winterkex
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Windows Server Lizenzierung mit Vmware

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, eine Umgebung mit drei Windows Servern aufzubauen, und habe ein paar Fragen zur richtigen Lizenzierung. Folgende Server möchte ich einsetzen:

1. Domain Controller (DC)
2. Server für Warenwirtschaft
3. Server für Filesharing

Als Hypervisor verwende ich VMware und die Hardware hat eine 24-Core CPU. Jetzt bin ich etwas unsicher, wie ich das Ganze lizenzieren soll. Ich weiß, dass die Lizenzierung von Windows Server pro Core erfolgt, aber wie viele Lizenzen und welche (Standard, Essential) brauche ich wirklich, um alle drei VMs korrekt zu betreiben?

Ich habe gesehen, dass bei der Standard-Lizenz wohl 2 VMs inklusive sind, aber so ganz sicher bin ich mir da auch nicht. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich in diesem Lizenz-Dschungel ziemlich verloren und hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand das Ganze etwas verständlicher erklären könnte, damit ich alles korrekt lizenziere.

VG
Winterkex

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Ausgedruckt am: 16.10.2024 um 16:10 Uhr

stacktrace
stacktrace 16.10.2024 um 14:36:46 Uhr
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Moin,

Als Hypervisor verwende ich VMware
ist das eine Aussage oder eher eine Frage?
Wenn der HV noch zur Wahl stünde, würde ich von VMWare abraten.

Schau Dir Proxmox oder tatsächlich nen HyperV an. (Hyper V einmalig lizensieren, darin wären dann 2 gehostete VM ebenfalls lizensiert).

Gruß
Winterkex
Winterkex 16.10.2024 um 14:43:07 Uhr
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Danke für den Hinweis! Proxmox kenne ich auch und finde es eine super Sache – wäre definitiv auch eine Option. Allerdings bleibe ich in diesem Fall bei VMware, weil das so gewollt ist und für das Projekt festgelegt wurde.

Mir geht es speziell darum, wie die Lizenzierung bei VMware in Verbindung mit den Windows Servern funktioniert. Daher wollte ich in diesem konkreten Zusammenhang mehr erfahren, wie das von Microsoft gedacht ist, besonders weil es mich auch persönlich interessiert, wie das richtig umgesetzt wird.

Ich hoffe, das klärt den Kontext ein bisschen besser. Danke dir auf jeden Fall schon mal für den Input face-smile
stacktrace
stacktrace 16.10.2024 um 14:49:17 Uhr
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Allerdings bleibe ich in diesem Fall bei VMware, weil das so gewollt ist und für das Projekt festgelegt wurde.
Dann: Sorry, dass ich das nicht auf anhieb begriffen hab.

In dem Fall, verdünnisiere ich mich hier wieder und wünsche Dir, dass Dir schnell eine vernünftige und zielführende Antwort gegeben wird (wovon ich schwer ausgehe).

Viel Erfolg!
kreuzberger
kreuzberger 16.10.2024 um 15:00:55 Uhr
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Moin @Winterkex

Zum Thema VMware wurde in der letzten Zeit hier viel geschrieben, die neuen Lizenzmodelle und -kosten haben sehr viele dazu gebracht, VMware zu meiden.

Als kostenlosen Virtualisierer bieten sich an Proxmox oder HyperV. HyperV bekommst du zb kostenlos in der Version 2019 Core.
Filesharing kannst du kostenlos über andere Systeme wie Linux oder ggf. auch SYNOLOGY-NAS oder andere NAS Systeme realisieren. Dazu muss man keine Windows Lizenz „opfern“.
Es bleibt also den DC und dein Warenwirtschaft-System als Windows-VM zu realisieren. Dazu reicht eigentlich einmal den Windows Server 2022 Standard zu nehmen, mit der entsprechenden Anzahl an CALS.

Kreuzberger
em-pie
Lösung em-pie 16.10.2024 um 15:07:10 Uhr
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Moin,

also grundsätzlich werden immer mindestens 16 Cores je Sockel lizenziert.

