Active Directory ohne Exchange Server
Hallochen Gemeinde!
In einem SBS2011-gestütztes Netzwerk ist der installierte Exchange Server 2010 SP1 seit ca. einem halben nicht mehr in Betrieb, weil bereits auf Horde Groupware und postfix/dovecot umgestellt wurde. Nunmehr soll der deaktivierte Exchange Server deinstalliert werden. Aber nicht dessen reine Deinstallation bereitet vorbereitende "Kopfschmerzen", sondern die Tatsache, dass sich ein Exchange Server tief in das Active Directory eingräbt. Und gerade die Exchange-Schema-Erweiterungen verhindern beispielsweise eine fehlerfreie Replikation, wenn Samba DC's integriert werden sollen. Das allenthalben lesbare Statement, dass diese Schema-Erweiterungen nicht entfernt werden könnten, ist weder zufriedenstellend noch wirklich akzeptabel. Immerhin ist - gegebenenfalls mit der "Brechstange" - wohl doch jedweder Eintrag wieder aus dem Active Directory entfernbar.
Gleichwohl sind über die reine Entfernung hinaus etwaige Auswirkungen zu erwägen. Daher würden mich Erfahrungswerte bei der vollständigen Beseitigung eines Exchange Servers aus einem Active Directory einschließlich Schema-Erweiterungen interessieren. Wer hat das bereits umgesetzt?
HansDampf06
In einem SBS2011-gestütztes Netzwerk ist der installierte Exchange Server 2010 SP1 seit ca. einem halben nicht mehr in Betrieb, weil bereits auf Horde Groupware und postfix/dovecot umgestellt wurde. Nunmehr soll der deaktivierte Exchange Server deinstalliert werden. Aber nicht dessen reine Deinstallation bereitet vorbereitende "Kopfschmerzen", sondern die Tatsache, dass sich ein Exchange Server tief in das Active Directory eingräbt. Und gerade die Exchange-Schema-Erweiterungen verhindern beispielsweise eine fehlerfreie Replikation, wenn Samba DC's integriert werden sollen. Das allenthalben lesbare Statement, dass diese Schema-Erweiterungen nicht entfernt werden könnten, ist weder zufriedenstellend noch wirklich akzeptabel. Immerhin ist - gegebenenfalls mit der "Brechstange" - wohl doch jedweder Eintrag wieder aus dem Active Directory entfernbar.
Gleichwohl sind über die reine Entfernung hinaus etwaige Auswirkungen zu erwägen. Daher würden mich Erfahrungswerte bei der vollständigen Beseitigung eines Exchange Servers aus einem Active Directory einschließlich Schema-Erweiterungen interessieren. Wer hat das bereits umgesetzt?
HansDampf06
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29 Kommentare
Neuester Kommentar
Hallo.
Und der Windows Server 2019 Essentials (komplett ohne Exchange) ist ja relativ erschwinglich.
Wäre eine (wenn auch komplexe) Migration von MS AD zu Samba AD denkbar?
Gruß
Radiogugu
Zitat von @certifiedit.net:
wäre es nicht vielleicht Sinnvoll den alten SBS komplett auf das Abstellgleis zu bringen? Wäre sicherlich an der Zeit.
wäre es nicht vielleicht Sinnvoll den alten SBS komplett auf das Abstellgleis zu bringen? Wäre sicherlich an der Zeit.
Und der Windows Server 2019 Essentials (komplett ohne Exchange) ist ja relativ erschwinglich.
Wäre eine (wenn auch komplexe) Migration von MS AD zu Samba AD denkbar?
Gruß
Radiogugu
Stünde denn der Aufwand die AD Objekte in einem nackten, neuen Samba DC manuell zu erfassen im Verhältnis?
Wenn es hier um 20 Benutzer, ein paar PC und Drucker ging, wäre das wahrscheinlich der sinnigste Weg, bevor man jetzt auf biegen und brechen versucht eine Replikation ans Laufen zu bringen.
Wie groß wäre denn die Umgebung an der Stelle?
Gruß
Radiogugu
Wenn es hier um 20 Benutzer, ein paar PC und Drucker ging, wäre das wahrscheinlich der sinnigste Weg, bevor man jetzt auf biegen und brechen versucht eine Replikation ans Laufen zu bringen.
