secitoso
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An die Solo-Selbstständigen, Freelancer, etc. - Wie macht ihr das mit dem Urlaub?

Hallo Gemeinde,

die Frage richtet sich an alle Solo-Selbstständigen die laufend Kundschaft betreuen.
Mich würde mal interessieren wie ihr das Thema freie Tage bzw. Urlaub handelt.

Habt ihr eine Vertretung oder sucht ihr euch nur Kundschaft die auch mal je nachdem einen Tag ohne Support auskommen kann?
Macht ihr aufgrunddessen nur Projektarbeiten oder bietet ihr auch Support im Betrieb?

Vielen Dank für euer Feedback.

Content-ID: 671701

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Ausgedruckt am: 23.04.2025 um 05:04 Uhr

StefanKittel
StefanKittel 02.03.2025 aktualisiert um 15:21:52 Uhr
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Moin,

ja, das leidige Thema. Selbst und ständig.
Ich hatte früher ein IT-Systemhaus in Hamburg was meine Vertretung gemacht hat. Trotzdem waren das so 0,5-2h Tel Absprachen täglich im Urlaub.

Die haben das irgendwann eingestellt. 2-3 Häuser später habe ich den IT-Support weitestgehend eingestellt.
Ich betreue nun mit einem Kollegen eine Handvoll Kunden.

Stefan
radiogugu
radiogugu 02.03.2025 aktualisiert um 15:11:48 Uhr
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Mahlzeit.

Das ist in jedem Fall schwierig.

Vor allem, wenn man bestimmte Service Level vereinbart und betreuen möchte.

Hatte mir ebenfalls eine Firma in der Nähe gesucht, welche für diese Fälle das Helden-Kostüm angezogen hätte. Es kam aber auch vor, dass ich im Urlaub dann kleinere "Weh-Wehchen" abgewickelt habe.

Der WAF leidet erheblich, wenn das passiert face-cool

Die Kunden auf jeden Fall vor dem Antreten von Urlauben immer gut informieren.

Gruß
Marc
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 02.03.2025 aktualisiert um 15:53:23 Uhr
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Moin,

Urlaub? Was ist das? face-smile


Also: Bei einem Einmannunternehmen ist es kaum möglich, sich durch jemanden sich vertreten zu lassen. Man muß also gut vorplanen und auch die Kunden informieren, daß man jetzt gerade ein bis zwei Wochen weg ist. Die meisten sind vernünftig genug, bei Sachen die warten können, erst dann einen zu belästigen, wenn man wieder da ist.

Man muß aber Notfallpläne dafür haben, wenn bei einem Kunden die Bude brennt. mit VPN ist es normalerweise unproblematisch, dem Kunden zu helfen, auch wenn die Familie davon nicht so begeistert ist. Problematisch würde es, wenn man vor Ort an die Hardware müßte. Aber wie gesagt, wenn man mit den Kunden redet, sind die meisten vernünftig genug, bis nach dem Urlaub zu warten, außer es brennt wirklich die Hütte (Serverraum überschwemmt, Microsoft Update hat system zerschossen und der zuständige User bekommt kein Reecovery hin. oder so ähnlich).


lks
StefanKittel
StefanKittel 02.03.2025 um 15:47:05 Uhr
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Urlaub? Was ist das? face-smile
Das ist das wo man kein Geld verdient aber andere bezahlen muss damit man zumindest einen großen Teil des Tages frei hat.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 02.03.2025 um 15:54:43 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Urlaub? Was ist das? face-smile
Das ist das wo man kein Geld verdient aber andere bezahlen muss damit man zumindest einen großen Teil des Tages frei hat.

Ach so, Sag doch gleich Krankenhausaufenthalt. face-smile

lks
Penny.Cilin
Penny.Cilin 02.03.2025 um 16:11:38 Uhr
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Ach so, Sag doch gleich Krankenhausaufenthalt.

Neneeneenee, das ist Reha, Kur oder Weiterbildung (wie Stricken z. Beisp.).
secitoso
secitoso 02.03.2025 um 16:18:57 Uhr
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Bei mir kommt jetzt ebenfalls ein neuer Kunde dazu welcher sich vor kurzem Selbstständig gemacht hat.

Die dann erstmal noch 4 Kunden die ich nebenbei betreue sind allesamt keine Power-User und jeweils nur mit 1-2-3 Personen besetzt, bis auf einen mit knappen 9 Personen.

