Netzwerkschrank Potentialausgleich und Erden
Hallo,
ich bin kein Experte auf dem Gebiet und habe jetzt dazu schon verschiedene Meinungen gehört und gelesen, die teils ziemlich weit auseinander driften. Deshalb muss ich jetzt mal fragen:
Muss man einem Netzwerkschrank immer am Potentialausgleich anschließen? Gibt es irgendwo eine Richtlinie oder gesetzliche Bestimmung dazu?
Mein Vorhaben:
Bin Privat ziemlich günstig an einen Serverschrank gekommen und will diesen bei mir zuhause mit Hardware bestücken. Hauptsächlich zum rumspielen, soll er mit verschiedensten Netzwerkkomponenten und Servern bebaut werden. Würde sonst immer nur sinnlos gestapelt irgendwo rumliegen, so ist halbwegs vernünftig aufgeräumt.
Dauerhaft, also 24/7, werden da zwei kleine Switche und zwei Server als aktive Komponenten laufen. Außerdem wird ein Patchfeld mit zwei CAT7-Verbindungen untergebracht sein. Außerordentlich werden dazu maximal 4 weitere Server laufen, die dann aber immer wieder abgeschalten werden. Also mein ganz privates Testlab.
Da ich nur zur Miete wohne, kann ich leider nicht ohne vorherige Absprache oder entsprechenden Aufwand etwas baulich verändern und kenne jetzt nur den Trick das man das Erdungs-Kit an die Heizungsrohre anschließt... aber das klingt mir etwas russisch.
Also nochmals:
Muss ich bei dieser geringen Bestückung und 24/7-Nutzung eine Erdung oder einen Potentialausgleich herstellen?
Grüße
ich bin kein Experte auf dem Gebiet und habe jetzt dazu schon verschiedene Meinungen gehört und gelesen, die teils ziemlich weit auseinander driften. Deshalb muss ich jetzt mal fragen:
Muss man einem Netzwerkschrank immer am Potentialausgleich anschließen? Gibt es irgendwo eine Richtlinie oder gesetzliche Bestimmung dazu?
Mein Vorhaben:
Bin Privat ziemlich günstig an einen Serverschrank gekommen und will diesen bei mir zuhause mit Hardware bestücken. Hauptsächlich zum rumspielen, soll er mit verschiedensten Netzwerkkomponenten und Servern bebaut werden. Würde sonst immer nur sinnlos gestapelt irgendwo rumliegen, so ist halbwegs vernünftig aufgeräumt.
Dauerhaft, also 24/7, werden da zwei kleine Switche und zwei Server als aktive Komponenten laufen. Außerdem wird ein Patchfeld mit zwei CAT7-Verbindungen untergebracht sein. Außerordentlich werden dazu maximal 4 weitere Server laufen, die dann aber immer wieder abgeschalten werden. Also mein ganz privates Testlab.
Da ich nur zur Miete wohne, kann ich leider nicht ohne vorherige Absprache oder entsprechenden Aufwand etwas baulich verändern und kenne jetzt nur den Trick das man das Erdungs-Kit an die Heizungsrohre anschließt... aber das klingt mir etwas russisch.
Also nochmals:
Muss ich bei dieser geringen Bestückung und 24/7-Nutzung eine Erdung oder einen Potentialausgleich herstellen?
Grüße
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15 Kommentare
Neuester Kommentar
Hallo,
Nein, aber er sollte immer geerdet sein. Dazu solltest du deinen Elektriker deines Vertrauens fragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Potentialausgleich
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdung
Der Elektriker welches dieses Gebäude kennt, kann dir mehr sagen was sinnvoller ist.
Gruß,
Peter
Nein, aber er sollte immer geerdet sein. Dazu solltest du deinen Elektriker deines Vertrauens fragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Potentialausgleich
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdung
Der Elektriker welches dieses Gebäude kennt, kann dir mehr sagen was sinnvoller ist.
Gibt es irgendwo eine Richtlinie oder gesetzliche Bestimmung dazu?
