boweeko
Goto Top

Welche Server-Hardware für 2. Gebäude? Vorgehensweise?

Oh…doch sehr viel Text geworden…bitte nicht abschrecken lassen und weiterlesen. DANKE.
Ich arbeite für ein Bildungsunternehmen und bin unter anderem für die IT zuständig. Wir haben seit geraumer Zeit ein 2. Gebäude bezogen, in dem im Moment kein serverbasiertes Netzwerk existiert.

Demnächst sollen 2 Server angeschafft werden um das bereits bestehende Netzwerk im Gebäude 1 zu ergänzen und zu erweitern und somit mehr Performance und Ausfallsicherheit zu erreichen. Gebäude 1 und 2 werden mit einer WLAN Brücke verbunden. Daten und Anmeldung über DC sollten auch bei Zusammenbruch der WLAN-Brücke an beiden Standorten verfügbar sein. Beide Standorte sind jeweils mit einer langsamen DSL-Leitung (2000 Kbit/s down & 500 Kbit/s up) ans Internet angeschlossen. Wir haben ca. 50 Benutzer (wachsend), wobei ca. 10 Benutzer (wachsend) gleichzeitig lesend und schreibend (CRM, SQL-DB) zugreifen.

Ist-Zustand:
Im Moment haben wir 3 Server und ein NAS im 1. Gebäude. Leider besitzt nur unser Hauptserver (Domaincontroller) wirkliche Server –Hardware. Die anderen Geräte sind mehr oder weniger Desktop Computer, die zu Servern umfunktioniert wurden. Die Daten auf dem Domainkontroller sowie die Datenbanken des Applikationsservers werden täglich auf LTO Medien gesichert. Das Netzwerk ist mit VLAN in Verwaltungsnetzwerk und Schülernetzwerk getrennt. Server 1 und 2 sowie das NAS stehen im Verwaltungsnetzwerk, der Schulserver im Schülernetzwerk. Die Client-PCs haben zum größten Teil Windows XP installiert, einige wenig haben Windows 7 drauf. Hier die Detailinfos zu den Servern:

Server1 (DC):
Betriebssystem: Windows 2003R2 SP2 (32-Bit)
Funktionen: DC, DNS, AD, File-/Print-Server, Antivirus-Server, Email-Gateway, SQL klein
CPU: 1x Intel Xeon E5530 @ 2,4 GHz 4 Cores
RAM: 4 GB
Storage: 2x 300GB SAS (Raid 1)
1. Partition (OS) 100GB
2. Partition (Daten) 178GB


Server2 (AS):
Betriebssystem: Windows 2008R2 Standard SP1 (64-Bit)
Funktionen: Applikationsserver (CRM , DATEV) SQL, Webserver (Intranet + Extranet)
CPU: 1x Intel Core2Duo E7400 @ 2,8 GHz 2 Cores
RAM: 4 GB
Storage: 1x 250GB SATA
1. Partition (OS + DB) 233GB


Server3 (Schulserver):
nicht relevant…wird nicht geändert

NAS1:
Funktionen: Archiv, Backup
Typ: QNAP TS-469 Pro1x
Storage: 2x 2TB SATA (Raid1)

LTO-Laufwerk am Server 1:
Funktionen: tägliches Backup
Typ: Ultrium 3 (400 / 800 GB)


Probleme die mich im Moment beschäftigen:
1. Dem Server 1(Domaincontroller) geht so langsam der Festplattenspeicher aus.
2. Es kommt immer wieder zu Performance-Einbrüchen bei Server 2 (AS).
3. Es soll ein Umstieg aller Clients auf Windows 7 erfolgen.


Soll-Zustand:
1. 2 Domaincontroller mit Windows Server 2008 R2 im Netzwerk, jeweils einer im jeweiligen Gebäude, DC und File-Server synchronisiert
2. Server 2 soll gegen einen leistungsstärkeren Server getauscht werden
3. Gewichtung des Netzwerkausbau liegt auf Daten- Sicherheit weniger auf absoluter Performance
4. Möglichst sinnvolle Aufteilung der Serverfunktionen auf die bestehenden und neuen Geräte.
5. Möglichkeit der Virtualisierung nutzen.
6. Weitere Server-Funktionen sollen eingeführt werden (WSUS, Dokumentenmanagement, Exchange? )


Meine Überlegungen dazu:
Meine Planung sieht vor 2 neue Server zu kaufen. Dabei soll Server 1 (neu) der neue Domaincontroller leistungstechnisch und preislich unter dem Server 2 (neu) dem SQL- und Applikationsserver liegen. Folgende Komponenten sind vorgesehen:

