abstracktersystemimperator
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Freitagsfrage: Jobwechseln - Ja oder nein?

Moin in die Runde,

ich bräuchte bitte euren Rat, Denk- / Sichtweise. Ich stelle mir persönlich seit längerem die Frage, ob ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleiben will oder ob ich mir doch einen neuen Job suchen sollte.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber bin ich seit Nov. 22. Es war zu dem Zeitpunkt eine neue Herausforderung für mich, zu Mal ich dort an unserem Standort der einzige IT-Ler bin. Das war und ist bis heute noch ein pures Chaos. Zu meinem Start gab es keine vernünftige Dokumentation der gesamten Infrastruktur.

Kaum war ich eine Woche da, ist das gesamte Netzwerk zusammengebrochen und ich musste mir erst Mal selbst eine Dokumentation erstellen bzw. eine Übersicht verschaffen, wie, wo, was angeschlossen ist. Daran bin ich gewachsen.

Ich habe dementsprechend innerhalb der fast zwei Jahren ordentlich dokumentiert und dafür gesorgt, selbst wenn die Bude abbraucht, dass meine Dokumentation wiederhergestellt werden kann. Ihr habt richtig gelesen. Wiederhergestellt. Es gab nicht mal ein vernünftiges Backup-System inklusive Backup Infrastruktur. Das in den letzten Jahren nichts passiert ist, grenzt an ein Wunder.

Vor meiner Zeit war es ein Konstrukt aus einem "Ich kann ein bisschen IT" - Person in Kombination mit einem externen Dienstleister, der viele Sachen betreut hatte. Auf Grund persönlicher Differenzen ging man im schlechten auseinander.

Jetzt bin ich als gelernte Fachkraft vor Ort.

So viel erst Mal dazu.

Mitte 2023 ging es los, dass unsere Firmen zu einer großen Firmen verschmolzen werden sollten. Nicht mehr vier Firmen in unterschiedlichen Standorten, sondern die Umfirmierung zu einer. Bei dreien klappte es, bei uns noch nicht. Das hat aber andere Gründe, auf die ich nicht näher eingehen darf und möchte. Tut auch nichts zur Sache.

Durch die Umfirmierung wurde mir persönlich die Arbeit als IT-Admin unter dem "Arsch weggerissen". (Sorry für den Ausdruck, aber das bringt den Nagel auf den Kopf).

Unser Serverraum ist komplett aufgelöst worden. Es ist alles ins HQ verfrachtet worden, weil das HQ als "absolutes" Vorbild gilt. TISAX, ISO270001 werfe ich mal in den Raum. Es gibt aktuell eine Standleitung in Kombination mit VPN - Verbindungen zu den jeweiligen Standorten. Viel ist auf externe Dienstleister ausgelagert worden.

Ich kann im Big Bang nicht die Server physisch neu starten, keine Wartungsarbeiten vornehmen usw. All das, was ich als Admin vorher physisch am Server tat, kann ich nicht mehr. Das machen alles die Kollegen aus dem HQ.

Ich kann nur mich per RDP auf die Maschinen schalten, irgendwie GPO's konfigurieren etc. Eben all das, was man macht, wenn man sich per RDP verbindet. Geht etwas schief und die Maschine kommt nicht mehr hoch, bin ich aufgeschmissen.

Mittlerweile stehe ich auf dem Schlauch und frage mich wirklich, ob ich weiterhin mir das antun möchte oder nicht.

Der einzige enorm große Vorteil ist, dass ich nicht nur kommen und gehen kann, wann ich will, sondern mein Chef interessiert es nicht wirklich, wann ich die Arbeit mache, sondern dass am Ende der Woche die Arbeit erledigt ist.

Trotzdem bringt mich das nicht weiter. Wer rastet der rostet.

Meine aktuellen Aufgaben sind momentan:
  • Rasen mähen (Kein Witz -> ABM)
  • Klinken putzen
  • Bisschen im M365 Admin Center rumhängen
  • Tickets lösen, wenn welche da wären :D
  • Kaffee trinken
  • Warten auf die Arbeit
  • Schulungen vorbereiten alla "How to use Microsoft Office"
  • Implemtierung von Sharepoint Online


Also kurz gesagt; Nicht mehr wirklich viel wofür man einen internen Admin bräuchte und sich die Firma quasi das Geld für externe DL leisten könnte.