Schau in den Links nach den Gesetzlichechen Vorschriften.Dauerhaft, also 24/7, werden da zwei kleine Switche und zwei Server als aktive Komponenten laufen. Außerdem wird ein Patchfeld mit zwei CAT7-Verbindungen untergebracht sein.
Switche, Server, und sonstige Gerätschaften sollten sofern diese es bieten und erforderlich sein sollte, immer mit einen eigenen gelb/grünen verbindungskabel (flexiblen Draht) eingebaut werden und die Erdungspunkte im Schrank genutzt/verbunden werden. Es gibt bei fast allen Schränken ein sogenanntes Erdungskit, was aber nur ein Minimum an kabel etc. enthält. CAT X Verlegekabel sollte korrekt aufgelegt und geerdet werden, und wenn das schon nicht fehlerfrei geht, ist mehr falsch. In der Telefonie /Analoge Leitungen) wurde eher immer nur eine Seite geerdet, um konflickte mit verschiedenen Betriebserden zu vermeiden. Die Kabel auf den Strassen wurden aber immer beidseitig geerdet, auch die zum Hausübergabepunkt.Da ich nur zur Miete wohne, kann ich leider nicht ohne vorherige Absprache oder entsprechenden Aufwand etwas baulich verändern und kenne jetzt nur den Trick das man das Erdungs-Kit an die Heizungsrohre anschließt... aber das klingt mir etwas russisch.
Ist es auch und außerdem mittlerweile verboten. Es müssten auch sämtliche lösbaren Verbindungen mit extra Kabel (4 qmm) überbrückt werden, die meisten Wasserinstalleure haben daher auch eine Seitenschneider im Werkzeugkasten. Sind genug Wasser/Heizungs/Abwasser Monteure schon deshalb vorzeitig zum Antritt der letzten Arbeitsstelle angetreten.Muss ich bei dieser geringen Bestückung und 24/7-Nutzung eine Erdung oder einen Potentialausgleich herstellen?
Strom interresiert sich nicht ob du Arbeitlos bist, gelbe Hautfarbe hast, Isländisch sprichst oder dein Enkelkind aufm Arm hast, wenn der zuschlägt gibt es meistens tote. Was du also Privat machst, ist deine Entscheidung, aber als Mieter solltest du auch keine Selbstschussanlagen aufbauen Gruß,
Peter
Zitat von @brammer:
Potentialausgleich? Wenn du nicht mit 2 verschiedenen Stromquellen arbeitest hast du nur ein Potential.. .das brauchst du nicht ausgleichen.
Potentialausgleich? Wenn du nicht mit 2 verschiedenen Stromquellen arbeitest hast du nur ein Potential.. .das brauchst du nicht ausgleichen.
Obacht!
Man muss jede der drei Phasen als eigene Stromquelle betrachten - denn aufgrund der Phasenverschiebung zwischen L1, L2 und L3 hast du zwischen den Phasen ein Potential, was sich auch ausgleichen will.
Wenn ein ungeerdeter Switch im Serverschrank also an L1 angeschlossen ist und ein ungeerdetes Gerät an L2 hängt, findet schlechtestenfalls ein Potentialausgleich über das Netzwerkkabel statt.
Normalerweise sollte das aber kein allzu großes Problem sein.
Wenn du Geräte mit Kaltgerätestecker hast, sind die darüber bereits geerdet.
Üblicherweise ist auch das Gehäuse dieser Geräte direkt intern an die Erde angeschlossen.
Über die Rackschrauben werden diese Geräte danb auch leitend mit dem Serverschrank verbunden, womit du eine (schlechte) Erdung des gesamten Schranks erreichst.
Falls du Geräte ohne Schuko-Stecker hast, kann es sein, dass diese am Gehäuse separate Erdungskontakte haben.
Gleiches gilt insbesondere auch für Patchpanel.
Wie aber bereits gesagt wurde:
Es sollte reichen, den Schrank an den vorgesehenen Stellen mit dem Schutzleiter der Steckdose zu verbinden.
