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Installation eines SQL-Failover Clusters unter Virtual Server 2005 R2 und Windows Server 2003 R2 auf EINEM Host

Erster und wichtigster Schritt ist das Vorbereiten der virtuellen Server selbst. Hierbei legt man einen Server für die Funktion des ActiveDirectory-Domänencontrollers und Clusterhauptknotens und je nach Anforderung und Wunsch eine entsprechende Anzahl an Servern für den SQL-Cluster an. Alle PC’s müssen die folgenden zusätzlichen „Mindestanforderungen“ erfüllen:

  • mindestens 2 (virtuelle) Netzwerkkarten in unterschiedlichen Netzwerksegmenten (für die öffentliche Erreichbarkeit des Clusters und den internen Datenaustausch)
  • mindestens 2 SCSI-Adapter im „shared Mode“ (für das Quorum-Laufwerk und den eigentlichen Datenspeicher, da jeder SCSI-Adapter in diesem Mode nur einen Port bzw. eine ID zur Verfügung stellt)
  • eine virtuelle Festplatte fester (fixed) Größe von 512MB als Quorum-Datenträger (nur einmal benötigt auf dem Hauptknoten!)
  • eine virtuelle Festplatte beliebiger fester (fixed) Größe als Datenspeicher (nur einmal benötigt auf dem Hauptknoten !)
Diese Festplatten werden ebenfalls in den Clusterknoten-PC’s eingetragen! Sie sind also nur einmal „physikalisch“ vorhanden!

Beispiel:
AD-Controller:
Platte 1: C:\Virtuelle Server\Controller\C.vhd
Platte 2: C:\Virtuelle Server\Controller\Quorum.vhd
Platte 3: C:\Virtuelle Server\Controller\Daten.vhd

Knoten1:
Platte 1: C:\Virtuelle Server\Knoten1\C.vhd
Platte 2: C:\Virtuelle Server\Controller\Quorum.vhd
Platte 3: C:\Virtuelle Server\Controller\Daten.vhd

Knoten2:
Platte 1: C:\Virtuelle Server\Knoten2\C.vhd
Platte 2: C:\Virtuelle Server\Controller\Quorum.vhd
Platte 3: C:\Virtuelle Server\Controller\Daten.vhd

Wie aus genau diesem Grunde ersichtlich ist, können virtuelle Cluster nicht hostübergreifend aufgebaut werden!

Ebenfalls sollte man sich spätestens jetzt darüber Gedanken über die benötigte Anzahl und zur Verfügung stehenden IP-Adressen gemacht haben.

Der Hauptknoten benötigt 1 IP für den PC selbst (öffentlich), 1 IP (öffentlich) für den Cluster selbst und 1 IP (intern) für die Clusterkommunikation.
Jeder Clusterknoten benötigt 1 IP (öffentlich) und 1 IP (intern).
Der virtuelle SQL-Server benötigt ebenfalls 1 IP (öffentlich).

Nun kann man sich wie gewohnt an die Installation von Windows Server 2003 R2 machen. Nach Fertigstellung der Installation müssen die VMAdditions installiert werden, um beispielsweise Maustreiberprobleme zu beheben. Im Anschluß daran werden die Netzwerkkarten konfiguriert. Es hat sich als nützlich erwiesen, die Netzwerkverbindungen zu benennen, also umzubenennen, um Verwechslungen vorzubeugen. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man die Karte mit den richtigen Einstellungen versehen hat, ist es wertvoll, die Verbindung mit Hilfe eines einfachen „Pings“ zu überprüfen. Dazu aber bitte vorher die andere Verbindung deaktivieren! Nun fügt man folgende Windows-Komponenten hinzu:

  • ASP.Net
  • MS DTC (Distributed Transaction Coordinator)
  • IIS (Internet Information Service)
  • BITS
  • WWW
  • ASP
  • .NET 2.0 Framework
  • WMI-Installer

Nun schaltet man durch einen Doppelklick auf die Uhr in der Taskleiste noch den automatischen Zeitabgleich jedes Servers mit dem Zeitserver per Internet ab, konfiguriert die Proxy-Einstellungen des Internet-Explorers und aktiviert, wenn gewünscht, die Remote-Desktop-Freigabe.
Je nach vorhandener Betriebssystemversion kann nun das ServicePack 2 installiert werden.
Ist eine automatische Aktualisierung erwünscht, wird nach dem erfolgten Neustart das automatische Update aktiviert. Um jedoch zu gewährleisten, dass das automatische Update auch funktioniert, muss die Windows-Update-Seite einmal aufgerufen und die neueste Version des Update-Publishers installiert werden. Danach kann die Seite wieder geschlossen werden. Auf diese Weise testet man auch gleich, ob die Proxy-Einstellungen richtig sind.

Kommen wir nun zu den „shared“ Laufwerken, welche ebenfalls eingerichtet werden müssen. Wichtig ist hierbei, dass auf allen PC’s die Laufwerksbuchstaben dieser Laufwerke gleich sind! Das Quorum-Laufwerk beispielsweise muss auf allen PC’s den Laufwerksbuchstaben „Q“ erhalten. Dazu öffnet man zuerst auf dem Domänencontroller die Datenträgerverwaltung, aktiviert das Laufwerk (NICHT in einen virtuellen Datenträger umwandeln!), formatiert es mit NTFS und gibt ihm einen Laufwerksbuchstaben.

Beispiel:
Die oben genannte Platte 2 (Quorum) bekommt den Buchstaben „Q“, Platte 3 (Daten) den Buchstaben „R“.

Genau diese Buchstaben erhalten die Platten auch in den anderen Servern!

