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New Work - Neues Arbeitsmodell entwickeln

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Anfrage die eher Richtung Off-Topic geht.

Wir haben bei uns in der Firma die Chance in einer ausgewählten Mitarbeiter-Gruppe, in der ich auch drin bin, ein neues "New Work" Arbeitsmodell zu entwickeln.
Dafür haben wir ein Jahr Zeit und haben bereits im Vorfeld alle Mitarbeiter anonym befragt was ihnen wichtig wäre in der Firma.
Die Umfrage enthielt folgende Punkte zum bewerten in der Umfrage:
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Am meisten abgestimmt wurden die 4 Punkte:
- Arbeitszeitmodell
- Salär
- Vorsorge und Sozialleistungen
- Information / Kommunikation

Nun haben wir für jeden Themenpunkt einige Vorschläge die wir der GL präsentieren möchten.
Am interessantesten wird sicher das Arbeitszeitmodell.

Jetzt ist meine Frage, habt ihr bei euch auch zufällig das Thema schon einmal gehabt? Und wie findet ihr die Arbeitszeitmodell Vorschläge, würdet ihr was anderst machen oder vorschlagen?

Es ist halt ein ziemlich breites Themengebiet, daher ist es nicht einfach.. Danke euch vorab!

Vorschläge sind bisher:

Arbeitszeitmodell:
Modell 1: 4 Tage Woche (34 Std. = 4 x 8.5 h)
=> 100/80/100 Modell (100% Lohn, 80% Arbeit bei 100% Produktivität) *
- ab Alter 20 – 50 Range von 34 -38 h Arbeitszeit pro Woche
- ab Alter 51 – 60 Range von 34 -36 h Arbeitszeit pro Woche
- ab Alter 61 – 65 Range von 34 h Arbeitszeit pro Woche
- Erst bei Überschreitung des Ranges wird Gleitzeit angerechnet
- Zusätzliche Brückentage (Gleittag für alle in der entsprechenden Woche mit möglichen Brückentagen) oder Erhöhung der Ferientage entfallen
- Tage die frei genommen werden dürfen (ausser Brückentage) sind Montag, Mittwoch, Freitag
- Dienstag, Donnerstag sind immer alle (ausser Ferien etc.) für Meetings etc. anwesend
Ausnahmen nach Rücksprache mit Team Leader (Ferien, Ausbildung etc.)
- Der Freie-Tag kann mit zusätzlichem Homeoffice kombiniert werden 2 x (½ Tag Homeoffice ­u. ½ Tag frei)
- Erhöhung der Ferientage entfällt (wie bisher 20 bzw. 25 Tage)
- Flexibilität unter den einzelnen Abteilungen muss gewährt sein (in beide Richtungen wie für den Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer)
=> z.B. muss der 5 Tage Betrieb im Testcenter weiterhin lückenlos machbar sein

Modell 2: Alternativ Arbeitszeitmodell (Erhöhung der Ferien, Arbeitszeit wie bis anhin)
- ab Alter 20 – 50 25 Tage
- ab Alter 51 – 60 28 Tage
- ab Alter 61 – 65 30 Tage
- Präsenzzeit (Anwesenheitszeit) entfällt mit Absprache Team Leader (Arbeitstage flexibler gestalten) Ansprechzeiten für Meetings, Versuche etc. sind zwingend zu respektieren
- Hauptarbeitszeit in Absprache mit Abteilungsleitung
- Homeoffice in Rücksprache mit Teamleader möglich (max. 2 Tage pro Woche)
- Für MA die kein Homeoffice machen können soll es ein „Arbeitsweg – Benefit“ (z.B. 0,70 Fr. / km) geben