Moin,
ich hab zwar vor 35 Jahren einen elektrotechnischen Beruf gelernt, bin da aber schon Jahrzehnte raus. Aber meiner Meinung nach gehört der Schrank korrekt geerdet und zwar nicht an der Steckdose, sondern direkt auf die Potentialausgleichsschiene (i.d.R. im Keller). Außerdem sind alle Türen, Seitenwände und andere bewegliche Teile des Schrankes mit PE-Kabeln mit dem Chassis des Schrankes zu verbinden. Rittal z.B. legt da nicht umsonst immer eine ganze Tüte mit Erdungskabeln bei, wenn man einen Schrank geliefert bekommt.
Gruß NV
ich hab zwar vor 35 Jahren einen elektrotechnischen Beruf gelernt, bin da aber schon Jahrzehnte raus. Aber meiner Meinung nach gehört der Schrank korrekt geerdet und zwar nicht an der Steckdose, sondern direkt auf die Potentialausgleichsschiene (i.d.R. im Keller). Außerdem sind alle Türen, Seitenwände und andere bewegliche Teile des Schrankes mit PE-Kabeln mit dem Chassis des Schrankes zu verbinden. Rittal z.B. legt da nicht umsonst immer eine ganze Tüte mit Erdungskabeln bei, wenn man einen Schrank geliefert bekommt.
Gruß NV
Ich kann nur DRINGEND davor warnen Arbeiten an der Elektrik eines Serverschranks selbst durchzuführen!
Selbst wenn man alles richtig macht: Im Fall eines Schadens (es muss nicht einmal ein Brand sein...) will die Versicherung eine von einem zertifizierten Elektro-Fachbetrieb durchgeführte VDE Prüfung sehen. Falls man diese nicht vorweisen kann, wars das mit dem Schadenersatz...
Kommt es zum Schlimmsten und es kommen dabei Personen zu Schaden, dürfte die Karriere des Betreibers der Anlage sogar einen "empfindlichen Rückschlag erleiden"
Selbst wenn man alles richtig macht: Im Fall eines Schadens (es muss nicht einmal ein Brand sein...) will die Versicherung eine von einem zertifizierten Elektro-Fachbetrieb durchgeführte VDE Prüfung sehen. Falls man diese nicht vorweisen kann, wars das mit dem Schadenersatz...
Kommt es zum Schlimmsten und es kommen dabei Personen zu Schaden, dürfte die Karriere des Betreibers der Anlage sogar einen "empfindlichen Rückschlag erleiden"
Hallo,
die Kommentare entsprechen dem, was du bei deiner Internet-Suche auch gefunden hast:
Dabei ist es doch ganz einfach!
1. Unterscheidung Funktions-Erdung versus Betriebs- bzw. Schutzerdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzerdung
2. Schutzerdung:
Nehmen wir an, dass dein Schrank über ein Anschlußkabel mit Schukostecker versorgt wird. Dann handelt es sich bei deinem Schrank um ein ortsveränderliches Gerät der Schutzklasse I (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechni) ) und muss entsprechend DIN VDE 0100 aufgebaut sein: Alle elektrisch leitfähigen Teile, die berührt werden können (Gehäuse) sind mit dem Schutzleiter zu verbinden (Erdungs-Kit des Schrankherstellers). Eine Verbindung mit dem Schutzleiter der Elektroinstallation erfolgt über das Anschlusskabel und die Steckdose. Ordnungsgemäße Installation der Steckdose vorausgesetzt (Belastbarkeit, Schutzmaßnahmen).
Ist der Schrank fest mit einer Zuleitung aus der Unterverteilung angeschlossen (bei dir ja sciher nicht der Fall), ist es ein ortstfest angeschlossenes Gerät/ Maschine und muss entsprechend behandelt werden.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Steckdose nach geltender Norm mit einem FI abgesichert werden MUSS (Da es sich bei den im Schrank installierten Geräten um Schaltnetzteile handelt, FI mindestens vom Typ B). Ein ortsfest angeschlossenes Gerät/ Maschine dagegen nicht (was gegebenenfalls der Ausfallsicherheit der IT-Infrastruktur entgegen kommt).
