dassven

Mikrotik zu Mikrotik Geschwindigkeitsproblem über WLAN Link

Hallo liebe Community.
Ein Problem tut sich bei mir auf mit folgender Zusammenstellung.
2x Mikrotik Router (RB450Gx4 und einem CCR1016-12G). Beide verbunden über einen WLAN Link mit Ubiqiti's Powerbeam 5AC-400.

Das mir ersichtliche Problem ist der Traffic zwischen den beiden Mikrotik Routern über den
WLAN Link. An beiden Enden die erwähnten Router.

Mikrotik CCR1016 -> PowerBeam1 -> PowerBeam2 -> RB450Gx4.

Der WLAN-Link steht über eine PtP, Angabe Geschwindigkeit ein wenig wackelig zwischen 90-110 MBit. Geschwindigkeitsmessung ergaben annähernd den Wert. PoE bedingt beide mit 100 MBit über die LAN angebunden.
Die Bandbreitenmessung der beiden Mikrotik Router geht hier aber völlig nach hinten los. Bei 5-6 MBit ist hier das Ende der Fahnenstange erreicht. Alle Geräte werden über ein VLAN gemanaged. Getagged in den Mikrotiks und mit separater VLAN Bridge in den WLAN Geräten. Auch am RB450Gx4 Router angeschlossene Geräte bzw. Endbenutzer über PPPoE Einwahl haben dementsprechend Geschwindigkeitsprobleme.
Seltsamen Phänomen kommt dazu. Am RB450Gx4 verbundene "PPPoE-User", da kommt jeder auf 2-3 MBit. Summiert sich also am Ende, jedoch nicht auf den Geschwindigkeitswert, den es haben sollte. Die PPPoE-User haben als einziges im RB ein Speedlimit von 12/16 MBit. Connection Limits oder andere Einschränkungen sind nicht konfiguriert.

Danke für eure Hilfe.
MfG Sven
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Content-ID: 673176

Url: https://administrator.de/forum/mikrotik-wlan-link-geschwindigkeit-problem-673176.html

Ausgedruckt am: 25.06.2025 um 13:06 Uhr

aqui
aqui 03.06.2025 um 20:15:38 Uhr
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2 Fragen zum Verständnis vorab:
PoE bedingt beide mit 100 MBit über die LAN angebunden.
Die Aussage ist etwas wirr und unverständlich? Das PoE auch über 1 Gig und mehr geht ist dir bekannt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet
und mit separater VLAN Bridge in den WLAN Geräten
Separate VLAN Bridge? Was ist genau damit gemeint. Bei der Verwendung von VLANs ist es völlig unsinnig mehr als eine VLAN Bridge zu konfigurieren. Details dazu auch hier.
Da die Power Beam Verbindung eine Punkt zu Punkt Verbindung ist wäre es hier sinnvoll gerade keine Verbindung über ein VLAN zu verwenden sondern über ein direkt geroutetes Interface sprich die IP direkt auf dem Port der dann nicht Member der VLAN Bridge ist. Aus Perofrmance Sicht ein deutlich besseres Design.
Zielführend wäre auch noch zu wissen WIE die Performance der Power Beam Verbindung gemessen wurde? iPerf3?
Dazu wäre wichtig was der reine Nettodurchsatz der Power Beam Verbindung ist OHNE das Routing aus anderen Netzen. Nur so kann man einschätzen wo die eigentliche Problematik liegt.
Die beiden o.a. Rätsel müsstest du nochmal beantworten. Auch die Konfig Details zum Routing.
dassven
dassven 03.06.2025 um 20:45:15 Uhr
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Hallo,
PoE ist mit bekannt. An der Seite des CCR ist ein PoE Injektor in Form eines Patchpannels mit einem Netzteil dran. Und zu meinen ungunsten, auf der anderen Seite ein GBit PoE. Das Board war auf noch auf 100M ohne Autoneogation.
Bzgl. des VLAN's. beide Router haben zudem ein ungetaggtes Netz als Transfernetz für den normalen Traffic. Für die Verwaltung der Mikrotiks und Ubiqiti Geräte ist ein separates VLAN zum Managen. Schien mir als vernünftig, dass nicht jeder PPPoE User darumwerkeln kann, also das VLAN wirklich nur zur Verwaltung. Es gibt mit Sicherheit andere Konzepte. Bei mir läuft es.

Das Routing ist praktisch Simpel. Im VLAN zur Verwaltung erübrigt sich das, da alle das selbe Netz haben. Im Bereich der Endbenutzer....
Der bekommt eine IP, statisch öffentlich zum RB450, hier weiter über das Transfernetz zum CCR1016. De rist über LWL angeschlossen arbitet mit einem Arp-Proxy. Damit das CCR weiß wo die IP hingehört wird die per OSPF abgeglichen.