Server1 (neu):
Betriebssystem: Windows 2008R2 SP1 Standard (64-Bit)
Funktionen: DC, DNS, AD, File-/Print-Server, Antivirus-Server, Email-Gateway
CPU: 1x Intel Xeon E3-1240 @ 3.4GHz, 4Cores
RAM: 8 GB
Storage: 2x 600GB SAS (Raid 1)
1. Partition (OS) 150GB
2. Partition (Daten) <450GB

Server2 (neu):
Betriebssystem: Windows 2008R2 SP1 Enterprise (64-Bit) Hyper-V
Funktionen: Applikationsserver (CRM , DATEV) SQL, Webserver (Intranet + Extranet), evtl. Virtualisierung von Servern + Funktionen von Server 1)
CPU: 1x Intel Xeon E5-2440 2.4GHz, 6 Cores
RAM: 32 GB
Storage: 2x 149GB SAS + 2x 600GB SAS
1. Partition (OS) 149GB
1. Partition (DB) 600GB


Meine Fragen:
Was haltet ihr von der Hardware-Ausstattung?
Ist eine Dual CPU Konfiguration beim Server2(neu) erforderlich?
Wie würdet ihr bei der Umsetzung vorgehen?
Wo soll welcher Server stehen? (Stichwort WLAN-Brücke)
Wie sollten die Server-Funktionen sinnvoll verteilt werden?

Content-ID: 205822

Url: https://administrator.de/forum/welche-server-hardware-fuer-2-gebaeude-vorgehensweise-205822.html

Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 09:12 Uhr

Hitman4021
Hitman4021 29.04.2013 um 15:47:44 Uhr
Goto Top
Hallo,

Ist es eine Überlegung gleich Server 2012 einzusetzen?

Was haltet ihr von der Hardware-Ausstattung?
Im großen und ganzen in Ordnung. Aber was wird dein DC in Gebäude 2?

Ist eine Dual CPU Konfiguration beim Server2(neu) erforderlich?
Kommt auf die Anwendung selbst an. Bei größeren Anwendungen und Virtualisierung macht es durchaus Sinn.

Server2 (neu):
Betriebssystem: Windows 2008R2 SP1 Enterprise (64-Bit) Hyper-V
Funktionen: Applikationsserver (CRM , DATEV) SQL, Webserver (Intranet + Extranet), evtl. Virtualisierung von Servern + > Funktionen von Server 1)
Bitte beachte das Hyper-V die einzige Rolle auf dem Host System sein sollte. Der Rest sollte bereits virtualisiert sein.

RAM: 32 GB
Kommt mir etwas wenig vor.

Storage: 2x 149GB SAS + 2x 600GB SAS
Bist du dir sicher das du mit den 600GB über die Laufzeit des Servers auskommst?

Den bestehenden Server1 würde ich ansonsten als DC für Gebäude 2 einsetzen (Allerdings mit mehr Speicher) und mit Server2012 oder bei dir eben Server 2008R2

Und ich würde nur Markenserver (IBM, HP) einsetzen. Wobei hier auch IBM mein Favorit ist da ich mit diesen bessere Erfahrungen gemacht habe.

Zur Rollenverteilung:
Server1: DC, DNS, DHCP
Server2: Hyper-V
-VM1: File-/Print-Server, Antivirus-Server, Email-Gateway, WSUS
-VM2: SQL
-VM3: Webserver
-VM4: Applikationsserver
-VM5: SQL

Habe gerade noch gelesen das ihr gerne einen Exchange hättet. Dann sind die 32GB RAM definitiv zu wenig. Und dann machen auch 2 CPUs gleich mehr Sinn. Wobei du nun umso mehr an deinen Plattenplatz von 600GB denken musst.

Grüße

PS.:
Storage: 1x 250GB SATA
1. Partition (OS + DB) 233GB
mit sowas könnte ich nicht ruhig schlafen.
manuel1985
manuel1985 30.04.2013 um 09:01:51 Uhr
Goto Top
Moin,

Du brauchst in erster Linie zwei Domaincontroller, einen pro Seite der WLAN-Strecke. Wenn du auf beiden Seiten einen Fileserver nutzen willst, würde ich DFS einrichten.

Da du den Punkt Virtualisierung ansprichst, würde ich mir die Gedanken machen, zwei gleich potente Systeme zu kaufen und auf beiden Seiten eine Virtualisierungslösung zu installieren (ESX oder Hyper-V).
Um mal Zahlen, Daten, Fakten zu nennen:

HP ProLiant ML350 G8/DL360 G8 oder vergleichbarer Server
2x 6- oder 8-Kern-CPU
96GB RAM
600-1000GB HDD Kapazität je nach dem, wie viel du benötigst

Bei der VM-Aufteilung schließe ich mich Hitman an.

