dennisweber
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Thema Gehaltsverhandlung - Angemessenes Gehalt als (SAP)-Supportmitarbeiter

Hallo Leute,

ich möchte nach ca. 3 Jahre Betriebszugehörigkeit und 4 Jahre Berufserfahrung (Arbeitsjahre/ keine Ausbildungszeit) endlich eine Gehaltsanpassung anfordern.
Zuvor habe ich eine Ausbildung zum IT-Sytemelektroniker abgeschlossen und davor Abi (allgemeine Hochschulreife) gemacht und einjähriges IT-Praktikum in ein sehr bekanntes Unternehmen.
Daher bin ich schon über Mitte 20.
Ich verdiene knapp unter 2600€ Brutto (+ Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld (100% vom Gehalt)) und halte es jedoch für wenig, angesichts der anwachsenden Aufgaben und Aufgabenkomplexitäten.
Ich arbeite zwar als IT-Support Mitarbeiter, bekomme aber komplexe Aufgaben zutun, unter anderem komplette Systemstillstände. Also keine typischen UserHelpDesk Geschichten.
Die Fehleranalyse dauert teilweise 1 Stunde, da es komplexe Vorgänge beinhaltet und nebenbei muss man natürlich Telefonate, Mail etc. annehmen, obwohl man mit dem einem Fehler noch nicht fertig ist.
Teilweise arbeitet man zusammen mit Entwickler an einer besseren Softwarelösung, abseits von den natürlich typischen Fehlern.
Meine Aufgaben kann man einem SAP-Supportmitarbeiter angleichen, da wir auch eine Softwarefirma sind und eine kaufmännische Softwarelösung anbieten.
Meine Firma ist mit 600 Mitarbeiter relativ groß und ist ansässig im Ruhrgebiet. Keine Schichtarbeit oder Wochenendarbeit, Rufbereitschaft ist nur ein Ausnahmefall und Feiertagsarbeit nur 1-2 mal im Jahr.
Jedoch macht man Überstunden im Überhang, da die meisten dringenden Kundenanfragen sehr früh oder kurz vor Feierabend kommen. Im Schnitt sind es ca. 10 Überstunden pro Monat die nicht ausgezahlt werden (Gleitzeit).
Zugegebenermaßen habe ich noch keine Zertifikate oder Weiterbildungen erworben. Würde es aber gerne machen, auch wenn die Zeit und das Geld dazu fehlt.
Über 2800 oder 2900€ halte ich für angemessen, würde aber gerne hier noch Infos und Erfahrungen sammeln.

Nachtrag: zu meine Aufgaben gehören unter anderem Updates einzuspielen per Softwareverteilung (funktioniert nicht reibungslos, daher wurde im Zusammenhang mit Enteicklung nach einer verbesserten Lösung gesucht) und auch Patchen von Datenbanken. Hantieren mit SQL Befehlen in hochsensiblen Kundendaten usw.

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Ausgedruckt am: 18.11.2024 um 11:11 Uhr

beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull 06.12.2019 um 12:09:53 Uhr
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ich möchte endlich nach 3 Jahre Betriebszugehörigkeit und 4 Jahre Berufserfahrung (Arbeitsjahre/ keine Ausbildungszeit) eine Gehaltsanpassung anfordern.

Das Recht dies zu fordern, das hast Du. Genauso hat Dein AG das Recht, Deine Forderung abschlägig zu bescheiden.
Fordern würde ich es nicht. Ich würde aber um ein klärendes Gespräch bitten, um Deine Anstellung und Deine Arbeitsleistung, genauso wie die
Ergebnisse Deiner Arbeit durch den Arbeitgeber evaluieren zu lassen.

Zuvor habe ich eine Ausbildung zum IT-Sytemelektroniker abgeschlossen und davor Abi (allgemeine Hochschulreife) und + 1-Jähriges IT-Praktikum in ein sehr bekanntes Unternehmen. Daher bin ich schon über Mitte 20.

Das halte ich im Hinblick auf Deine aktuelle Anstellung für irrelevant. Nur weil Du vorher in einem anderen Unternehmen warst, macht Dich das nicht zwingend wertvoller.

Ich verdiene knapp unter 2600€ Brutto (+Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld (100% von Gehalt)) und halte es für wenig, für die anwachsende Aufgaben und Aufgabenkomplexitäten.

Bewerte das gemeinsam mit Deinem Chef/AG.

Ich arbeite zwar als IT-Support Mitarbeiter, mir werden aber komplexe Aufgaben zuwiesen unteranderem komplette Systemstillstände. Also keine typischen UserHelpDesk Geschichten.

Was sind komplette Systemstillstände und warum sollten das keine "typischen UserHelpDesk Geschichten" sein? Heutzutage halte ich das für normal, dass es auch Helpdesks gibt, bei denen auch Serverstillstände abgefackelt werden. Und wenn das Werkzeug stimmt, dann sehe ich da Parallelen im Umgang.