Annahme: DU hast einen Host mit 1Sockel und 16 Kernen, so gilt:
Mit EINER Standard-Lizenz (für 1S/ 16C) darfst du bis zu 2 VMs betreiben.
Ist der HyperVisor Hyper-V, so darf der mit dieser einen Lizenz mit ausgestattet werden.

Bedeutet bei deinen drei VMs: du brauchst 2 Standard-Lizenzen. Damit könntest du dann noch eine vierte VM betreiben.

Hast du nun einen Host mit 2 Sockeln á 16 Cores, brauchst du schon mal 4 Standard-Lizenzen bzw. 2 Lizenzen die 32 Kerne abdecken.

"Irgendwann" kommt dann im Rechenbeispiel das Szenario, in dem sich eine DataCenter-Lizenz eher lohnt. Da bist du aber weit entfernt face-wink


Bei dem Konstrukt ist es im übrigen egal, welcher HyperVisor zum Einsatz kommt.
Besonderheit gilt nur beim Hyper-V, der darf mit den vorhandenen Lizenzen mit lizenziert werden, wenn nichts anderes (ggf. noch ein Backup-Agent) darauf läuft.
Kraemer
Kraemer 16.10.2024 um 15:12:19 Uhr
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pebcak7123
Lösung pebcak7123 16.10.2024 aktualisiert um 15:41:49 Uhr
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Moin,
du brauchst 2* 24 Core Standard Lizenzen, egal ob als 2*16 Core + 8*2 Core oder wie auch immer gestückelt.
Für Essentials hat die CPU zu viele Kerne.
Andere Möglichkeit wäre vCores über Software Assurance zu Lizensieren.
Dran denken das jedes Gerät / User das irgendwie auf einen der Windows Server zugreift auch noch CAL-Lizenzen braucht.
kreuzberger
kreuzberger 16.10.2024 um 16:21:58 Uhr
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Ah, ich sehe auch gerade, er hat eine 24-Core-CPU als Hardware. Das ist dann mehr als 16-Core für eine Standard-Lizenzierung möglich.

Dann müsste er einen Bohrer nehmen und die zu vielen 8 Cores aus der CPU ausbohren oder eine andere CPU wenn geht einbauen, um nur 16 Cores zu haben.

Würde aber das nicht auch gehen indem man im Virtualisierer entsprechend den Windows VMs nur 16 Cores zuweist (je 8) und weiteren nicht-Windows-VMs eben die restlichen acht Cores zur Verfügung stellt? Also in dem Fall zb für Linux SAMBA Server, ggf. Monitoring etc.?

Kreuzberger
Winterkex
Winterkex 16.10.2024 um 16:25:08 Uhr
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Zitat von @kreuzberger:

Moin @Winterkex

Zum Thema VMware wurde in der letzten Zeit hier viel geschrieben, die neuen Lizenzmodelle und -kosten haben sehr viele dazu gebracht, VMware zu meiden.

Als kostenlosen Virtualisierer bieten sich an Proxmox oder HyperV. HyperV bekommst du zb kostenlos in der Version 2019 Core.
Filesharing kannst du kostenlos über andere Systeme wie Linux oder ggf. auch SYNOLOGY-NAS oder andere NAS Systeme realisieren. Dazu muss man keine Windows Lizenz „opfern“.
Es bleibt also den DC und dein Warenwirtschaft-System als Windows-VM zu realisieren. Dazu reicht eigentlich einmal den Windows Server 2022 Standard zu nehmen, mit der entsprechenden Anzahl an CALS.

Kreuzberger

Wie gesagt, ich wollte keine Tipps zur Umsetzung – mir ist bewusst, dass ich das Ganze auch mit Proxmox machen könnte oder das Filesharing über Linux bzw. ein NAS abwickeln könnte. Das war aber nicht meine Frage.

Mir ging es lediglich darum, zu verstehen, wie das mit der Windows Server Standard-Lizenz auf VMs bezogen abläuft. Wie ich ja auch schon in einem Kommentar erwähnt hatte, hat sich meine Vermutung mittlerweile bestätigt, und ich weiß jetzt, wie der Hase läuft.

