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Multihomed DHCP auf Windows 2016

hallo.

ich bin noch in der ausbildung und der ausbilder möchte etwas. aber wir sollen das selber rausfinden. technet... foren.. usw..ausprobieren...

1) router mit dhcp der schule. nicht veränderbar.
-192.168.0.1

2) physikalischer dc mit windows 2016 und AD
-EINE netzwerk karte. 192.168.0.94
-dhcp server

3) physikalischer hyper-v host 192.168.0.90
- ein virtueller server 192.168.0.93
- ein virtueller client dynamische ip


auftrag: 2) soll an den virtuellen clienten ips
verteilen die nicht in 192.168.0.0/24 liegen.

frage:
also hab ich was über multihomed gelesen
eine 2. ip adresse auf die gleiche netzwerk karte legen.

z.b 192.168.0.94 und 11.11.11.1(meine ausgedachte)

wenn ich dem clienten jetzt gebe

ip: 11.11.11.2
gateway: 11.11.11.1
dns: 11.11.11.1

funktioniert es. der server ist erreichbar.

aber wie funktioniert das mit dem dhcp?


wie vergibt der dhcp server von 2) eine komplett andere ip?


der läuft ja auf 192.168.0.94
11.11.11.1 konnte ich auch angeben.
...und ich hab NUR den bereich

11.11.11.100-200 angegehen.

nur es wird nix verteilt.

wieso? was kann ich tun damit der client eine andere ip bekommt... die NICHT vom router vergeben wird und nicht in dem ip adress bereich des routers liegt?

danke schön...

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Printed on: April 27, 2024 at 02:04 o'clock

Member: NordicMike
NordicMike Mar 07, 2020 at 06:35:42 (UTC)
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Hi,

Erstmal, ein Netzwerksegment darf keine zwei DHCP Server haben. Der anfragende Client würde per Zufall mal Antwort von einem oder dem anderen DHCP Dienst erhalten, je nach dem, wer gerade schneller antwortete. Somit ist der erste Fehler schon mal, dass der Router UND der AD Server einen DHCP macht. Vielleicht hast Du da nur eine falsche Information, weil in diesem Fall hättet ihr ganz andere Probleme in Eurem Netzwerk. Ich könnte mir vorstellen, dass der Router keinen DHCP macht, sondern nur auf seiner WAN Seite per DHCP an den Rest der Schule angebunden ist, richtig?

Zur Aufgabe: Der virtuelle Client soll mit seiner IP Adresse 11.11.11.x in einem eigenen Isolierten Netzwerksegment sein, wo es (auch nur) einen DHCP Server gibt, der sich unter 11.11.11.x befindet. Das lässt sich auf zwei Methoden bauen:

1) Du erzeugst VLANs
2) Du erzeugst auf dem Hyper-V einen zweiten virtuellen Switch

Der virtuelle Client muss mit dem VLAN oder dem zweiten Hyper-V Switch verbunden sein
Auch der Server, der den DHCP zur Verfügung stellen soll, benötigt eine Verbindung zu diesem VLAN oder Hyper-V Switch. Aus Deiner Aufgabenstellung geht nicht hervor welcher Server dem Client die IP Adresse geben soll. Soll es der neue virtuelle 192.168.0.93 machen? Das wäre im Sinne einer Schulung das einfachste, da Du damit nicht in das Schulnetzwerk eingreifen musst und es auch nicht stören kannst. Dafür nimmst Du Methode 2) und erstellst auf dem Hyper-V einen virtuellen Switch mit der Eigenschaft „intern“. Damit hat dieses Netzwerk keinen Kontakt zur Außenwelt und jeder, der mit diesem virtuellen Switch verbunden ist, kann im 11.11.11.x Netzwerk herum wüten.