Modell 3: Sollarbeitszeit von 41h /Woche inkl. Vorholzeit auf 38h inkl. Vorholzeit reduzieren – Freitag Mittag frei – 25 Tage Ferien für alle
- 25 Tage Ferien für alle MA
- 38 h Woche (Mo – Do. 8.5h, Fr. 4h)
- Präsenzzeit (Anwesenheitszeit) entfällt mit Absprache Team Leader (Arbeitstage flexibler gestalten) Ansprechzeiten für Meetings, Versuche etc. sind zwingend zu respektieren
- Freitag ab 13 Uhr besteht keine Anwesenheitspflicht
- Hauptarbeitszeit in Absprache mit Abteilungsleitung
- Homeoffice in Rücksprache mit Teamleader möglich (max. 2 Tage pro Woche)
- Für MA die kein Homeoffice machen können soll es ein „Arbeitsweg – Benefit“ (z.B. 0,70 Fr. / km) geben


Weitere Ideen zum Arbeitsmodell:
Zeitzuschläge für Wochenende / Feiertage
Auszahlung Überzeit
«Lebensarbeitszeitmodell» àkein Verfall der Überzeit
Homeoffice: Connectivity verbessern àVorschläge durch IT
Reisen – Flug: Reisekomfort erhöhen (aktuell EcoPlus)
Flüge < 6 Stunden = Economy Class, > 8 Stunden = Business Class / Zug = 1. Klasse
Reisezeit = Arbeitszeit
Verpflegung (Spesenbetrag erhöhen)

Option: 13. Gehalt in Ferientage umwandeln

Salär:
Ideen und Vorschläge:
- Generelle Lohnerhöhungen einführen wie z.B. Teuerungsausgleich
- Individuelle Lohnerhöhungen einführen (Bestandteil der Lohnverhandlungen), Mitarbeiterbewertungen müssen hier mit einfliessen bzw. respektiert werden
- Bonussystem transparent machen (nach Dienstalter oder generell alle den gleichen Anteil)
- Weg von der Maschinenbranche zur Chemiebranche (immer mehr gesundheitsgefährdende Stoffe), d.h. Lohnniveau aus der Chemiebranche respektieren

Vorsorge und Sozialleistungen
Ideen und Vorschläge:
- Erhöhung der Pensionskasse (Altersvorsorge 2. Säule)
- Firma erhöht ihren Anteil um 2,0 %
- MA erhöht seinen Anteil um 2,0 %
- SUVA / Versicherung von Privat auf Allgemein umstellen (Dafür BVG-Anteil erhöhen)

Information / Kommunikation
Ideen und Vorschläge:
- Monatlicher Intranet-Newsletter
§ Neue Aufträge
§ Perspektive AE
§ Personelles
§ Allgemeine Kommunikation (Lohnerhöhungen etc.)
§ Sonstiges

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Ausgedruckt am: 11.12.2024 um 21:12 Uhr

Tezzla
Tezzla 14.07.2023 aktualisiert um 12:02:46 Uhr
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Moin,

ich spreche mal aus eigener Erfahrung:
Das Modell "Kernzeit" mit z.B. 40 Wochenstunden finde ich am Besten. Es gibt Zeitslots am Tag, wo die Mannschaft in Vollbesetzung erreichbar ist (Kernzeit z.B. von 10 bis 15 Uhr, freitags bis 13 Uhr). Davor und danach kann jeder frei entscheiden, wie er die restlichen Stunden zusammenbaut. Bei einer 40 Std Woche hat man so 23 Std Kernzeit und 17 Std, die jeder frei drum herum planen kann. Aus meiner Sicht für die Person und das Unternehmen eine Win Win Situation.
Kernzeit bedeutet hier auch nicht "vor Ort", es kann auch HomeOffice sein. Kommt auf die Tätigkeit an. Das bespricht das jeweilige Team selbst. Klappt auch.