Sind auch allesamt nicht unbedingt auf 24/7 Verfügbarkeit angewiesen, deshalb kann ich das bislang noch ganz gut managen.
Nur irgendwann möchte man ja doch mal vielleicht einen dreiwöchigen Asientrip oder Aufenthalt in den Staaten vollziehen, dafür brauchts dann natürlich im Falle eine Lösung.
pasu69
pasu69 02.03.2025 um 19:07:02 Uhr
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Ich habe ein kleines Systemhaus, für das ich auch mal freiberuflich zwischendurch gearbeitet habe, als Urlaubsvertretung. Ich informiere meine Kunden immer frühzeitig über meinen langen 2-Wochen Urlaub, bisher hatte ich Glück und konnte alle anfallenden Probleme per VPN/Fernwartung lösen. Und tatsächlich halten sich meine Kunden sehr zurück und nerven tatsächlich nicht mit Kleinigkeiten, wofür ich sehr dankbar bin.
DivideByZero
DivideByZero 02.03.2025 um 20:44:52 Uhr
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Wenn keine Vertretung zu organisieren ist, dann bleibt nur die Variante von lks + Hoffnung. Normalerweise sind aber Deine Kunden Deine Kunden, weil sie aus guten Gründen nicht mit einer deutlich größeren Bude zusammen arbeiten wollen. Sofern sie vernünftig sind, haben sie dann auch für die "Schattenseiten" Verständnis.
maretz
maretz 03.03.2025 um 06:41:11 Uhr
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Ich würde mir - BEVOR ich mich Kunden anfange - mal Gedanken machen. Urlaub ist ja noch was einfaches, das planst du ja für gewöhnlich. Was ist mit Krankheit, Unfall,... - was du für gewöhnlich eben NICHT planst. Wenns nur 1-2 Tage sind, kein Ding. Bei 2-3+ Wochen solltest du ja schon nen Plan haben - da es auch für den Kunden sonst blöd laufen kann..

Ich würde zB. andere "Klein-Selbstständige" suchen mit denen man da zusammenarbeitet, lediglich vertraglich vereinbaren das eben Kunden nicht abgeworben werden. Alternativ Systemhaus, das ist aber ggf. für deine Anwendung schon zu teuer. Nur so gehst du halt das Risiko ein das du wirklich mal ungeplant "off" bist und der Kunde danach auch noch weg ist.
SachsenHessi
SachsenHessi 03.03.2025 um 09:03:58 Uhr
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Fremdwort mit zwei Buchstaben ?
Urlaub ! .....
Da seht Ihr mal wie fremd mir das ist, ich weis nicht mal wie es geschrieben wird.
maretz
maretz 03.03.2025 um 09:58:42 Uhr
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wenn ich mir hier so einige kommentare durchlese kommt mir nur eines spontan in den Sinn... "Früher" war es mal so das Leute sich für wichtig gehalten haben weil ohne die nix geht... und es war ein "Status-Symbol" das man permanent gearbeitet hat... Tja... heute ist es bei den wirklich relevanten Personen so das die eben auch mal "off" sein können... und es eben auch so etwas wie "leben" neben dem Job gibt ;)
MysticFoxDE
MysticFoxDE 03.03.2025 um 10:12:37 Uhr
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Moin @jstar5588,

Mich würde mal interessieren wie ihr das Thema freie Tage bzw. Urlaub handelt.

also ja, wir machen für die Admins unserer Kunden natürlich auch Urlaubsvertrettung wenn diese nicht in HA ausgelegt sind oder das bestehende HA nicht funktioniert hat.

Anders herum habe wir das bisher jedoch noch nicht hinbekommen. 🙃

Gruss Alex
goscho
goscho 03.03.2025 um 10:20:38 Uhr
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Moin,

ich bin seit mehr als 20 Jahren selbständig und seit 10 Jahren allein arbeitend.
Anfangs hatte ich Mitarbeiter bzw. einen Partner in einer GbR, die das hinbekommen haben, wenn ich mal im Urlaub war (kam nicht so oft vor).
Danach habe ich mit einem anderen Soloselbständigen zusammengearbeitet, der ist aber nicht mehr verfügbar.
Seither handle ich das wie LKS.

Vor 3 Jahren hatte ich es mal, dass ich per VPN vom Urlaubshotel aus bei einem Kunden sein AD mit Exchange reparieren musste, da irgend ein Update was zerschossen hatte. Das dauert ca. einen halben Urlaubstag, indem die Family am Strand und ich an der Hotelbar (das eine Mal ohne Alkohol zu trinken) geschwitzt haben.
m.ster
m.ster 03.03.2025 um 11:18:31 Uhr
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als ich noch freiberuflich tätig war gab es schlicht keinen Urlaub.

Ich denke in der IT sollte man seinen Urlaub möglichst dem intensivsten Kunden anpassen, was er an Betriebsferien hat.

Wir haben hier immer wieder den Fall dass wir uns bei einem unserer Kunden per TeamViewer draufschalten weil er ein akutes Problem hat und dann nicht weiterkommen, da er die benötigten Admin-Rechte nicht hat. (Was daran liegt dass er immer zuerst bei uns anruft und nicht bei seiner IT weil das Problem auftaucht, während er mit unserer Software arbeitet - dass Drucken nicht möglich und fehlende Zugriffe aufs Netzlaufwerk damit nichts zu tun haben ist n anderes Thema). Dauert dann auch idR zwischen 2 Stunden und 2 Tagen bis der ITler dann greifbar ist, während dieser Zeit liegt dann das alles meist erstmal still.
Bosnigel
Bosnigel 03.03.2025 um 18:47:48 Uhr
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Ich sag jedem Kunden beim ersten Kontakt was Sache ist.
Wenn ich mal tatsächlich die Frechheit mir raus nehme und zwei Wochen am Stück (omg Tschuldigung) nehme - dann ist das so.