Geschwindigkeitstests sind von (weil ich am CCR viele drann habe) von einem UBi-Gerät auf denn AP und Station gemacht. Das ganze in beide Richtungen.

Testgerät Ubi -> CCR1016 -> AP -> Station (86MBit)
Testgerät UBi -> RB450g.. -> Station -> AP (82MBit)
diese (Routingfreie) Messung über die Router absolut iO.
Messung CCR -> AP -> Station -> RB450 (interner Bandwithtest) geht in die Brüche, egal ob ich den Test über das Transfernetz mache oder oder das VLAN

MfG Sven
aqui
aqui 04.06.2025 aktualisiert um 10:35:26 Uhr
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Das Board war auf noch auf 100M ohne Autoneogation.
Solche Details sind in einem Forum immer sinnvoll zu wissen damit solche "Pauschalbehauptungen" wie oben nicht immer zu falschen Schlüssen führen. face-wink
Die Frage der überflüssigen, mehrfachen "VLAN Bridges" wurde leider noch nicht geklärt.
Schien mir als vernünftig...
Das ist in der Tat immer sinnvoll sofern man dieses Management VLAN dann in der FW auch vor User Zugang absichert.
hier weiter über das Transfernetz zum CCR1016...
Das ist genau der Knackpunkt! Die Frage ist WIE dieses Transfernetz realisiert ist? Das gleiche gilt auch für das Punkt zu Punkt Netz der Funkbridge.
Fakt ist das das L3 Routing über VLAN IP Interfaces bei Mikrotik immer zu einem Einbruch der Performance (Durchsatz) führt. Deshalb ist es essentiell diese Netze immer über direkt geroutete Interfaces zu führen also solche reinen Routing Interfaces die:
  • NICHT Member der VLAN Bridge sind
  • die IP Adresse direkt auf dem physischen Interface haben.
Ob das in deinem Design der Fall ist bleibt leider unklar.
Proxy ARP sollte in einem klassisch gerouteten Backbone niemals aktiviert sein. Unverständlich also warum du es aktiv hast. Ganz besonders in einem OSPF Umfeld. 🤔
Da die P2P Performance für dich OK ist wird es vermutlich an dem oben angesprochenen Routing über VLAN IPs liegen. Hier gilt dann dedizierte Routing Interfaces zu verwenden wo immer möglich.
Gewissheit gibt dann immer ein lokaler Durchsatztest mittels iPerf3 an den Routing Devices direkt. Dort wirst du den gravierenden Unterschied beim Durchsatz über VLAN IPs und direkt gerouteten Interfaces sehen.
dassven
dassven 04.06.2025 um 13:52:24 Uhr
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Hi aqui.
ich trösel das mal auf.
von meinem ISP habe ich ein 26'er IPv4 Netz. Der ISP Abschluss ist ein Cisco und hat zu meinem CCR1016 ein Transfernetz. Das besteht schon aus 2 IP's aus meinem zugewiesenen IPv4 Bereich. 31.x.x.1 (Cisco) und 31.x.x.2 (CCR1016). Die restlichen IP's (31.x.x.3-31.x.x.63) werden intern vergeben über die PPPoE Server. Damit diese erreichbar sind muß das CCR ja dies bezüglich Anfragen auf z.B. 31.x.x.17 entgegennehmen und weiterleiten. Dass der Punnkt ProxyARP.

Unter meinen Routern besteht ein 10.1.x.x Netz als Transfernetz zu den PPPoE Servern. Über das werden auch die PPPoE-Clients geroutet. Diese bekommen eine 31.x.x.x Adresse als Public ohne NAT. Damit das CCR aber auch weiß von welchem PPPoE-Server diese öffentlichenn Adressen vergeben wurden werden die mit OSPF abgeglichen. Man schließt daraus, dass einige PPPoE Server im Einsatz sind. Soweit das physische Netz ohne VLAN.

Zu dem kommt der Verwaltungsakt. Der ist über das VLAN Realisiert. Alle physischen Verbindungen haben je ein VLAN-Interface, in den Routern gebridged (Ausnahme die ISP Anbindung). Die Richtfunkgeräte haben gar kein Routing. Letztlich nur eine Bridge der physischen Anschlüsse und eine Bridge für das VLAN zur Verwaltung. Da muss kein Traffic in besonderer Form drüber laufen.

