WD My Book Platine tauschen?
Schönen guten Abend!
Eine Bekannte bat mich, ihre externe Festplatte, eine WD My Book 4TB (wdbfjk0040hbk-04), anzuschauen, die sich im laufenden Betrieb verabschiedet hatte (keine Laufwerksgeräusche, Windows zeigt sie nicht mehr an).
Ich habe das Gehäuse geöffnet und die Festplatte ohne die Gehäuseplatine an einen SATA/USB Adapter gehängt: Platte läuft an, weiter habe ich nichts damit gemacht, um keine Daten zu beschädigen. Die Platine des Gehäuses, die auf die HD gesteckt wird, riecht bei Anschluss ans WD Netzteil schnell etwas "brandig", daher habe ich sie nach dem Anschluss sofort wieder getrennt.
Problem: die Daten auf der Platte sind verschlüsselt und es handelt sich um Familien- und Kinderphotos der letzten 10 Jahre ohne jedes Backup. Die Kosten für eine professionelle Datenrettung können ja schnell vierstellig werden, daher meine Frage: wie vernünftig und erfolgversprechend wäre es, das Modell nochmal zu kaufen und die Geäuseplatine zu tauschen? Also bitte nicht missverstehen, nicht die Platine der Festplatte, sondern die Platine des Gehäuses, das den SATA Anschluss der Platte auf den USB nach draußen führt. Ein Modell der Platine habe ich hier gefunden:
HDD PCB platine 4060-705149-000 REV A für WD Western Digital My Book von SATA zu USB 3.0
Ich gehe mal davon aus, dass die Daten durch die Gehäuseplatine verschlüsselt werden, oder findet das in der Festplatte selbst statt (eine WD Green 4TB)? Gibt es eine Möglichkeit, die Daten zu entschlüsseln und auszulesen, ohne sie im MyBook Gehäuse stecken zu haben?
Vielen Dank für jede konstruktive Hilfe!
Grüße
Eine Bekannte bat mich, ihre externe Festplatte, eine WD My Book 4TB (wdbfjk0040hbk-04), anzuschauen, die sich im laufenden Betrieb verabschiedet hatte (keine Laufwerksgeräusche, Windows zeigt sie nicht mehr an).
Ich habe das Gehäuse geöffnet und die Festplatte ohne die Gehäuseplatine an einen SATA/USB Adapter gehängt: Platte läuft an, weiter habe ich nichts damit gemacht, um keine Daten zu beschädigen. Die Platine des Gehäuses, die auf die HD gesteckt wird, riecht bei Anschluss ans WD Netzteil schnell etwas "brandig", daher habe ich sie nach dem Anschluss sofort wieder getrennt.
Problem: die Daten auf der Platte sind verschlüsselt und es handelt sich um Familien- und Kinderphotos der letzten 10 Jahre ohne jedes Backup. Die Kosten für eine professionelle Datenrettung können ja schnell vierstellig werden, daher meine Frage: wie vernünftig und erfolgversprechend wäre es, das Modell nochmal zu kaufen und die Geäuseplatine zu tauschen? Also bitte nicht missverstehen, nicht die Platine der Festplatte, sondern die Platine des Gehäuses, das den SATA Anschluss der Platte auf den USB nach draußen führt. Ein Modell der Platine habe ich hier gefunden:
HDD PCB platine 4060-705149-000 REV A für WD Western Digital My Book von SATA zu USB 3.0
Ich gehe mal davon aus, dass die Daten durch die Gehäuseplatine verschlüsselt werden, oder findet das in der Festplatte selbst statt (eine WD Green 4TB)? Gibt es eine Möglichkeit, die Daten zu entschlüsseln und auszulesen, ohne sie im MyBook Gehäuse stecken zu haben?
Vielen Dank für jede konstruktive Hilfe!
Grüße
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20 Kommentare
Neuester Kommentar
Moin,
frag Deine Bekannte erstmal, ob sie bei jedem Zugriff auf die MyBook immer erst ein Passwort eingeben musste.
Die Verschlüsselung liegt wohl tatsächlich auf der abgerauchten USB-SATA-Platine, allerdings gibt es das Modell ja schon etwas länger und WD hat wohl häufiger die Platinenversionen gewechselt. Du müsstest also eine Platine aus der gleichen Fertigungsserie erwischen, mit dem es eventuell funktionieren könnte.
Schau mal auf Ihre Platine nach der Revision und Modellnummer. Bei Aliexpress halte ich das ggf. für zu gefährlich, da tatsächlich die korrekte Version zu erhalten.
Hier diskutieren sie zum gleichen Thema: https://www.computerbase.de/forum/threads/wd-my-book-verschluesselung.19 ...
