henrydeer
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Windows 7 - Dateien verschwunden (Ursache: alte Windows-Programme, 32-Bit-Anwendungen, Administratoren- Rechte, User-Rechte, Dateisystem- und Registry-Virtualisierung?)

Windows 7 - Dateien verschwunden (Ursache: alte Windows-Programme, 32-Bit-Anwendungen, Administratoren-Rechte, User-Rechte, Dateisystem- und Registry-Virtualisierung?)

Vorbemerkung: Keine Anwendungsfehler, kein Virus, System läuft stabil.
Daher bitte keine nett gemeinten Hinweise auf Papierkorb, Data Recovery, Viren-Scan, Systemwiederherstellung.

Hallo,
zum Thema "verschwundene Dateien" habe ich viele Einträge gesehen. Sie ähneln sich alle (Datei, Ordner Dokumente, Videodateien, MP3-Dateien, Registry-Dateien, überhaupt Dateien einer Sorte, Symbole etc. verschwunden). Einhergehende Aktionen damit waren Neuinstallation, Update, Verschieben, Ordnersynchronisation u.a. Häufig wurde ein Anwendungsfehler, Datencrash oder ein Virus unterstellt. Was bei mir auch nicht vorliegt.

Ich hatte bisher Windows XP auf meinem Notebook. Das behalte ich auch. Für meinen Rechner wollte ich noch Windows 7 haben (Windows 8 und besonders Windows 10 sind mir sehr suspekt, was ich nicht unbedingt zu erklären brauche).


Folgendes Problem:

Unter Windows 7 Ultimate verschwinden manchmal gerade abgespeicherte Dateien.

Sie sind über keinen Dateimanager (Windows-Explorer, DOS-Eingabeaufforderung, Total Commander etc.) mehr aufzufinden.


Konkreter Fall (Text-Datei stellvertretend für einige andere wie etwa Bild-Dateien):

Ich habe eine Text-Datei mit dem Windows-Editor abgespeichert.
Die Datei ist dann über keinen Dateimanager mehr sichtbar oder auffindbar.

Will ich die Datei über den Windows-Text-Editor öffnen, finde ich die Datei in der Datei-Übersicht des Editors und kann sie auch öffnen, bearbeiten und wieder abspeichern.

Einen Tag später habe ich das gleiche probiert mit dem Ergebnis:

Die Datei ist mit Dateimanagern nicht sichtbar oder auffindbar.
Die Datei ist auch über die Öffnen-Funktion des Windows-Text-Editors nicht mehr auffindbar.
Die Datei und andere verschwundene Dateien werden aber noch unter "Zuletzt verwendet" angezeigt (rechte Maustaste auf das Windows-Editor-Symbol in der Taskleiste).
Die Datei lässt sich unter "Zuletzt verwendet" öffnen, bearbeiten, abspeichern.

Schlussfolgerung: Die Dateien müssen physisch auf der Festplatte sein! Windows 7 verhindert die Anzeige in den Dateimanagern. Windows 7 hat aber irgendwo die echte Datei-Liste (sonst würde die Dateien nicht unter "Zuletzt verwendet" angezeigt werden).

Dies wird durch den "Recent"-Ordner bestätigt:

C:\Users\%Username%\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Recent

Dort werden alle verschwundenen Dateien (txt, jpg) mit Link angezeigt.
(Anmerkung: Unter C:\Dokumente und Einstellungen\BENUTZER NAME\Lokale Einstellungen\Temp ist nichts zu finden.)

Warum sind die Links zu den verschwundenen Dateien zu sehen und die eigentlichen Dateien nicht?
Öffne ich z.B. eine "verschwundene" JPG-Datei und speichere sie dann an einem anderen Ort etwa unter d:\ ab, wird sie wieder angezeigt.

Eigentlich sollte es nur zwei Ebenen geben:

1. Ebene: Hardware/Festplatte - Dateien sind physisch vorhanden.
2. Ebene: Windows-Dateimanager - Dateien sind bekannt und werden angezeigt.

Tatsächlich sieht es aber offensichtlich so aus:

1. Ebene: Hardware/Festplatte - Dateien sind physisch vorhanden.
2. Ebebe: echter interner Windows-Dateimanager - Dateien sind bekannt.
3. Ebene: Datei-Manager des Users - Dateien werden mal angezeigt und mal nicht.

Woran könnte das liegen?


Nach etwas Recherche im Internet ergab sich als mögliches Problemfeld:

Zugriffsberechtigung (Administrator, User; Ordner, Datei selbst)


Ich mit meinem User-Konto habe alle Administrator-Rechte. Der Administrator hat auch alle Rechte. Das System hat auch alle Rechte. Wenn ich Administrator-Rechte habe, müsste ich auch auf alles zugreifen können. Das kann ich aber nicht.