Wie groß wäre denn die Umgebung an der Stelle?
Gruß
Radiogugu

Hallo,
mehr als 75 User sind es nicht
Ich würde auch mit einem frischen AD anfangen.
Alternativ macht man ein PrepareAD auf einem Test-DC und vergleicht „vorher“ und „nachher“.
Gruß,
Jörg
mehr als 75 User sind es nicht
Ich würde auch mit einem frischen AD anfangen.
Alternativ macht man ein PrepareAD auf einem Test-DC und vergleicht „vorher“ und „nachher“.
Gruß,
Jörg

Hallo,
*Das* musst Du nun wirklich selber wissen
Ich habe es seinerzeit immer so gehandhabt, dass ich die neue Struktur parallel zur alten Struktur aufgebaut habe. Die neue Struktur war anfangs nur über einen RDP-Server erreichbar, auf dem ich die Dienste von der alten Struktur als Datenquelle genutzt habe.
Ein Outlook auf dem RDP-Server kann ja anfangs mit dem alten Exchange reden und dann irgendwann auf den neuen Kopano umgestellt werden
Eine Besonderheit waren die Fileserver. Hier habe ich turnusmäßig einen Sync mit Robocopy etabliert (nicht schön, aber selten).
Die Anwender waren zunehmend gezwungen, den neuen RDP-Server zu benutzen. Spätestens dann, wenn ich migrierte Dienste in der alten Struktur abgestellt habe
Das Ganze muss natürlich mit der Geschäftsführung abgestimmt sein und für die Mitarbeiter einen Nutzen bringen. Der Nutzen bei meinen Kunden war, dass die Mitarbeiter die neue Struktur (RDP-Server) von zu Hause aus nutzen durften. Wer macht nicht gerne HomeOffice
Richtig. Die Idee wäre, einen "nackten" 2008R2 hinzustellen und das Schema darzustellen. Dann lässt man das PrepareAD von einem Exchange drüberlaufen und guckt sich die Schemata im Vergleich an. Dann siehst Du ja, was dazugekommen ist und kannst zumindest schon einmal den Löschaufwand abschätzen.
Gruß,
Jörg
Zitat von @HansDampf06:
Da es aber eine produktive Umgebung ist, müsste die finale Umstellung letztlich doch für alle Member-Server und -Clients in einem Rutsch erfolgen?
Da es aber eine produktive Umgebung ist, müsste die finale Umstellung letztlich doch für alle Member-Server und -Clients in einem Rutsch erfolgen?
*Das* musst Du nun wirklich selber wissen
Ich habe es seinerzeit immer so gehandhabt, dass ich die neue Struktur parallel zur alten Struktur aufgebaut habe. Die neue Struktur war anfangs nur über einen RDP-Server erreichbar, auf dem ich die Dienste von der alten Struktur als Datenquelle genutzt habe.
Ein Outlook auf dem RDP-Server kann ja anfangs mit dem alten Exchange reden und dann irgendwann auf den neuen Kopano umgestellt werden
Eine Besonderheit waren die Fileserver. Hier habe ich turnusmäßig einen Sync mit Robocopy etabliert (nicht schön, aber selten).
Die Anwender waren zunehmend gezwungen, den neuen RDP-Server zu benutzen. Spätestens dann, wenn ich migrierte Dienste in der alten Struktur abgestellt habe
Das Ganze muss natürlich mit der Geschäftsführung abgestimmt sein und für die Mitarbeiter einen Nutzen bringen. Der Nutzen bei meinen Kunden war, dass die Mitarbeiter die neue Struktur (RDP-Server) von zu Hause aus nutzen durften. Wer macht nicht gerne HomeOffice
Mir sagt prepareAD ehrlich gesagt nur etwas im Zusammenhang mit Exchange und dessen Schema-Erweiterungen.
Richtig. Die Idee wäre, einen "nackten" 2008R2 hinzustellen und das Schema darzustellen. Dann lässt man das PrepareAD von einem Exchange drüberlaufen und guckt sich die Schemata im Vergleich an. Dann siehst Du ja, was dazugekommen ist und kannst zumindest schon einmal den Löschaufwand abschätzen.
