ricardo
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Vista Startprobleme in W2k3 Domäne

Hallo,

wie viele Artikel hier muss ich beginnen mit: Ich habe ein merkwürdiges Problem, bei dem mir jeglicher Ansatz fehlt.

Folgendes vorhanden: Windows 2003 R2 SBS Standard Server als zentraler DC mit Exchange SQL und weiteren Serverdiensten, sowie 17 Clients, von denen die meisten Vista Business installiert haben, einige noch XP.

Beim Booten der Vista-Clients kommt seit Anfang an sporadisch das Problem vor, dass der Rechner nach dem Anmelden quasi nicht benutzbar ist. Der Desktop wird geladen, aber es lassen sich keine Anwendungen starten:

  • Tools, die per Login-Skript geladen werden (insb. die Setup.exe, die neue Drucker etc. hinzufügt) stoppen - das Skript-Fenster bzw. die Kommandozeile bleiben sichtbar
  • Die Windows Sidebar lädt nicht, es erscheint der kreisförmige Warten-Mauszeiger, wenn man auf die Leiste klickt kommt die Meldung dass die Aplikation nicht reagiert, Neustart derer geht nicht
  • Ähnliches beim Explorer selbst (nicht immer)
  • Anwendungen wie Word bleiben nach der Anzeige des Startlogos stehen.
  • Zugriff auf das Netzwerk- und Freigabecenter nicht möglich, leeres Explorerfenster öffnet sich, dann passiert nichts

Häufig beseitigt sich das Problem nach mehrmaligem Booten, dann läuft alles astrein.

Ich hatte erst den Viren-/Malwarescanner im Verdacht, dass dieser irgendwelche Dinge blockiert, aber auch das war nicht der Fall. Jedenfalls scheint das Problem mit der Netzwerkverbindung im Zusammenhang zu stehen, bisher ist es noch nie bei gezogenem LAN-Kabel aufgetreten.
Jedoch: Trotz der beschriebenen Symptome funktioniert der Zugriff auf externe Freigaben, dem Rechner ist eine ordnungsgemäße IP zugewiesen, im Tray wird die Netzwerkverbindung als funktionierend angezeigt.

Das Problem tritt nur bei einzelnen Vista-Rechnern auf, die aber softwaremäßig nicht anders als andere ausgestattet sind. Habe sämtliche externe Dienste, die verdächtig sein könnten, natürich selektiv bereits deaktivert, kein Erfolg. Besondere Peripheriegeräte, die man deaktiveren könnte, gibt es nicht.

Schlimm sind halt solche Probleme, die nicht immer auftreten, es gibt auch keinen zeitlichen Zusammenhänge. Die Rechner sind ordnungsgemäß in der Domäne angemeldet und werden auch über GPO verwaltet. Bevor ich nun zu viele Einzelheiten schreibe würde ich gern einmal hören ob bei jemandem schon ähnliches aufgetreten ist, bisher habe ich wenig dazu gefunden.
Achja, die Rechner sind allesamt aktuelle HP Dual Core (Athlon) Computer mit integrierter Nvidia Netzwerkkarte, etwa ein halbes Jahr erst alt, aktuellste Treiber.

Gruß,

Ricardo

Content-ID: 122919

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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 10:12 Uhr

Pjordorf
Pjordorf 17.08.2009 um 19:18:44 Uhr
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Hallo Ricardo,

Es geht aber nicht ganz ohne.