Sollte ich etwas vergessen haben, lasst es mich gerne wissen.

LG

PS: Sorry für Schreibfehler.

AS

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Ausgedruckt am: 03.12.2024 um 17:12 Uhr

geraldxx
geraldxx 26.07.2024 aktualisiert um 14:00:08 Uhr
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Klingt doch nach einer ruhigen Kugel, die du dort schieben kannst. Warum auch nicht? Nicht jeder will Karriere machen als Dev-Ops-Cloudinfrastruktur Engineer. Es kommt drauf an was man will, du klingst unzufrieden. Glaubst du woanders ist es besser? Graue Haare bekommt man in der IT fast überall. Wenn du dort weg willst, Bewerbungen schreiben und schauen was kommt. Weg kannst du immer aber zurück evtl nicht mehr. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt face-smile

Du willst mehr Verantwortung und Rechte? Kriegst du überall. Aber will man das wirklich, nur um das eigene "root"-Ego zu befriedigen?
killtec
killtec 26.07.2024 um 13:59:11 Uhr
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Hi,
kannst du ggfs. in HQ wechseln? Perspektiven in der Gruppe vorhanden? Falls nein, IT Dienstleister in der Umgebung suchen und schauen ob die Mitarbeiter suchen?

In den jetzigen Aufgaben wirst du nicht Glücklich werden...

Gruß
Tezzla
Tezzla 26.07.2024 um 14:00:09 Uhr
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Moin,

i.d.R. führt so ein Schwebezustand irgendwann dazu, dass die Fachkraft vor Ort auch abgebaut wird, da die meisten Tätigkeiten auch remote erledigt werden können - oder per Dienstleister mit geringem Stundenaufwand.
Ich würde also davon ausgehen, dass dieser "entspannte" Zustand (wenig Pflichten, da wenig Möglichkeiten) nicht von Dauer ist.
Man könnte nun sagen: Ich sitze das aus und mache mir hier ein entspanntes Leben, bis der Brief aus der Personalabteilung kommt (Versetzung oder Abfindungsgespräch) oder du möchtest noch was anderes sehen und erleben und orientierst dich um, bevor der Zettel im Briefkasten ist.

Ich persönlich würde letzteren Weg wählen, da ich
a) kein guter Gärtner bin (verzeih den Humor, beim aktuellen Fachkräftemangel ist das schon eine skurrile Situation)
und
b) den Beruf gerne ausübe.

VG
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 26.07.2024 um 14:27:33 Uhr
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Zitat von @Tezzla:
Ich persönlich würde letzteren Weg wählen, da ich
a) kein guter Gärtner bin (verzeih den Humor, beim aktuellen Fachkräftemangel ist das schon eine skurrile Situation)
und
b) den Beruf gerne ausübe.

VG

B ist das genau das Argument, was ich eben sehr gerne und sehr leidenschaftlich mache.

@killtec:
Ins HQ wechseln kommt nicht in Frage. Ich müsste von einem Bundesland ins andere wechseln. Das möchte ich nicht. Ich habe hier mein Leben aufgebaut. Das wäre ein zu großer Schritt.
chiefteddy
chiefteddy 26.07.2024 aktualisiert um 15:37:46 Uhr
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Hallo,

wenn du geographisch nicht mobil bist oder sein willst, was sind denn in der Region für Alternativen? Welche, dich interessierenden,

Stellenangebote gibt es in der Region (Stellenanzeigen in den Medien, Stellenangebote des AA usw.). Mache Initiativ-Bewerbungen und teste deinen "Marktwert".
Entscheiden kannst du ja später.

Jürgen
wiesi200
wiesi200 26.07.2024 um 17:28:34 Uhr
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Zitat von @AbstrackterSystemimperator:

Ins HQ wechseln kommt nicht in Frage. Ich müsste von einem Bundesland ins andere wechseln. Das möchte ich nicht. Ich habe hier mein Leben aufgebaut. Das wäre ein zu großer Schritt.

Jetzt kommt noch die Frage liegt dir was an der Firma, Kollegen oder Umfeld.