Dort meint einer, dass die Verschlüsselung bei seiner MyBook Version erst explizit aktiviert werden muss, er hat die Platte mehrfach aus- und wieder eingebaut und da war nichts verschlüsselt.
Sicherheitshalber würde ich, bevor Du irgendwelche Versuche startest, erstmal ein Image der Platte machen und schauen, ob Du das Image lesen kannst.
Gruß
cykes
frag Deine Bekannte erstmal, ob sie bei jedem Zugriff auf die MyBook immer erst ein Passwort eingeben musste.
Die Verschlüsselung liegt wohl tatsächlich auf der abgerauchten USB-SATA-Platine, allerdings gibt es das Modell ja schon etwas länger und WD hat wohl häufiger die Platinenversionen gewechselt. Du müsstest also eine Platine aus der gleichen Fertigungsserie erwischen, mit dem es eventuell funktionieren könnte.
Schau mal auf Ihre Platine nach der Revision und Modellnummer. Bei Aliexpress halte ich das ggf. für zu gefährlich, da tatsächlich die korrekte Version zu erhalten.
Hier diskutieren sie zum gleichen Thema: https://www.computerbase.de/forum/threads/wd-my-book-verschluesselung.19 ...
Dort meint einer, dass die Verschlüsselung bei seiner MyBook Version erst explizit aktiviert werden muss, er hat die Platte mehrfach aus- und wieder eingebaut und da war nichts verschlüsselt.
Sicherheitshalber würde ich, bevor Du irgendwelche Versuche startest, erstmal ein Image der Platte machen und schauen, ob Du das Image lesen kannst.
Gruß
cykes
Hallo,
erster Google Treffer: https://www.heise.de/security/meldung/Western-Digital-Selbstverschluesse ...
Gruß,
Jörg
erster Google Treffer: https://www.heise.de/security/meldung/Western-Digital-Selbstverschluesse ...
Gruß,
Jörg
Es gibt eben keine gesicherten Informationen, wo genau der Schlüssel abgelegt ist und ob er vom Werk vorher aufgespielt wird und bei allen Platten des gleichen Fertigungszeitraums gleich ist.
Das gesetzte Passwort dürfte es m.E. nicht sein, das ist nur ein zusätzlicher Schutz beim Zugriff.
Vermutlich werden die Gehäuse inkl. der USB-SATA Controller von einem Auftragsfertiger produziert. WD halt vermutlich keine Ersatzteile vor, vor allem nicht für ältere Geräte.
Ob eine andere Platine neueren Datums funktioniert, kann Dir hier keiner beantworten, jedenfalls nicht ohne detaillierte technische Informationen.
Und genau diese gibt WD nicht raus. Vielleicht findet sich im Netz irgendwer, der die Dinger Mal genauer unter die Lupe genommen hat.
Vielleicht findet sich jemand, der die Defekte Platine reparieren kann, ob das zum Erfolg führt, steht aber auch in den Sternen. Kommt eben darauf an, was genau abgeraucht ist.
Das gesetzte Passwort dürfte es m.E. nicht sein, das ist nur ein zusätzlicher Schutz beim Zugriff.
Vermutlich werden die Gehäuse inkl. der USB-SATA Controller von einem Auftragsfertiger produziert. WD halt vermutlich keine Ersatzteile vor, vor allem nicht für ältere Geräte.
Ob eine andere Platine neueren Datums funktioniert, kann Dir hier keiner beantworten, jedenfalls nicht ohne detaillierte technische Informationen.
Und genau diese gibt WD nicht raus. Vielleicht findet sich im Netz irgendwer, der die Dinger Mal genauer unter die Lupe genommen hat.
Vielleicht findet sich jemand, der die Defekte Platine reparieren kann, ob das zum Erfolg führt, steht aber auch in den Sternen. Kommt eben darauf an, was genau abgeraucht ist.
Hallo,
man könnte mal testweise externen Strom auf die HD geben.
Gruß,
Jörg
man könnte mal testweise externen Strom auf die HD geben.
Gruß,
Jörg
Hi,
Sehe es so:
Betrachte die Daten als verloren.
Mit den 30 USD plus Zeit für die Platine kannst du nicht mehr kaputt machen als es schon ist.
Ansonsten:
Gib es einem Datenretter der es im kleinen 4-stelligen Bereich machen will:
Er wird dir auch sagen: Kann sein, daß es funktioniert, er wird ggf. auch nur die Platine die du verlinkt hast besorgen und tauschen.
Gib es einem Datenretter der es im mittleren 4 bis 5 stelligen Bereich macht:Der wird eine Kombination aus spezieller Platine, direktem Lesen der ausgebauten Platten und Entschlüsselung anwenden, hier sollten die Erfolgsausichten bei 100% liegen.