Da der 192.168.0.93 dann auch auf 11.11.11.x hören soll, benötigt dieser virtuelle Server zwei Netzwerkkarten in seinen Hyper-V Einstellungen, geben wir ihm auf die zweite Netzwerkkarte einfach mal die IP 11.11.11.100. Eine Netzwerkkarte ist dann mit 192.168.0.93, die auf den externen virtuellen Switch lauscht und eine Netzwerkkarte mit 11.11.11.100, die auf den internen virtuellen Switch lauscht. Auch der DHCP Dienst muss dann so eingestellt werden, dass er nur auf die interne Netzwerkkarte reagiert, sonst hast Du einen weiteren DHCP Server ins 192.168.0.x Netzwerksegment gestellt.

Sollte jedoch der physikalische 192.168.0.94 den DHCP für das 11er Netzwerk mitmachen, benötigt er (und der Hyper-V Server) ein zusätzliches VLAN, damit der DHCP Dienst unterscheiden kann von wo die Anfrage kommt und damit entscheiden kann welchen Adressbereich er vergibt, den 192er oder den 11er. Es bleibt dann zwar eine physikalische Netzwerkschnittstelle, aber in der Software gibt es dann zwei virtuelle Netzwerkkarten, jeweils mit der 192er und der 11er IP, geben wir ihm dann wieder die 11.11.11.100. Würdest Du es bei nur einer Netzwerkkarte mit 2 verschiedenen überlagerten IP’s belassen, wüsste der Server nicht mehr von wo die Anfrage kommt. Auf die 11er IP würde noch keine Anfrage rein kommen, da der Client erst eine IP anfragt und damit noch keine 11er IP hat.

In beiden Varianten hat der virtuelle Client dann die 11er IP erhalten, aber kommt noch nicht ins Internet. Es ist ja ein eigenes isoliertes Netzwerk. Du musst nun dafür sorgen, dass ein Router oder Server, der in beiden Netzwerken eine Netzwerkkarte hat, die Routing Rolle übernimmt. Das kann praktischer Weise auch der DHCP Server machen, der die 11er IP Adresse vergeben hat. In den DHCP Einstellungen muss also eingestellt werden, dass bei Anfragen für das 11er Netzwerk als Standardgateway die IP des Rechners mit der Routing Rolle übermittelt wird, also die 11.11.11.100
Member: aqui
aqui Mar 07, 2020 updated at 07:33:17 (UTC)
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Gerade wenn man in der Ausbildung ist sollte man auch defekte Tastaturen tauschen können ! Bei deiner ist die Shift Taste defekt.
Es macht keinen Spaß solche Texte lesen zu müssen.. face-sad Nicht aus Rechtschreib Gründen sondern der Übersicht halber. Hier werden oft komplexe technische Dinge beschrieben wie auch dein Szenario oben und da wäre es schon hilfreich wenigstens grundlegende Rechtschreibregeln gelten zu lassen. Solchen Text wirst du ja auch in deiner prüfung wohl kaum abgeben, oder ?
Zurück zum Thema:
eine 2. ip adresse auf die gleiche netzwerk karte legen.
Das ist keine gute Idee denn das verstößt gegen TCP/IP Adressierungs Standards. Secondary Adressen nutzt man ausschliesslich rein nur temporär z.B. zur Adress Migration aber niemals im Produktivbetrieb. Das wäre ein gravierender Design Fehler ! Von der Verletzung des Standards jetzt mal nicht zu reden.
Stell dir nur die gesamte ICMP Steuerungs Protokoll Thematik vor. Diese wirkt ausschliesslich nur auf den Primäradressen, niemals aber auf den Sekundärasdressen was gravierende Nachteile im Netzbetrieb mit sich bringt. Diese Liste kann man auch beliebig verlängern...
Keine gute Lösung also und sollte dir, Fachkenntnisse des Ausbilders vorausgesetzt, eine Minusnote bescheren.

