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Fachkräftemangel ein Mythos?

Hallo Zusammen,

mich würde mal interessieren ob Ihr den Fachkräftemangel in der IT bestätigen könnt.
Hier in Oberbayern (München) tummeln sich für meinen Geschmack zu viele Arbeitsvermittler (wie z.B. Amadeus Fire) rum. Mich würde es auch interessieren
ob es hierzu Erfahrungen gibt, die Ihr teilen wollt.


Beste Grüße,


Josef

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 07:11 Uhr

transocean
transocean 04.11.2014 um 10:04:13 Uhr
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Moin,

ob es den Fachkräftemangel in der IT in der Münchner Region gibt, kann ich von hier aus nicht beurteilen.
Und mal ehrlich, wie definiert man Fachkräftemangel? Über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage doch wohl längst nicht mehr.
Aus meiner Zeit bei der christlichen Seefahrt weiß ich, dass immer dann Fachkräftemangel herrschte, wenn deutsche Reeder kein qualifaziertes Personal
mehr gefunden haben, dass bereit war zu deren skandalösen Bedingungen an Bord zu arbeiten und als Offizier auf der Brücke oder in der Maschine Verantwortung zu übernehmen. Und nach über zwölf Jahren an Land stelle ich fest, dass es in der hiesigen Arbeitswelt nicht anders ist.

Gruß,

Uwe
freenode
freenode 04.11.2014 um 10:16:56 Uhr
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Also ich schöpfe mal aus meinen - wohlgemerkt nicht sonderlich umfangreichen - Erfahrungen.

Ich habe 2009 - 2012 eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker gemacht. Zum Ende hin habe ich dann schon angefangen, mich auf Stellen zu bewerben. Habe zur Stellensuche primär Internet-Jobbörsen genutzt (IHK UND Arbeitsamt kann man vergessen) Zunächst viel mir dabei auf, dass es unheimlich viele Headhunter/Vermittler gibt. Gefühlt 1/3 der Firmen inseriert gar nicht mehr selbst. Damals schien es jedoch sehr viele mitbewerber zu geben, da ich trotz guter Zeugnisse keine für mich akzeptable Stelle fand.
Also habe ich noch 2 Jahre staatlich geprüften Techniker für Informationstechnik dran gehängt weil ich dachte, dass diese Weiterbildung + Ausbilderschein + ettliche Zertifikate meine Chancen verbessern würden.
Doch die Lage war wieder die gleiche... Unzähliche Bewerbungen geschrieben und nur sehr unbefriedigende Rückmeldungen bekommen... Kein Interesse wegen mangelnder Praxiserfahrung oder Jobangebot mit unterirdischem Einstiegsgehalt.
Letztendlich bin ich nur durch Vitamin B an meine jetzige Stelle gekommen, mit der ich allerdings ganz zufrieden bin.

Für mich kann ich aber schließen, dass es zumindest im Rhein/Main Gebiet keinen allzu starken Mangel zu geben scheint - die Firmen scheinen sich die Rosinen echt rauspicken zu können.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 04.11.2014 aktualisiert um 10:34:04 Uhr
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Moin,

Es ist imemr eine Frage, wie man den Mangel definiert. Udn auch, was man als Fachkraft definiert.

Nicht jede Firma ist auch bereit und willens , den Preis einer "echten" Fachkraft zu zahlen. Und nicht jede Firma akzeptiert "Fachkräfte", die nicht zu 100% das richtige Profil haben, aber eigentlich die Fähigkeietn in wenigen Wochen sich das Spezialwissen und -können anzueignen. Also hat man ein "Mangel" an passenden Fachkräften.

lks

PS: Andererseits gibt es da draußen auch "Fachkräfte", die wissen, wo der Einschalter ist und wo sie mit der Maus klicken müssen. face-smile
Chonta
Chonta 04.11.2014 aktualisiert um 11:27:57 Uhr
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Hallo,

der von der Industrie beschriehene Fachkräftemangel ist nicht so zu verstehen, das es zu wenig Leute gibt, die man einstellen könnte.
Wenn die Industrie Fachkäftemangel brüllt bedeutet das "Hilfe es gibt zu wenig Leute, die das machen was gemacht werden muss, für das was wir bezahlen wollen."

Es gibt genug und auch gute Leute die bereit wären, aber auch angemessen entlohnt werden wollen und das ist der springende Punkt.
Dann gibt es eine ganze Menge an Quereinsteigern, die meistens keine Chance bekommen, da zu wenig Berufserfahrung.

Das zieht sich durch die Bank weg duch alle IT-Bereiche. Am meisten betroffen ist der Sektor der Programiere rund Webentwickler.
Insgesamt ist es ein 100% selbstgemachtes Problem, da die Industrie die Leute die die Arbeit machen können nicht gut genug bezahlen und andererseits nachzüglern keine Chance geben sich zu beweisen bzw. dafür sorgen das neue Fachkräfte imm nötigen Umfang nachkommen.
Und eine Fachkraft zeichnet sich nunmal dadurchaus, das sie Berufserfahrung hat....