Bedenke: je nach dem, wie du deine Umgebung nun aufbauen und später sichern willst, benötigst du weitere Agenten für Exchange, etc oder ein entsprechendes Backup-Tool für virtuelle Umgebungen.
Boweeko
Boweeko 30.04.2013 um 12:23:06 Uhr
Goto Top
Hallo Hitman4021 und manuel1985,

danke für eure Antworten.

1. Windows Server 2012 ist jetzt ein neuer Aspekt in meinen Überlegungen. Mit unserem Softwarevertrag könnte ich 3x Windows Server 2012 Std. ohne weitere Kosten einsetzen.

Mich schrecken hier vor allem evtl. Schwierigkeiten im gemischten Betrieb (XP, 7) ab. Wenn man ein Bisschen rumgoogelt findet man hier und dort Hinweise, dass es eben doch nicht so reibungslos geht. In meinem Fall würde ich jetzt erst mal auf Windows Server 2008 R2 setzten und mich dann mit Server 2012 auseinandersetzen.

Bei Server 2008 gibt es sicherlich mehr Quellen, für Problemlösungen und Tipps und Tricks. Mein 2012-Wissen beschränkt sich im Moment auf die oben ganannten google-Ergebnisse. Lizensierung von virtuellen Maschinen könnte auch ein Grund sein Windows 2008 in unserer Situation zu favorisieren. Es gibt wohl keine Enterprise-Version mehr, mit der man 4 weitere virtuelle Instanzen kostenlos betreiben kann.

2. Der bereits vorhandene DC im 1. Gebäude soll nachdem der neue DC alle Rollen übernommen hat und im Produktiveinsatz funktioniert dann in das 2. Gebäude. Vorher wird Windows Server 2008 neu installiert.

3. Obwohl das Budget damit erreicht bzw. überschritten ist, würde die Hardware der Server nach euren Posts so aussehen:

Server1 (neu):
Betriebssystem: Windows 2008R2 SP1 Standard (64-Bit)
Funktionen: DC, DNS, AD, DHCP
CPU: 1x Intel Xeon E3-1240 @ 3.4GHz, 4Cores
RAM: 8 GB
Storage: 2x 900GB SAS (Raid 1)
1. Partition (OS) 150GB
2. Partition (Daten) <750GB

Server2 (neu):
Betriebssystem: Windows 2008R2 SP1 Enterprise (64-Bit) Hyper-V
Funktionen: Hyper-V Server (mit 4 virtuellen Servern)
CPU: 2x Intel Xeon® E5-2420 1.90GHz, 6 Cores (evtl. doch 2x 4 Cores?)
RAM: 64 GB
Storage: 2x 149GB SAS + 2x 900GB SAS
1. Partition (OS) 149GB
1. Partition (DB) <900GB


Der bereits vorhandene DC im Gebäude 1 müsste dann auch mehr Festplattenplatz + 4GB RAM erhalten. Sind hier die günstigeren Nearline Festplatten eine Alternative zu den teuren SAS? Der Server soll noch weitere 5 Jahre im Betrieb sein. Das Budget ist wirklich ausgereizt. Deswegen werden wir uns nicht 2 potente V-Server anschaffen können.

Exchange ist kurzfristig nicht geplant…unsere CRM Software übernimmt viele Funktionen…leider scheint sich hier auch in 2 bis 3 Jahren ein Wechsel der Software bzw. das Nutzen von Microsoft-Produkten wie Exchange anzubahnen. Das ist alle noch recht fern sollte aber bei der Hardwarebeschaffung eine Rolle spielen.

Rollenverteilung würde ich jetzt so anlegen:

Gebäude1:
Server1 (neu): DC, DNS, DHCP
Server2 (neu): Hyper-V
-VM1: File-(DFS)/Print-Server, Antivirus-Server, Email-Gateway, WSUS
-VM2: SQL
-VM3: Webserver
-VM4: Applikationsserver
Frage an Hitman4021: Warum VM5 mit nochmal SQL?

Gebäude2
Server3(alt): DC, DNS, DHCP, Sync. Fileserver (DFS)

Eine Frage noch zu den Netzwerkkarten für die VMs im Server2: Muss jede VM ihre eigene Karte bekommen bzw. bei Mehrport-NICs die einzelnen Ports zugeordnet werden? Das wären dann minimal 5 Ports (1x physik. V-Server und 4x VMs) oder?
@ manuel1985: Danke für den Hinweis auf DFS

Wenn noch jemand Ergänzungen oder Anmerkungen hat…ich hab die Hardware noch nicht bestellt.