Das eine solche Konstruktion (Schrank mit Einbau-Geräten) nach der Installation (Erstinbetriebnahme) und dann regelmäßig geprüft werden muss / soll, werfe ich hier nur noch mal in den Raum (gilt auch für private Betreiber. Stichword Versicherungsschutz)
3. Funktionserdung:
wie der Begriff schon aussagt, geht es hier nicht um den Schutz vor gefährlicher Körperdurchströmung, sondern um die Aufrechterhaltung der Funktion: Also um EMV, Überspannungs- und Blitzschutz usw.
Hier sind die Empfehlungen der Hersteller (Installationsanweisungen) zu beachten.
Zusammenfassung:
Wenn du in deinem Schrank eine Steckdosenleiste mit Schukostecker zur Stromversorgung einbaust und das Erdungskit des Herstellers laut Aufbauanleitung installierst, ist sicherheitstechnisch alles ok (natürlich solltest du die Durchgängigkeit des Schutzleiters vom Gehäuseblech bis zum Schukostecker meßtechnisch überprüfen!!). Praktisch ist in diesem Zusammenhang eine zentrale Erdungsschiene im Schrank (zB. https://www.amazon.de/DIGITUS-Potentialausgleichsschiene-Serverschr%C3%A ... ).
Darüber hinaus kannst du noch eine Funktionserdung entsprechend den Vorgaben der Komponenten-Hersteller (Switch, Patch-Panel, USV, Server usw. ) installieren. Das dient der Funktion, nicht der "Sicherheit" (natürlich hat Funktion auch was mit Sicherheit zu tun) Sicherheit ist aber ein MUSS!
Jürgen
die Kommentare entsprechen dem, was du bei deiner Internet-Suche auch gefunden hast:
und habe jetzt dazu schon verschiedene Meinungen gehört und gelesen, die teils ziemlich weit auseinander driften.
Dabei ist es doch ganz einfach!
1. Unterscheidung Funktions-Erdung versus Betriebs- bzw. Schutzerdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzerdung
2. Schutzerdung:
Nehmen wir an, dass dein Schrank über ein Anschlußkabel mit Schukostecker versorgt wird. Dann handelt es sich bei deinem Schrank um ein ortsveränderliches Gerät der Schutzklasse I (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechni) ) und muss entsprechend DIN VDE 0100 aufgebaut sein: Alle elektrisch leitfähigen Teile, die berührt werden können (Gehäuse) sind mit dem Schutzleiter zu verbinden (Erdungs-Kit des Schrankherstellers). Eine Verbindung mit dem Schutzleiter der Elektroinstallation erfolgt über das Anschlusskabel und die Steckdose. Ordnungsgemäße Installation der Steckdose vorausgesetzt (Belastbarkeit, Schutzmaßnahmen).
Ist der Schrank fest mit einer Zuleitung aus der Unterverteilung angeschlossen (bei dir ja sciher nicht der Fall), ist es ein ortstfest angeschlossenes Gerät/ Maschine und muss entsprechend behandelt werden.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Steckdose nach geltender Norm mit einem FI abgesichert werden MUSS (Da es sich bei den im Schrank installierten Geräten um Schaltnetzteile handelt, FI mindestens vom Typ B). Ein ortsfest angeschlossenes Gerät/ Maschine dagegen nicht (was gegebenenfalls der Ausfallsicherheit der IT-Infrastruktur entgegen kommt).
Das eine solche Konstruktion (Schrank mit Einbau-Geräten) nach der Installation (Erstinbetriebnahme) und dann regelmäßig geprüft werden muss / soll, werfe ich hier nur noch mal in den Raum (gilt auch für private Betreiber. Stichword Versicherungsschutz)
3. Funktionserdung:
wie der Begriff schon aussagt, geht es hier nicht um den Schutz vor gefährlicher Körperdurchströmung, sondern um die Aufrechterhaltung der Funktion: Also um EMV, Überspannungs- und Blitzschutz usw.
Hier sind die Empfehlungen der Hersteller (Installationsanweisungen) zu beachten.
