edvman27
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Übersichtsfrage zu Exchange DAG

Hallo,

ich habe mal eine Frage zu Exchange DAGs.

Ein Kunde, ich arbeite dort in einem Softwareprojekt und bin nicht für die IT zuständig, überlege von einem Exchange-Hoster zurück auf einen Onpremise Exchange zu wechseln.
Er hat wohl ein Angebot für ein Exchange DAG wobei der 2. Server in der Cloud ist.

In der Cloud gibt es folgende VMs.
- 2. AD
- 2. Exchange
- RDS
Verbindung mittels VPN

Emails kommen in einem Antispam-System an, welches die Mails an beide Exchange zustellen kann.
Wenn die IT im Hauptstandort komplett ausfällt, sollen die Mitarbeiter von zuhause mit ihren Thin-Clients sich in den RDS einwählen können und dort dann Exchange nutzen können.

Funktioniert so etwas in der Praxis wenn es richtig gemacht wird?
Mir kommt das so "praktisch" vor. Es wirkt nicht kompliziert genug face-smile

Danke

Content-ID: 84148912261

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Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 14:12 Uhr

CH3COOH
CH3COOH 06.09.2023 um 17:56:51 Uhr
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Hallo,
normalerweise stellt man zum Beispiel zwei Exchange Server (die eine DAG ergeben und sich gegenseitig zu 100% ergänzen) in ein oder zwei Rechenzentren auf. Vor beide Server kommt dann zum Beispiel ein Load Balancer, fällt einer der Mailserver weg übernimmt der andere.
Alternativ könnte man natürlich auch dem Load Balancer als Quelle einen Exchange in einem entfernten Rechenzentrum geben, sowie einen lokalen.
Den Load Balancer gibt es natürlich auch hochverfügbar face-wink

Was ist mit in der Cloud gemeint? Microsoft 365 oder fremdes Rechenzentrum?

Gruß
EDVMan27
EDVMan27 06.09.2023 aktualisiert um 18:42:00 Uhr
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Hallo,

die Grundidee ist wohl eine Desaster Prevention.

Das übliche Problem: Zu viele Postfächer mit zu viele Daten. Mailstore ist vorhanden, wird aber nicht genutzt.,
Aktuell nutzen die Outlook mit dem Hosted Exchange (nicht o365) und aktivieren Cache-Modus. Jeder PC hat eine 1TB SSD dafür. Ohne Cache-Modus wird Outlook unbenutzbar langsam.

Die Idee ist Outlook ohne Cache-Modus mit dem OnPremise-Exchange vor Ort.
Aber ein Datenbank-Fehler in einer 2TB Exchange-Datenbank dauert selbst mit schnellen SSDs viele Stunden für eine Prüfung/Wiederherstellung. Die Zeit gilt es einzusparen.

Dafür der 2. Exchange mit RDS in der Cloud da.
Cloud heißt entweder Hetzner physischer Server (weil nur Backup) oder Profitbricks (IONOS).

Beide Standorte sollen unabhängig sein und sich vollständig synchronisieren.

Wie gesagt, ist nicht mein Projekte. Ich sehe es nur im Vorbeilaufen.
CH3COOH
CH3COOH 06.09.2023 um 20:30:13 Uhr
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Hallo,
für mich macht das mit dem Exchange und RDS überhaupt keinen Sinn.

Exchange in einer DAG verhält sich bei einem Fehler in einer der Datenbanken relativ einfach (solange noch eine Kopie sauber ist!). Wenn man die Lastverteilung beherrscht merkt der Anwender nicht mal etwas vom Problem. Monitoring vorausgesetzt

Da ist es eventuell sogar schneller / leichter / entspannter, wenn die Mailserver am selben Standort sind und per 25 Gbit miteinander verbunden sind.

Generell ist es vom Doing her auch besser kleinere Datenbanken zu haben; das reduziert massiv den Aufwand bei Wiederherstellungen. Aber bei Datenbanken über 1.000 Gbyte sprechen wir schon von Exchange Enterprise... Da scheint jemand viel Geld zu haben (oder einen Exchange 2010 bzw. älter)...

Outlook selbst ist nach meinem Stand auch nur für Postfächer bis 50 Gbyte "geeignet", ab einer gewissen Größe macht es aber auch kein Spaß mehr.

Gruß
StefanKittel
StefanKittel 06.09.2023 um 21:38:47 Uhr
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Ich habe hier einen Kunden mit einem Exchange 2016 den ich mal übernommen habe.
1 Datenbank mit 1.2 TB. Auf die Probleme beim Recovery habe ich den Kunden hingewiesen und mir das schriftlich geben lassen.