Danke euch trotzdem für die Unterstützung und die Tipps!
ukulele-7
ukulele-7 16.10.2024 aktualisiert um 16:34:16 Uhr
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Als Hypervisor verwende ich VMware und die Hardware hat eine 24-Core CPU.
Ist jetzt nicht sonderlich schwer. Eine CPU = Eine Lizenz mit in Summe 24-Cores (Stückelung egal) erlaubt in der Standard-Edition bis zu zwei VMs. Unter Standard werden für je zwei weitere VMs weitere Lizenzen mit in Summe 24-Cores benötigt. Das ist nicht so schwer eigentlich.

Eine dritte VM hat dann halt den Nachteil einer weiteren 24-Core Lizenz, für das Geld gibt es auch schon eine NAS Hardware.
Würde aber das nicht auch gehen indem man im Virtualisierer entsprechend den Windows VMs nur 16 Cores zuweist
Nein. Du lizensierst die Hardware, nicht die VM, nicht die vCPU und auch nicht die OS Installation in der VM. Die Hardware darf dann von der VM genutzt werden, in welcher Konfiguration auch immer. Verschiebst du die VM auf einen anderen Host verschiebst du i.d.R. nicht die Lizenz, die gehört dem Kasten Hardware!
departure69
departure69 16.10.2024 aktualisiert um 16:38:07 Uhr
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@Winterkex:

Hallo.

Hier scheint es Unsicherheiten zu den 2 Inklusiv-Lizenzen und dem verwendeten Hypervisor zu geben.

Ein Server besteht hinsichtlich der CPU aus Sockeln und physischen CPU-Kernen. Nach diesen ist die Maschine zu lizensieren. Dabei ist es völlig egal, welcher Hypervisor darauf läuft (VMware, Microsoft Hyper-V, Proxmox, Citrix u. v. w. m.). Ist der Server, also die physische Hardware-Maschine mit, sagen wir Windows Server Standard 2022 (Beispiel) 1 x korrekt anhand der vorhandenen Hardware (CPU-Sockel und phys. CPU-Kerne) lizensiert, sind in dieser Lizenz 2 virtuelle Windows-Server-2022-Standard-Gäste inklusive. Auch dann, wenn der Hypervisor gar nicht mit Hyper-V läuft, sondern beispielsweise mit VMware.

Der einzige Unterschied bei Hyper-V besteht darin, daß die vorgenannte Lizenz im Falle von Hyper-V auch den Hyper-V-Host selbst mitlizensiert (denn der ist schließlich ein Windows-Server, der ansonsten auch eine Lizenz nur für sich selbst bräuchte). Und damit ist nicht der kostenlose, core-basierende Hyper-V gemeint, der sich an der lokalen Konsole nur über die Kommandozeile bedienen läßt, sondern ein richtiger Windows-Server, der per Rolleninstallation zum Hyper-V gemacht wurde und eine eigene grafische Oberfläche mitbringt.

Für Deine Situation gilt nun:

- Du möchtest auf den drei gewünschten, virtuellen Windows Servern unter VMware jeweils Windows Server 2022 Standard betreiben (Annahme)

- Windows Server Standard Virtualisierungslizenzen gibt es nur im Doppelpack (also pro einer anhand der CPU-Hardware korrekt durchgeführten Lizensierung = 2 virtuelle VMs)

- Du mußt die Kiste also 2 x korrekt (anhand der CPU-Hardware) lizensieren, um auf 4 virtuelle VMs mit Windows Server 2022 Standard zu kommen (obwohl Du nur 3 brauchst, nützt aber nichts, gibt's pro korrekter Hardwarelizensierung nur jeweils im Doppelpack, also 2, 4, 6, 8 undsoweiter)

