leo-le
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Aufbau einer einfachen Exchange 2019 Umgebung

Hallo zusammen,

wir sind in den ersten Überlegungen von Exchange 2010 auf Exchange 2019 zu migrieren.
Aktuell haben wir eine DAG mit 2 Servern ( 1 x virtualisiert und 1 x physisch )und 1 x einen Exchange 2010 mit OWA Rolle.(virtualisiert)
Wir möchten den neuen Exchange 2019 virtuell betreiben und da stellt sich mir als erstes die Frage, ob ich dann beim ESXi HA die DAG eher sein lasse.
Natürlich benötige ich ein Wartungsfenster für Updates, bzw. der Host fällt aus und der Server ist down bis er neu durchgestartet ist auf dem nächsten Host.
Aber wenn ich beide Exchange 2019 Server in die DAG nehme und dann virtualisiere, habe ich bei einem Storageproblem trotzdem den Ausfall.
Oder bei inkonsistenzen in der Datenbank auch die gleichen Probleme.
Des Weiteren benötige ich ja für ein richtigen Exchange HA auch noch einen Loadbalancer oder?

Wie fahrt Ihr in kleineren KMUs Eure Exchangeserver?
Was könnt Ihr mir empfehlen?

Es geht um 100 Postfächer und 2 DBs, also nichts großes.

Vielen Dank im Voraus!

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Member: BirdyB
BirdyB Sep 23, 2020 at 13:13:04 (UTC)
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Moin,

es kommt ja immer auf das KMU an. Ich war früher bei einem 24/7-Betrieb, da wurde halt (fast) alles hochverfügbar ausgelegt. Wenn der Betrieb mit einer geplanten Downtime hinkommt, kannst du auch mit einem einzelnen Exchange arbeiten. Ggf. noch ein Backup-MX dazu .

Wenn du alles virtuell machst, und der Storage dein SPOF ist, kannst du natürlich auch überlegen, hier etwas zu ändern.

Eine 100%ige Ausfallsicherheit wird es nie geben. Die Frage ist immer wie viel Redundanz möchte man und wieviel darf es kosten.

VG
Member: support-m
support-m Sep 23, 2020 at 13:24:48 (UTC)
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Zitat von @Leo-le:

Wir möchten den neuen Exchange 2019 virtuell betreiben und da stellt sich mir als erstes die Frage, ob ich dann beim ESXi HA die DAG eher sein lasse.
Natürlich benötige ich ein Wartungsfenster für Updates, bzw. der Host fällt aus und der Server ist down bis er neu durchgestartet ist auf dem nächsten Host.
Aber wenn ich beide Exchange 2019 Server in die DAG nehme und dann virtualisiere, habe ich bei einem Storageproblem trotzdem den Ausfall.
Oder bei inkonsistenzen in der Datenbank auch die gleichen Probleme.
Des Weiteren benötige ich ja für ein richtigen Exchange HA auch noch einen Loadbalancer oder?

Hi,
der Vorteil einer DAG ist, dass man quasi nach Belieben Updates und CUs installieren kann, ohne den Live-Betrieb zu beeinträchtigen (vorausgetzt, man setzt den Exchange in den Wartungsmodus) - aber das wird bei 2010 bestimmt auch so gewesen sein.
Bei einem Storageproblem hast du noch ganz andere Probleme als den Exchange, im schlimmsten Fall geht erstmal gar nichts mehr. Du spricht von ESXI HA...hast du 3 ESXI zur Verfügung? Da kenne ich mich leider nicht aus. Wir haben bei einem Kunden ein Proxmox-Cluster mit Ceph als Unterbau. Dort haben wir allerdings trotzdem eine DAG am Laufen, da der Kunde 2 Rechenzentren nutzt (falls eines der Rechenzentren ausfällt, muss das andere Rechenzentrum im Notfall weiterarbeiten können...oder in geplanten Update-fenstern muss der ordentliche Switch passieren).

Als Loadbalancer nutzen wir nur den DNS-Server. Dort stehen mit der Serveradresse der virtuellen Verzeichnisse zwei IPs drin, je nachdem, aus welchem Subnetz die Anfrage kommt, antwortet die eine oder die andere IP. Die Exchange-Datenbank übernimmt die Replikation. Denk dran, wegen dem Quorum brauchst du auch einen Zeugenserver, der im Ausfall mit entscheidet, welcher Exchange genutzt werden soll.

