Windows 98 auf modernen Prozessoren (auch in VMs!)
Moin,
Wer wie ich, (ur-)alt-Systeme bei manchen Kunden am laufen halten muß, sei es auf echter Hardware oder in einer VM,wird früher oder später über zwei Bugs in Windows 98 stolpern, der Probleme bei "zu schnellen" Prozessoren macht, also bei aktuellen Prozessoren fast immer.
Ich bin vor einem halben Jahr bei einem Kunden, dessen Windows98-VMs ich "am Leben halte", auf das Phäonmen gestoßen, daß plötzlich beim Booten Fehlermeldungen kamen, daß DLLs nicht geladen werden konnten (z.B. mfc42.dll) oder Anwendungen nicht starten konnten. Der neue Rechner hatte Windows 11 und die VM wurde unter vmware-player 17 betrieben und warf immer diesen Fehler. manche Anwendungen gingen, andere nicht. Dieselbe VM, auf einem Windows-10-rechner mit vmware-player 12 (oder auch 17) lief ohne weiteres. Die damalige Diagnose war daher. "Mit Windows 11 gibt es Probleme!" Also möglichst bei Win10 bleiben (auf den älteren Kisten).
Nun begab es sich, daß ich dem Kunden zwei neue (Mini-)PCs mit N95-Prozessor besorgt habe, weil neue Mitarbeiter dazugekommen sind. Die waren zwar mit Win11 Pro vorinstalliert, aber das war schnell durch ein Win10-pro-Backup-Image einer "alten" Kiste ersetzt und einsatzbereit. Alles bis auf die VM funktionierte einwandfrei. Fehlerbild wie oben bei der Kiste von vor einem halben Jahr. Eine aktuelle Fehlersuche ergab, daß nicht das OS Win11 der Bösewicht ist, sondern schlicht die aktuelleren Prozessoren den Fehler verursachen. Nach Recherchen im Internet kam heraus, daß Windows 98 zwei Bugs hat, die bei "zu schnellen" Prozessoren zu speicherfehlern und auch programmfehlern führen. Der Versuch, vmware (oder virtualbox) mitzuteilen, statt dem aktuellen Host-Prozessor der VM einen legacy-Prozessor wie z.B. einem 486er, pentium oder pentium II vorzugaukeln gingen schief. bei Qemu wäre das zwar ohne Probleme möglich gewesen, wurde aber vom Kunden nicht gewünscht,. weil "umständlicher".
Letzendlich bin ich dann auf einen patch bei Github gestoßen, der divere Patches an den Systemdateien von Windows 98 vornimmt und danach Windows 98 wieder sauber läuft, sofern man das von Windows allgemein überhaupt sagen kann.
Also:
Wer Windows 98 auf modernen Prozessoren einsetzen will, sei es direkt auf Hardware oder als VM, sollte sich den patcher9x von Github herunterladen und anwenden.
Dieser Patcher behandelt sowohl den [https://blog.stuffedcow.net/2015/08/win9x-tlb-invalidation-bug/
Windows 9x TLB Invalidation Bug], als auch den https://www.betaarchive.com/forum/viewtopic.php?t=29224 Windows 95/98 CPU speed limit bug].
Wichtig:
Den Patch nur auf eine Kopie der VM anwenden, so daß man as original noch hat, falls etwas schiefgeht. Und den Patch nur ein einziges mal in einer Installion anwenden, weil ansonsten der wiederholte Patch die gepatchte Dateien unbrauchbar macht.
Ich hoffe, daß dieser Tipp zukünftigen Generationen (und mir als Gedächtnistütze) hilft.
LLAP
lks
Wer wie ich, (ur-)alt-Systeme bei manchen Kunden am laufen halten muß, sei es auf echter Hardware oder in einer VM,wird früher oder später über zwei Bugs in Windows 98 stolpern, der Probleme bei "zu schnellen" Prozessoren macht, also bei aktuellen Prozessoren fast immer.