Zusammenfassung:
Wenn du in deinem Schrank eine Steckdosenleiste mit Schukostecker zur Stromversorgung einbaust und das Erdungskit des Herstellers laut Aufbauanleitung installierst, ist sicherheitstechnisch alles ok (natürlich solltest du die Durchgängigkeit des Schutzleiters vom Gehäuseblech bis zum Schukostecker meßtechnisch überprüfen!!). Praktisch ist in diesem Zusammenhang eine zentrale Erdungsschiene im Schrank (zB. https://www.amazon.de/DIGITUS-Potentialausgleichsschiene-Serverschr%C3%A ... ).
Darüber hinaus kannst du noch eine Funktionserdung entsprechend den Vorgaben der Komponenten-Hersteller (Switch, Patch-Panel, USV, Server usw. ) installieren. Das dient der Funktion, nicht der "Sicherheit" (natürlich hat Funktion auch was mit Sicherheit zu tun) Sicherheit ist aber ein MUSS!
Jürgen
Zitat von @chiefteddy::
Nehmen wir an, dass dein Schrank über ein Anschlußkabel mit Schukostecker versorgt wird. Dann handelt es sich bei deinem Schrank um ein ortsveränderliches Gerät der Schutzklasse I (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechni) ) und muss entsprechend DIN VDE 0100 aufgebaut sein: Alle elektrisch leitfähigen Teile, die berührt werden können (Gehäuse) sind mit dem Schutzleiter zu verbinden (Erdungs-Kit des Schrankherstellers). Eine Verbindung mit dem Schutzleiter der Elektroinstallation erfolgt über das Anschlusskabel und die Steckdose. Ordnungsgemäße Installation der Steckdose vorausgesetzt (Belastbarkeit, Schutzmaßnahmen).
Nehmen wir an, dass dein Schrank über ein Anschlußkabel mit Schukostecker versorgt wird. Dann handelt es sich bei deinem Schrank um ein ortsveränderliches Gerät der Schutzklasse I (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechni) ) und muss entsprechend DIN VDE 0100 aufgebaut sein: Alle elektrisch leitfähigen Teile, die berührt werden können (Gehäuse) sind mit dem Schutzleiter zu verbinden (Erdungs-Kit des Schrankherstellers). Eine Verbindung mit dem Schutzleiter der Elektroinstallation erfolgt über das Anschlusskabel und die Steckdose. Ordnungsgemäße Installation der Steckdose vorausgesetzt (Belastbarkeit, Schutzmaßnahmen).
Ich versuche das vom Gesetz her auch nachzuvollziehen. Soweit wie du bin ich auch gekommen.
Dazu habe ich mir die Frage gestellt wie das eigentlich ist, wenn außerhalb vom Schrank eine PowerLAN Dose irgendwie so kaputt ist, dass sie auf die Erde des LAN 230V bringt und der Stecker vom Schrank gezogen wurde.
Wird dieser Fall genauso wie bei einem PC, der ja auch von Strom getrennt, aber mit dem LAN verbunden sein kann, dann ignoriert?
Ich habe dann nur mal nach der LAN Verkabelung und dem Potentialausgleich gesucht und bin dabei auf das gestoßen:
Die Sicherheitsnorm DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2006-10, Seite 17 Absatz 2, besagt: Kabelschirme müssen an beiden Enden mit dem Schirm der Anschlusstechnik verbunden werden. Rundumkontaktierung (d. h. 360°) ist am wirksamsten (Anmerkung: dies erfolgt für die Schirmung). Kabelschirme müssen mindestens an einem Ende mit der Systembezugs-potentialebene (SRPP) leitend verbunden werden (Anmerkung: dies erfolgt für den Personenschutz).
Ich habe dann mal nur nach DIN EN 50310 und Patchpanel gesucht und bin auf eines der Firma Hager gestoßen, die folgendes in der Produktbeschreibung stehen hat:
Vom Patchpanel ist eine Leitung zur Potentialausgleichsschiene (Funktionspotentialausgleich nach DIN EN 50310 - VDE 0800-2-310) miteinander zu verbinden (nicht enthalten).