Fragen:
Existiert der SBS 2003 R2 länger als deine 17 Clients?
Wurden auf dem SBS die benötigten Updates für VISTA Clients installiert?
Wurden die Clients per ConnectComputer der Domäne hinzugefügt?
Wurden beim SBS die Asisstenten für die Benutzer und Computerkonten verwendet?
Wurde DHCP mit entsprechenden Optionen eingerichtet?
Wurde der DNS ohne Fehler eingerichtet?
Gibt es Fehler im DNS?
Was steht in den Ereignissprotokoolen beim Server?
Was steht in den Ereignissprotokollen bei den Clients (wo die Fehler sind)?
Wurden Gruppenrichtlinien geändert?
Wurden Gruppenrichtlinien hinzugefügt / gelöscht?
Werden Gruppenrichtlinien korrekt angewendet?
Hat dein SBS 1 oder 2 Netzwerkkarten?
Ist der SBS Gateway für die Clients?
Falls der SBS nicht Gateway für die Clients ist, läuft das Gateway fehlerfrei?
Wurden der SBS als Gateway für die Clients eingetragen?
Was ist mit DNS Weiterleitung?
Wurde, falls SBS Premium, der ISA eingerichtet?
Falls ISA, wurden vorgegebene Regeln geändert?
Falls ISA, welche Regeln wurden hinzugefügt / gelöscht?

Meldet dein Switch irgendwelche Fehler?

(sorry)

Ich tippe bei Dir ganz stark auf fehlerhaften DNS.

Peter
ricardo
ricardo 20.08.2009 um 02:38:58 Uhr
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Sorry für meine späte Antwort, ich hatte ne Menge Stress die letzten beidne Tage

Erst einmal vielen Dank Peter für die Mühe, die ganzen Fragen zu stellen. Ich versuche das wichtigste so kurz wie möglich zusammengefasst zu beantworten, darunter folgt dann eine neue Entdeckung, die ich gemacht habe:

  • Nein, der SBS wurde Ende letzten Jahres neu aufgesetzt, ebenso wie die Vista-Rechner. Für das Einhängen in die Domäne habe ich ConnectComputer verwendet, lief auch alles problemlos, das tägliche Benutzer-Anmelden geht auch wunderbar. Benutzer und Arbeitsstationen wurden auch mit den entsprechenden Assistenten eingerichtet, es gab sowieso auch bei nichts anderem bisher irgend eine Auffälligkeit.

  • Der SBS ist auf dem aktuellsten Patch-Stand, ich gehe davon aus dass damit auch die angesprochenen Clienterweiterungen von Vista erfasst sind. Es läuft ein WSUS, auf einem anderen Server im selben Subnetz (habe den aus RAM-Spargründen vom SBS auf einen (virtualisierten) 2003 R2 Standard umgezogen und dabei die entsprechende Gruppenrichtlinie angepasst. Ein paare andere GPOs habe ich auch noch angelegt, die beschriebenen Probleme bestanden jedoch auch bevor ich an den Standards etwas änderte. Alle GPO kommen korrekt bei den Clients an.

  • In den Ereignisprotokollen des Servers gibt es keine Fehler, auf den Clients selbst habe ich auch nichts gefunden was auf die Ursache deutet. Einen Fehler habe ich jedoch gesehen, der meinte dass der NTP Client den Servernamen der Zeitquelle nicht auflösen kann (Zeitserver im Netz ist der SBS). Von daher ist deine Vermutung mit einem Problem im DNS gar nicht so abwegig, die Symptome passen durchaus.

  • JEDOCH: Namen des Servers per nslookup auflösen funktioniert tadellos, auch externe Adressen (vielleicht war o.g. Fehler nur ein falscher Alarm aufgrund ungünstiger Dienststartreigenfolge am Client). Bei mir ist der SBS der DNS-Server für das Subnetz (10.0.1.x), es gibt noch einen zweiten Standort mit einem W2K Server (Netz 10.0.2.x), der als 2. Domänencontroller arbeitet und auch DNS in Kopie anbietet. Den Clients wird jeweils der andere Standort als zweiter DNS-Server zugewiesen. Fehler im DNS dürfte es keine geben, DCDIAG läuft fehlerfrei durch, und wenn die SiteConnectivity stimmt dann sollte auch der Rest ok sein.

  • Das DHCP macht an beiden Standorten jeweils das Gateway ins Internet. Wir nutzen dazu zwei Fortinet Appliances, die per VPN auch die Verbindung zwischen beiden Standorten halten. Allen Clients ist dieses Gerät natürlich entsprechend auch als Gateway eingetragen. Die Geräte arbeiten als Firewall nach außen, mit den entsprechenden Features.
Somit setzen wir keinen ISA ein, der Server hat auch nur eine Netzwerkkarte.