Die Lösung ist kinderleicht und wie Kollege @NordicMike oben schon oben richtig beschreibt.
Einen isolierten vSwitch einrichten und die Clients dort ankoppeln.
Der vServer bekommt eine 2te Netzwerkkarte in diesen isolierten 11er Bereich auf der dann auch einzig nur der DHCP werkelt.
Fertig ist der Lack.
11er IP Adressen zeugen ebenfalls nicht von guter Aufgabenstellung denn das ist eine weltweit fest registrierte Adresse und kommt nicht aus dem privaten RFC 1918er Bereich. OK, marginal und nur kosmetisch.
Member: NordicMike
NordicMike Mar 07, 2020 at 07:43:27 (UTC)
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Au Backe, danke Aqui, das habe ich ganz übersehen. Da haben wird ja einen , der die Netiquette nicht einhält, kommt vermutlich aus Facebook. Normalerweise bekommen solche erst einmal keine Antwort, und ich schreibe 10 Minuten lang gleich so einen Roman. Naja, jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, mal sehen ob es dann noch weiterhin ignoriert wird, das wird er dann schon merken, ob die Antworten dann von qualifizierten oder unqualifizierten Usern kommen.
Member: echoslider
echoslider Mar 07, 2020 at 07:58:20 (UTC)
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Vielen Dank.

Nein meine Shift Taste ist nicht kaputt.Ich schreibe aus Gewohnheit klein.

Und ich habe dies nicht vom Computer geschrieben.

Also das mit dem Hyper V Switch hatten wir schon. Das ist einfach.

Aber die IP soll vom physikalischen DC mit der einen Netzwerk Karte kommen.
Also 192.168.0.94

Also brauche ich Vlans. Die hatten wir bisher noch nicht durch genommen.


Die 11.* ist frei wählbar. Das dies eine reale Adresse im Internet ist wusste ich nicht. Hab ich mir halt selbst ausgedacht...


Wie richte ich auf Server 2016 Vlans mit einer Netzwerk Karte ein?

Habe dazu was mit NIC Teaming gelesen. Aber das hat nicht funktioniert.
Mitglied: 142583
142583 Mar 07, 2020 at 08:18:33 (UTC)
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Zitat von @aqui:

Zurück zum Thema:
eine 2. ip adresse auf die gleiche netzwerk karte legen.
Das ist keine gute Idee denn das verstößt gegen TCP/IP Adressierungs Standards. Secondary Adressen nutzt man ausschliesslich rein nur temporär z.B. zur Adress Migration aber niemals im Produktivbetrieb. Das wäre ein gravierender Design Fehler ! Von der Verletzung des Standards jetzt mal nicht zu reden.

Bitte, was?
Wie heißen diese Standards?
🤦
Member: NordicMike
NordicMike Mar 07, 2020 at 08:46:40 (UTC)
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Zunächst benötigt der Server die aktuellsten Netzwerktreiber des Herstellers. Oft fehlen in den Standardtreibern die VLAN Einstellungen. Danach lassen sich beide VLANs in den Treibern einstellen und Du wirst bemerken, dass der Server auf einmal mehrere virtuelle Netzwerkkarten dazu bekommen hat. Diesen Netzwerkkarten kannst Du dann jeweils eine feste IP vergeben. Dann benötigt der Hyper-V ebenfalls die Einstellung, und dann auch noch der Switch, an dem beide Server hängen. Dann hast Du zwei komplett voneinander unabhängige Netzwerke, die zufällig parallel verlaufen.

Der Switch muss dafür natürlich VLAN Fähig sein. Im Auslieferungszustand sind sie alle in einem VLAN, meistens VLAN0 genannt. Damit der Switch mit einem Anschluss zwei verschiedene VLANs übertragen kann, werden die Netzwerkdaten mit einer Markierung versehen, dieses Paket ist für VLAN0 und dieses Paket ist z.B. für VLAN1. Die Markierung heißt im Englischen „Tag“. Aus spricht man dann von tagged Ports/Anschlüssen. Es gibt aber auch Geräte, die keine Pakete mit Tags auslesen können z.B. Drucker, deswegen gibt es auch Pakete, die nicht getaggt sind. Dem Switch kann man nun sagen: Dieser Anschluss soll VLAN0 untagged + VLAN1 tagged schicken. Der Server versteht beides, also kannst Du beide VLANs tagged schicken.