Ich bin Exchange-Profi, aber so wie wir es eingerichtet habe, funktioniert es gut.

MfG
Member: Dani
Dani Sep 23, 2020 updated at 20:10:08 (UTC)
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Moin,
Wir möchten den neuen Exchange 2019 virtuell betreiben und da stellt sich mir als erstes die Frage, ob ich dann beim ESXi HA die DAG eher sein lasse.
Bei VMware ESXi HA schaffst du eine Redudanz auf Grundlage der VMs. Sprich je nach Konfiguration von HA wird bei Ausfall des Hosts die VM(s) auf einem anderen ESXi Host gestartet. Vorausetzung ist natürlich, dass genügend Ressourcen auf dem verbleibenden ESXi Hosts im Cluster verfübar sind. Was aber wenn kein HA ausgelöst wird, weil z.B. ein Port auf der Netzwerkkarte des phy. Servers defekt ist. Da kommt dann HA auf Anwendungsebene ins Spiel. Somit ist auch der Themenblock Windows Updates und Exchange CU abgedeckt. Windows Updates haben in den letzten Jahren öfters schon zu Ausfällen von Servern geführt.

Des Weiteren benötige ich ja für ein richtigen Exchange HA auch noch einen Loadbalancer oder?
Wenn du es richtig machen möchtest - Ja. Denn ein DNS-Server kann keinerlei Prüfung bezüglich Erreichbarkeit von Servern und deren Dienste vornehmen. Bei LB lassen sich die verschiedenstens Entpunkte und Rückgabewerte prüfen und entsprechend reagieren.

Wie fahrt Ihr in kleineren KMUs Eure Exchangeserver?
Das ist wirklich unterschiedlich. Wir haben Tochterunehmen, da steht ein Exchange Server. Wenn E-Mails bei Wartungsarbeiten mal für 1-2 Stunden icht verfügbar sind - schreit keiner. Andere haben eine DAG aus zwei Exchange Server mit zwei Loadbalancern, da dies auf Grund des Tätigkeitsfeld ein elementarer Dienst ist - rund um die Uhr, 7 Tage die Woche.

Was könnt Ihr mir empfehlen?
Ohne Glaskugel wird es schwer... wie immer bei solchen Themen gilt:
  • Wie lange kommt ihr bei Wartungsarbeiten ohne E-Mail aus? Das letzte CU hat wohl knapp 1 1/2 Stunden für die Installation benötigt?
  • Wie lange kommt ihr bei einen Ausfall des Exchange Servers werktags zu Bürozeiten klar?
  • Wie lange kommt ihr bei einen Ausfall des Exchange Servers werktags außerhalb Bürozeiten klar?
  • Wie lange kommt ihr bei einen Ausfall des Exchange Servers am Wochenende/Feiertage klar?

Je nach Szenario kann man ausrechnen wie groß der mögliche finanzielle Schaden ist.

Gruß,
Dani
Member: Leo-le
Leo-le Sep 25, 2020 at 06:40:47 (UTC)
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Hallo zusammen, vielen Dank für die Antworten.
Wir werden, aufgrund unserer webiger gebrauchten Hochverfügbarkeit, eine einzige VM virtualisieren.
Da wir schon Geld für VMware HA bezahlen, macht es aus meiner Sicht Sinn, diesen HA auch zu Nutzen.
Einzig mache ich mir Sorgen, falls es irgendwann mal zu einem Hostausfall kommt, dass die Datenbank einen weg bekommt.
Habt Ihr da Erfahrungen?
Sollte die Thematik kritischer werden, so werden wir die DAG mit 2 Loadbalancern nachsteuern.

Vielen Dank!
Member: support-m
support-m Sep 25, 2020 at 07:04:36 (UTC)
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Zitat von @Leo-le:

Einzig mache ich mir Sorgen, falls es irgendwann mal zu einem Hostausfall kommt, dass die Datenbank einen weg bekommt.
Habt Ihr da Erfahrungen?