Wenn Ja, vielleicht doch mal im HQ nachfragen ob du nicht Remote spannendere Aufgaben bekommen kannst.

Wenn nein, dann gehen. Unterforderung kann Psychisch genau so schlimm sein wie Überforderung
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 27.07.2024 um 14:53:36 Uhr
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Hey zusammen,
@chiefteddy ich bin schon mobil, möchte es nur nicht sein. Das würde bedeuten, dass ich aktuell mein kompletten Wohnsitz verlagern müsste und alles aufgaben, was ich mir hier aufgebaut habe.

Innerhalb meiner Region war ich schon proaktiv auf der Suche und hatte schon das eine oder andere Vorstellungsgespräch gehabt. Die jeweiligen Stellen haben mir nicht wirklich zugesagt.

Ich muss gestehen, dass ich durch die aktuellen Freiheiten, obwohl ich nie wirklich was zu tun habe, ziemlich Anspruchsvoll gewesen bin. Solche Sachen wie vertraute AZ, GZ und HomeOffice sollte sein. Ist kein HO möglich, ist sage ich direkt ab. Bin ein gebranntes Kind was das angeht. Schlechte Erfahrungen mit einem paranoiden Chef gehabt, der selbst im HO seine Mitarbeiter kontrollierte.

Die meisten Stellen, die ich bisher so gelesen habe, sind zwar auf einen Admin ausgeschrieben, jedoch eher auf FLS und SLS. 24x7 Support möchte ich nicht mehr machen.

@wiesi200
An der Firma liegt mir nichts. Ich brenne schon lange nicht mehr für die Firma. Wenn es die Kollegen nicht geben würde, wäre ich dort schon längst weg. Das geht an meinem Standort übrigens allen so.
Die Firmenetage hat erst nach drei Jahren gemerkt, dass die Mitarbeiter gehen. Keiner hat nachgefragt. Erst als die merkten; "Oh, wir verlieren gerade doch das ordentliche Fachwissen, ich glaube ich sollte mal etwas tun...."

Ich nehme den Gedanken mal mit. Habe das auch schon angesprochen, ob ich nicht mal für eine oder zwei Wochen in die anderen Standorte fahren könnte.

Das HQ ist momentan voll mit der ISO Zertifizierung beschäftigt. Das ist nicht meine Baustelle. Aber, wie gesagt, in den Süden könnte ich schon mal gerne für eine oder zwei Wochen fahren, zu Mal dort vor Ort kein IT-Ler ist.

Zwecks der Unterforderung, da hast du recht. Ich suche mir wirklich teilweise ABM's...

PS: Ich habe aktuell nur 5 Tage Urlaub. Die werde ich nutzen, um abzuschalten.
Irgendwie muss ich eine klare Entscheidung treffen, ob oder ob nicht.

PPS: Danke für euer Gehör!
Tezzla
Tezzla 29.07.2024 aktualisiert um 09:43:45 Uhr
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PS: Ich habe aktuell nur 5 Tage Urlaub. Die werde ich nutzen, um abzuschalten.
Irgendwie muss ich eine klare Entscheidung treffen, ob oder ob nicht.

Du könntest in den 5 Tagen deine Bewerbungsunterlagen aktualisieren und an Arbeitgeber versenden, die du spannend findest.
Damit könntest du deinen Marktwert testen und hättest ggf. noch eine weitere Entscheidungshilfe, sollte da entsprechendes Feedback zurückkommen.

In jedem Fall: Viel Erfolg!


VG
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 30.07.2024 um 17:16:29 Uhr
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Zitat von @Tezzla:

PS: Ich habe aktuell nur 5 Tage Urlaub. Die werde ich nutzen, um abzuschalten.
Irgendwie muss ich eine klare Entscheidung treffen, ob oder ob nicht.

Du könntest in den 5 Tagen deine Bewerbungsunterlagen aktualisieren und an Arbeitgeber versenden, die du spannend findest.
Damit könntest du deinen Marktwert testen und hättest ggf. noch eine weitere Entscheidungshilfe, sollte da entsprechendes Feedback zurückkommen.

In jedem Fall: Viel Erfolg!