Im Hyper-V muss dann ein virtueller Switch auf extern stehen und mit VLAN1 der Netzwerkkarte verbunden sein. Die VM Netzwerkkarte muss dann auch auf den virtuellen Switch mit VLAN1 verbunden sein und schon hört der VM Client nur noch auf VLAN1. Auch der virtuelle Server muss dort hin...

Nun kann man dem DHCP Server sagen, dass er Anfragen bei dieser virtuellen Netzwerkkarte mit 192er IPs beantwortet, und mit der anderen virtuellen Netzwerkkarte mit 11er IPs antworten soll. Und, ja, es sollten besser 10er IP Adressen sein. Diese Unterscheidung im DHCP nennt man Scopes...

Ich denke jetzt wirst Du klar kommen...
Member: echoslider
echoslider Mar 08, 2020 at 17:34:54 (UTC)
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Danke. Sorry war das ganze Wochenende beschäftigt.

Sehe ich das richtig das ich Zugriff auf den Router/Switch der Schule brauche um die Vlans einzurichten?

Aber einen Switch, weiß nicht wo der ist, gibts da in der Schule schon der Vlan fähig ist. Da gibt es wohl schon Vlans.
Member: emeriks
emeriks Mar 09, 2020 at 07:44:15 (UTC)
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Hi,
man muss wissen, dass ein DHCP Server auf eine Netzwerkkarte gebunden wird, nicht auf IP-Adressen.
Wenn man jetzt nur eine NIC hat, dann kann man da zwar mehrere IP-Adressen drauf legen. Der DHCP-Server wird an der NIC auch weiterhin diese Anfragen beantworten. Nur eben ausschließlich über Auswertung der Primär-Adresse dieser NIC.
Wenn er also eine solche Anfrage aufnimmt, und feststellt, dass diese nicht von einem Helper weitergeleitet wurde, dann muss er davon ausgehen, dass diese zu einem Client aus dem Subnetz der Primär-Adresse kommt. Er such also in seiner Konfiguration nach einem passenden DHCP-Bereich (Scope) und bietet aus diesem eine Adresse an. Wenn die Adresse aber aus einem anderen Bereich angeboten weder soll, dann geht das - in diesem Szenario, alles in einem Segment (VLAN) - nur über eine DHCP-Bereichsgruppierung (Superscope). Aber selbst dann nur mit DHCP-Reservierungen. Also für Clients, welche aus dem 2. Subnetz eine IP-Adresse bekommen sollen, muss man explizit eine Reservierung in diesem 2. Bereich erstellen. Diese beiden Bereiche müssen in einer Gruppierung zusammengefasst werden.

E.
Member: emeriks
emeriks Mar 09, 2020 updated at 07:49:58 (UTC)
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Zitat von @aqui:
eine 2. ip adresse auf die gleiche netzwerk karte legen.
Das ist keine gute Idee denn das verstößt gegen TCP/IP Adressierungs Standards. Secondary Adressen nutzt man ausschliesslich rein nur temporär z.B. zur Adress Migration aber niemals im Produktivbetrieb. Das wäre ein gravierender Design Fehler ! Von der Verletzung des Standards jetzt mal nicht zu reden.
Hallo @aqui,
also das halte ich jetzt für ein Gerücht.
Wie es das dann mit den vielen, vielen Failover Lösungen, welche es da am Markt gibt, so z.B. die "virtuellen" Adressen bei Lösungen mit mehreren Controllern, oder einfach nur NLB? Sollen - selbst die von den namhaften Herstellern - denn alles böse, böse Standardverletzer sein?

E.