahrung solltest Du das locker ausgleichen können.
Du solltest m.E. versuchen in den öffentl. Dienst zu kommen. Dort hast Du mit einer Schwerbehinderung eigentlich ganz gute Karten. Bezahlung ist natürlich auch ein Punkt, und es muss Dir klar sein, dass im öffentl. Dienst nicht die gleichen Gehälter wie in der freien Wirtschaft gezahlt werden. Dafür gibt es andere Vorteile (z.B. geregelte Arbeitszeiten!!!).
Ich bin seit Anfang des Jahres in einer dem öffentl. Dienst gleichgestellten Position tätig. Ich habe mich ganz bewusst für diese Position entschieden. Ja, woanders hätte ich deutlich mehr verdient, aber für mich überwiegen nach über 20 Jahren in der freien Wirtschaft die Vorteile deutlich. Seit Jahren habe ich endlich pünktlich Feierabend und muss auch nicht mehr an den Wochenenden/Nachts irgendwelche Patchorgien veranstalten! Und hey, jede Überstunde wird bezahlt (die es aber bisher noch nicht gab)!

Ich habe in der IT angefangen, als es quasi nur Quereinsteiger in der Branche gab (abgesehen von studierten Informatikern). Bei meinem ersten IT-Job waren von rund 80 IT-Mitarbeitern in der Abteilung über 70 Quereinsteiger. Unter meinen jetzigen Kollegen gibt es auch keinen gelernten/studierten IT-ler.
Mitglied: Saftnase
Saftnase 27.05.2019 um 17:18:05 Uhr
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Also jetzt mal nicht gleich die Flinte ins Korn schmeißen.

1. Ich würde sogar sagen, dass dein Status als Schwerbehinderter ein unschätzbarer Vorteil ist. Allerdings musst du dazu ein Systemhaus bzw. Consulting Unternehmen mit der richtigen Größe finden. Ab einer Mitarbeiterzahl von x muss ein Unternehmen x% Anteil von Schwerbehinderten haben, sonst wird eine Abgabe fällig. (Genaue Zahlen hab ich nicht im Kopf, aber das weis Google eh besser)
Daher werden Schwerbehinderte oft bei der Stellenvergabe bevorzugt.

2. An deiner Stelle würde ich mich spezialisieren. Du hast den Datenschutz angesprochen. Stichwort Externer Datenschutzbeauftragter.
Super Job, geiler Stundensatz und du kommst viel rum in der Gegend. face-smile

3. Ausbildungen in der IT sind so eine Sache. Wissen/Können schlägt immer Papier.
Ich habe auch "nur" Industriekaufmann gelernt und eine Umschulung zum Organisationsprogrammierer dran gehängt.
Viel mehr hat mir jeder Job gebracht den ich danach hatte. Klar ist es schön wenn man einen Kurs belegen kann und dann ein schönes Zertifikat in der Hand hat. Aber in der Praxis ist IT in der Hauptsache Leidenschaft und Eigenmotivation bis an die Grenze der Selbstausbeutung.
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 27.05.2019 um 22:13:23 Uhr
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Hallo,

"Papier" oder "Berufserfahrung" sind doch kein Widerspruch!

Wenn du 20 bist und deine Ausbildung gerade abgeschlossen hast, zählt natürlich das "Papier" - dein Zeugnis. Je älter du bist und je länger deine Ausbildung zurück liegt, um so mehr zählt die Berufserfahrung. Natürlich mußt du Qualifikationen und Erfahrungen dokumentieren (zB. Projektliste).

Ich bin über 60 und mich fragt niemand mehr nach meinen Noten im Ingenieur-Diplom meines Universitätsstudiums. Aber natürlich brauche ich das "Papier", ohne dieses Papier bin ich kein Ingenieur. Bezahlt werde ich aber für meine Berufserfahrung und meine Fähigkeiten.

Jürgen
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 28.05.2019 um 11:44:50 Uhr
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Bisher hatte ich schon einige Gespräche für entsprechende Ausbildungsplätze und das Feedback war besser als in den Kommentaren hier. Einziges Problem was halt vielen etwas bitter aufstößt ist eben der Führerschein.

Ich erhoffe mir von der Ausbildung nicht nur das Papier. Viel mehr will ich von Leuten dazulernen, die das hauptberuflich schon lange machen. Die Theorie aus der Berufsschule finde ich auch sehr wichtig. Ich will die Ausbildung machen um halt "ausgebildet" zu werden. Berufserfahrung hin oder her. Ich würde mich um einiges sicherer fühlen das Berufsbild nochmal richtig zu lernen und mich dann auch Fachinformatiker schimpfen zu können.

Für mich klingt das nach einer guten Idee. Kann auch sein, dass es eine Weiterbildung oder Umschulung wird. Wenn ich in den IT-Bereich weiter einsteige dann will ich das mit entsprechender Fortbildung praktisch und mit Papier belegen können.

Ich habe sogar noch weitere Bewerbungen für den Bereich verschickt, auch für normale Jobs. Aber ich werde jetzt auch vermehrt im Bürobereich schauen was zu machen ist. Ich werde mich nicht mehr auf die IT beschränken.

Ich habe echt Spaß an der IT aber kann mir halt auch vorstellen einen Bürojob als Sachbearbeiter zu machen, der dann halt nur Nutzer ist und sich um die IT dann nicht scheren muss. Für mich geht beides. Am Ende zählt halt die Münze und ein zufriedenstellendes Arbeitsverhältnis. Ich brauche geregelte Zeiten und eine feste Struktur um ordentlich funktionieren zu können. Auch wegen der Epilepsie ist ein geregelter Tag äußerst wichtig.