VG

Hey,
genau das habe ich auch vor. Habe gerade einfach mal wieder mein klassisches LinkedIN Profil aktualisiert. Xing ebenfalls.
Ich merke, dass bei XING leider total der Mist dabei ist. Ebenfalls bei LinkedIN.

Was ich aktuell mache; Ich habe nun ein paar erste Gespräche. Nicht nur zu schauen, wie mein Marktwert ist, sondern um ein Feedback zu bekommen, wie ich mich aktuell verkaufe. Selbstverständlich sind dort auch Unternehmen dabei, die gar nicht für mich in Frage kommen.

LG
VerenaE
VerenaE 31.07.2024 um 17:58:00 Uhr
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Das ist ein interessanter Fred, und ich bin sicher, nicht wenige haben sich mit ähnlichen Problemen auch schon befassen müssen. Das schließt auch mich ein.

Du scheinst noch jung zu sein, und damit stehen Dir alle Türen offen. Ich arbeite an einer Universität in der IT beim CIO - und Du darfst mir glauben, dass gerade im öffentlichen Dienst Hände ringend nach IT-Fachkräften gesucht wird.
Großkonzerne werben gezielt IT'ler ab und zahlen üppige Gehälter. Mit der Erwartung, dass Du dann aber fast immer erreichbar bist und jede Menge Überstunden machst.

Ich entnehme Deinem Eingangspost, dass Du gefrustet bist und nicht an eine Zukunft dort glaubst. Also, fass Dir ein Herz und leg los.
Bei XING, vor allem aber LinkedIn (wo ich ebenfalls bin, Networking und so) kann man sein Profil aktiv auf "Job suchend" stellen, ebenso den Radius, innerhalb dessen man arbeiten will | kann. Da wirst Du zahlreiche Anfragen bekommen.

Wer immer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt.

Viel Glück Dir. face-smile
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 01.08.2024 um 14:40:43 Uhr
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Hey @VerenaE
ja, du hast mein Post richtig interpretiert. Ich bin gefrustet. Bin zusätzlich chronisch krank. Habe seit X Jahren eine CED weshalb z.B. auch einige Stellen nicht in Frage gekommen sind, weil entweder kein flexibles HO oder nur sehr eingeschränktes HO möglich ist.

Das hat für mich einen großen Nachteil. Wenn es mir mal nicht gut geht, habe ich mich i.d.R. nie krank geschrieben, weil ich wusste, dass ich eben noch im HO arbeiten kann. Bei den meisten Firmen, bei denen ich vorstellig war, spielte ich immer mit offenen Karten. Es ist am Ende nur eine reine Verhandlungssache und Unternehmen die das Argument liefern, warum sollte ich jemand einstellen, der eine Behinderung hat, ist sowieso bei mir schon raus.


Ob ich dort noch Zukunft sehe? Kann ich dir aktuell nicht sagen. Ich möchte eine letzte Chance dem Unternehmen geben und denen meine Sichtweise schildern. Ein offenes Gespräch. Ehrlich und offen auf eine sachlichen neutralen Ebene. Ggf. mit HR dazu.

Es stimmt, dass ich noch grün hinter den Ohren bin. Bin erst 34 mit knapp 4 Jahren Berufserfahrung. Die Türen stehen mir alle offen.
Morgen habe ich um 11 Uhr ein Bewerbungssgespräch online. Wobei und das macht mich stutzig ist, dass es über Recruiter lief und die nicht mal Ansatzsweise irgendwelche Daten von mir haben. Kein Lebenslauf, kein gar nichts.

Und das ist eigentlich ein großes und bekanntes Unternehmen....

Nun ja, mal schauen.

Grüße
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 05.08.2024 um 10:38:50 Uhr
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Moin,

für die, die es interessiert. Ich habe ganz klassisch eine 0815 - Absage vom Unternehmen erhalten. Als gelernte Eierlegende Wollmichsau habe ich es nicht leicht...

Zeigt deutlich, dass ich a) an meinen Fähigkeiten arbeiten muss -> Weiterbildung! & b) dass in verschiedenen Bereichen, Experten gesucht werden.

Was ich ziemlich schade finde, dass die Absagen immer auf dem einen und selben Text basieren..

