tempoedv
Goto Top

ISDN Aufbau und Anschluss an TK-Anlage

Hallo.
Ich habe ein fiktives Problem und somit ein Verständnisproblem.
Folgender Sachverhalt:

Ich habe ein leeres Gebäude in dem sollen 150 Mitarbeiter täglich ihren Dienst verrichten.
Für das Gebäude ist ein ISDN-Anlagenanschluss der Telekom vorgesehen.
Im Keller soll die TK-Anlage stehen.
Das Gebäude soll 3 Großraumbüros haben zur Bildung von Sonderausschüssen mit maximal 30 Plätzen.
Das Gebäude soll 50 Einzelzimmer bekommen für die Mitarbeiter.
Jedes der Großraumbüros soll mit ISDN-Telefonanschlüssen ausgestattet werden an denen auch jeder gleichzeitig telefonieren kann. Zusätzlich sollen auch die Mitarbeiter telefonieren können, die nicht in den Sonderausschüssen arbeiten. Das bedeutet mindestens 100-120 gleichzeitige Gespräche.
Zusätzlich muss in den Großraumbüros und in den Einzelbüros auch ein Netzwerkanschluss für jeden Platz vorhanden sein.

Meine Frage ist nun wieviele S0-Busse müssen in den Großraumbüros liegen, damit alle gleichzeitig telefonieren können?
Gibt es TK-Anlagen die soviele S0-Busse realisieren können?
Kann man Durchwahlen per Patchpanel rangieren, oder nimmt man im Gebäude LSA-Technik?
Kann man ISDN-Telefone auf die Durchwahl programmieren?

Gruß Tommes

Content-ID: 289089

Url: https://administrator.de/contentid/289089

Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 10:11 Uhr

Kuemmel
Lösung Kuemmel 23.11.2015 aktualisiert um 09:58:49 Uhr
Goto Top
Hi,
kommst du aus Deutschland? Wenn ja, vergiss es.
ISDN-Anschlüsse schaltet die Telekom nur noch in ganz seltenen Fällen, d. h. du wirst wohl einen IP-Anschluss bekommen.
Dann holst du dir eine IP-Telefonanlage von den üblichen Verdächtigen und klemmst alle Teilnehmer per IP-Telefon daran an. Fertig ist der Lack!

Gruß
Kümmel
wiesi200
Lösung wiesi200 23.11.2015 aktualisiert um 09:59:14 Uhr
Goto Top
Hallo,

4 für 120 gleichzeitige Gespräche.

Sowas hat man früher mit Multiplexanschlüssen erledigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4rmultiplexanschluss

Ob jetzt Patchpanel oder LSA ist eher Geschmackssache

Der Rest läst sich natürlich mit vernünftigen Telefonanlagen realisieren.

Das währ dann noch ne Passende ISDN Karte für den PC. Wenn man Asterisk als Telefonanlage verwenden will
http://www.bressner.de/detail/telecom_it/isdn-fax-media/dialogic-diva/p ...
Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 23.11.2015 aktualisiert um 09:59:23 Uhr
Goto Top
MOin,

Heutzutage machtz man das nicht mehr mit ISDN, sondernmit VOIP.

Man legt überall Cat6/7 hin, Stellt einen IP-Telefonanlge wie Asterisk hin, und drückt jedem ein IP-Telefon in die Hand und schon ist der "Käs' gegessen", wie der Schwabe sagt.

Ansonsten legt nimmt man auch für "alte" telefonie inzwischen Cat6/7-Kabel und stöpselt da dann normalerweise einfach Anlagentelefon dran, was selten S0 spricht, meistens analog oder eine digitaqle Sonderspache des Anlagenhestellers.

Und für solche Anwendungen hat man dann auf der Providerseite kein S0 genommen, sondern einen Primärmultiplexanschluß (UK2 oder S2M, je nach Übergabepunkt), der 16 bis 30 Kanäle bietet..