Ansonsten: kontaktiere doch mal einen Datenretter, vielleicht kann er dir Genaueres sagen.
mit Glück kennt er das Problem schon und hat es mal erfolgreich (oder auch nicht) gelöst.
dann wird es ggf. billiger
CH
Sehe es so:
Betrachte die Daten als verloren.
Mit den 30 USD plus Zeit für die Platine kannst du nicht mehr kaputt machen als es schon ist.
Ansonsten:
Gib es einem Datenretter der es im kleinen 4-stelligen Bereich machen will:
Er wird dir auch sagen: Kann sein, daß es funktioniert, er wird ggf. auch nur die Platine die du verlinkt hast besorgen und tauschen.
Gib es einem Datenretter der es im mittleren 4 bis 5 stelligen Bereich macht:Der wird eine Kombination aus spezieller Platine, direktem Lesen der ausgebauten Platten und Entschlüsselung anwenden, hier sollten die Erfolgsausichten bei 100% liegen.
Ansonsten: kontaktiere doch mal einen Datenretter, vielleicht kann er dir Genaueres sagen.
mit Glück kennt er das Problem schon und hat es mal erfolgreich (oder auch nicht) gelöst.
dann wird es ggf. billiger
CH
Zitat von @WandaStaab:
Ja, genau das frage ich mich, wie kritisch denn dieser Punkt ist, also wie genau muss denn die Platine übereinstimmen. Ich kann ja nicht von Ali oder eBay einfach mehrere MyBooks oder Platinen kaufen, nur in der Hoffnung, dass die richtige dabei sein wird; obwohl das gegen eine professionelle Datenrettung im vierstelligen EUR Bereich immer noch die günstigere Alternative wäre. Man hat ja dann auch gleich jede Menge Festplatten dazu bekommen ..
Ja, genau das frage ich mich, wie kritisch denn dieser Punkt ist, also wie genau muss denn die Platine übereinstimmen. Ich kann ja nicht von Ali oder eBay einfach mehrere MyBooks oder Platinen kaufen, nur in der Hoffnung, dass die richtige dabei sein wird; obwohl das gegen eine professionelle Datenrettung im vierstelligen EUR Bereich immer noch die günstigere Alternative wäre. Man hat ja dann auch gleich jede Menge Festplatten dazu bekommen ..
Man kann die auch wieder weiterverkaufen, wenn sie nicht "passen".
Hätte ich schon gemacht, aber ich habe kein ausreichendes Medium >= 4TB frei .. und selbst wenn, habe ich doch keinerlei Informationen, in welchem Format etc. die Daten geschrieben wurden.
Dann besorgt man sich halt eine Festplatte auf die das draufpaßt. Image ziehen ist das A & O bei Recovery. Wenn man da nicht den doppelten (besser dreifachen) Platz der zu rettenden Platte hat, kann sich auch gleich ins Knie schießen.
lks
Hallo,
wenn nicht mal mehr der Motor anspringt...?!? Reagiert dein Linux denn, wenn Du die Platine (ohne Platte) anstöpselst?
Gruß,
Jörg
wenn nicht mal mehr der Motor anspringt...?!? Reagiert dein Linux denn, wenn Du die Platine (ohne Platte) anstöpselst?
Gruß,
Jörg
Hallo,
Du brauchst halt den platinenspezifischen Schlüssel aus dem EEPROM.
Das ist kein Passwort, sondern eher eine Art Zertifikat.
Gruß,
Jörg
Du brauchst halt den platinenspezifischen Schlüssel aus dem EEPROM.
Das ist kein Passwort, sondern eher eine Art Zertifikat.
Gruß,
Jörg
Zitat von @ChriBo:
Hi,
kannst du dan bitte dann den Kostenvoranschlag nach Erstprüfung und dann den Erfolg und die tatsächlichen Kosten posten ?
Gruß
CH
Hi,
kannst du dan bitte dann den Kostenvoranschlag nach Erstprüfung und dann den Erfolg und die tatsächlichen Kosten posten ?
Gruß
CH
Hallo.
Das wäre sehr hilfreich für alle, die sich der gleichen Aufgabe stellen.
Hilfreich wäre auch, wenn Du die gewonnenen Erkenntnisse auch in einem WD Forum online stellst.
Dadurch erreicht man noch mehr Leute und hebt nochmals den ohnehin wichtigen Kernaspekt dieser Situation in den Vordergrund: Backup!!!
Daumen sind gedrückt, dass das investierte Geld Lehrgeld war.
Gruß
Radiogugu
Du brauchst halt den platinenspezifischen Schlüssel aus dem EEPROM.