Da mir das virtuelle Datei-Management suspekt vorkam, hatte ich den Verdacht, dass Windows 7 (wie gelesen von Vista übernommen), um mich als Adminstrator ("Administratorbenutzer") eine virtuelle Box wie um einen "User" baut.

Nach weiterer Recherche bestätigte sich mein Verdacht und habe den "echten Systemadministrator" aktiviert.

Vgl. "Windows 7: Den 'echten' Systemadministrator reaktivieren"
http://www.gieseke-buch.de/windows-7/den-echten-systemadministrator-rea ...

Die Anmeldung beim Neustart als "echter Systemadministrator" erbrachte außer einem anderen Desktop keine Lösung: die Dateien blieben unter den Datei-Managern unauffindbar.


Als nächstes Problemfeld bleibt:

das virtuelle Datei-Management

(Windows 7 speichert z.B. Programme nur noch unter Englisch "program files" ab und simuliert nur noch einen deutschen Ordner "Programme". Dieser Ordner "Programme" ist eigentlich keiner und wird als Junction bezeichnet. Alle Dateien unter "Programme" sind dann nur noch Programm-Links zu den Programmen unter "program files". Für jeden User gibt es solche Junctions. Im Prinzip kann ich also nicht mehr mit Gewissheit sagen, wo die Dateien auf der Festplatte sind, solange der Datei-Manager nicht richtig funktioniert, außer ich untersuche die Festplatte physisch Sektor für Sektor.)


Dazu habe ich jedoch nur wenig herausgefunden. Anderen Nutzern (auch im englisch-sprachigen Raum) sind auch Dateien oder sogar ganze Ordner "abhanden" gekommen (Windows 2003 Server, Vista, Windows 7). Es gab auch dort keine Anwendungsfehler. Datenrettung und Viren-Scan waren erfolglos.


Schlussfolgerung: Windows 7 "versteckt" oder "virtualisiert" die abgespeicherten Dateien.

"Verstecken" hieße, Windows 7 besitzt heimlich höhere Administrator-Rechte als ich (dem eigentlichen "Administrator", was etwas beunruhigend ist, weil ich dann nicht die höchste Kontrollinstanz meines Systems bin).

Virtualisierungsfehler hieße, Windows 7 hat einen Programmfehler (einen Bug in der Datei- und Registrierungsvirtualisierung) oder virtualisiert Daten, wovon ich als Benutzer nichts weiß (was auch beunruhigend ist, weil mir das System Informationen vorenthält oder sogar vortäuscht).

Zur Erinnerung: Die Dateien sind, wie oben festgestellt, physisch auf der Festplatte vorhanden. Windows 7 "weiß", dass sie da sind, zeigt sie aber nicht an.

Konsequenz: Theoretisch könnte die Festplatte mit solchen unsichtbaren Dateien voll sein, und man könnte sie außer durch Formatierung nicht löschen, da sie im Datei-Management für den User "nicht" existieren. Das Windows-Dateimanagement könnte alles mögliche oberflächlich verschwinden lassen.


Über die Dateisystem- und Registry-Virtualisierung in Windows 7 habe ich dann herausgefunden, was ich nämlich bereits vermutet habe.

https://www.windowspro.de/andreas-kroschel/dateisystem-und-registry-virt ...

Windows 7 virtualisert alle Prozesse, die als "legacy" ("Altlast") definiert sind:

"Altlasten" sind:
Programme mit einem 32-Bit-Prozess (und noch ältere 16-Bit-Anwendungen, wie ich vermute, wenn die überhaupt funktionieren)
Programme, die nicht mit Administratoren-Rechten laufen
Programme ohne Anwendungsmanifest

"Die Dateisystemvirtualisierung realisiert Windows über den Kernel-Mode-Treiber luafv.sys. Virtualisiert werden die Systemverzeichnisse %ProgramFiles%, %ProgramData% und %SystemRoot%. Das virtualisierte Wurzelverzeichnis eines Benutzers befindet sich jeweils unter %LOCALAPPDATA%\VirtualStore."

Im Verzeichnis "VirtualStore" sind die Dateien nicht oder nicht sichtbar. (Auch sind die Dateien nicht über den Windows-Explorer und über den Button "Kompatibilitätsdateien" zu finden.)


Virtualisiert werden anscheinend auch Prozesse, die echte Microsoft-Entwicklungen sind wie z.B. iexplore.exe.

