avarian
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Mobilfunk-Internet ins Heimnetzwerk integrieren?

Hallo,
Ich bin neu hier. Wir sind vorletztes Jahr umgezogen.
Die Gelegenheit habe ich damals direkt genutzt, um künftig auf wackelige WLAN-Lösungen (Repeater, Mesh-Repeater, Powerlines - You name it) zu verzichten. Also habe ich direkt Netzwerkkabel verlegt. In Räumen mit vielen Netzwerkgeräten habe ich Switche verbaut. Aktuell sind TP-Link SG08E (Easy Smart) im Einsatz. Am Anfang des ganzen steht eine 250er VDSL-Leitung und eine FritzBox 7950. Alles soweit prima.

Nun gab es dieses Jahr hier in der Region die große Flut. Unser Dorf ist zwar weitgehend verschont geblieben, aber die Infrastruktur in der Region hat massiv gelitten. Dadurch kommt es auch jetzt noch regelmäßig zu ausfällen, wenn Techniker Komponenten tauschen müssen. Meistens arbeiten diese Techniker natürlich zur gleiche Zeit, in der man selbst im Homeoffice tätig ist - bitte nicht als Kritik verstehen: Die Techniker sollen ja nun auch nichts Nachts Arbeiten. Ist nur eine Lagefeststellung.

Da ich häufig auf Dienstreisen unterwegs bin, habe ich mir vor einiger Zeit einen 4G-Router von TP-Link besorgt (einen TP-Link Archer MR600) und einen Vertrag mit unbegrenztem Datenvolumen abgeschlossen. Für Dienstreisen und co ist das ein Segen, da man nicht auf grausige Hotel-WLANs, AccessPoints oder unflexible Hotspots auf dem Smartphone angewiesen ist.

Meine Frage ist nun: Wie kann ich am geschicktesten diesen Router in das heimische Netzwerk einspeisen? - falls das DSL wieder streikt oder vielleicht auch mal der Router nicht mag.
Das Internet soll primär über den DSL-Anschluss laufen, aber im Falle eines Ausfalls eben ausweichen können. Alternativ wäre es klasse, wenn das Mobilnetz vielleicht auch dann genutzt wird, wenn der DSL-Anschluss eine gewisse Bandbreite unterschreitet.
Idealerweise sollte dann das gesamte Hausnetzwerk versorgt werden und nicht nur einzelne Geräte.

Welche Möglichkeiten habe ich hier? Muss ich zwangsläufig immer Stecker umstecken oder gibt es da eine "smarte" Lösung?
Ich scheue bei Bedarf nicht davor zurück, auch zusätzliche/andere Hardware in einem gewissen Rahmen anzuschaffen.

Vielen Dank

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 08:03 Uhr

Mitglied: aqui
Lösung aqui 26.11.2021 aktualisiert um 17:35:13 Uhr
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Ich bin neu hier.
Welcome to the machine ! face-wink
Muss ich zwangsläufig immer Stecker umstecken
Natürlich nicht, zeigt aber das du wissenstechnisch vermutlich noch im Netzwerk Neandertal lebst... face-wink

Das macht man kinderleicht mit einem Dual WAN Port Balancing Router. Ein millionenfaches und simples Standard Design was eigentlich keinen Administrator Thread erfordert.
Aber heute ist ja Freitag... face-wink
Jeder Hersteller hat solche Router im Portfolio auch deine Chinesen Haus- und Hofmarke TP-Link.
https://www.tp-link.com/de/business-networking/omada-sdn-router/er7206/v ...
Mikrotik hEX (RB750R3) kann sowas auch für kleines Geld hat aber eine steilere Lernkurve.
Oder Cisco RV340
https://www.cisco.com/c/de_de/support/routers/rv340-dual-gigabit-wan-vpn ...
Firewalls können sowas selbstredend auch:
https://www.heise.de/select/ct/2016/24/1479992026108405
Preiswerte, VPN fähige Firewall im Eigenbau oder als Fertiggerät
oder...oder.
Du musst dir nur das Schönste und für dich Passende aussuchen.
Mitglied: Avarian
Avarian 26.11.2021 um 18:23:45 Uhr
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Neandertal trifft es ziemlich. Router und Netzwerke sind für mich noch eine ziemliche Wissenslücke. Meine Expertise fängt erst "am anderen Ende des Netzwerkkabels" an. Vermutlich war ich auch einfach zu blöde, den richtigen Suchbegriff einzugeben oder ich habe den Begriff nicht zuordnen können, der die richtige Lösung bereithielt.

Ich muss mal schauen, wie ich das bei der bestehenden Infrastruktur realisieren kann. Leider müssten LTE-Router und DSL-Router recht weit räumlich getrennt stehen. Die TAE-Dose ist im Keller und dort ist der LTE-Empfang naturgemäß eher nicht vorhanden. Deswegen war bei mir leider auch kein Hybrid-Vertrag möglich.
Ich muss mal schauen, ob ich den LTE-Router sinnig noch vor dem ersten Switch untergebracht kriege - theoretisch könnte ich den dann durch den Dual-WAN-Router ersetzen. Vom ersten Switch gehen sonst nur zwei Kabel ausgehend ab und die zwei Ports sollte ein Router ja zur Hand haben.

Vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort und die Links. Ich schau mir das mal an.
Mitglied: 148656
148656 26.11.2021 aktualisiert um 19:13:09 Uhr
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Ave @aqui,

Fününününüüünü face-big-smile

Übersetzung:
Der Neandertaler könnte auch ein altes LTE-Smartphone im USB-Tethering-Modus via USB Kabel an die Fritzbox klemmen. face-smile
https://avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/1205_FRITZ-Bo ...

Gruß

C.C.
Mitglied: aqui
aqui 26.11.2021 aktualisiert um 19:38:45 Uhr
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Der Neandertaler könnte
stimmt ! Neandertaler waren ja pfiffig was den Werkzeuggebrauch anbetrifft ! face-big-smile
Meine Expertise fängt erst "am anderen Ende des Netzwerkkabels" an.
Oha...aber mit etwas Grundwissen bekommt man sowas auch problemlos gewuppt.
war ich auch einfach zu blöde
Das wirds wohl gewesen sein wenn man nur am Ende des Kabels wohnt... face-wink
Leider müssten LTE-Router und DSL-Router recht weit räumlich getrennt stehen.
Ist ja kein Problem. Twisted Pair erlaubt maximal 100 Meter. Ansonsten Glasfaser oder Power LAN
und dort ist der LTE-Empfang naturgemäß eher nicht vorhanden.
Deshalb gibts ja auch kleine_LTE_Router die man auf den Dachboden bringen kann oder ans Fenster und sie bequem via Netzwerkkabel mit Strom versorgen kann.
Abgesetzte LTE Antennen sind eine andere Option:
https://www.wimo.com/de/antennen/gsm-lte-mobiltelefon-antennen/4g-lte-an ...
Es gibt zig Möglichkeiten das mit einfachsten Mitteln zum Fliegen zu bringen.
Mitglied: Xaero1982
Xaero1982 26.11.2021 um 21:09:36 Uhr
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@aqui, müssten die Neandertaler für dieses Vorhaben nicht ein Failover-Router nutzen und keinen LoadBalancing-Router? face-smile
Mitglied: aqui
aqui 26.11.2021 um 22:12:08 Uhr
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Joa...der Balancing inkludiert ja Failover. Das haben die schon pfiffig gemacht ! face-big-smile
Mitglied: Xaero1982
Xaero1982 27.11.2021 um 11:01:09 Uhr
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Zitat von @aqui:

Joa...der Balancing inkludiert ja Failover. Das haben die schon pfiffig gemacht ! face-big-smile

Nicht zwingend. Gibt auch Geräte die kein Failover können. Hatte ich erst kürzlich, aber frag mich nicht welches Teil das war.
Mitglied: Toby-ch
Toby-ch 27.11.2021 um 22:56:57 Uhr
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Zitat von @aqui:

Natürlich nicht, zeigt aber das du wissenstechnisch vermutlich noch im Netzwerk Neandertal lebst... face-wink
Das macht man kinderleicht mit einem Dual WAN Port Balancing Router. Ein millionenfaches und simples Standard Design was eigentlich keinen Administrator Thread erfordert.
Ich nutze eine zeit einmal load balancing dies funktionierte für meine Anwendungen nicht:

YT Videos brachen ab Online Gaming nicht wirklich möglich usw. Da das eine Paket mit Leitung 1 Kam das andere von Leitung 2 und somit wars das mit der guten Verbindung.
Die Einstellung war 60% über die eine 40% über die andere Leitung, jedoch konnte mann dies nicht nach dienst konfigurieren... habe dann auf Failover umgestellt..
Mitglied: aqui
aqui 28.11.2021 um 13:13:36 Uhr
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Ich nutze eine zeit einmal load balancing dies funktionierte für meine Anwendungen nicht:
Wie immer: Zu 98% hast du das sicher falsch konfiguriert ! face-sad
Da das eine Paket mit Leitung 1 Kam das andere von Leitung 2 und somit wars das mit der guten Verbindung.
Das ist völliger Quatsch und technischer Unsinn. Keiner dieser Router kann ein per Paket Balancing, das ist technisch auch gar nicht supportet von Providern, denn dazu müssten die MPPP anbieten auf ihren Links. Kein einziger Provider in der EU macht bzw. supportet das bei Consumer Anschlüssen.
Mal abgesehen das es solche Router auch gar nicht supporten vom Featureset.
Die machen immer nur ein Session basiertes Balancing je nachtem welchen Balancing Algorithmus man verwenden (roud robin, least connection usw. usw.).
Aber du musst ja auch kein Balancing verwenden sondern nutzt das dann einfach nur als einfaches Failover und gut iss.