Ein ewiger Krieslauf. (nicht nur IT)

Gruß

Chonta

PS: Das es natürlich auch Fachkräfte in Anstellung gibt die die Bezeichnung nicht verdienen ist auch klar.
exellent
exellent 06.11.2014 um 12:12:07 Uhr
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Hallo,

es kommt doch auch stark auf die Situation an. Sucht Jemand einen Admin, der ein paar Windows Server administriert und Clients verwaltet, so gibt es davon doch 1000000 "Fachkräfte", so dass sich die Firmen tatsächlich die Rosinen rauspicken können. Das sind aber auch Aufgaben, die Jeder ausführen kann. Dafür muss man nun wirklich nicht viel können.

Sobald es aber speziell wird wie zum Beispiel im AIX Server Bereich oder Security Bereich oder was auch immer kann man dann doch sehr schnell feststellen, dass einfach die Leute fehlen. Und wenn es welche gibt, lassen sie sich ihr Fachwissen natürlich auch sehr gut bezahlen.

Es ist also Situationsabhängig. IT ist nicht gleich IT.
Chonta
Chonta 06.11.2014 um 12:28:04 Uhr
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Hallo,

IT ist nicht gleich IT = Stimmt.

Windows Server = automatisch leicht, kann ich Dir nicht zustimmen.
Leicht ist immer das was man kann und sich nicht dagegen wehrt.

Setze mal einen reinen Linuxadmin vor einen Server 2013 und dann möchte der bitte Lizenzkonform ein Hyper-V Cluster mit Failover Exchange aufsetzen.
Der wird auch ersmal blöd schauen und dann google bemühen oder im Forum nachfragen.

AIX oder dergleichen wenns da zu wenig Leute gibt, wessen Schuld ist das? Und eigendlich ist es nich eine Frage der Leute die es technisch machen könnten, sondern was bereit ist zu zahlen und wenn es nur ums Geld geht DARF und KANN nicht von Mangel gesprochen werden in Bezug auf Fachkräfte sondern nur in Bezug auf Geld um angemessen zu bezahlen.
Ein Mangel besteht nur dann, wenn die Gehaltsangebote die Forderungen überschreiten und es keine Interesennten gibt die noch keine Stelle haben.

Gruß

Chonta
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 06.11.2014 aktualisiert um 12:34:12 Uhr
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Zitat von @Chonta:

Setze mal einen reinen Linuxadmin vor einen Server 2013 und dann möchte der bitte Lizenzkonform ein Hyper-V Cluster mit
Failover Exchange aufsetzen.
Der wird auch ersmal blöd schauen und dann google bemühen oder im Forum nachfragen.

Das soltle bei einem Admin, der sich mit recht so nennen darf kein Problem sein. Du mußt ihm nur genug Zeit geben, sich das Wissen anzueignen. So ein, zwei Tage sollten für das Grundlegendste reichen. face-smile

Das Problem ist die Erwartungshaltung der Firmen, daß ein neuer Mitarbeiter nach 2h Begrüßung gleich loslegen können muß. face-smile

lks
freenode
freenode 06.11.2014 um 16:45:09 Uhr
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Zitat von @Chonta:
Der wird auch ersmal blöd schauen und dann google bemühen oder im Forum nachfragen.


Ich dachte, genau dafür ist die IT da?
Lösungswege zu Problemen ergooglen, damit die User es nicht tun müssen.
;)
Chonta
Chonta 06.11.2014 um 16:48:41 Uhr
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Keiner behauptet was anderes face-wink Ging nur darum zu untermauern das Windowsserver nicht automatisch jür jeden supereinfach ist und jeder alles so hinbekommt.
In der Windowswelt ist man einfacher unterwegs, weil es viele Programme gibt die man mit klickibunti bedienen kann und die wichtigen Einstellungen automatisch machen, aber dafür zahlt man auch ordentlich.

In der Linuxwelt gibt es sowas auch, und da zahlt man mindestens genauso viel, wenn man es einfach will face-smile

Gruß

Chonta
goscho
goscho 06.11.2014 um 17:59:37 Uhr
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Zitat von @freenode:

> Zitat von @Chonta:
> Der wird auch ersmal blöd schauen und dann google bemühen oder im Forum nachfragen.


Ich dachte, genau dafür ist die IT da?
Lösungswege zu Problemen ergooglen, damit die User es nicht tun müssen.
Es gibt Firmen, die ihre komplette IT so installiert haben und warten. Teilweise werden dafür nicht mal IT-Mitarbeiter genutzt, sondern das macht ein Mediziner/Anwalt/Buchhalter selbst.
Frag mal @keine-ahnung (Thomas) face-wink