Gruß,
Jörg

Hallo,
mich würde mal interessieren, wie sich Samba als DC macht. Taugt das, um Gruppenrichtlinien mit den offiziellen Microsoft-Konsolentools zu formulieren?
Was mich auch abhält ist, dass ich irgendwie immer mehr DNS-Server in Betrieb habe:
Mit dem Samba-DC käme dann die nächste Komplexität hinzu. Zumal DHCP auf der pfSense bleiben soll.
Gruß,
Jörg
mich würde mal interessieren, wie sich Samba als DC macht. Taugt das, um Gruppenrichtlinien mit den offiziellen Microsoft-Konsolentools zu formulieren?
Was mich auch abhält ist, dass ich irgendwie immer mehr DNS-Server in Betrieb habe:
- die FRITZ!Box für 192.168.178.0/24 bzw. FRITZ!Box
- die pfSense für die Zone vom LAN und vom DMZ
- der piHole, der die entweder Quad9 oder den passenden lokalen DNS als Forwarder benutzt
Mit dem Samba-DC käme dann die nächste Komplexität hinzu. Zumal DHCP auf der pfSense bleiben soll.
Gruß,
Jörg
@HansDampf06:
Ein kleiner Hinweis: Das Active Directory kennt die Trennung PDC und BDC nicht mehr. Im Active Directory gibt es nur gleichwertige DC (später kam noch der RODC dazu, aber das ist ne andere Sache). PDC und BDC gab es nur bis NT 4.0.
Ein kleiner Hinweis: Das Active Directory kennt die Trennung PDC und BDC nicht mehr. Im Active Directory gibt es nur gleichwertige DC (später kam noch der RODC dazu, aber das ist ne andere Sache). PDC und BDC gab es nur bis NT 4.0.
Zitat von @HansDampf06:
Da es aber eine produktive Umgebung ist, müsste die finale Umstellung letztlich doch für alle Member-Server und -Clients in einem Rutsch erfolgen? Das schließt aber nicht nur deren Abmelden bei der alten und das Anmelden bei der neuen Domäne ein, sondern erfordert zugleich solche Dinge wie SPN's im neuen AD nachtragen und keytab in der jeweiligen Serveranwendung neu erstellen. Das könnte vom reinen Zeitaufwand her schnell mehr als einen Tag Downtime bedeuten.
Da es aber eine produktive Umgebung ist, müsste die finale Umstellung letztlich doch für alle Member-Server und -Clients in einem Rutsch erfolgen? Das schließt aber nicht nur deren Abmelden bei der alten und das Anmelden bei der neuen Domäne ein, sondern erfordert zugleich solche Dinge wie SPN's im neuen AD nachtragen und keytab in der jeweiligen Serveranwendung neu erstellen. Das könnte vom reinen Zeitaufwand her schnell mehr als einen Tag Downtime bedeuten.
Alles in einem Rutsch wäre natürlich prima.
Ich habe hier auch noch einen Fall wo eine Kombination läuft.
1/3 der PCs auf dem alten SBS 2011 (ohne Exchange) in AD Firma1 (firma1.local)
1/3 der PCs auf dem alten 2012r2 in AD Firma2 (firma2.local)
1/3 der PCs auf dem neuem AD Firma1+2 (ad.firma1.de)
Zuerst Vertrauensstellungen erstellen, dann die Server und dann die PCs Gruppenweise.
Einziges Problem ist, dass der SBS so 1-2 mal pro Monat die Vertrauensstellungen wegwirft und man sie neu erstellen muss.
Stefan
Meinst Du mich?
Das Übliche. Der Kunde kann sich nicht einigen ob der Exchange zu Microsoft soll oder inhouse bleiben soll, personelle Fluktuation, wechselnde Zuständigkeiten, hausinterne Umzüge, Zusammenschluss Firma1+2, und es gibt ja immer wichtigeres zu tun
Stefan
Das Übliche. Der Kunde kann sich nicht einigen ob der Exchange zu Microsoft soll oder inhouse bleiben soll, personelle Fluktuation, wechselnde Zuständigkeiten, hausinterne Umzüge, Zusammenschluss Firma1+2, und es gibt ja immer wichtigeres zu tun
Stefan
Nö
Man könnte das ohne Probleme an einem WE fertig machen, aber ich darf nicht....