Möchte nicht sagen, dass es schon eine geraume Zeit in dieser Konstallation. so an die 10 Jahre. Ich kann mich an ein ähnliches Problem erinnern. Jeglicher Traffic voll in Ordnung, es sei denn es hatte den Namen "UDP". 3-4 Sekunden voller Traffic, dann bis auf ISDN Geschwindigkeit runter gegangen bei 0 Packetlose. Gab damals nur die Lösung HW Neuanschaffung. Das RB450gx4 ist seit paar Tagen verbaut, also schon getauscht.

Was mir aber noch aufgefallen ist in meiner "nächtlichen Aktion" in der Testumgebung. CCR & RB2011 konfiguriert (wie das Original) ohne WLAN dazwischen. Die Konfiguration runter gebrochen bis auf eine Regel. Mangle -> prerouting -> MarkRouting. Das nur von aus einem bestimmten IP Bereich. Der Traffic um 50% runter gegangen ohne die CPU zu belasten. Den Bandbreitentest gemacht in einem IP Bereich, wo die Regel gar nicht anschlagen dürfte. Mir schien es so als ob der Router sämtliche Pakete checkt, egal aus welchem IP Bereich diese kommt. Status der Regel hat 2-3 MBit angezeigt, aber keine Pakete gemarkt.

So langsam mag ich die Geister in der Maschine nicht mehr xD

MfG Sven
aqui
aqui 04.06.2025 um 15:11:44 Uhr
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ich trösel das mal auf.
Du meintest sicher dröseln?! face-wink
OK, mit PPPoE ist das mit Proxy ARP natürlich klar, sorry missverstanden.
hat zu meinem CCR1016 ein Transfernetz.
Über dedizierte Routing Interfaces also IPs direkt auf dem Interface?
besteht ein 10.1.x.x Netz als Transfernetz zu den PPPoE Servern
Auch direkte Routing Interfaces? Sind die Server separat oder nutzt du die Mikrotiks dafür die können ja auch als PPPoE Server agieren?

Eine kleine Skizze wäre sicher eine Erleichterung für das Verständnis deines Designs. Ohne auch die direkte Umsetzung auf den Mikrotiks zu kennen ist eine Ananlyse von extern schwer, da sie zuviel Raterei enthält.
Fakt ist das das Routing über VLAN IP Interfaces immer eine Performance Zäsur bei Mikrotik ist. Das ganze Backbone sollte deshalb durchgehend über dedizierte Routing Interfaces laufen um hier Wirespeed sicherzustellen und wirklich nur auf der allerletzten Meile, wo die Funk Infrastruktur werkelt, über VLAN Routing zu gehen. Bei den Funk Interfaces ist die Performance dann eh nicht mehr so ausschlaggebend, da sie maßgeblich durch die HF Bandbreite und Qualität der Funkstrecke bestimmt wird.
Für das reine Layer 3 Forwarding ist es übrigens völlig egal ob es TCP oder UDP Pakete sind. Tools wie iPerf3 sollten da keinen nennenswerten Unterschied zeigen.
dassven
dassven 04.06.2025 aktualisiert um 16:54:02 Uhr
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Hi,
Tröseln, Tasten nach der Reinigung falsch aufgesteckt.

Und es hat klick gemacht, das Routing läuft über die physischen Anschlüsse. Je mit einem 30'er Subnetz. Die RF Links haben keine IP im direkten Transfernetz. da ist lediglich eine WLAN mit LAN bridged und die VLAN10 (siehe Bild) als bridge, weil ja die dahinter liegenden ja auch verwaltet werden wollen.


Bzgl des damaligen Problem's mit den UDP Einsturz, das war permanent so. Auch nach Reset vom RB und Minimalkonfiguration. Aber das is Vergangenheit.

MfG Sven
PS das Pic reicht so? Gesamt hängen 6 PPPoE Server hinten dran, Konfiguration Identisch bis auf das 30'er Transfernetz und die Verwaltungs IP's der Geräte im VLAN
admin-pic1
aqui
aqui 04.06.2025 aktualisiert um 17:21:33 Uhr
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Je mit einem 30'er Subnetz.
Warum kein /31er wenn du eh so wenig öffentliche IPs hast? Das 30er ist da ja etwas "Verschwendung". (RFC3021) face-wink Supporten heute alle Hersteller.
PS das Pic reicht so?
Jepp, das bringt etwas Licht ins Dunkel.
dassven
dassven 04.06.2025 um 17:26:32 Uhr
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Hi,
das 30'er Netz ist das Transfernetz im Bereich 10.1.0.x/30. Wird nicht für PPPoE-Clients benutzt. Die PPPoE CLients bekommen eine 31.x.x.x/32'er Adresse. Als Gegenpunkt im PPPoE Server eine IP frei nach Wunsch, ich hab da eine 172.16.0.255. Auch das funktioniert hervorragend.
commodity
commodity 04.06.2025 um 22:42:10 Uhr
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Messung CCR -> AP -> Station -> RB450 (interner Bandwithtest) geht in die Brüche, egal ob ich den Test über das Transfernetz mache oder oder das VLAN
Der BW-Test ist nicht dafür gemacht, von Gerät zu Gerät zu messen. Er erzeugt massive Last. Dem CCR ist das wahrscheinlich noch egal, dem RB450 aber eher nicht. Du kannst die CPU-Load bei /System/Resources betrachten.