Diese Tatsache bestätigt meine Beobachtung und Vermutung, dass die Dateien in meinem Fall nur im Zusammenhang mit "älteren" Windows-Anwendungen wie dem Text-Editor, Paint etc. verschwinden, obwohl ich dazu sagen muss, dass auch eine Download-ZIP-Datei nach dem Download "verschwand". Nachdem ich ein anderes Download-Verzeichnis angegeben hatte, war die Datei da (?) und ausführbar.

Meine Überlegung: Windows war früher immer nur ein "WinDOS". Programme unter "WinDOS" hatten quasi keine Administratoren- und User-Rechte. Der User war immer auch gleichzeitig der Administrator. Als User hat man mit dem Programm immer direkt auf die Hardware(Festplatte) zugegriffen. Die Programme wurden nicht virtualisiert (außer mit Virtual-Machine-Programmen).

Schlussfolgerung: Das Problem mit den verschwundenen Dateien betrifft in meinem Fall nur "WinDOS"-Programme.

Das würde erklären, warum ich mit dem "WinDOS"-Programm, dem Editor, die Dateien beim Öffnen noch "sehen" kann. Denn "WinDOS"-Programme sind quasi immer Administrator-Programme.

Beunruhigend ist, dass anscheinend ureigene Microsoft-Windows-Programme, möglicherweise der Windows-Explorer selbst, auch nur ein "WinDOS"-Programm, die Hierarchisierung von Zugriffsrechten unter Windows 7 durcheinander bringen. Was ursprünglich damit gewollt ist, darüber kann man nur spekulieren.

Dass mir Windows 7 die Dateien an einer Stelle vorenthält und an anderer Stelle anzeigt, kann nur ein Hinweis auf einen Programmierungsfehler sein. Prinzipiell werden mir als Windows-Anwender also Informationen über mein System vorenthalten, wenn nicht sogar vorgespielt (über den Sinn kann ich nur mutmaßen, wenn es einen gibt, gut ist es nicht).

Mir als eigentlichem "Administrator" werden nicht alle Rechte gegeben. Entweder ist es wiederum ein Programmierfehler, oder es ist anscheinend Absicht. In der Architektur des Betriebssystems Windows 7 (gilt wohl auch für Windows 8 und Windows 10) scheint es eine heimliche übergeordnete Administratoren-Rechte-Instanz zu geben. Diese wird offensichtlich durch ältere "WinDOS"-Programme angesprochen. Sie scheint auch nicht "richtig" zu funktionieren, d.h. der User sollte davon nämlich nichts mitbekommen. Ich bin dann nur eine neue Kategorie eines Users ("Administratorbenutzer"), aber nicht der tatsächliche Administrator.

Fragen:

Die "verschwundenen" Dateien gelten für das System vom Standpunkt des Super-Administrators und nicht mir als "Administrator" anscheinend als "versteckt". Gibt es einen Patch, der die Super-Administrator-Rechte-Verwaltung zurecht rückt, sodass ich als Benutzer wieder die höchste Administrator-Instanz bin, die Dateien finden und die Markierung der Dateien mit "versteckt" aufheben kann (ein Update von Windows dazu wird es wohl nicht geben)?

Gibt es einen Patch oder ein Update, was die Datei- und Registrierungsvirtualisierung in Ordnung bringt?

Gibt es Einstellungen unter Windows 7 oder in der Registry, die diese Probleme beheben?

Gibt es noch andere Problemfelder?


Ich bin kein echter Programmierer, auch wenn ich rudimentäre Programmierkenntnisse habe, aber die Logik eines Betriebssystems verstehe ich schon.

Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Henry

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Member: DerWoWusste
DerWoWusste Nov 02, 2015 at 22:12:29 (UTC)
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Hi.

Und wie lautet der Pfad der Verknüpfung in C:\Users\%Username%\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Recent?
Member: HenryDeer
HenryDeer Nov 03, 2015 at 01:35:57 (UTC)
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Den Pfad unter "C:\Users\%Username%\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Recent" nachzuschauen, darauf hätte ich eigentlich auch selbst kommen können.

Die Verknüpfungspfade führen natürlich zu den Dateien, wenn man mit dem Editor hineinschaut.

Die Dateien sind natürlich auch dort, wo der Pfad hinführt.


Erklärung?

Ich habe versucht zu rekonstruieren, wieso die Dateien so verteilt herumliegen.

Wenn ich normalerweise ein Bild, das ich vielleicht in einem Word-Dokument verwenden möchte, aus dem Internet abspeichere, dann lege ich eine kleine Textdatei dazu mit dem selben Namen an. Dort vermerke ich die Quelle, also Urheber und den Link, und das Download-Datum, wenn nötig mit einem Kommentar, aber auch noch einmal den Dateinamen. Ich weiß, dass es Katalogisierungsprogramme für so etwas gibt. Für meine Zwecke reicht jedoch diese Methode. Außerdem kann ich unabhängig vom Katalogprogramm mit einem einfachen Editor die Informationen bekommen, die ich brauche. Das gleiche mache ich mit Programmen.