Gestern hatte ich z.B. ein Vorstellungsgespräch für nen Azubiplatz und das lief echt gut. Der Chef meinte zu mir es sei sehr schwer ordentliche Azubis zu finden weil die jungen Leute oftmals nicht taugen. Er stellt lieber etwas ältere Azubis ein zumal er mir dann nicht das Rad komplett zu erklären muss und vielmehr darauf aufbauen kann. Ganz so schlecht scheinen meine Chancen doch nicht zu sein so wie das hier teilweise geschildert wird. Aber wer fragt der bekommt halt auch Antworten, right? face-big-smile
Mitglied: Kraemer
Kraemer 28.05.2019 um 14:51:00 Uhr
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Zitat von @CaptainProcessor:
Ich erhoffe mir von der Ausbildung nicht nur das Papier. Viel mehr will ich von Leuten dazulernen, die das hauptberuflich schon lange machen. Die Theorie aus der Berufsschule finde ich auch sehr wichtig. Ich will die Ausbildung machen um halt "ausgebildet" zu werden. Berufserfahrung hin oder her. Ich würde mich um einiges sicherer fühlen das Berufsbild nochmal richtig zu lernen und mich dann auch Fachinformatiker schimpfen zu können.
Sorry: Blödsinn! Nicht nur ich bilde erfolgreich Azubis in Berufen aus, in denen ich selbst keinen Kammerabschluß vorweisen kann. Schlicht und einfach aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung, welche ich der Kammer nachgewiesen habe. Deiner Definition nach aber, müsste ich erst einmal einen Abschluss machen.

Irgendwie erwarte ich jetzt schon fast einen Kommentar von Paola und Kurt Felix, so hanebüchen ist das hier.
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 28.05.2019 um 15:48:39 Uhr
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Hallo,

dem kann ich nur zustimmen. Mit meinem Uni-Abschluss als Elektroingenieur, der Lehrbefähigung und der Ausbildereignungsprüfung bilde ich nicht nur in allen Elektro-Berufen aus, sondern habe auch in vielen Jahren über hundert Lehrlinge im IT-Bereich (IT-Systemelektroniker, IT-Fachinformatiker Systemintegration und Anwendungsentwicklung) als verantwortlicher Ausbilder betreut und in einer Ersatzschule die theoretische Ausbildung verantwortet und in weiten Bereichen durchgeführt (Erwachsenenqualifizierung, Umschulung). Über viele Jahre war ich auch Mitglied der Prüfungskommission der IHK für diese Berufe.
Ich bin also auch ein typischer "Quereinsteiger" und komme von der Automatisierungstechnik über die Feldbussysteme zur klassischen IT. Neben der "learning by doing"-Methode habe ich mir mein theoretisches Wissen über entsprechende Zertifizierungen von Novell (ja die waren mal Marktführer face-smile ), M$, Funkwerk, Sonicwall usw. angeeignet.
Und ob ein studierter Informatiker ein guter Admin oder Supporter ist, hängt nicht von seinem Studienabschluss ab (weil diese Themen in der Regel nicht im Studium behandelt werden), sondern von seiner Berufserfahrung!

Jürgen
Mitglied: CaptainProcessor
CaptainProcessor 29.05.2019 um 10:05:45 Uhr
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Ausbilden ohne Abschluss? Klingt für mich erstmal illegal. Ich kenne aber auch die Kammerbestimmungen nicht genau. Deutschland ist ein Land der Papiere und in manche Positionen kommst du einfach nur dann rein wenn du das Papier vorweisen kannst egal wie lange du den Beruf schon ausübst. Ich habe deine Argumentation schon verstanden. Es zählt was du kannst und nicht was auf dem Papier steht. Klingt ja auch logisch.

Ich würde nicht dein Azubi sein wollen. Du bist sehr negativ eingestellt und kritisierst nur anstatt aufzubauen und Lösungen aufzuzeigen. Darum gehts nämlich. Lösungen. Das sollte einem Ausbilder eigentlich klar sein. Motiviere die Leute anstatt sie anzugreifen.
Mitglied: Kraemer
Kraemer 29.05.2019 um 10:28:40 Uhr
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mir kommen die Tränen.
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 29.05.2019 aktualisiert um 10:33:58 Uhr
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Zitat von @CaptainProcessor:

Deutschland ist ein Land der Papiere und in manche Positionen kommst du einfach nur dann rein wenn du das Papier vorweisen kannst egal wie lange du den Beruf schon ausübst.

Jepp, Kann ich bestätigen.

ich habe früher jahrelang an einer Berufakademie als externer Dozent Studenten ausgebildet (Netzwerke und Rechnersysteme). Da hat es keine gestört, daß ich nicht promoviert war. Aber eine Professorenstelle, die genau dafür ausgeschrieben war, habe ich nicht bekommen, weil ich keinen Doktortitel hatte. Da zählte die Lehrtätigkeit an genau der BA, die die Stelle ausgeschrieben hatte, nicht als Befähigungsnachweis, sondern es mußte eine Promotion sein.

lks

PS: vermutlich wollte einer seinen Kumpel auf der Stelle haben oder ich hatte nicht den richtigen Stallgeruch.
Mitglied: pepper82
pepper82 14.04.2020 um 11:22:44 Uhr
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Ist doch kein Problem, dann macht man eben eine Ausbildung, so wie ich das sehe, gibts Stellen genug, nur als Beispiel dort zb. Ich habe vor 10 Jahren auch eine Ausbildung als Informatiker gemacht und bereue es nicht. Die Jobangebote in diesem Sektor sind immens, es gibt sozusagen freie Auswahl.
Mitglied: crnl222
crnl222 23.04.2020 um 17:32:55 Uhr
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