https://help.mikrotik.com/docs/spaces/ROS/pages/7962644/Bandwidth+Test
Bandwidth Test uses a lot of resources. If you want to test real throughput of a router, you should run bandwidth test through the tested router not from or to it. To do this you need at least 3 routers connected in chain: the Bandwidth Server, the router being tested and the Bandwidth Client.
(und die Router vor und hinter dem zu messenden Gerät sollten adäquat Power haben)

Viele Grüße, commodity
dassven
dassven 05.06.2025 aktualisiert um 09:33:19 Uhr
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Hi commodity.
praktisch gesehen hab ich Messmöglichkeiten. Da allerdings nur bedingt über das VLAN. Ein AP über den PPPoE Server und RF Station zum AP der RF Strecke ergeben 85 MBit.
Habe heute etwas erweitert für vergleichbare Werte.
CCR -> RF -> RB450gx4 -> RF -> RB750UP ergeben 68 MBit. Also eine RF weiter als wenn ich nur vom CCR über den RF Link auf denn PPPoE (RB450Gx4) was schicke. Da noch eine RF weiter zum RB750, wo ich praktisch nur den Strom liefer über PoE. Da habe ich mehr Traffic als vom CCR zum PPPoE Server über den RF Link. Das Rb450Gx4 scheinn mehr durchzuleiten als selber verabreiten zu wollen. zwischen 4 und 70 MBit ist nur eine minimale Differenz.
Auch wenn es die PPPoE CLients es nicht al sWillkommen heißen werde ich wohl das 450'er zurück setzen und mit Minimalkonfiguration ausstatten. Danach die Feinarbeiten. Mal sehen was dabei rauskommt.
Ich hätte lieber eine Lösung in der Testumgebung als in der Produktiv zu experimentieren. Einziges was hier in der Testumgebung zu Einbrüchen geführt hat was das Routing-Mark.
Habe das RB von der 6.49.11 auf die 7.12.1 geuppt. Zeitweise kurze Einbrüche (ca 2-3 Sekunden) danach lief die Testumgebunng normal. Allerdings ohne 20 PPPoE-Clients. Mal sehen was die Produktiv dazu sagt. Konfiguration ist ja relativ schnell importiert. Schauen wir was dabei heraus kommt. Irgend wann wird es hängen. Vor'm WE aber wenig Chancen.

Wie schon erwähnt in einigen Beiträgen vorher aus meiner Testumgebung. 50 % Speed-Lose bei der Rule für's Routingmark.

Gruß Sven
commodity
commodity 05.06.2025 um 18:00:42 Uhr
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Das Rb450Gx4 scheinn mehr durchzuleiten als selber verabreiten zu wollen.
Kommt ja auch immer drauf an, was man dem Gerät abverlangt. Wenn was klemmt zeigt ein Blick auf die CPU schnell, ob man das Gerät überfordert. Ob das dann an den Ansprüchen liegt (seltener) oder an der individuellen Fehlkonfiguration (häufiger) ist natürlich eine andere Frage. Das 450 ist ja an sich ein durchaus flottes Gerät (für seine Klasse).

Viele Grüße, commodity
aqui
aqui 14.06.2025 um 11:42:47 Uhr
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Wenn es das denn nun war als Lösung bitte deinen Thread dann auch als gelöst markieren!
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?
dassven
Lösung dassven 14.06.2025 um 16:17:54 Uhr
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Hallo,
ich weiß nicht wieso es diese Laggs gab. Bislang konnte ich das Problem nicht reproduzieren. Meine Lösung was das zurücksetzen vom RB450. Aber nicht mit dem "Reset-Knopf" sondern mit der Reset-Brücke auf der Platine. Ein Reset per Resetknopf hat nichts gebracht. Die Konfiguration vorher gesichert und wieder eingespielt. Bis jetzt läuft alles. Womöglich bis zum nächsten Problem.

Danke