Ich schließe daraus:
Der Schrank ist Schutzklasse I, aber das Patchfeld muss an die Hauserde.
Was meinst du?
Hallo,
auch wenn der Thread schon relativ alt ist, hier noch eine Antwort:
Wenn Du einen PowerLAN-Adapter in eine Steckdose steckst, ist diese zwingend über einen RCD abgesichert (Ergibt sich aus der Norm : alle Steckdosen bis 32A nur mit RCD 0,03A). Tritt nun im PowerLAN-Adapter oder wo auch immer eine Störung auf, die zu einem Fehlerstrom >30mA führt, löst der RCD aus und die Steckdose wird abgeschaltet. Gefahr gebannt.
Ist der 19"-Schrank aus Metall - also SK I - sollte es in ihm einen zentralen Erdungs-Punkt oder eine Erdungs-Schiene geben; dort laufen alle internen Erdungskabel auf. Dieser zentrale Erdungspunkt im Schrank ist mit dem Potentialausgleich des Gebäudes zu verbinden: separate Leitung zur Potentialausgleichsschiene des Raumes oder zum PE-Anschuß der versorgenden UV oder über die PE-Ader des Anschlußkabels (die auch auf dem zentralen Erdungspunkt aufliegt - Schutzerdung, SK I).
Der Erdungsanschluß des Patchpanels wird dann auf den zentralen inneren Erdungspunkt des Schrankes gelegt.
Daraus folgt: Der 19"-Schrank ist an der "Hauserde" und das Patchpanel auch.
Was ist daran so schwierig?
Jürgen
auch wenn der Thread schon relativ alt ist, hier noch eine Antwort:
Wenn Du einen PowerLAN-Adapter in eine Steckdose steckst, ist diese zwingend über einen RCD abgesichert (Ergibt sich aus der Norm : alle Steckdosen bis 32A nur mit RCD 0,03A). Tritt nun im PowerLAN-Adapter oder wo auch immer eine Störung auf, die zu einem Fehlerstrom >30mA führt, löst der RCD aus und die Steckdose wird abgeschaltet. Gefahr gebannt.
Ist der 19"-Schrank aus Metall - also SK I - sollte es in ihm einen zentralen Erdungs-Punkt oder eine Erdungs-Schiene geben; dort laufen alle internen Erdungskabel auf. Dieser zentrale Erdungspunkt im Schrank ist mit dem Potentialausgleich des Gebäudes zu verbinden: separate Leitung zur Potentialausgleichsschiene des Raumes oder zum PE-Anschuß der versorgenden UV oder über die PE-Ader des Anschlußkabels (die auch auf dem zentralen Erdungspunkt aufliegt - Schutzerdung, SK I).
Der Erdungsanschluß des Patchpanels wird dann auf den zentralen inneren Erdungspunkt des Schrankes gelegt.
Daraus folgt: Der 19"-Schrank ist an der "Hauserde" und das Patchpanel auch.
Was ist daran so schwierig?
Jürgen
Zitat von @chiefteddy:
separate Leitung zur Potentialausgleichsschiene des Raumes oder zum PE-Anschuß der versorgenden UV oder über die PE-Ader des Anschlußkabels (die auch auf dem zentralen Erdungspunkt aufliegt - Schutzerdung, SK I).
separate Leitung zur Potentialausgleichsschiene des Raumes oder zum PE-Anschuß der versorgenden UV oder über die PE-Ader des Anschlußkabels (die auch auf dem zentralen Erdungspunkt aufliegt - Schutzerdung, SK I).
Wie wird das denn praktisch durchgeführt? In den meisten kleineren Serverschränken ist ja meist eine vorgeschaltete USV -> Steckdosenleiste -> Server Hardware
Reicht es aus den Erdungspunkt des Serverschranks an die PE-Ader der Steckdosenleiste zu verbinden oder müsste man ein eigenes Kabel vom Erdungspunkt des Serverschranks zur PE Ader der Steckdose führen?