Damit sind die wichtigsten Einstellungen vorgenommen und der Cluster bereit zum Aufbau. Als Erstes wird das ActiveDirectory per „DCPROMO“ auf dem Domänencontroller samt DNS installiert. Hilfreich ist auch, im Anschluß im DNS die Reverse-Lookup-Zone manuell zu bearbeiten und eine Zone einzutragen. Auch die Einträge, dass nur Anfragen aus dem „öffentlichen Netzwerksegment“ beantwortet und weitergeleitet werden sollen, sind vorzunehmen, sofern diese benötigt werden.

Ist die Einrichtung des ActiveDirectory auf dem Domänencontroller abgeschlossen, können die Clusterknoten in die Domäne integriert werden.

Nun öffnet man die Benutzerverwaltung der Domäne und erstellt einen neuen Benutzer, welcher die domänen-administrative Berechtigung zum Starten und Verwalten des Clusterdienstes bekommt (ClusterAdmin). Ebenfalls bereitet man die Installation des SQL-Clusters vor, indem man noch 4 Gruppen anlegt.

  • SQLServer (Gruppe für den eigentlichen SQL-Server)
  • SQLAgent (Gruppe für die jeweiligen SQL-Server-Agent-Dienste)
  • SQLVollText (Gruppe für den Volltext-Index-Dienst)
  • SQLAnalyse (Gruppe für den SQL-Analysis-Dienst)

Diese 4 Gruppen werden später vom SQL-Cluster-Setup benötigt und müssen zum Zeitpunkt des Setups bereits existieren!

Nun ist es an der Zeit, den Cluster selbst zu installieren. Dazu öffnet man auf dem Domänencontroller, welcher ja auch als Hauptknoten agieren soll, die Clusterverwaltung und fügt einen neuen Cluster hinzu. Wenn bisher alles richtig gemacht worden ist, dürfte die selbständige Prüfroutine der Clusterverwaltung keinen Fehler und keine Warnung mehr beinhalten. Als Benutzer gibt man dem im ActiveDirectory angelegten „ClusterAdmin“ mit dem dazugehörigen Passwort an. Nachdem der Cluster-Hauptknoten eingerichtet und gestartet ist, findet man in der Clusterverwaltung unter dem Punkt „Netzwerke“ die Netzwerkkarten wieder. Ein Rechtsklick auf eine der Karten öffnet die Eigenschaftsseite. Hier erfolgt die Zuweisung der Netzwerkverbindung zum öffentlichen oder internen ClusterNetz. Bei Verwendung von 2 Karten wird eine der Karten nur dem öffentlichen Netz, die Andere nur dem internen Netz (je nach Konfiguration) zugewiesen.
Da zwei „shared“ Laufwerke auf dem Hauptknoten eingerichtet sind, empfiehlt sich auch eine Kontrolle unter „Gruppen/Clustergruppe“, ob beide Laufwerke dort eingetragen sind. Es sollten demnach 2 „physikalische Datenträger“ dort zu finden sein. Das Quorum-Laufwerk „Datenträger Q“ und die Datenplatte „Datenträger R“. Nun geht man mit einem Rechtsklick auf den Cluster selbst und begibt sich in die Eigenschaften, wo ein Reiter namens „Quorum“ Auskunft darüber gibt, welcher der beiden Platten als Quorum ausgewählt ist. Im Normalfall, wenn also die Installation ordnungsgemäß verlaufen ist, sollte man dort den „Datenträger Q“ als eingestellt sehen.
Nochmals ein Rechtsklick auf „Gruppen/Clustergruppe“ und ein Sprung auf die Eigenschaftsseite lässt nun die Aktivierung des Fallback’s nach einem Failover zu.
Wenn auch hier alles in Ordnung ist, muß manuell noch eine Ressource hinzugefügt werden. Rechtsklick auf „Gruppen/Clustergruppe“, dann Neu/Ressource. Hier gibt man den Namen, eine kurze Beschreibung und die Art der neuen Ressource, in diesem Fall eine „Distributed Transaction Coordinator“-Ressource an. Ist diese angelegt, muss sie noch online geschaltet werden.

Nun ist der Cluster selbst vorbereitet und kann die Clusterknoten aufnehmen.
Auf jedem Clusterknoten-PC wird nun die Clusterverwaltung aufgerufen und „Knoten zu Cluster hinzufügen“ aufgewählt sowie die Domäne eingetragen. Normalerweise dürfte auch hier die automatische Prüfroutine keinen Fehler mehr melden.

Ist bis hierher alles ohne Fehler verlaufen, kann nun auf dem ersten Clusterknoten – NICHT AUF DEM DOMÄNENCONTROLLER – das SQL-Server-Setup gestartet werden. Dieses wird nun auf allen anderen Knoten ebenfalls gestartet, welches aber dort nicht sichtbar ist!
Nicht vergessen: Der SQL-Server-Cluster ist auf dem Datenträger „R“ (Daten) zu installieren, NICHT auf dem Quorum-Laufwerk!

Nach Abschluß des Setups steht der SQL-Cluster zur Verfügung.

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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 18:11 Uhr

kaiadelmann
kaiadelmann 09.10.2007 um 14:04:55 Uhr
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Hi!

Die Anleitung ist ja ganz nett, aber wo liegt der Sinn in einem SQL-Cluster auf einem einzelnen Host? Sinn und Zweck eines SQL-Clusters ist (wenn ich das Konzept richtig verstanden habe) Ausfallsicherheit und/oder Load-Balancing zu bieten... beides ist sinnvoller Weise in mehreren virtuellen Maschinen auf einem physischen Host nicht machbar.

Zum Ausprobieren/Herumspielen von/mit Clustering ist das aber sicher sehr nett face-wink

Greetz
Kai