Nein braucht man nicht, der Verschlüsselungs-Key wird bei den MyBook-Drives zusätzlich am Ende der Platte abgelegt und wird mit dem Password des Users verschlüsselt. Entsprechende Skripte um die meisten WD MyBook Platten ohne die Platine unter Linux wieder lesbar zu mounten und die Offsets des Schlüssels kann man sich hier beschaffenhttps://github.com/themaddoctor/linux-mybook-tools
Wie gehen solche externen USB- Platten defekt?
Im wesentlichen sind das 2 Möglichkeiten:
1. Wackelkontakt am USB3-Port - kann man nicht beheben, aber interne Festplatte ist dann o. k. Wenn sie einen SATA-Port hat, kann man die im Rechner verwenden. Die USB3 Ports gehen besonders schnell defekt. Ich hatte das bereits mehrmals.
2. Falsches Netzteil vom Notebook mit 19V eingesteckt. Dann geht die 12V Schutzdiode auf der HDU-Platine defekt und macht Kurzschluss. Deshalb riecht die dann auch und PC lässt sich nicht starten, weil Netzteil wg. Überstrom abschaltet.
Die kann man mit Dremel wegfräsen oder auslöten. Dann läuft die wieder. Die Schutzdiode ist nur für Spannungsspitzen von Schaltnetzteilen gedacht, nicht für dauerhafte Überspannung. Die 5V Schutzdiode ist in der Regel o. k. weil die 5V aus den 12 Volt gewonnen werden mittels Festspannungsregler. Der kann meist bis 35V Eingangsspannung vertragen.
Die Spannungs-Zuführung auf der Zusatzplatine muss man natürlich auch anschauen. Häufig sind da die Leiterbahnen weggebrannt, wg. des Kurzschlusses der Diode in Folge Überstrom. Die Notebook-Netzteile gehen halt erst bei mehr als 5-7A in die Knie. Falls die Leiterbahn dort weggebrannt ist, kann das repariert werden. Aber muss man halt Löt-Erfahrung für SMD haben und Werkzeug. TV-Techniker haben sowas.
Dein Haupt-Problem ist die Verschlüsselung.
Poste mal Fotos von der Zusatzplatine und von der Leiterplatte der Harddisk jeweils beide Seiten wenn möglich.
https://www.computerbase.de/forum/threads/wd20ears-12v-schutzdiode-ident ...
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/festplatten-dioden-defekt. ...
https://www.port29.net/blog/festplatte-reparieren.html
https://andreas-loibl.de/content/sonstiges/externe_festplatte_ueberspann ...
Im wesentlichen sind das 2 Möglichkeiten:
1. Wackelkontakt am USB3-Port - kann man nicht beheben, aber interne Festplatte ist dann o. k. Wenn sie einen SATA-Port hat, kann man die im Rechner verwenden. Die USB3 Ports gehen besonders schnell defekt. Ich hatte das bereits mehrmals.
2. Falsches Netzteil vom Notebook mit 19V eingesteckt. Dann geht die 12V Schutzdiode auf der HDU-Platine defekt und macht Kurzschluss. Deshalb riecht die dann auch und PC lässt sich nicht starten, weil Netzteil wg. Überstrom abschaltet.
Die kann man mit Dremel wegfräsen oder auslöten. Dann läuft die wieder. Die Schutzdiode ist nur für Spannungsspitzen von Schaltnetzteilen gedacht, nicht für dauerhafte Überspannung. Die 5V Schutzdiode ist in der Regel o. k. weil die 5V aus den 12 Volt gewonnen werden mittels Festspannungsregler. Der kann meist bis 35V Eingangsspannung vertragen.
Die Spannungs-Zuführung auf der Zusatzplatine muss man natürlich auch anschauen. Häufig sind da die Leiterbahnen weggebrannt, wg. des Kurzschlusses der Diode in Folge Überstrom. Die Notebook-Netzteile gehen halt erst bei mehr als 5-7A in die Knie. Falls die Leiterbahn dort weggebrannt ist, kann das repariert werden. Aber muss man halt Löt-Erfahrung für SMD haben und Werkzeug. TV-Techniker haben sowas.
Dein Haupt-Problem ist die Verschlüsselung.
Poste mal Fotos von der Zusatzplatine und von der Leiterplatte der Harddisk jeweils beide Seiten wenn möglich.
https://www.computerbase.de/forum/threads/wd20ears-12v-schutzdiode-ident ...
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/festplatten-dioden-defekt. ...
https://www.port29.net/blog/festplatte-reparieren.html
https://andreas-loibl.de/content/sonstiges/externe_festplatte_ueberspann ...