Gruß Boweeko
Hitman4021
Hitman4021 30.04.2013 um 12:32:00 Uhr
Goto Top
Hallo,

Eine Frage noch zu den Netzwerkkarten für die VMs im Server2: Muss jede VM ihre eigene Karte bekommen bzw. bei Mehrport-NICs die einzelnen Ports zugeordnet werden? Das wären dann minimal 5 Ports (1x physik. V-Server und 4x VMs) oder?
Nein mehrere VMs können eine NIC benutzen. DAs ist kein Problem.

Schraubst du die Server selbst zusammen?

Gruß
Boweeko
Boweeko 30.04.2013 um 13:54:09 Uhr
Goto Top
Nein ich schraub die Server nicht selbst zusammen. Es wird auf einen Markenhersteller (HP, IBM, Dell usw). hinauslaufen.

Gruß
Deepsys
Deepsys 30.04.2013 um 14:10:37 Uhr
Goto Top
Hi,
Zitat von @Boweeko:

Ich würde die beiden neuen Server als VM-Hosts nehmen (auch wegen Garantie) und den alten als Server1 Gebäude 1.

VG Deepsys
manuel1985
manuel1985 30.04.2013, aktualisiert am 12.08.2013 um 16:20:35 Uhr
Goto Top
Was deine Lizenz-Überlegung beim MS Server angeht nochmal ein Denkanstoß:

Server 2012 Standard
- darf 1x phys. und/oder 2x virtuell installiert werden - phys. nur mit Hyper-V-Rolle
- keine CALs im Lieferumfang - Änderung ggü. 2008 (R2)
- keine User-/Device-Begrenzung, da per CALs erweiterbar

Server 2012 Datacenter
- darf 1x phys. und/oder unbegrenzt virtuell installiert werden - phys. nur mit Hyper-V-Rolle
- keine CALs im Lieferumfang - Änderung ggü. 2008 (R2)
- keine User-/Device-Begrenzung, da per CALs erweiterbar


Beim Server 2008 R2 durftest du nur 1x phys. (Hyper-V) und 1x virtuell installieren, hattest dafür aber 5 CALs im Lieferumfang.


Da ich selbst als Dienstleister für den öffentlichen Auftraggeber gearbeitet habe, weiß ich, dass dort nie Budget vorhanden ist, aber wenn Anschaffungen ausstehen und du das entsprechend vor deinem Chef argumentierst, solltest du auch mehr Geld bekommen face-wink
Versuch, jetzt so viel wie möglich vernünftig zu machen, umso weniger Quälerei hast du später.
VGem-e
VGem-e 12.08.2013 um 13:10:19 Uhr
Goto Top
Hi,

Du schreibst hier am Rande noch was vom gemischten Betrieb mit XP und Windows 7.

Dir ist aber schon bewusst, dass MS ab April 2014 für XP keine Sicherheitsupdates mehr bereitstellt; damit ist m.E. zwingend der Wechsel weg von XP auf Windows 7 (evtl. Windows 8) nötig, sofern diese Kisten auch noch im Internet surfen sollen!

Gruß,
VGem-e

P.S.:
Auch ich bin in einer öffentlichen Einrichtung beschäftigt, wo ich bis auf einen PC (Zeitmangel!) schon alles auf Windows 7 umgestellt habe.
Boweeko
Boweeko 13.08.2013 um 10:47:57 Uhr
Goto Top
Hallo VGem-e,

ja das ist mir bewusst, ist bei mir auch ein Punkt auf der ToDo-Liste. Aus Zeitmangel erfolgte hier noch nicht die Umstellung. Sehe dem Datum aber recht gelassen entgegen. Alle PCs mit XP sind mit Microsoft SteadyState2.5 ausgestattet. D.h. beim Herunterfahren/Neustart wird der ursprüngliche Zustand des Systems wieder hergestellt. Sollten beim Surfen im Internet Schadsoftware den Rechner befallen, wird diese beim Ausschalten einfach entfernt. Darüber hinaus ist die Internetleitung gefiltert...mit hoher Wahrscheinlichkeit geraten die Schüler nicht auf gefährliche Seiten, da der Filter die Inhalte blockiert.

Gruß Boweeko

PS: Ich bin übrigens begeistert von Windows 2012 als Hyper-V Host. Das klappt hier mit 4 virtuellen Windows 2008 Servern echt gut. Läßt sich alles prima managen und die Stabilität ist top.