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DFS-R von Network Shares?

Hi,

ich habe hier mehr oder weniger zufällig einen Migrationsplan gesehen, der als Zwischenschritt hat, eine Verzeichnisstruktur von einem NAS auf einen Windows Server einzubinden und über DFSR (also DFS Replication) auf einen anderen Windows Server zu replizieren. Das heißt, die Quelle der Replikation liegt nicht auf dem Server (oder überhaupt einem Windowsserver), sondern auf einem NAS (was vermutlich ein Linux unter der Haube hat). Ob dann am Ende die Daten auf dem NAS bleiben oder auf einen Windows Server kommen, weiß ich nicht, aber für den Schritt ja auch erstmal egal.

Mein Kenntnisstand dazu war, dass DFS-R aber nur von echten Laufwerken geht, also die Daten physikalisch auf einem Windows Server liegen müssen und NTFS (und nicht CIFS) sein müssen. Das würde bedeuten, dass der Migrationsweg da so nicht klappen würde (bzw. in diesem Zwischenschritt die Replikation ausfallen würde).

Kann Windows Server ein über CIFS eingebundenen Networkshare über DFS-R replizieren?

Schönes Wochenende!

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Printed on: May 5, 2024 at 19:05 o'clock

Member: LordXearo
LordXearo Jan 12, 2024 at 14:13:16 (UTC)
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Hi,

du wirfst da ein bisschen was durcheinander.

NTFS ist das Partitionsschema der Festplatte.

SMB ist das Netzwerkprotokoll, was grob gesagt das gleiche wie CIFS ist.

Für DFS-R kannst du jede SMB Freigabe verwenden, auch wenn diese auf einem NAS liegen.

Das Partitionsschema des RAID auf dem NAS spielt keine Rolle.

Gruß und schönes Wochenende
Member: Hubert.N
Hubert.N Jan 12, 2024 updated at 14:30:13 (UTC)
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Moin

da solltest Du dich erst mal schlau machen, wie die Konfiguration genau ist.
Du kannst ja das NAS z.B. über iSCSI an den Server anbinden und dort stellt sich das als ganz normales Laufwerk dar.


Zitat von @LordXearo:
Für DFS-R kannst du jede SMB Freigabe verwenden, auch wenn diese auf einem NAS liegen.
Wobei ich doch schon davon ausgehen muss, dass ich irgendwie den Zugriff auf diese Freigabe über Domain-ACLs regeln muss. (?!)

Gruß.
Member: lastcentral
lastcentral Jan 12, 2024 updated at 15:19:58 (UTC)
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Zitat von @LordXearo:
du wirfst da ein bisschen was durcheinander.
NTFS ist das Partitionsschema der Festplatte.

NTFS steht für "New Technology File System" und ist ein Dateisystem. Oft wird es in einer GPT Partition verwendet.

SMB ist das Netzwerkprotokoll, was grob gesagt das gleiche wie CIFS ist.

Ja stimmt, ich hätte SMB schreiben sollen. Jedenfalls das Protokoll für den Zugriff auf die Freigabe (NAS können ja meistens auch NFS oder gar iSCSI)

Für DFS-R kannst du jede SMB Freigabe verwenden, auch wenn diese auf einem NAS liegen.

Hast Du einen Link, wie man das einrichtet? Oder geht das erst ab Server 2022?
Bei Windows Server 2019 Std gehen nur lokale Pfade, einen Screenshot habe ich unten angehängt. Also über den Assistenten geht es wohl nicht.

Das Partitionsschema des RAID auf dem NAS spielt keine Rolle.

Richtig (ist in dem Fall vermutlich eh ein ZFS).




Zitat von @Hubert.N:
da solltest Du dich erst mal schlau machen, wie die Konfiguration genau ist.

ach nö, ich versuche, mich da so weit wie möglich rauszuhalten und die Techniker machen zu lassen.