Ich bin vor einem halben Jahr bei einem Kunden, dessen Windows98-VMs ich "am Leben halte", auf das Phäonmen gestoßen, daß plötzlich beim Booten Fehlermeldungen kamen, daß DLLs nicht geladen werden konnten (z.B. mfc42.dll) oder Anwendungen nicht starten konnten. Der neue Rechner hatte Windows 11 und die VM wurde unter vmware-player 17 betrieben und warf immer diesen Fehler. manche Anwendungen gingen, andere nicht. Dieselbe VM, auf einem Windows-10-rechner mit vmware-player 12 (oder auch 17) lief ohne weiteres. Die damalige Diagnose war daher. "Mit Windows 11 gibt es Probleme!" Also möglichst bei Win10 bleiben (auf den älteren Kisten).
Nun begab es sich, daß ich dem Kunden zwei neue (Mini-)PCs mit N95-Prozessor besorgt habe, weil neue Mitarbeiter dazugekommen sind. Die waren zwar mit Win11 Pro vorinstalliert, aber das war schnell durch ein Win10-pro-Backup-Image einer "alten" Kiste ersetzt und einsatzbereit. Alles bis auf die VM funktionierte einwandfrei. Fehlerbild wie oben bei der Kiste von vor einem halben Jahr. Eine aktuelle Fehlersuche ergab, daß nicht das OS Win11 der Bösewicht ist, sondern schlicht die aktuelleren Prozessoren den Fehler verursachen. Nach Recherchen im Internet kam heraus, daß Windows 98 zwei Bugs hat, die bei "zu schnellen" Prozessoren zu speicherfehlern und auch programmfehlern führen. Der Versuch, vmware (oder virtualbox) mitzuteilen, statt dem aktuellen Host-Prozessor der VM einen legacy-Prozessor wie z.B. einem 486er, pentium oder pentium II vorzugaukeln gingen schief. bei Qemu wäre das zwar ohne Probleme möglich gewesen, wurde aber vom Kunden nicht gewünscht,. weil "umständlicher".
Letzendlich bin ich dann auf einen patch bei Github gestoßen, der divere Patches an den Systemdateien von Windows 98 vornimmt und danach Windows 98 wieder sauber läuft, sofern man das von Windows allgemein überhaupt sagen kann.
Also:
Wer Windows 98 auf modernen Prozessoren einsetzen will, sei es direkt auf Hardware oder als VM, sollte sich den patcher9x von Github herunterladen und anwenden.
Dieser Patcher behandelt sowohl den [https://blog.stuffedcow.net/2015/08/win9x-tlb-invalidation-bug/
Windows 9x TLB Invalidation Bug], als auch den https://www.betaarchive.com/forum/viewtopic.php?t=29224 Windows 95/98 CPU speed limit bug].
Wichtig:
Den Patch nur auf eine Kopie der VM anwenden, so daß man as original noch hat, falls etwas schiefgeht. Und den Patch nur ein einziges mal in einer Installion anwenden, weil ansonsten der wiederholte Patch die gepatchte Dateien unbrauchbar macht.
Ich hoffe, daß dieser Tipp zukünftigen Generationen (und mir als Gedächtnistütze) hilft.
LLAP
lks
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Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 22:12 Uhr
1 Kommentar
Moin,
Danke für den Tipp.
Wir hatten bis vor 1,5 Jahren auch noch nen Win95 virtuell laufen. Der lies sich aber nur mit einer älteren VMware Workstation starten, aber auch nur, wenn man beim Booten ständig [Pause] + [Enter] gedrückt hatte. Die VM wurde dann stets suspended, um das nicht tagtäglich machen zu müssen.
Danke für den Tipp.
Wir hatten bis vor 1,5 Jahren auch noch nen Win95 virtuell laufen. Der lies sich aber nur mit einer älteren VMware Workstation starten, aber auch nur, wenn man beim Booten ständig [Pause] + [Enter] gedrückt hatte. Die VM wurde dann stets suspended, um das nicht tagtäglich machen zu müssen.