Hi,
naja, dafür gibts ja Backups. Veeam spielt z.B. sehr gut mit ESXI zusammen. Warum machst du dir bei einem Hardware HA Sorgen über einen Hostausfall? In der Regel bekommt die VM nichts davon mit, wenn ein Host wegbricht.
Member: Leo-le
Leo-le Sep 25, 2020 at 10:00:38 (UTC)
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Zitat von @support-m:

Zitat von @Leo-le:

Einzig mache ich mir Sorgen, falls es irgendwann mal zu einem Hostausfall kommt, dass die Datenbank einen weg bekommt.
Habt Ihr da Erfahrungen?

Hi,
naja, dafür gibts ja Backups. Veeam spielt z.B. sehr gut mit ESXI zusammen. Warum machst du dir bei einem Hardware HA Sorgen über einen Hostausfall? In der Regel bekommt die VM nichts davon mit, wenn ein Host wegbricht.


Wir haben auch Veeam und sind sehr zufrieden damit.
Es kommt bei VMWare auf die Lizenz drauf an.

HA bedeutet bei VMWare = Host fällt aus , VMs stürzen ab und werden auf einen derenHost durchgestartet. Ausfall liegt dann in der Länge des Neustarts.

Du meinst vielleicht Fault Tolerance, denn das bedeutet bei VMWare = VM läuft gleichzeitig noch auf weiteren Host und wird auf gleichem Stand gehalten. Fällt der Host aus, läuft die 2. VM direkt weiter und man hat gar keinen Ausfall.

Berichtigt mich aber bitte, falls das so nicht richtig ist.

VG
Member: Dani
Dani Sep 25, 2020 at 17:53:22 (UTC)
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Moin,
Da wir schon Geld für VMware HA bezahlen, macht es aus meiner Sicht Sinn, diesen HA auch zu Nutzen.
Du hast den Unterschied zwischen vSphere HA un Exchange DAG nicht verstanden... das eine kann nicht das andere (vollständig) ersetzen. Dafür ist es auch seitens VMware nicht gedacht.

Einzig mache ich mir Sorgen, falls es irgendwann mal zu einem Hostausfall kommt, dass die Datenbank einen weg bekommt.
Ist eigentlich recht stabil. Aber Backups ist das Mittel der Wahl.

Sollte die Thematik kritischer werden, so werden wir die DAG mit 2 Loadbalancern nachsteuern.
Dann auch redudante (shared Storage).


Gruß,
Dani
Member: Leo-le
Leo-le Sep 25, 2020 at 18:19:12 (UTC)
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Zitat von @Dani:

Moin,
Servus Dani,
Da wir schon Geld für VMware HA bezahlen, macht es aus meiner Sicht Sinn, diesen HA auch zu Nutzen.
Du hast den Unterschied zwischen vSphere HA un Exchange DAG nicht verstanden... das eine kann nicht das andere (vollständig) ersetzen. Dafür ist es auch seitens VMware nicht gedacht.

Wie kommst du darauf?
Mir ist folgendes völlig klar: fahren wir eine vm mit exchange, dann wird der Server nicht durchgängig laufen. Weder bei einer Wartung, noch bei einem Crash und auch beim Crash eines esx Host wird der Rechner auf einem weiteren esx Host zunächst durchgestartet.

Bei einer dag mit Load balancing habe ich den Vorteil, dass ich einen richtig Fail over cluster habe. Fällt ein exchange aus, so kann problemlos weiter gearbeitet werden. Sind Wartungen, so geht der betroffene exchange in den Wartungsmodus und kann auch problemlos während der Arbeitszeit gewartet werden.

Oder sehe ich das falsch? Bitte noch einmal korrigieren, falls ich dich falsch liege.
Einzig mache ich mir Sorgen, falls es irgendwann mal zu einem Hostausfall kommt, dass die Datenbank einen weg bekommt.
Ist eigentlich recht stabil. Aber Backups ist das Mittel der Wahl.

Sollte die Thematik kritischer werden, so werden wir die DAG mit 2 Loadbalancern nachsteuern.
Dann auch redudante (shared Storage).

Na dann werde ich wohl eher einen physischen und einen virtuellen in der DAG betreiben. Zusätzlich 2 Loadbalancer.
Member: Dani
Dani Sep 26, 2020 at 13:31:36 (UTC)
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Moin,
Wie kommst du darauf?
Weil du was Wort "auch" in deiner Antwort genutzt hast.

Oder sehe ich das falsch? Bitte noch einmal korrigieren, falls ich dich falsch liege.
Ne, passt.


Gruß,
Dani