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Hyper-V2 oder ESXi bei kompletter Neuinstallation?

Kaum Altlasten, aber ein paar grundsätzliche Fragen

Hallo *.*,

ich habe hier im Haus (aktuell knapp 30 User, 2 Hardware-Server, 1 NAS) vor, einen größeren Teil der Server zu virtualisieren.
Erste Erfahrungen in der Praxis habe ich mit Hyper-V (ohne 2) unter W2K8 (ohne R2), was recht problemlos läuft.
Jetzt soll aber eine "richtige" Warenwirtschaft mit integrierter Fibu her und bei der Gelegenheit würde ich gerne auch soviel wie möglich / nötig virtualisieren.
Die neue Warenwirtschaft läuft unter Linux, es wird kein MSSQL hierfür benötigt.
Server 1 würde weiterhin der SBS als Bare-Metal-Installation bleiben. Der 2. Server sollte jedoch etwas mehr Dampf haben.
An Hardware-Basis sind mal 2x 5000er Serie Xeon, 48GB RAM und ein RAID 10 mit entsprechendem Controller inkl. BBU geplant, was auch noch Luft nach oben hin läßt.
Ein Test-System mit 8GB, i7-2300K und RAID 1 habe ich ebenfalls hier zur freien Verwüst.... Verfügung.
Eine SAN ist nicht verfügbar oder geplant. D.h. die in den Server eingebauten Platten müssen reichen.
Als kleine Besonderheit habe ich noch in der Hinterhand das MS Aktion Pack Solution Provider (https://partner.microsoft.com/germany/40112699), das folgende relevante Produkte enthält:
- Microsoft System Center Data Protection Manager 2010 server ML Enterprise
- Microsoft System Center Essentials 2010 Management Server
- Microsoft System Center Essentials 2010 Server-ML-Enterprise (3 Lizenzen)

Die Virtualisierung bei Hyper-V2 würde über den kostenlos erhältlichen 2K8R2-Standalone Hypervisor erfolgen, d.h. es würde wie bei ESXi ebenfalls erstmal nur eine Text-Konsole zur Verfügung stehen.
Da ich aber auch Linux-Server betreue, habe ich damit keine Probleme.
Als Gäste würde es neben 1x RHEL, noch die "Altssysteme" mit 2x W2K8 und 1x Debian5 für den Start geben, wobei die Altsysteme innerhalb eines Jahres abgeschalten werden sollen.
Was zukünftig noch hinzukommt ... nobody knows. Vermutlich aber ein Debian6 als Testsystem, was aber von den Ressourcen her unter ferner liefen fällt.

Bei der MS-Lösung weiß ich, daß ich mit der kostenlosen Standard-Ausführung schon recht weit komme.
Mit ESXi habe ich leider noch keine praktischen Erfahrungen.
Gegen MS spricht der Ressourcen-Verbrauch und die Tatsache, daß MS noch relativ jung auf dem Virtualisierungsparkett ist.
VMWare ist hier ja ein alter Hase und braucht auch wesentlich weniger Ressourcen (Stichwort: "kann von USB-Modul gebootet werden"). Des weiteren finde ich die Funktion, daß Hardware-Ressourcen während der Laufzeit hinzugefügt werden können sehr spannen. Was mich noch von ESXi zurückhaltet, sind folgende für mich unklaren Punkte:
- Datensicherung
- Erweiterbarkeit

Bei MS gibt es die Frage nach der Erweiterbarkeit eigentlich nicht: Entweder man nimmt der HV2 wie er ist oder man läßt es (Module von Drittanbietern lasse ich bewußt außen vor).
Bei VMWare kann ich mir Module nachkaufen ... oder muß ich das sogar? Gibt es Module oder Programme, welche unbedingt gekauft werden sollten?

Nächste Frage DaSi: Hier hatte ich bisher das imagebasierte Backup direkt aus der virtellen Maschine als Full-Backup auf die NAS am laufen. Von relevanten Datenbanken und Netzwerkfreigaben wird nochmals per Skript ein separates Backup erstellt. Das kann auch weiterhin so bleiben, damit habe ich keine Schmerzen. Da die Operationen im Gast-Betriebssystem stattfinden, sollte das auch mit ESXi so laufen. Sollte ich aber auf die Idee kommen, z.B. über einen Tape-Loader sichern zu wollen, würde das vermutlich anderst aussehen, oder?

Wäre toll, wenn mir jemand aus der Praxis die oben gestellten Fragen beantworten oder zu den genannten Beispielen Hinweise geben könnte. Vielen Dank!

Markus

Content-ID: 176558

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thaenhusen
thaenhusen 21.11.2011 um 11:17:48 Uhr
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Moin.

Also letztlich wird Dich beides an Dein Ziel führen. Nur ich würde auch den ESXi wählen.
Läuft hier bei uns seit Jahren stabil.

