mb1811
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LACP Trunk vs. einzelne Tagged Uplinks

Hallo!

Im Anhang habe ich 2 Scenarien aufgezeichnet. Es handelt sich um theoretische Annahmen:

1. Ich habe zwischen 2 Switchen 2x 1GBit Trunk LACP. Auf diesem Trunk sind VLAN 5 und 10 getagged. Der Server schiebt seine Sicherung auf das NAS.

2. Zwischen den switchen existieren 2x 1GBit Uplinks. Pro Uplink ist nur jeweils 1 VLAN getaggt.


Frage: Macht das hier irgendeinen Unterschied, ausser dass ich bei Szenario 2 den Traffic des VLAN10 nicht auf die Leitung drücke, wo die User täglich arbeiten, oder ist das alles Käse, wei der Traffic letztendlich im Switch wieder zusammenläuft, aber dennoch VLAN technisch getrennt ist?

Gibt es hierzu sowas wie ein Best Practise?

Danke!
Gruß
M.
diagramm

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 00:11 Uhr

brammer
brammer 26.02.2018 um 14:02:37 Uhr
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Hallo,

beide Konfigurationen passen... .
Die wesentliche Frage ist aber welche Switche setzt du ein?
Und welche Datenmenge verschiebst du?

brammer
mb1811
mb1811 26.02.2018 um 14:32:39 Uhr
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Hallo Brammer,

auch mit Hinsicht auf den Kommentar von Aqui: es sind in der Zeichnung HP Switches vom Typ 5406.
Weitere Switche sind vom Typ 2920G/2530G.

Wir haben das VLAN 10 für Backups / Hyper-V Replikas, etc eingerichtet.
Es sollen nach dem Modell ggf. noch 40 Mobotix Kameras "abgetrennt" werden.

Für das Backup VLAN 10 käme ggf noch eine 10G Strecke ins Gespräch.
Oder sollte ich dann alles über die 10G Strecke schieben?


Das Datenaufkommen liegt täglich bei 500GB - 1500GB an Backups.
Bei den Kameras komme ich auf ca 200-250Mbit/s permanenten Stream, der sich über aber mehrere Switches erstreckt.
Dieses "Grundrauschen" habe ich zwar schon anhand von VLANs aus dem Produktiven Netz entfernt, jedoch hab ich den Traffic halt auf den Uplinks..

Gruß
M.
aqui
Lösung aqui 26.02.2018 aktualisiert um 14:45:37 Uhr
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Der Unterschied ist folgender:
Szenario 2.)
Hier haben Server und NAS jeweils einen dedizierten Link zw. den Switches. Also jedes VLAN seinen eigenen Koppel Link.
Szenario 1.)
Sämtlicher Traffic shared hier 2 Links.
Allerdings, wie jeder Netzwerker weiss, ist 802.3ad / LACP ein Hashing Verfahren. Wenn also im VLAN 10 nur der Server und das NAS sind, macht der Switch über deren Mac Adresse (oder IP je nachdem wie du es konfiguriert hast) ein Hashing was dann auf einen der beiden physischen Links zeigt über den dann der Traffic geht. Da der Adress Hash ja konstant ist ändert sich das nicht.
Im Worst Case zeigt das auf den Link wo ggf. auch VLAN 5 Traffic rübergeht. Wenns schlimm kommt zeigen auch 80% der Hashes aus VLAN 5 auf diesen Link und nur 20% auf den anderen.
Nur bei vielen Macs oder IPs bekommst du eine granulare Verteilung.

Ums kurz zu machen, du hast bei 802.3ad / LACP keine oder nur sehr geringe Optionen zu bestimmen auf welchem Link dein Traffic transportiert wird.
Wenn du also ganz sicher gehen willst und wirklich im VLAN 10 nur einzig diese beiden Geräte Server und NAS sind, dann fährst du mit Option 2 am besten wenn es dir auf Backup Durchsatz ankommt.

Ideal wären hier Fabric basierte Switches auf TRILL oder SPB Basis. Die würden ein per Packet Round Robin Verfahren auf den beiden gebündelten Links fahren was das Optimum wäre, denn dann hättest du quasi doppelte Link Kapazität.
Vermutlich sprengen solche Switches aber dein Budget Rahmen wenn du schon auf Billigheimer HP setzt ?!
Die billigen überbuchten 5400er Gurken geschweige 29er oder 25er können sowas natürlich nicht.
mb1811
mb1811 26.02.2018 um 15:38:11 Uhr
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Hallo Aqui,

vielen Dank für die Info. Das war insgeheim meine Vermutung mit LACP und wird auch der Grund sein, dass ich die VLANs wie in Szenario 2 trennen werde - zumindest da, wo es Sinn macht.