Gruß
chiefteddy
chiefteddy 05.08.2024 um 11:39:38 Uhr
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Hallo,
ob die "eierlegende Wollmilchsau" oder der absolute Experte gesucht wird, hängt oft auch an der Unternehmensgröße: je größer das Unternehmen (also auch die Anzahl der Mitarbeiter in der IT) um so eher der Spezialist. Im KMU-Umfeld wird häufig der Allrounder gesucht.
Qualifizierung schadet aber nie

Jürgen
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 05.08.2024 um 17:04:23 Uhr
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Zitat von @chiefteddy:

Hallo,
ob die "eierlegende Wollmilchsau" oder der absolute Experte gesucht wird, hängt oft auch an der Unternehmensgröße: je größer das Unternehmen (also auch die Anzahl der Mitarbeiter in der IT) um so eher der Spezialist. Im KMU-Umfeld wird häufig der Allrounder gesucht.
Qualifizierung schadet aber nie

Jürgen

Hallo Jürgen,
vielen Dank für deinen Input.

Ich bin leider und das Wort "LEIDER" muss ich großschreiben. Einfach der Allrounder. Ich kann alles und ich kann alles und nichts. Das stellt sich für mich aktuell als sehr großes Problem da.
Bei meinem aktuellen AG habe ich mich als Junior FISI beworben. Habe mit dem Gehalt (Jahresgehalt) tief gestapelt, damit ich die Option habe, nach oben hin meine Fähigkeit auszubauen. Im Nachgang wurden mir falsche Versprechen zugesagt. Das kam nach ein paar Jahren heraus, dass es u.a. keine Gehaltserhöhungen gibt.
Bei einer steigenden Inflationsrate... bei gleichen Gehalt... tja... da muss man eben sehen, wie man über die Runden kommt. Ich möchte nicht mehr jeden Cent umdrehen....

Wie gesagt, ich bin ein Allrounder.... ich weiß von vielen Sachen etwas, aber nichts in der Tiefe.
Man kann mich überall einsetzen. Das bedeutet wiederum, dass ich mich in diversen Sachen einarbeiten muss.

Ich habe mich bei diversen Unternehmen beworben und nie wirklich ein Feedback bekommen, weshalb ich gar nicht genommen wurde.
Dass ich mich nicht auf irgendeinen Fachbereich spezialisiert habe und konnte, verstehe ich.
Da ist meine Ausbildung dran schuld.

Im Prinzip verlief es wie folgt:

  • Ausbildung als FISI begonnen
  • 1 Lehrjahr -> Lagerarbeiten
  • 2 Lehrjahr -> Lagerarbeiten und Warenannahme mit der BITTE in den 2 Level Support zu kommen
  • 3 Lehrjahr -> 2 Levelsupport
  • kurz vor Ende der Ausbildung -> Ich war bei einigen Kunden vor Ort.

Hat man mir FISI / ADMIN Tätigkeiten beigebracht? NEIN

Habe ich mir für teures Geld zich Bücher angeschafft und habe ich die gelesen? JA. Hat es mir in der Praxis etwas gebracht? Kommt immer darauf an... zu 90% eher nicht, weil ich nur den Teil hatte, der in den Büchern stand.

Ich habe tatsächlich sehr viel geld PRIVAT investieren müssen. Bücher, Kurse bei udemy etc. Habe da echt viel Geld gelassen, um mich eigenständig weiterzubilden.

Am Ende brachten mir die Kurse gleich Null, weil ich weiterhin von allen und nichts etwas weiß.

Ich meine, ich verdiene als "Allrounder" viel zu wenig. Von irgendwas muss ich schließlich auch leben.

Was mich einfach sehr ärgert ist, dass ich nicht verstehe, dass es kaum bis gar keine Unternehmen gibt, die der Meinung sind, dass WENN jemand Lust und Laune hat, es nicht die Chance gibt.

Hat nicht jeder irgendwie eine Chance verdient?!

PS: Danke fürs Gehör!
chiefteddy
chiefteddy 05.08.2024 um 17:40:24 Uhr
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Hallo,

ich kann deinen Frust nachvollziehen, das hilft dir aber nicht weiter.