Was spricht gegen Exchange Standard mit 1 Datenbank mit 5 TB?
Außer die Probleme beim Recovery und Datenbanküberprüfung?

Stefan
EDVMan27
EDVMan27 06.09.2023 um 21:43:03 Uhr
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Zitat von @CH3COOH:
Da ist es eventuell sogar schneller / leichter / entspannter, wenn die Mailserver am selben Standort sind und per 25 Gbit miteinander verbunden sind.
Es geht um den Fall, dass die IT vor Ort weg ist. (Diebstahl, Feuer, Sabotage, Ransomware, etc).
Da es keinen getrennten Bereich gibt, bleibt nur die Cloud.


Aber bei Datenbanken über 1.000 Gbyte sprechen wir schon von Exchange Enterprise...
4 Datenbanken á 500 GB face-smile

Outlook selbst ist nach meinem Stand auch nur für Postfächer bis 50 Gbyte "geeignet", ab einer gewissen Größe macht es aber auch kein Spaß mehr.
Dieser Kunde hat viele Postfächer mit deutlich mehr als 100 GB.
Jeder sagt, dass es nicht geht, aber der Kunde wurschtelt weiter...
NordicMike
NordicMike 07.09.2023 um 11:51:03 Uhr
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Wenn die IT im Hauptstandort komplett ausfällt, sollen die Mitarbeiter von zuhause mit ihren Thin-Clients sich in den RDS einwählen können und dort dann Exchange nutzen können.
Wenn die IT am Hauptstandort komplett ausfällt, gibt es auch kein RDS und kein Exchange mehr.
Wenn noch ein Exchange Server in der Cloud ist, könnte dieser noch zumindest Emails empfangen und versenden.

Können die Thin Clients zu Hause überhaupt booten? Üblicher Weise haben Thin Clients keine eigenen Festplatten und booten übers Netzwerk.
EDVMan27
EDVMan27 07.09.2023 um 13:04:33 Uhr
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Zitat von @NordicMike:
Wenn die IT am Hauptstandort komplett ausfällt, gibt es auch kein RDS und kein Exchange mehr.
In der Cloud ist ein AD, RDS und Exchange.
Die sollten autak funktionieren wenn der Hauptstandort ausfällt.

Können die Thin Clients zu Hause überhaupt booten? Üblicher Weise haben Thin Clients keine eigenen Festplatten und booten übers Netzwerk.
Das sind Mini-PCs mit Windows 10 die sich über ein RDP-Sicherheitsgateway einwählen.
rickstinson
rickstinson 03.01.2024 um 11:10:58 Uhr
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Das Konzept selbst finde ich gar nicht so mies.
So wie ich das lese gibt es ja locker > 50 Postfächer, min 1TB an Postfachdaten.
Da würde ich das Exchange DAG on Premise schon mal auf zwei Server mit je zwei Datenbanken fahren und dann in der Cloud auch zwei Exchange mit je zwei Datenbanken. Zu große Exchange DB sind für mich keine gute Idee.
Einen Zeugenserver (bitte nicht den Domaincontroller) werdet ihr auch brauchen.

Dann die Frage wie gut und sauber die DAG Replication übers WAN läuft (sowas habe ich auch noch nie gemacht...).
Weiters, RDS und AD auf der remote Seite passt ja wohl, aber wie macht ihr das dann mit den Benutzerprofilen?
Nackte Profile am RDS werden auch unlustig wenn die Leute ihr Zeugs am Desktop haben.

Nächster Punkt: Nur Outlook am RDS betreiben damit man seine Mails notfalls lesen kann wenn die onPremise IT ausfällt ist etwas der Overkill, dann kann ich notfalls gleich das OWA auf der Remoteseite verwenden und brauche den RDS gar nicht.

Ich nehme an, man wird auch auf Daten und schlimmstenfalls div Software (ERP, etc) über den RDS Server zugreifen müssen/wollen. Damit wird man den Fileserver auch remote bereitstellen müssen, inkl. etwaiger roaming profile?

Nächster Punkt:
- Wenn ihr Outlook am RDS betreiben wollt, wird eine Office Professional Lizenz oder M365 "Apps for Enterprise" Subscription notwendig werden. Das ist nicht ganz so billig.

Bitte auch das EOL für Office am Terminalserver beachten (betrifft imho auch die "professional" variante von office 2021 - EOL okt 2026)
- Microsoft 365 Apps wird unter Windows Server 2019 bis Oktober 2025 unterstützt.
- Microsoft 365 Apps wird unter Windows Server 2022 bis Oktober 2026 unterstützt.

Es wird zukünftig kein Office mehr am RDS Server installierbar sein.