laefiss
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Terminalserver user können Registry ändern. Wie kritisch ist das?

Guten Tag zusammen,

nach einer ausführlichen Suche in den handelsüblichen Suchmaschinen fehlt mir leider immer noch eine Antwort. (u.a. wie setzt sich die Registry eines terminalserver users zusammen?)

Szenario:
In einer großen AD-Umgebung hat sich heraus gestellt, dass die User des ADs auf ihre registry zugreifen und ggf. auch ändern dürfen.
Wurde per GPO abgestellt.

Meine Frage(n) ist/sind folgende.
Wie kritisch ist das? Könnte der User damit den terminalserver zerschießen?
Ich bin mir nämlich nicht sooo sicher, ob das "globale" Konsequenzen hätte, wenn er zum Beispiel Wert/Schlüssel aus HKEY_USERS löscht.

Gerne wäre ich auch für weiterführende Lektüre (deutsch oder englisch) dankbar.

Ich hoffe die Frage(n) sind verständlich, ansonsten bin ich natürlich bereit weitere Fragen zur Umgebung zu beantworten.
bedanke im Voraus.

Content-ID: 255810

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Ausgedruckt am: 16.11.2024 um 19:11 Uhr

DerWoWusste
DerWoWusste 25.11.2014 um 10:27:39 Uhr
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Hi.

Der User hat Schreibrechte in seinem eigenen Berreich. Alle Änderungen, die er machen könnte, betreffen nur ihn. Er kann sich also maximal seine eigenen Programm- und Windowseinstellungen vergurken, nicht die anderer Nutzer. Natürlich kann er den Server nicht zerschießen.
Chonta
Chonta 25.11.2014 um 10:31:08 Uhr
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Hallo,

?
Wie soll ich mir das vorstellen, der Benutzer logt sich am TS-Server ein darf dann regedit startten (kann man verbieten) und hat dann Schreibrechte auf den gesammten Registrybaum?
Im normal fall sollte ein Benutzer auch auf dem TS genau wie an einer Workstation nur auf bestimmte Bereiche unter HKCU und HKCC zugreifen dürfen und dort auch nicht einfach so alles löschen oder anlegen sondern max anpassen..

Gruß

Chonta
departure69
departure69 25.11.2014 um 10:35:40 Uhr
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Hallo.

Ein normaler, eingeschränkter Nutzer hat nur schreibenden (oder ändernden) Zugriff auf den Teil der Registry, der sich als einzelne Datei "ntuser.dat" in seinem Benutzerprofil befindet. Das ist an einem Windows-TS nicht anders als an einem normalen Windows-Rechner.

Daß einfache, restriktive Benutzer an der Datei "usrclass.dat" etwas ändern können, glaub ich jetzt einfach mal nicht. Hast du das wirklich getestet? Falls ja, haben Deine TS-Benutzer mehr als die ihnen zustehenden Standardbenutzerrechte. Dann würde ich genau dies mal prüfen.

Wenn es so ist, wie ich im ersten Absatz geschrieben habe, können die Nutzer den Terminalserver über die Registry nicht zerschiessen, sondern maximal nur ihr eigenes Profil.


Grüße

von

departure69
Laefiss
Laefiss 25.11.2014 um 10:42:28 Uhr
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Servus Chonta,

regedit starten haben wir verboten, war lange vorher nicht so...
Schreibrecht hat der user nicht komplett sondern "nur" auf seinen Bereich...

Habe mir in der Zwischenzeit weitere Gedanken gemacht.
Das wirklich kritische dabei zu sein scheint, dass er so ja seine gezogenen GPOs/ per GPO gezogenen Einstellungen umgehen kann. Müsste(der user) das aber vermutlich dann bei jeder neuen Anmeldung machen, da die registry-Einträge bei einer erneuten Anmeldung neu gesetzt werden.

Es stand bei uns die Assuage im Raum:
"JEDER USER DER ZUGRIFF AUF DIE REGISTRY HAT, KANN DEN TS KAPUTT SPIELEN"
Das habe ich jedoch stark angezweifelt und bin nun auf der Suche nach dem gegenteiligem Beweis.
Chonta
Lösung Chonta 25.11.2014 aktualisiert um 11:15:40 Uhr
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Hallo,

also. Jeder der SCHREIBZUGRIFF auf den Bereich hat der über CURRENUSER hinausgeht kann den ganzen Server schrotten, jeder andere nur sein eigenes Profil.
Es gibt viele Mittel und Wege aus den Eingeschrenkten Benutzerrechten auszubrechen, die Frage ist, glaubt ihr das eure Benutzer das drauf haben?
Wenn ja sollten die evtl mit in der ID arbeiten face-smile
Die Abarbeitung von GPO erfolgt nach dem Prinzip LSDOU wobei L für Lokal steht, was dann Lokalerichtlinien öder Registryeinstellungen wären.
Viele dieser Einstellungen erfordern einen Neustart, bei dem dann die GPO neu geladen und Angewendet werden und lokale Einstellungen überschrieben werden.
Man kann das nur testen, am beten eine VM mit 8.1 aufsetzen und dann mal als Domänenbenutzer versuchen die Registry zu löschen, neustarten und dann mit einem anderen anmelden.
Das was mit der VM passiert, kann auch potentiell mit dem Server passieren.

Gruß

Chonta
departure69
Lösung departure69 25.11.2014 aktualisiert um 11:15:34 Uhr
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Nochmal:

Völlig unabhängig davon, welche Zugriffe Du dem User auf die Registry erlaubst oder verbietest, und dies per GPO oder anderswie geschieht, das ist völlig Wumpe (es gibt schließlich auch noch andere Tools außer "Regedit", die sich der User irgendwo herunterladen kann und die kein Setup benötigen):

Ein normaler, eingeschränkter Standardbenutzer kann den Terminalserver nicht per Regedit zerschiessen. Kann er es doch, hat er schlichtweg zuviele Rechte (z. B. Hauptbenutzer oder lokaler Admin am TS oder erhöhte Rechte auf die Dateien, aus denen sich die Registry zusammensetzt - das sind sieben Stück, nur eine davon darf er über Regedit ändern, nämlich die "ntuser.dat", das entspricht dann HKEY_CURRENT_USER, und mit der kann er eben maximal seinen eigenen Reg-Zweig kaputtmachen, also letztlich nur sein eigenes Profil).

Die GPO, die ihm den Aufruf von "regedit" verbietet, würde ich natürlich trotzdem belassen, denn alles, was den Spiel- oder Forscherbetrieb eines normalen Nutzers (bezogen auf's System) einschränkt, ist anzuraten.

Grüße

von

departure69
DerWoWusste
DerWoWusste 25.11.2014 um 11:03:36 Uhr
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Das wirklich kritische dabei zu sein scheint, dass er so ja seine gezogenen GPOs/ per GPO gezogenen Einstellungen umgehen kann
Kann er nicht. Unterhalb von HKCU gibt es einen Bereich "Policies", da hat er keine Schreibrechte und da sind die GPOs drin.
Laefiss
Laefiss 25.11.2014 um 11:17:29 Uhr
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OK, danke an alle.
Ich denke das genügt mir.

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre face-wink

Habe mir ein Bild machen können.
Wünsche noch einen angenehmen Tag.