- oder nochmal deutlicher ausgedrückt:
- 1 x die vorh. Hardware (also CPU-Sockel und phys. Kerne) korrekt mit W2K22 Std. lizensiert: 2 VMs
- 2 x die vorh. Hardware (also CPU-Sockel und phys. Kerne) korrekt mit W2K22 Std. lizensiert: 4 VMs
- 3 x die vorh. Hardware (also CPU-Sockel und phys. Kerne) korrekt mit W2K22 Std. lizensiert: 6 VMs
- 4 x die vorh. Hardware (also CPU-Sockel und phys. Kerne) korrekt mit W2K22 Std. lizensiert: 8 VMs
- 5 x die vorh. Hardware (also CPU-Sockel und phys. Kerne) korrekt mit W2K22 Std. lizensiert: 10 VMs

- ab einer bestimmten Anzahl spart die Standard-Version nichts mehr und es ist besser, die DataCentre-Lizenz zu beschaffen (unbegrenzte Anzahl an VMs, bis die Kiste schlappmacht face-wink). Wo hier die Grenze liegt, also ab wann sich eher Datacentre lohnt, muß man sich ausrechnen (lassen).


Viele Grüße

von

departure69


Viele Grüße
ukulele-7
ukulele-7 16.10.2024 aktualisiert um 16:38:50 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Als Hypervisor verwende ich VMware und die Hardware hat eine 24-Core CPU.
Ist jetzt nicht sonderlich schwer. Eine CPU = Eine Lizenz mit in Summe 24-Cores (Stückelung egal) erlaubt in der Standard-Edition bis zu zwei VMs. Unter Standard werden für je zwei weitere VMs weitere Lizenzen mit in Summe 24-Cores benötigt. Das ist nicht so schwer eigentlich.

Eine dritte VM hat dann halt den Nachteil einer weiteren 24-Core Lizenz, für das Geld gibt es auch schon eine NAS Hardware.
Würde aber das nicht auch gehen indem man im Virtualisierer entsprechend den Windows VMs nur 16 Cores zuweist
Nein. Du lizensierst die Hardware, nicht die VM, nicht die vCPU und auch nicht die OS Installation in der VM. Die Hardware darf dann von der VM genutzt werden, in welcher Konfiguration auch immer. Verschiebst du die VM auf einen anderen Host verschiebst du i.d.R. nicht die Lizenz, die gehört dem Kasten Hardware!

PS:

CALs gelten immer für alle Server unter der Windows Version in der Organisation. CALs brauchst du also nur einmal für deine User und / oder Devices, auch wenn du deine Hardware mehr als einmal lizensierst oder mehr als eine Hardware betreibst.
pebcak7123
pebcak7123 16.10.2024 um 16:37:21 Uhr
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Zitat von @em-pie:

Moin,

also grundsätzlich werden immer mindestens 16 Cores je Sockel lizenziert.
Nein, immer mindestens 8 Cores pro Sockel und mindestens 16 Cores pro physischem Host.

Zitat von @kreuzberger:

Ah, ich sehe auch gerade, er hat eine 24-Core-CPU als Hardware. Das ist dann mehr als 16-Core für eine Standard-Lizenzierung möglich.

Dann müsste er einen Bohrer nehmen und die zu vielen 8 Cores aus der CPU ausbohren oder eine andere CPU wenn geht einbauen, um nur 16 Cores zu haben.

Würde aber das nicht auch gehen indem man im Virtualisierer entsprechend den Windows VMs nur 16 Cores zuweist (je 8) und weiteren nicht-Windows-VMs eben die restlichen acht Cores zur Verfügung stellt? Also in dem Fall zb für Linux SAMBA Server, ggf. Monitoring etc.?

Kreuzberger
Es gibt keine Core Beschränkung bei Standard Lizensierung, geht auch mit nem 192 Core Epyc, wird dann allerdings richtig teuer...
Man muss, bei den Kauflizenzen, immer den zugrundeliegenden Host vollständig Lizensieren, geht so also nicht.
Wenn man die Lizenzen im Abo mit SoftwareAssurance / CSP-Subscription bezieht geht das schon, aber auch alle CAL / RDS etc. Lizenzen für zugreifende User / Geräte müssen dann Subscription Lizenzen sein.
skarfield
skarfield 16.10.2024 um 17:51:07 Uhr
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