Wenn Du es klassisch lösen willst, brauchst Du also 3-5 PMXe, Je nachdem, wie wichtig das gleichzeitige Telefonieren nach draußen ist.

lks

Nachtrag: Und die Abhörschnittstelle für den Geheimdienst nciht vergessen mitzuplanen. face-smile
magicteddy
Lösung magicteddy 23.11.2015 aktualisiert um 09:59:38 Uhr
Goto Top
Moin,

bist Du sicher das soviel Gespräche wirklich gleichzeitig laufen?
Wir habe nicht nur Büros sondern auch Werkstätten und einige Telefon in Fluren die nur intern telefonieren dürfen. Wir kommen mit einem PMX bei momentan 714 aktiven Anschlüssen noch gerade so zurecht.

Eine Verkabelung via S0 ist in der Größenordnung eher selten hier überwiegen 2 drähtige Systemanschlüsse, du sparst die die Terminierung der S0 Anschlüsse und hast weniger Stress mit der Leitungslänge. Vielleicht solltest Du mal bei den "Dünndrähtern" im Telefonanlagenforum vorbei schauen:Telefonanlageforum Rubrik Kaufberatung

-teddy
aqui
Lösung aqui 23.11.2015 aktualisiert um 10:00:16 Uhr
Goto Top
4 für 120 gleichzeitige Gespräche.
Das ist dann aber definitiv kein S0 !
Der S0 Bus hat ja nur 2 B Kanäle. Du meinst sicher 4 mal S2m Anlagenanschluss (Primärmultiplex, 30 Nutzkanäle), oder ?

Die Ausfgabe (vermutlich Prüfungs- oder Schulaufgabe ?) ist tatsächlich vollkommen weltfremd und abseits jeglicher Realität, denn die Zahl der Primärmultiplexanschlüsse ist stark sinkend und im Rahmen der allgemeinen VoIP Umstellung ist das ganze Thema ISDN ja so oder so mausetot.
Auch würde man sowas nie mehr mit rückständiger LSA Technik machen wie zu Kaisers Zeiten (fehlt nur noch das "Frollein vom Amt" im Keller dieses weltfremden Gebäudes) sondern das über eine moderne, strukturierte Cat Verkabelung und Patchpanels mit realisieren um nicht auch noch doppelte Kabeltechnik und doppelte Kosten zu haben.

Daran merkt man mal wieder das Schul- oder Ausbildungsfragen fernab jeder Realität sind und jahrelang hinterherhinken. Eigentlich fahrlässig Auszubildenden noch solche Tobak Technik aus Timbuktu beizubringen, die kein Mensch mehr supportet in Zukunft.
Wenn du mutig und intelligent bist schreibst du das vielleicht mal als Schlusssatz unter diese Aufgabe das die Zukunft VoIP gehört, also dem Transport von Voice Daten über moderne IP Netze.
wiesi200
Lösung wiesi200 23.11.2015 aktualisiert um 10:00:31 Uhr
Goto Top
Zitat von @aqui:

4 für 120 gleichzeitige Gespräche.
Das ist dann aber definitiv kein S0 !
Der S0 Bus hat ja nur 2 B Kanäle. Du meinst sicher 4 mal S2m Anlagenanschluss (Primärmultiplex, 30 Nutzkanäle), oder ?
Deswegen auch gleich darunter der link zur S2M Erklärung.
tempoedv
tempoedv 23.11.2015 um 09:57:56 Uhr
Goto Top
Hi und Danke für die schnellen Infos.
Ja, es ist wirklich fiktiv und bleibt es auch. Es war keine Prüfung und auch meine Meinung war das man sowas nicht mehr mit LSA-Technik macht sondern Patcht.
Leider gibt es noch LSA-Technik in den Gebäuden und bei Einstellungstests wird sowas noch abgefragt. Das ISDN keine Zukunft mehr hat ist mir bekannt, aber es werden in Zukunft wohl bestehende Anlagen einfach irgendwie VoIP-ready gemacht und bestehende Installationen migriert.
Ich denke dieser Thread ist gelöst.