Allerdgings würde ich sie auch nicht wissentlich "ins offene Messer laufen lassen"!
Falls das so gar nicht geht, würde ich gern rechtzeitig einen Tipp geben, dieses Detail vielleicht nochmal näher zu betrachten.

Du kannst ja das NAS z.B. über iSCSI an den Server anbinden und dort stellt sich das als ganz normales Laufwerk dar.

Ja, sowas gibts, aber ich habe ja:

> über CIFS eingebundenen Networkshare

(besser: über SMB eingebundenen Networkshare)
(via iSCSI würde ich dann auch eher DAS (bzw SAN) nennen, als NAS)

Zitat von @LordXearo:
Für DFS-R kannst du jede SMB Freigabe verwenden, auch wenn diese auf einem NAS liegen.
Wobei ich doch schon davon ausgehen muss, dass ich irgendwie den Zugriff auf diese Freigabe über Domain-ACLs regeln muss. (?!)

Zugriff wird über die Freigabeberechtigungen-ACLs eingerichtet (SMB Freigaben haben eigene Rechte, nicht nur der Ordner).

Ein Admin mit SeDiskOperatorPrivilege kann über Computerverwaltung > System > Freigegebene Ordner > Freigaben eine Freigabe auswählen und dann rechtsklick Eigenschaften, Tab Freigabeberechtigungen entsprechende Einstellungen machen, beispielsweise "Jeder" Lesen, "Autoren" lesen und schreiben usw.

EDIT: erstaunlich, wieviele Rechtschreibfehler ich hier gemacht hab... sry
dfsr-folder
Member: emeriks
Solution emeriks Jan 12, 2024 at 15:23:23 (UTC)
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Hi,
DFS-R mit einem Nicht-Windows geht nicht.
DFS-N schon.

Sofern man es auf die Reihe bekommt, das auseinanderzuhalten, kann man die Migration mittels Dritt-Techniken über DFS-N gestalten.

  1. Zugriff auf NAS ändern von direktem Freigabe-Zugriff auf Zugriff über DFS-N.
  2. Daten des NAS auf das neue Ziel replizieren. z.N. mit Robocopy oder rcopy oder was auch immer
  3. das neue Ziel im DFS-N eintragen (alte Server-Ziele durch neue Server-Ziele ersetzen)
Da der Zugriff ja inzwischen nur noch über DFS-N erfolgt, merken die Clients (Benutzer) jetzt nichts davon, dass das ein anderer Server ist. Im Idealfall.
Respektive was das für alte und neue Server sind, ob CIFS oder nicht, ob Domänen-integriert oder nicht.

E.
Member: LordXearo
LordXearo Jan 12, 2024 at 16:08:13 (UTC)
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Wird wohl zeit für Feierabend.

NTFS ist natürlich kein Partitionsschema, dass wären MBR oder GPT.

Ich habe zwei Win Server 2022 Dateiserver, mit DFS-N und DFS-R eingerichtet.
Ich denke daher, dass es möglich sein muss NTFS ACLs setzen zu können, daher wird es wohl mit dem NAS nicht gehen.
Höchstens wie hier angesprochen, mit iSCSI. Da wird der Speicher verbunden und man kann das Dateisystem selbst wählen.

Steht auch hier:
https://learn.microsoft.com/en-us/windows-server/storage/dfs-replication ...
Does DFS Replication work on ReFS or FAT volumes?

No. DFS Replication supports volumes formatted with the NTFS file system only; the Resilient File System (ReFS) and the FAT file system are not supported. DFS Replication requires NTFS because it uses the NTFS change journal and other features of the NTFS file system.
Member: lastcentral
lastcentral Jan 12, 2024 at 16:14:22 (UTC)
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Zitat von @emeriks:
DFS-R mit einem Nicht-Windows geht nicht.

OK, war mir doch so!

Dann werde ich mal einen entsprechenden Tipp weitergeben.

Danke.


(der Rest hier nur zur Info):

Da der Zugriff ja inzwischen nur noch über DFS-N erfolgt, merken die Clients (Benutzer) jetzt nichts davon, dass das ein anderer Server ist. Im Idealfall.