Wenn ein Unternehmen nicht bereit ist, einen motivierten Bewerber mit Fertigkeits- und/oder Wissensdefiziten eine Chance zu geben, ist der "Leidensdruck" durch den "Fachkräftemangel" einfach noch nicht groß genug!
Den "wie die Faust aufs Auge" passenden Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle gibt es nicht.
Aus meiner Erfahrung ist diese Erkenntnis in den Personalabteilungen großer Unternehmen aber noch nicht angekommen.
In kleineren Unternehmen (ohne Personalabteilung face-smile ) sieht das häufig anders aus. Bei uns zB (mittelst. Handwerksunternehmen mit 50 Mitarbeitern im Bereich Kälte-Klima-Lüftung) sind 1/3 der Monteure selbst ausgebildet (gut und umfassend Ausgebildet, da wir ja nach der Ausbildung etwas von ihnen haben wollen). Ein weiteres Drittel sind klassische "Quereinsteiger", die auf Kosten des Unternehmens qualifiziert wurden/werden (wenn notwendig bis zur Gesellenprüfung).
Natürlich kostet das Geld, aber ohne diese "Investitionen" in "Human Ressources" würden wir keine Mitarbeiter finden.

Jürgen
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator 11.08.2024 um 16:58:20 Uhr
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Zitat von @chiefteddy:
Hallo,
Moin,
ich kann deinen Frust nachvollziehen, das hilft dir aber nicht weiter.
Ne, das ist mir bewusst. Ich musste nur einfach mal Luft machen... Entschuldige bitte face-smile
Wenn ein Unternehmen nicht bereit ist, einen motivierten Bewerber mit Fertigkeits- und/oder Wissensdefiziten eine Chance zu geben, ist der "Leidensdruck" durch den "Fachkräftemangel" einfach noch nicht groß genug!
Das stelle ich mittlerweile auch fest. Mir sind meine Defizite total bewusst. In jeglichen Vorstellungsgesprächen versuche ich immer mich 100%ig offen und ehrlich zu verkaufen. Nichts zu verstecken. Was bringt es mir, wenn ich denen irgendwas vorspiele und am Ende stellt sich heraus, dass ich gar keine Ahnung habe. Das hilft weder denen, noch mir weiter.
Den "wie die Faust aufs Auge" passenden Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle gibt es nicht.
Ne, dass ist korrekt. Gefühlt und das ist mittlerweile mein Bauchgefühl, wollen zich Unternehmen einen jungen frischen aktiven Bewerber haben, der a) Nicht viel Geld haben möchte, b) ü30 Jahre Berufserfahrung hat und c) Gerade mal Anfang 20 ist.... face-sad
Aus meiner Erfahrung ist diese Erkenntnis in den Personalabteilungen großer Unternehmen aber noch nicht angekommen.
Stimme ich dir absolut zu!
In kleineren Unternehmen (ohne Personalabteilung face-smile ) sieht das häufig anders aus. Bei uns zB (mittelst. Handwerksunternehmen mit 50 Mitarbeitern im Bereich Kälte-Klima-Lüftung) sind 1/3 der Monteure selbst ausgebildet (gut und umfassend Ausgebildet, da wir ja nach der Ausbildung etwas von ihnen haben wollen). Ein weiteres Drittel sind klassische "Quereinsteiger", die auf Kosten des Unternehmens qualifiziert wurden/werden (wenn notwendig bis zur Gesellenprüfung).
DAS ist sehr schön zu lesen! Das freut mich für euch!

Natürlich kostet das Geld, aber ohne diese "Investitionen" in "Human Ressources" würden wir keine Mitarbeiter finden.
Ich zitiere mal eine oberste Person, die GANZ WEIT oben sitzt: "Ich habe nach über X Jahren, die ich im Betrieb bin, auch keine Gehaltserhöhung bekommen". Ich glaube, dass sagt alles aus oder? Oder in meinen Worten, da ich auf das Auto angewiesen bin: "Du könntest dir auch den Sprit leisten, wenn ein Liter 10 Euro kostet".

Jürgen

Gruß AS.

PS: Ich bin aktuell weiter auf der Suche. Habe noch ein paar Vorstellungsgespräche und hoffe, wenn es nicht klappen sollte, dass ich zumindest mal ein Feedback bekomme, warum und weshalb.