Cisco Campus Netz mit Win10 Clients: TCP Autotuning?
Hallo
Top - Down sich mit dem Thema auseinander setzend:
Ausgangslage:
Cisco Campus Architektur. Switche sind primär 29xx.
Verschiedene Gebäude bis zu 140km verteilt
Anbindung grösstenteils über 1 GBit, aber auch noch 100MBit Leitungen
Clients setzen Citrix (SAP) als auch die üblichen Browser und Office / Outlook Lösungen ein.
Die Switche an den 100 Mbit Standorten weisen mehr Drops auf. Die Klagen der Benutzer auch.
Einer der langjährigen Netzexperten meinte nun, man könne das Problem anstatt über Leitungsausbau auch damit lösen, dass man "TCP receive window autotuning level" ausschaltet. Er argumentiert, dass ein Netz keine Datern buffern kann und das der Datenmenge der Win 10 Clients auf Grund dieser seit Vista / Server 2008 eingeführten Funktion zu den Drops führe.
Logisch könnte man das testen, in dem man einfach einen Test an 2 Standorten über eine Woche fährt und die Anzahl Drops vergleicht. Die Switche werden alle Jahre gebootet und Counter clearing wird nicht durchgeführt.
Praktisch halte ich nicht viel von diesem Ansatz. Weil im Internet keine Beispiele der letzten 5 Jahre zu finden sind. Und in der Cisco Community finde ich lediglich einen Post von 2012. Ich tendiere in Richtung, akademische Exzentrik bzw. theoretisieren eines Experten.
Was sagen die Cisco Experten dazu?
Beste Grüsse
Top - Down sich mit dem Thema auseinander setzend:
Ausgangslage:
Cisco Campus Architektur. Switche sind primär 29xx.
Verschiedene Gebäude bis zu 140km verteilt
Anbindung grösstenteils über 1 GBit, aber auch noch 100MBit Leitungen
Clients setzen Citrix (SAP) als auch die üblichen Browser und Office / Outlook Lösungen ein.
Die Switche an den 100 Mbit Standorten weisen mehr Drops auf. Die Klagen der Benutzer auch.
Einer der langjährigen Netzexperten meinte nun, man könne das Problem anstatt über Leitungsausbau auch damit lösen, dass man "TCP receive window autotuning level" ausschaltet. Er argumentiert, dass ein Netz keine Datern buffern kann und das der Datenmenge der Win 10 Clients auf Grund dieser seit Vista / Server 2008 eingeführten Funktion zu den Drops führe.
Logisch könnte man das testen, in dem man einfach einen Test an 2 Standorten über eine Woche fährt und die Anzahl Drops vergleicht. Die Switche werden alle Jahre gebootet und Counter clearing wird nicht durchgeführt.
Praktisch halte ich nicht viel von diesem Ansatz. Weil im Internet keine Beispiele der letzten 5 Jahre zu finden sind. Und in der Cisco Community finde ich lediglich einen Post von 2012. Ich tendiere in Richtung, akademische Exzentrik bzw. theoretisieren eines Experten.
Was sagen die Cisco Experten dazu?
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Ausgedruckt am: 12.04.2025 um 19:04 Uhr
6 Kommentare
Neuester Kommentar
Von den geschilderten Anpassungen halte ich nichts. Das ist etwas, was du in sehr isolierten Umgebungen (z.B. lokales Storage-Netz) machen kannst, aber nicht auf Verbindungen mit Congestion.
Das produziert eher mehr Probleme als es löst.
Das Autotuning (oder auch "Sliding Window") hilft dir und dem Netzwerk, bei Last nicht komplett zusammenzubrechen.
Grundsätzlich kann man jedoch über eine (am Router stattfindende) künstliche Verkleinerung des TCP-Transmit-Window tatsächlich die Netzwerk-Congestion besser steuern, gerade wenn viele verschiedene Clients involviert sind.
Reduziert man das Receive-Window, werden die einzelnen Verbindungen schlechtestenfalls langsamer, es entstehen aber auch weniger Peaks, die kurzzeitig die 100M auslasten.
Das produziert eher mehr Probleme als es löst.
Das Autotuning (oder auch "Sliding Window") hilft dir und dem Netzwerk, bei Last nicht komplett zusammenzubrechen.
Grundsätzlich kann man jedoch über eine (am Router stattfindende) künstliche Verkleinerung des TCP-Transmit-Window tatsächlich die Netzwerk-Congestion besser steuern, gerade wenn viele verschiedene Clients involviert sind.
Reduziert man das Receive-Window, werden die einzelnen Verbindungen schlechtestenfalls langsamer, es entstehen aber auch weniger Peaks, die kurzzeitig die 100M auslasten.
Der Vollständigkeit halber:
Ich habe hier mal ein ausführlicheres Traktat zum Thema "Rolle des TCP-Window bei Congestion" geschrieben.
Mit dem Kram habe ich mich auch nur deshalb so intensiv beschäftigt, weil ich einem RZ-Kunden von uns erklären musste, wo der Packetloss auf seiner Firewall herkommt, wenn alle seine Leute darüber surfen.
Der hatte nämlich TCP-Tuning auf den Clients gemacht, weil er bemerkt hatte, dass es immer ein paar Sekunden dauert, bis die volle Download-Geschwindigkeit erreicht wurde. Hatte dann halt auch Nachteile.
Ich habe hier mal ein ausführlicheres Traktat zum Thema "Rolle des TCP-Window bei Congestion" geschrieben.
Mit dem Kram habe ich mich auch nur deshalb so intensiv beschäftigt, weil ich einem RZ-Kunden von uns erklären musste, wo der Packetloss auf seiner Firewall herkommt, wenn alle seine Leute darüber surfen.
Der hatte nämlich TCP-Tuning auf den Clients gemacht, weil er bemerkt hatte, dass es immer ein paar Sekunden dauert, bis die volle Download-Geschwindigkeit erreicht wurde. Hatte dann halt auch Nachteile.