Wie groß wäre die Hausnummer denn?
Alles zusammen sind das nur 40 PCs.Man könnte das ohne Probleme an einem WE fertig machen, aber ich darf nicht....
Es ist unterhaltsam
Zitat von @HansDampf06:
@tikayevent: Das ist völlig richtig! Aber die alten Kürzel haben in der (zwischenmenschlichen) Kommunikation den unschlagbaren Vorteil, dass nach wie vor für alle Beteiligten sofort klar ist, welcher DC die FSMO-Aufgabe hat und wer nur Mitspieler ist.
@tikayevent: Das ist völlig richtig! Aber die alten Kürzel haben in der (zwischenmenschlichen) Kommunikation den unschlagbaren Vorteil, dass nach wie vor für alle Beteiligten sofort klar ist, welcher DC die FSMO-Aufgabe hat und wer nur Mitspieler ist.
Nein hat es nicht weil es faktisch falsch ist. Die FSMO Rollen können auch auf 5 Servern liegen und tun dies in (sehr) großen Umgebungen auch. Wenn mir einer was von PDC und BDC im AD erzählt hat er gleich nen Stempel weg, nach 20 Jahren sollte das falsche Wording abgelegt sein.
/Thomas
Zitat von @certifiedit.net:
sorry Thomas, aber ich würde darauf tippen, dass auch Heute (2020.11) noch genug Berufsschulen Netzklassen unterrichten...(bspw...)
sorry Thomas, aber ich würde darauf tippen, dass auch Heute (2020.11) noch genug Berufsschulen Netzklassen unterrichten...(bspw...)
Das Lehrer ihre Unterlagen ab und an mal aktualisieren sollten, es aber nicht machen, ist ja leider nichts neues.
/Thomas
Sprache lebt, mit deiner Kritik vermag ich wenig anzufangen. Aber falls ich mich beim nächsten Mal an deine Präferenzen erinnere werde ich darauf achten nur deutsches Wortgut zu verwenden.
/Thomas
Ich bin nicht aufgeregt, halte es nur für Unsinn.
/Thomas
PS: Ich bin dann weg von diesem Nebenkriegsschauplatz.
Dem schließe ich mich an./Thomas

Hallo,
...klingt "gewagt", da es sich ja offenbar um ein Produktivnetz handelt.
Nö. Wenn Du z.B. die Geräte auf der FRITZ!Box automatisiert verwalten möchtest und die dynamischen Hostnamen (...auch von den VPN-Clients) sauber vor- und rückwärts aufgelöst im DNS haben möchtest, setzt Du dich mit deiner Lösung bestmöglich auf die Nase.
Das funktioniert etwas anders:
Mit anderen Worten: Jeder trägt die Ressource ein, die er liefert.
Aber bastel' mal. Ich warte auf deine Erfahrungen
Gruß,
Jörg
Zitat von @HansDampf06:
Das konnte ich bisher nicht testen, weil ich ja an der Replikation zwischen den DC's hängen geblieben bin.
Aber es wird jetzt bei mir in den nächsten Schritten darum gehen, dass zu prüfen / zu testen.
Das konnte ich bisher nicht testen, weil ich ja an der Replikation zwischen den DC's hängen geblieben bin.
Aber es wird jetzt bei mir in den nächsten Schritten darum gehen, dass zu prüfen / zu testen.
...klingt "gewagt", da es sich ja offenbar um ein Produktivnetz handelt.
Aber meine klare Entscheidung dazu war: Es kann nur EINEN geben!
Nö. Wenn Du z.B. die Geräte auf der FRITZ!Box automatisiert verwalten möchtest und die dynamischen Hostnamen (...auch von den VPN-Clients) sauber vor- und rückwärts aufgelöst im DNS haben möchtest, setzt Du dich mit deiner Lösung bestmöglich auf die Nase.
Andererseits ist ein DHCP, der zugleich DNS-Einträge anpassen kann/darf
Das funktioniert etwas anders:
- Der Hostname wird vom Client eingetragen
- Die reverse Auflösung wird vom DHCP-Server eingetragen
Mit anderen Worten: Jeder trägt die Ressource ein, die er liefert.
Aber bastel' mal. Ich warte auf deine Erfahrungen
Gruß,
Jörg