Wenn ich mehrere Bilder abspeichere, dann habe ich meistens nur ein Editor-Fenster geöffnet. Ich füge alle relevanten Informationen per Copy&Paste hinzu, gegebenenfalls noch etwas per Hand, und speichere Bild- und Text-Datei im selben Verzeichnis ab. Beim nächsten Bild lösche ich den Inhalt des Editor-Fensters und speichere den Text unter neuem Namen ab. Dabei wechsle ich in der Regel nicht das Verzeichnis. Wieso landet dann die Text-Datei an einem anderen Ort? Dafür müsste ich doch beim Abspeichern einen anderen Ordner öffnen?
Wenn ich eine aktuelle Veränderung vornehme, dann speichere ich oft mittels Shortcut Strg+S ab. Dadurch verändert sich der Speicherort aber auch nicht.

Beim Download von Bildern merkt sich der Browser den letzten Speicherort, je nachdem welches Format (jpg,gif,png usw.) man zuvor abgespeichert hat. Diesen Speicherort gibt er auch beim nächsten Abspeichern vor. Hier kann man versehentlich, wenn man nicht aufpasst, ein Bild im falschen Ordner abspeichern. Ich habe es noch einmal ausprobiert.

Das erklärt aber nicht, warum die Text-Dateien auch woanders gewesen sind. Über die Suche des Total Commander etwa mit einem Bestandteil des Dateinamens mit *, habe ich die Dateien nicht gefunden. Jetzt sind sie auffindbar. Verstehe ich nicht. Sie waren 100% nicht zu sehen. Wieso habe ich sie mit dem ganzen Aufwand nicht gefunden? Auch nicht über das Administrator-Konto?


Die Theorie war trotzdem schön. Ich habe mir soviel Mühe gegeben.
Member: HenryDeer
HenryDeer Nov 03, 2015 at 02:45:38 (UTC)
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Nachtrag: Ich habe mich wieder erinnert. Es war so.

Die Datei-Liste im Editor beim Öffnen und die Datei-Liste im Total Commander oder Windows-Explorer waren nicht gleich. Über den Editor war die Datei zu öffnen, über den Dateimanager nicht.

Die Dateien waren nicht da:

Russia's_BUlava_intercontinental_missile,,info_graphic_2015,,tass_ru,,1070759_png.txt
Kryptografie,,Polybios-Chiffre,ABC-Rastermatrix,,martin-reiche_de,,Polybius.exe
Periplus_Maris_Erythraei_(Küstenbefahrung_des_Roten_Meeres,Indischer_Ozean,China_1Jh_nChr),,moderne_Karte,,de_wikipedia_org,,Periplous_of_the_Erythraean_Sea.svg.png

Links hatte ich den Editor mit dem Fenster zum Öffnen einer Datei. Darin war die gesuchte Text-Datei.
Rechts war der Total Commander mit dem selben Verzeichnis. Darin war nicht die gesuchte Text-Datei. Das Ganze kann nur dann nicht funktionieren, wenn ich unbemerkt zwei verschiedene Verzeichnisse geöffnet habe. Ich habe aber einige Datei-Namen abgeglichen. Links geguckt, rechts geguckt. Nicht nur einmal.

Auch die EXE-Datei war nach dem Download nicht im Download-Ordner zu sehen. Jetzt ist sie zu sehen. Ich erinnere mich, weil ich die Datei ausführen wollte, und sie war nicht da. Auch die dazugehörige Text-Datei, die ich parallel dazu angelegt hatte, war nicht zu sehen. Sonst hätte ich das ganze Theater nicht gemacht.

Die letzte Datei war im Ordner "Biologie", wohin ich sie nicht abgelegt habe. Wenn meine Theorie stimmen sollte, dass ich die PNG-Datei versehntlich dorthin abgelegt habe, weil die letzte PNG-Datei dort abgelegt wurde und sich der Browser das gemerkt hat, dann müsste die andere PNG-Datei im Ordner "Biologie" die zuletzt abgespeicherte PNG-Datei vor der neuen PNG-Datei gewesen sein.

Wenn ich über den Total Commander nach *.png suchen lassen und die gefundenen Einträge in einer eigenen Liste, sortiert nach Datum öffne, dann kommt die vorherige PNG-Datei aus dem Ordner "Biologie" an 41. Stelle.


Es war so.