Danke!!
Tommes
aqui
aqui 23.11.2015 um 13:58:40 Uhr
Goto Top
aber es werden in Zukunft wohl bestehende Anlagen einfach irgendwie VoIP-ready gemacht und bestehende Installationen migriert.
Das ist bei 98% aller dieser Anlagen NICHT möglich !
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.11.2015 um 14:46:08 Uhr
Goto Top
Zitat von @aqui:

aber es werden in Zukunft wohl bestehende Anlagen einfach irgendwie VoIP-ready gemacht und bestehende Installationen migriert.
Das ist bei 98% aller dieser Anlagen NICHT möglich !

Dann höngt man einfach eine XFritzbox dran, die VOIP-Adapter spielt. (duck und wech face-smile).
tikayevent
tikayevent 23.11.2015 um 23:27:23 Uhr
Goto Top
Zum praktischen Teil: Solche Anlagen werden nicht in der S0-Technik sondern in der UP0-Technik gebaut. Hierbei kommen Systemtelefone zum Einsatz, die über zwei statt vier Adern angebunden werden und im Regelfall viel mehr Funktionen bieten, als reine S0-Telefone. Dazu gehört z.B. ein Belegtastenfeld oder eine Menüführung für die Bedienung.

Nun zu deiner Frage: Wenn du Gespräche vermitteln willst, benötigst du pro Telefon einen eigenen S0-Anschluss, sonst wäre keine Übergabe möglich. Wenn keine Gesprächsvermittlung nötig ist, können sich zwei Telefone einen S0-Anschluss teilen. Es gibt Telefone und Anlage, die auch vermitteln können, wenn der zweite B-Kanal nicht frei ist, aber das wäre in der Kompatiblitätsprüfung zu klären.

Durchwahlen werden weder gepatcht noch rangiert. Diese Zuordnung erfolgt in der Telefonanlage durch Zuordnung einer Rufnummer auf einen Anschluss und durch Konfiguration der Rufnummer als MSN im Telefon. Die jeweiligen Anschlüsse werden dann als Rangierleiste oder Patchfeld bereitgestellt. Aber Achtung, hier wieder der Hinweis, dass sowas nicht in der S0-Technik aufgebaut wird, weil der Aufwand zu groß ist. UP0 kommt mit der Hälfte der Adern aus.

Ja, es gibt Telefonanlagen, die diese Größen in S0-Technik ausführen können. Hier wären z.B. eine HiPath 4000 sowie von Alcatel die 4400 und die OmniPCX Enterprise genannt. Preisklasse Sauteuer und nix für Anfänger.

In der UP0-Technik könnte das gleiche mit sehr viel kleineren Anlagen abgedeckt werden, wie eine HiPath 3800 oder eine Alcatel OmniPCX Office. Bei Siemens werden 8 S0 pro Baugruppe als Maximum angeboten, in UP0 sind es 24 Teilnehmer.

ISDN kann man bei der Telekom noch ganz problemlos bekommen. Hierbei müssen es entweder Anlagenanschlüsse sein oder es darf sich kein DSL-Anschluss auf dem Mehrgeräte-S0 befinden. Die Telekom hat noch keine Alternative für Anlagenanschlüsse, egal ob S0 oder S2m im Angebot, daher sind die noch regulär bestellbar.

Und bei 150 Mitarbeitern sind 100 bis 120 gleichzeitige Gespräche eindeutig zu hoch gegriffen. Das wäre kein Büro sondern ein Outbound Callcenter.

So und jetzt zur gängigen Praxis für Neuanlagen: Sowas wird in VoIP gebaut, intern wie extern. Das Telefon wird zwischen Switch und PC geschaltet, daher benötigt man pro Arbeitsplatz nur einen Netzwerkport. Die Außenanbindung in VoIP macht man über einen Provider, der SIP-Trunks im Angebot hat. Die Kostenersparnis von ISDN zu VoIP ist enorm. Hab vor einem dreiviertel Jahr unsere Zentrale nach einem Umzug umgestellt. Vorher 10 B-Kanäle ISDN, jetzt 20 Sprachkanäle VoIP. Wenn man die Internetverbindung außer Acht lässt, zahlen wir jetzt weniger als die Hälfte bei mehr Sprachkanälen.