Die Fehleranalyse dauert teilweise 1 Stunde da es so komplexe Vorgänge beinhalten und nebenbei muss man natürlich Telefonate, Mail etc. annehmen, obwohl man mit einem Fehler noch nicht durch ist.

Das mach ich auch täglich. Ich bin das "Mädchen" für alles und kümmere mich nebenbei auch noch um unser Mittagessen. Was ich damit sagen will ist, dass nicht das Gehalt entscheidet, ob jemand eine Baustelle nach der anderen zumacht - zumindest für mich nicht.

Teileweise arbeitet man zusammen mit Entwickler an einer besseren Softwarelösung, abseits von den natürlich typischen Fehlern.

Wieso? Weil Du als Helpdesk-Agent eben das Problem und die Infos weitergibst, oder setzt Du Dich auch hin und programmierst?

Meine Aufgaben kann man einem SAP-Supportmitarbeiter angleichen, da wir auch eine Softwarefirma sind, die eine kaufmännische Softwarelösung anbieten.

Arbeitest Du mit SAP direkt?

Meine Firma ist 600 Mitarbeiter relativ groß und die Firma ist ansässig im Ruhrgebiet. Keine Schichtarbeit oder Wochenendarbeit, Rufbereitschaft ist nur Ausnahmefall und Feiertagsarbeit nur 1-2 mal im Jahr.

Klingt doch gut.

Jedoch macht man Überstunden im Überhang, da die meisten dringenden Kundenanfragen sehr früh oder kurz vor Feierabend kommen. Im Schnitt macht man ca. 10 Überstunden pro Monat die nicht ausgezahlt werden (Gleitzeit).

Wenn die Gleitzeit gut ist, ist das doch ok.

Zugegebenermaßen habe ich noch keine Zertifikate oder Weiterbildungen gemacht, würde es aber gerne machen (auch wenn die Zeit und das Geld dazu fehlt).

Frage doch im Betrieb nach der Möglichkeit um Weiterbildung. Wenn die betrieblich relevant ist, spricht da nix dagegen. Alles andere ist aber Deine Sache.

Über 2800 oder 2900€ halte ich für angemessen, würde aber gerne hier noch Infos/ und Erfahrungen sammeln.

In Abhängigkeit zu Deiner Betriebszugehörigkeit, Deinen Fähigkeiten, Deinen Softskills u.v.m halte ich das für ok. Aber vergiss nicht: Der Ton macht die Musik.

Gib dem AG doch mal einen guten Grund, Dich wertvoller einzuschätzen, als Du es derzeit sein magst. Ich würde es aber nicht zwingend durch "Fordern" machen, denn würde Deiner Forderung entsprochen, steigen auch die Erwartungen.
certifiedit.net
certifiedit.net 06.12.2019 um 12:29:36 Uhr
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Hallo,

ich lese da nicht raus, was du genau machst.

Serverabstürze von was? Wie kritisch sind die Systeme? Auf was greifst du zurück? Wo ist dein Spezialwissen?

Grundsätzlich ist ein ITSE eben eher niedriger bewertet als ein Fachinformatiker (zumindest meiner Erfahrung nach). Wo bringst du dich also verstärkt ein? Bist du für die Firma wertvoll, wenn es um eine Expansion und Arbeitserleichterung geht? Effizienzgestaltung etc oder arbeitest du nur workflows ab? Das musst du alles mit einfliessen lassen.

Abgesehen davon, SAP ähnlich bezahlt werden, weil SAP ähnliche Software (irgendwas mit bwl) zieht nicht. Dann geh zu SAP. So als Tipp.

Übrigens, das mit dem Abi, das hab ich damals parallel nachgemacht, schätzungsweise zur ähnlichen Zeit wie du, das ist heute nicht mehr viel wert.

VG
beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull 06.12.2019 um 12:33:37 Uhr
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Zitat von @certifiedit.net:
Übrigens, das mit dem Abi, das hab ich damals parallel nachgemacht, schätzungsweise zur ähnlichen Zeit wie du, das ist heute nicht mehr viel wert.

Da bin ich nicht Deiner Meinung. Das ist eine Frage, wie man das verkauft.
Ich habe mein Abi auf einem Abendgymnasium neben dem Beruf gemacht und bin irre stolz drauf.
4 Jahre diese Doppelbelastung verkaufe ich als stressresistent, zielbewusst, Durchhaltevermögen und Linientreue.

Vg
certifiedit.net
certifiedit.net 06.12.2019 aktualisiert um 12:49:42 Uhr
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Ich hab das auch am Abendgymnasium gemacht und parallel die selbstständigkeit hochgezogen. Das letzte Jahr parallel studiert (Dank Fachhochschulreife).

PS: linientreue ist glaub ich das falsche Adjektiv und da du/er schon eingestellt wurdest, ist das kein neues Argument.
beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull 06.12.2019 um 12:44:45 Uhr
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Zitat von @certifiedit.net:
PS: linientreue ist glaub ich das falsche Adjektiv

Danke für den Hinweis. Du hast Recht.
DennisWeber
DennisWeber 06.12.2019 aktualisiert um 13:13:34 Uhr
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Zitat von @certifiedit.net:

Hallo,

ich lese da nicht raus, was du genau machst.