Firmen wie Privatpersonen. Wer das nicht mag der muss zur unfreundlichen und teureren Konkurenz gehen.
Mir egal weil die eh alle wieder kommen face-smile

Bin schon Stolz drauf das Kunden teilweise 80km weg ziehen und immer noch mich buchen obwohl ich mir nicht vorstellen kann das es in der Großstadt in der die Kunden jetzt wohnen es keinen besseren, näheren wie mich gibt.

Weil ganz ehrlich - wenn Kunden es nicht einsehen das man selbst als ITler mal abschalten muss...
Die sind dann meist auch zickig. Nö um die Kundschaft dürfen sich die Mitbewerber drum kloppen.
secitoso
secitoso 03.03.2025 um 22:58:43 Uhr
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Sehr schön mal die Situation und Argumente der Gleichgesinnten hier mitzubekommen.
Wie es aussieht sitzt so ziemlich jeder im gleichen Boot.

Da könnten wir ja direkt zusammen ne GmbH gründen dann wäre das Problem gelöst face-smile
commodity
commodity 04.03.2025 aktualisiert um 12:43:11 Uhr
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Als KU-Supporter verdient man so wenig, da kann man gar keinen Urlaub machen!

Spaß beiseite:
Viele Beiträge dabei, die ich unterschreiben würde.

Ansatz 1: Wenig Urlaub machen.
Ansatz 2: Doku, VPN und Notebook mitnehmen.
Ansatz 3: Kunden das Problem von Anfang an verdeutlichen
Ansatz 4: Kontakte, Kontakte
Ansatz 5: Zusammenarbeit fördern, wo möglich

Ich würde zB. andere "Klein-Selbstständige" suchen mit denen man da zusammenarbeitet.
ja, wenn das mal so einfach wäre. Zum einen wachsen die KU-Dienstleister nicht gerade auf Bäumen, zum anderen ist das, was man von den meisten sieht, zum Haare raufen. Und weil sie das oft sogar wissen, lassen sie sich ungern in die Karten schauen. Und die qualifizierten Forenkollegen hier sind meist weit weg.

Bei denen, mit denen man immerhin eine Basis findet, kommt dann noch der "Fluch" der Marktwirtschaft und der persönlichen (hier: technischen) Freiheit hinzu: Jeder hat seine Hardware, seinen Stil - und die wenigsten eine Doku. Da ist das Miteinander schwierig. Einer macht Sophos, ein anderer setzt (mir unverständlich) auf Securepoint, andere eher auf Senses, manche auf all unifi und gaanz viele auf Fritzboxen face-big-smile Virtualisieren: VMware, Hyper-V, KVM? Wenn letzteres: Nativ oder Proxmox? VLANs, RADIUS? Telefonie: Fritzbox, 3CX, FreePBX oder doch was anders? Jeder macht es anders. Viele können oder wollen dann nichts anderes mehr als das was sie kennen und können - und, Hand aufs Herz, das wäre dann auch nicht sehr effizient, denn ein fremdes Gerät mit fremder Firmware und fremder Konfiguration in einem fremden Netz... Das kostet mindestens Zeit.

Vom KU-Admin wird ja auch erwartet, dass er (fast) alles macht. Netzwerk, Server, Security, Clients, AD, Telefonie, Medizin-TI, gerne auch spezifische Software. Und Du weißt nie, was Dich bei anderen Kunden erwartet. Manche haben die schärfsten Geräte, aus der Steinzeit der IT. Da wird dann ein uraltes EKG an ein Windows 95, das unter Ubuntu mit VirtualBox virtualisiert ist angebunden. Selbstverständlich ohne jede Doku. Und das sind natürlich die Ecken, die Dir dann als Urlaubsvertretung ausgerechnet mit einem Problem begegnen.

Ich baue ja seit längerer Zeit alle Hostserver auf Linux, das ist heute zwar mehr im Trend, aber kleine selbständige Dienstleister, die sowas für KUs betreuen kenne ich nicht. Die nehmen dann lieber eine Synology "als Linux" face-wink

Und im Netzwerk setze ich weitgehend auf Mikrotik. Ich lasse dem Kunden zwar grundsätzlich seine Hardware, aber beim Austausch wird geswitcht. Ja und hier wieder: Wer macht das sonst? Mikrotik ist großartig, aber will gelernt werden und dazu haben viele Kollegen entweder keinen Bock oder keine Zeit oder beides. Was ich total verstehe, aber das Problem nicht löst. Deshalb wieder Fritzboxen verbauen? Oder den Kunden mit snakeoil-Kram beglücken? Nein danke.

Ich kenne aber tatsächlich einen lieben Kollegen bei einem kleineren Dienstleister, den ich vor längerer Zeit mal mit Mikrotik angefixt habe, heute ist er dafür zertifiziert. Den würde ich bei Bedarf bitten. Aber ob ich den an einen KVM-Host mit LVM auf RAID setzen könnte ist fraglich.

No risk, no fun face-big-smile

Viele Grüße, commodity