Wir haben gelernt, dass man das Konstrukt nicht zu stramm zurren sollte. Damit schafft man in den Teams eine sehr angenehme Flexibilität, erhält sich mit o.g. Modell aber auch seine Erreichbarkeit. Das ist bei einigen Unternehmen oft ein Problem, wenn man auf Kernzeit verzichtet. Der eine fängt um 12 Uhr an und kloppt die Stunden bis 20 Uhr, der nächste von 06 bis 08 Uhr und dann nochmal wann anders. Erreichen kann man diese Personen nahezu gar nicht in Echtzeit. Und erst recht nicht, wenn man beide gleichzeitig braucht.

VG
Mr-Gustav
Mr-Gustav 14.07.2023 um 13:42:04 Uhr
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Macht bitte bei der 4 Tage Woche nicht den Fehler und denkt das alles so bleibt wie es derzeit ist!
ich kenne 3 Betriebe ( Handwerk - jeweils ca. 30 bis 80 MA ) die das wollten und dann jetzt nicht mehr so glücklich sind denn 4 Tage heißt das die Arbeit von 5 Tagen jetzt eben in 4 erledigt werden muss wenn das Geld / Gehalt gleich bleiben soll.
Das heißt dann für die MA das Gespräche an der Kaffema./ Flur/Lagr/Hof usw. nicht mehr drin sind. Pause eben nur noch was notwendig usw....Wenn die das geahnt hätten dann hättens nicht gemacht sagen fast alle.

Bedenkt halt auch das wenn Ihr weniger Arbeitet es auch u.U weniger Geld gibt. Die meisten meinen das das Geld gleich bleibt was aber wirtschaftlich nicht machbar ist. Die Arbeit ist ja die selbe die entweder in kürzerer Zeit abgewickelt werden muss da die Kunden in der Regel nicht auf eure 4 Tage Woche geben. Wenn die gleiche Arbeit von 5 Tagen aber eben nicht in 4 Tagen erledigt werden kann dann können dem entsprechend auch weniger Auftrage abgewickelt werden was dann wiederum heißt das es weniger Geld gibt.
Drohnald
Drohnald 14.07.2023 um 14:25:08 Uhr
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Hi,

ich finde das sind schon echt viele gute Vorschläge.
Mein Tipp: Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse die sich im Laufe des Lebens auch ändern. Starre Vereinbarungen über die gesamte Belegschaft führen fast immer dazu, dass es für niemanden richtig passt. z.B: Homeoffice: Ein KFZ-Mechaniker wird nie Homeoffice machen können, die Buchhaltung sehr wohl. Gleichzeitig wollen manche vll. nie ins Homeoffice, weil dort schon der Partner 100% HO in einer 40m² Bude macht.

Wer Kinder hat, ist vll. gerne nur halbtags im Büro und Nachmittags zu Hause, um die Kinder nebenbei betreuen zu können.

Das macht es leider nicht einfach, aber eine gute Führungskraft sollte das hinbekommen, mit jedem aus dem Team eine Vereinbarung zu treffen, die für alle gute Ergebnisse liefert.

ich kenne 3 Betriebe ( Handwerk - jeweils ca. 30 bis 80 MA ) die das wollten und dann jetzt nicht mehr so glücklich sind denn 4 Tage heißt das die Arbeit von 5 Tagen jetzt eben in 4 erledigt werden muss wenn das Geld / Gehalt gleich bleiben soll.

Das ist mein Lieblingspunkt in dieser 4-Tage Diskussion.
Es gibt Jobs, da bedeutet mehr Arbeitszeit = mehr Leistung, z.B. beim LKW-Fahren oder in den meisten Handwerksberufen. Hier ist eine 4-Tagewoche total sinnlos, du hast die Gründe genannt.

Es gibt aber auch sehr viele Jobs, da bringt mehr Arbeitszeit teilweise sogar weniger Leistung, nämlich wenn es um Kreativität und konzentriertes Arbeiten geht (Softwareentwicklung z.B.).
Hier macht so etwas schon sehr viel mehr Sinn, zumindest in Phasen, wo man nichts ständig Meetings braucht.

Also wie immer: Es kommt darauf an.

Gruß
Drohnald