Das Thema-Datensicherung ist nicht so ganz einfach, aber mittlerweile ganz gut dokumentiert.
Ich habe da auch ein paar Anleitungen zu geschrieben.

Problem, dass wird nicht von VMWare supported. Du kannst aber auch den Veeam Client benutzen, der ist bei mir hier nur grotten langsam.
Aber wenn Du genug Zeit für die Sicherungen zur Verfügung hast...

Was Dir bei der Erweiterbarkeit fehlt ist mir nicht ganz klar. Kannst Du das nochmal etwas konkretisieren?

Schöne Grüße
MK
SlainteMhath
SlainteMhath 21.11.2011 um 11:27:17 Uhr
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Moin,

Meiner Meinung nach ist Virtualisierung in produktiven Umgebungen ohne ausreichende Redundanz (d.h. min. 2 Server etc) und ohne Support-Verträge (mit dem Herstleler) ein absolutes no-go - soviel mal vorab face-smile

Dem Hyper-V trau ich nicht mal soweit wie ich den Server werfen könnte - ich würde immer ESXi vorziehen. M.E. hat VMware einen Technology-Vorsprung von 4-5 Jahren vor MS.

Zu Deinen Fragen:
Eine SAN ist nicht verfügbar oder geplant.
Muss auch nicht. Es gibt seid vSphere 5.0 die sog. VMWare Storage Appliance. Die läuft als VM auf den Hosts und stellt lokale Platten als shared Storage zur verfügung. Dabei werden die Platten über alle Hosts repliziert und sind somit redundant.

- Datensicherung
Kannst Du über 3rd Party Tools (z.b. Quest vRanger oder Veeam) erledigen, oder mit VMWare Data Recory abfackeln

- Erweiterbarkeit
Meinst Du die Skalierbarkeit?`VMware kann bis zu 32 Hosts per Cluster, genügt das? face-smile Die Editionen (=Lizenzmodelle) sind upgradebar.

lg,
Slainte
mcready
mcready 21.11.2011 um 11:54:46 Uhr
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Mit Erweiterbarkeit meinte ich Module wie HA oder DRS, aber die werden in der relativ kleinen Umgebung wohl nicht zum Tragen kommen.

Was ich aber gerade noch bei ESXi gelesen habe, ist daß die kostenlose Version auf 4 Cores / Gastsystem sowie 32GB RAM beschränkt ist.
tonabnehmer
tonabnehmer 21.11.2011 um 18:55:12 Uhr
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Hi,

zu Hyper-V kann ich nichts sagen, da ich das nie benutzt habe. Bei VMware solltest Du Dir mal die kostenpflichtige vSphere Essentials Lizenz für $560 anschauen. Diese bietet gegenüber des kostenlosen ESXi einige Vorteile: Unter anderem werden die APIs für das Backup virtueller Maschinen freigeschaltet. Das Backup kannst Du dann mit selbstgeschriebenen Skripten, mit Community Skripten wie z. B. ghettoVCBg2 oder eben mit den kommerziellen Tools wie Backup Exec, Veeam etc. durchführen. Weiterhin kannst Du Deine ESX(i) Server zentral verwalten. Auch solltest Du darüber nachdenken, die VMs auf einem iSCSI oder NFS Storage zu lagern. Wenn Euch GBit LAN reicht, kostet das nicht die Welt und sämtliche VMs liegen auf einem zentralen Storage, der von allen ESX(i) Hosts erreichbar ist. Du kannst einen Host für Wartungsarbeiten abschalten und lässt die VMs während dessen auf einem anderen Host mitlaufen. Allerdings sollte dann der Storage redundant ausgelegt sein.

Viele Grüße,
tonabnehmer
mcready
mcready 22.11.2011 um 08:46:39 Uhr
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Danke erstmal an alle, die hier geantwortet haben.

@tonabnehmer: Unsere NAS kann als iSCSI-Target verwendet werden, ebenso hätte ich aufgrund des Action Packs noch ne Lizenz für Windows Storage Server ungenutzt rumliegen, aber dazu müßte eben die Redundanz in das Storage-System statt in den eigentlichen Server gebracht werden. Die zentrale Verwaltung bei ESXi über vSphere Essentials ist das Gegenstück zum bereits vorhandenen MS System Center Essentials, soweit ich das aus den technischen Dokus herauslesen konnte. Auch hier wieder positiv: Beide Wege führen zum Ziel oder negativ: Einen Tod muß man sterben.

Ich werde aber den Hyper-V2 verwenden, allerdings nicht auf Basis des kostenlosen W2K8R2 Hyper-V2 Servers, sondern mit der - ebenfalls Action Pack - W2K8R2 Enterprise Edition.
Warum? Weil dieser mehr als 4 virtuelle Cores und (Zukunftsmusik) mehr als 32GB vRAM zuläßt. Eine Einschränkung, die auch bei ESXi erst ab den richtig teuren Versionen nicht mehr gegeben ist.