Serverabstürze von was? Wie kritisch sind die Systeme? Auf was greifst du zurück? Wo ist dein Spezialwissen?

Grundsätzlich ist ein ITSE eben eher niedriger bewertet als ein Fachinformatiker (zumindest meiner Erfahrung nach). Wo bringst du dich also verstärkt ein? Bist du für die Firma wertvoll, wenn es um eine Expansion und Arbeitserleichterung geht? Effizienzgestaltung etc oder arbeitest du nur workflows ab? Das musst du alles mit einfliessen lassen.

Abgesehen davon, SAP ähnlich bezahlt werden, weil SAP ähnliche Software (irgendwas mit bwl) zieht nicht. Dann geh zu SAP. So als Tipp.

Übrigens, das mit dem Abi, das hab ich damals parallel nachgemacht, schätzungsweise zur ähnlichen Zeit wie du, das ist heute nicht mehr viel wert.

VG

Die System sind sehr kritisch, läuft bei einem Werk das Update schief, dann kann das Werk nicht mehr arbeiten. Sämtlich kaufmännische Vorgänge sind damit gestoppt. Unsere Kunden sind kleine Betriebe, die jeweils einen eigenen Administrator oder IT Abteilung besitzen.

Das ich genauso wie SAP bezahlt werden möchte, habe ich auch garnicht erwähnt. Da ist das Unternehmen eine andere Größenordnung. Mir ging es nur darum zu verdeutlichen, welche Aufgaben mir zugeordnet sind.
certifiedit.net
certifiedit.net 06.12.2019 um 13:25:20 Uhr
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Die System sind sehr kritisch, läuft bei einem Werk das Update schief, dann kann das Werk nicht mehr arbeiten. Sämtlich kaufmännische Vorgänge sind damit gestoppt. Unsere Kunden sind kleine Betriebe, die jeweils einen eigenen Administrator oder IT Abteilung besitzen.

Updates sind aber kein Helpdesk, deswegen die Frage nach dem "konkreten".

Allerdings gilt hier, wie meist: Man kann nur mutmaßen, und wenn es deinem Chef es nicht wert ist, musst du weiter gehen. Ggf. ja zur SAP?
it-frosch
it-frosch 06.12.2019 um 14:09:05 Uhr
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Hallo Dennis,

vielleicht ist eine Zielvereinbarung auch eine Variante.
Macht ihr so etwas bei euch?

Du könntest zum Beispiel ein Redundanzkonzept erarbeiten oder irgendetwas in der Art, was die Abstürze verringert,
bzw. die Anlaufzeit verkürzt und im Gegenzug dafür erhälst du eine Gehaltsanpassung.

Nur mal als Idee.

grüße vom it-frosch
DennisWeber
DennisWeber 06.12.2019 um 14:55:51 Uhr
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Zitat von @it-frosch:

Hallo Dennis,

vielleicht ist eine Zielvereinbarung auch eine Variante.
Macht ihr so etwas bei euch?

Du könntest zum Beispiel ein Redundanzkonzept erarbeiten oder irgendetwas in der Art, was die Abstürze verringert,
bzw. die Anlaufzeit verkürzt und im Gegenzug dafür erhälst du eine Gehaltsanpassung.

Nur mal als Idee.

grüße vom it-frosch

Hallo IT-Frosch,

Danke für die Info. Wir können den Kunden nur Vorgaben geben (ähnlich wie Systemvorausserungen), ob die es natürlich umsetzen ist eine andere. Außerdem sind unsere Kunden nicht bereit, doppelte Hardware auszugeben. Aber wir haben in der Richtung genügend Sicherheitsmechanismen, daher macht das wenig Sinn. Aber ja, gute Ideen sind immer gut für Gehaltsverhandlungen.
SeaStorm
SeaStorm 06.12.2019 um 17:43:14 Uhr
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Hi

also ich würde hier mal 2 Dinge in den Fokus nehmen:
1: Ordentliche Stellenbeschreibung. Du machst ja im Moment einfach alles.
Das führt natürlich dazu, das du in einem Bewerbungsgespräch immer ein bisschen die Arschkarte hast. Du bist kein SAPler, kein Supporter, kein Admin, aber dennoch irgendwie alles. Schwer, das zu verkaufen.
Auf der anderen Seite führt das tragen von vielen Hüten dazu, das du viel Verantwortung hast und ggf öfters daheim angerufen wirst als die anderen.
Das führt zu
2: Gehalt anhand der Stellenbeschreibung festlegen.

Höre dich mal um was Kollegen so in der Gegend verdienen.
Halt nach Stellengesuchen ausschau. Oft steht heute eine Zahl dabei, was das Unternehmen zahlen will.
Bewirb dich einfach mal mit DEINEN Gehaltsvorstellungen bei 2 halbwegs vergleichbaren Unternehmen (vielleicht eher da bewerben wo du eh nicht hin willst. Dann verbaust du dir da nix) und schau was passiert.