Im Idealfall vielleicht nicht, aber in diesem Fall hier hängt da ein lahmes WAN (VPN) dazwischen und ein paar Dateien sind ziemlich groß (selten geupdatete installer Pakete), das würde man in dem Fall dann schon merken, denn dann würden die Dateien ja nicht vom lokalen Server des Standorts geholt, sondern jeder Client würde seine Datei übers VPN ziehen. (Obwohl DFS Namespaces ja mehrere replicas haben können, die über DFS-R repliziert werden, klar).

Respektive was das für alte und neue Server sind, ob CIFS oder nicht, ob Domänen-integriert oder nicht.

(ich kenn DFS nur mit Domänenservern, ist hier der Fall)
Member: lastcentral
lastcentral Jan 12, 2024 updated at 20:13:37 (UTC)
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Zitat von @LordXearo:
Wird wohl zeit für Feierabend.

Gute Idee face-smile
Ich habe zwei Win Server 2022 Dateiserver, mit DFS-N und DFS-R eingerichtet.
Ich denke daher, dass es möglich sein muss NTFS ACLs setzen zu können, daher wird es wohl mit dem NAS nicht gehen.

Auf dem NAS kann man NTFS ACLs setzen (jedenfalls von einem Windows Clienten aus, anders hab ich nicht getestet).

Ich hatte vorhin beim für den Screenshot vom Server oben mal geguckt: um das, was es geht ist technisch ein Proxmox mit einem Container mit einem Samba 4.18.6 (oder so ähnlich), was unten ein ZFS mit xattr nutzt.

Da könnte man dann ein Windows Server mit entsprechend ZFS vols auf dem Proxmox hinzufügen und die Daten vom ZFS dataset auf diesem Windows Server dann via SMB auf ein ZFS volume (was ja dann für Windows wie ne Festplatte aussieht, die eine GPT Partition mit einem NTFS Dateisystem bekommt- weil wir das Thema gerade hatten face-smile) schieben. Der könnte die Dateien freigeben und falls es DFS-N ist, müsste man dann da nur den Pfad anpassen (aber ich glaub, es ist ein GPOL gemapptes Laufwerk).

Steht auch hier:
https://learn.microsoft.com/en-us/windows-server/storage/dfs-replication ...
Does DFS Replication work on ReFS or FAT volumes?

Ja, die kenn ich und hab sie auch gelesen, aber da steht nirgendwo, ob es ein lokales sein muss. FAT geht sicherlich eh nicht, weil es gar keine erweiterten Attribute (oder wie die heißen), da kann man ja auch keine ACL und einiges andere nicht benutzen.

Wie Microsoft das geschafft hat, dass ReFS nicht geht, ist mir ein Rätsel. Ich hatte mir das vor Jahren mal angeschaut und schnell wieder weggelegt. Nun hat es letztes Jahr oder so 10-jähriges gefeiert, kann aber immer noch keine erweiterten Attribute (geht dann WSL2 damit überhaupt?!) und laut Wikipedia kann man immer noch nicht davon booten bzw es als System-Dateisystem nehmen. Aber nach den ganzen News über ReFS Bugs und dann soll es noch langsamer sein, als NTFS. Und das ist ja schon lahm. Ich hab ein tree mit ca 100.000 Dateien (200GB oder so) mal von Windows NTFS verschoben, weil die Suche nach Dateiname mit Suchindex irgendwie mehrere Sekunden gedauert hatte und ich da immer mal mehere Dateien suchen musste. Unter ZFS dauert die Suche in diesen Daten jetzt auf dem Linux (lokale Shell) da keine halbe Sekunde. Und das OHNE Suchindex! Ich dachte erst, ReFS hat eine eigene/schlaue Replikation (wie ZFS das über "ZFS send" hat), aber scheinbar gibts das auch nicht. Viele Applikationen laufen eh nicht. Ist mir alles ein großes Rätsel. Also nee, ReFS hab ich mich nie getraut.