  • Die beschrieben 17 Clients verteilen sich auf beide Standorte (am 2. sind jedoch nur drei, alles XP, dort gibt es keine Probleme), betroffen sind wie gesagt nur die Vista Rechner. Am Standort 1 gibt es einen 24er Linksys Switch (SRW2024), mir sind da bisher noch keien Probleme aufgefallen, aber ich muss zugeben dass ich mich bisher noch nicht wirklich ausführlich mit dessen Management beschäftigt habe, da wir keine besonderen Anforderungen haben.


So, nun komme ich mal zu meiner Entdeckung gestern: Rechner zeigte das übliche Problem, Sidebar kam nicht, Word steckte beim Startlogo fest, kein Zugriff auf das Netzwerkcenter, Verbindungsanzeige im Systray bietet kein Kontextmenu ab. Alle automatischen Dienste sind gestartet. In den Details der Crash-Informationen von Word beim erzwungenen Beenden fand sich ein Hinweis auf eine nicht reagierende spoolsrv.exe. Also habe ich die Druckerwarteschlange einmal beendet (das dauerte sehr lange und wurde nach etwa einer Minute quittiert mit der Meldung, der Dienst würde nicht auf die Stop-Anweisung reagieren, beendet war der dann trotzdem) - und siehe da, auf einmal waren alle Probleme beseitigt! Word startete normal (zuvor ging es nicht mal im abgesicherten Modus), alles wunderbar.
Später war es mir möglich, den Druckdienst wieder zu starten, und der Rechner lief normal weiter.

Man liest hier im Board eine Menge von diesen Spooler-Problemen in Vista, meist im Zusammenhang einem bestimmten Druckermodell. Jetzt stellt sich mir die Frage, was die Ursache für den Dienstehänger sein könnte. Wir haben 4 Netzwerkdrucker am Standort, davon 1 Konica-Minolta und 3 Brother. Ein weiterer Epson-Tintendrucker ist nur lokal an einem Rechner angeschlossen, wird aber im AD freigegeben. Von den Brother-Druckern ist einer per WLAN angebunden, damit gibt es gelegentlich Probleme (Verbindung kurzzeitig unterbrochen oder Gerät meldet Fehler bei der Anmeldung im WLAN - habe das aber bisher darauf geschoben dass ggf. der Empfang zuweilen zu schwach ist). Und - mein Problem bestand soweit ich mich erinnere auch schon bevor wir diesen Drucker anschafften.

Ich werde mal ein bisschen weiter in diese Richtung recherchieren, und in jedem Fall hier schreiben wenn ich eine Lösung habe. Man weiß leider viel zu wenig was Vista beim Start in der Druckumgebung macht, ob da vielleicht immer nach neuen Druckern gesucht wird o.ä. Mit den bestehenden gibt es jedenfalls keine Schwierigkeiten, einwandfreie Verbindung, keien Druckfehler oder sonstiges (die Drucker sind alle per IP-Anschluss am SBS registriert und entsprechend freigegeben).

Danke fürs Lesen (bin immer wieder begeistert wie Leute Ihre Freizeit für die Probs anderer opfern face-smile - vielleicht bringt dich das mit dem Spooler auf eine neue Idee...
ricardo
ricardo 17.09.2009 um 01:25:03 Uhr
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So, ich will, einige Zeit danach, die Sache mal auflösen, da ich scheinbar das Problem gefunden habe: Ursache des Fehlers in meinem Fall war, wie im letzten Beitrag vermutet, scheinbar ein "fauliger" Druckertreiber eines älteren Brother-Laserdruckers, mit dem Vista wohl nicht zurecht kam.
Ich habe den vermuteten Treiber ausgetauscht und die Startprobleme sind verschwunden.

Wieder etwas aus der Kategorie "Muss man erst mal drauf kommen..." face-smile