Planung Neubau Firmengebäude - grundsolides Netzwerk einrichten
Hallo zusammen,
wir werden in ca. einem Jahr einen Neubau beziehen.
Bisher haben wir eine relativ übersichtliche Infrastruktur mit einem zentralen Serverschrank, in dem sich fast alles befindet bis auf wenige Switches in Wandschränken.
Was fehlt sind Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit an allen Stellen sowie ein gescheiter Backbone.
Bevor wir Angebote einholen, möchte ich gerne mal die Profis hier fragen, was denn ein gutes oder sinnvolles Setup wäre.
Zum neuen Gebäude:
Bisherige Schwachstellen, die es zu lösen gilt (aber nicht unbedingt alle auf einmal)
Den Fokus möchte ich erst einmal auf den physischen Aufbau des Netzwerkes legen. Das Ziel ist ein grundsolider Aufbau der jetzt sehr gut funktioniert und auch in 15 Jahren noch nicht hoffnungslos überaltert ist.
Hier stellt sich die Frage, welche Technologie idealerweise zum Einsatz kommen sollte.
Wie würdet ihr in diesem Fall das Netzwerk konkret aufbauen und verkabeln?
Welche Bandbreite würdet ihr wählen, welche Switches kämen zum Einsatz?
Falls ihr Quellen mit Beispielen oder zum Einlesen kennt, wäre das super wenn ihr mir die nennen könnt.
Gruß
Grinskeks
wir werden in ca. einem Jahr einen Neubau beziehen.
Bisher haben wir eine relativ übersichtliche Infrastruktur mit einem zentralen Serverschrank, in dem sich fast alles befindet bis auf wenige Switches in Wandschränken.
Was fehlt sind Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit an allen Stellen sowie ein gescheiter Backbone.
Bevor wir Angebote einholen, möchte ich gerne mal die Profis hier fragen, was denn ein gutes oder sinnvolles Setup wäre.
Zum neuen Gebäude:
- Insgesamt sind verteilt ca. 200 Geräte vorhanden, aufgeteilt in Clients, Server, Produktionsmaschinen, WLAN, Peripherie.
- Hinzu kommen im neuen Standort ca. 40 VOIP Telefone.
- Es gibt zentrale Versorgungspunkte, an denen Access Switches aufgestellt werden (Vertrieb und Backoffice, Produktion, Logistik)
- Überall wird es WLAN geben
- Es wird nur einen Serverraum geben (...).
- Im Serverschrank sollen unter anderem der physische AD und ein Proxmox HA mit 2 Blechen zum Einsatz kommen.
- Ein Hypervisor existiert bereits, der zweite ist in der Anschaffungsphase.
- Zudem soll noch ein NAS rein.
Bisherige Schwachstellen, die es zu lösen gilt (aber nicht unbedingt alle auf einmal)
- Ausfallsicherheit (keine Redundanzen bisher)
- RPO RTO verbessern (Bottleneck Bandbreite, falsches Sizing)
- Kein Backbone
- Keine Netzwerksegmentierung keine VLAN
- Erweiterbarkeit nicht gegeben
Den Fokus möchte ich erst einmal auf den physischen Aufbau des Netzwerkes legen. Das Ziel ist ein grundsolider Aufbau der jetzt sehr gut funktioniert und auch in 15 Jahren noch nicht hoffnungslos überaltert ist.
Hier stellt sich die Frage, welche Technologie idealerweise zum Einsatz kommen sollte.
Wie würdet ihr in diesem Fall das Netzwerk konkret aufbauen und verkabeln?
Welche Bandbreite würdet ihr wählen, welche Switches kämen zum Einsatz?
Falls ihr Quellen mit Beispielen oder zum Einlesen kennt, wäre das super wenn ihr mir die nennen könnt.
Gruß
Grinskeks
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4 Kommentare
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Moin,
ohne Grundrisse ist das nur ein Schuss ins Blaue:
Plant mehr Netzwerkdosen / Ports ein, als ihr braucht
Bedenkt Dinge wie Gebäudeleittechnik, Aufzüge etc.
Legt auch in die Ecken Dosen rein, wo man sie aktuell nicht braucht
Beim Equipment wirst du bei 5 Leuten 6 Empfehlungen bekommen. Cisco, HP und Konsorten. Für den kleinen Geldbeutel ginge auch Ubiquiti bspw.
VG
ohne Grundrisse ist das nur ein Schuss ins Blaue:
- Etagenverteiler, von dort aus mit Kupfer in die Büros etc.
- 10 Gbit Anbindung zum Coreswitch / Serverraum mit jeweils einer dedizierten Leitung, keine Kaskadierung
- Ggf. Ring Verkabelung mit Spanning Tree oder anderweitiger Redundanz Richtung Coreswitches
- keine Kupfer Uplinks zwischen den Switchen
- Server mit 10 Gbit LAN Karten
- Storage mit 10 Gbit LAN Karten
- 2. Brandabschnitt oder Upload an zweiten Standort / Cloud der entsprechenden Backups
- Ggf. Archivierungssysteme / Strategie
- Das ganze VLAN Geraffel mit Netztrennung und Co setze ich jetzt mal voraus
Plant mehr Netzwerkdosen / Ports ein, als ihr braucht
Bedenkt Dinge wie Gebäudeleittechnik, Aufzüge etc.
Legt auch in die Ecken Dosen rein, wo man sie aktuell nicht braucht
Beim Equipment wirst du bei 5 Leuten 6 Empfehlungen bekommen. Cisco, HP und Konsorten. Für den kleinen Geldbeutel ginge auch Ubiquiti bspw.
VG
Hallo,
für Bürogebäude gibt es für die Planung einschlägige Normen und Vorschriften.
- Ein Büroarbeitsplatz hat laut Berufsgenossenschaft 10 - 15m²
- Pro Büroarbeitsplatz 2 Doppeldosen RJ45 (CAT6 oder besser CAT7, da die Kabel ja auch altern
und ihre Eigenschaften schlechter werden)
Den Rest kann man ausrechnen.
Für die Gebäude-Systemverkabelung gibt es eine einschlägige Norm: DIN EN 50173 ff.
- in der Tertiär-Verkabelung (in der Etage zu den Endgeräten) Cu-Kabel
- in der Sekundär-Verkabelung (zwischen den Etagen) LWL-Kabel um Potential-Verschleppungen
auszuschließen
- in der Primär-Verkabelung (zwischen Gebäuden) immer LWL (Potential-Verschleppung, Blitz- und
Überspannungsschutz)
Achte auch auf den Brandschutz! Kabel erhöhen die Brandlast und das ist zB. in Fluchtwegen verboten
(Landes-Bauordnung) Also die Datenkabel nicht in der abgehängten Decke des Flures in einer Kabelwanne führen!
Und denke daran, AccessPoints sitzen an der Decke und möchten auch dort einen Netzwerkanschluß haben.
Verlege immer Duplex-Kabel mit Doppeldose im Tertiär-Bereich. Nicht am falschen Ende sparen.
Bei Produktionsgebäuden ist aus Sicht der EMV-Störungen (durch Maschinen, Frequenzumrichter usw.) meist eine LWL-Verkabelung sinnvoll. Cu-Datenkabel niemals in die gleiche Kabelwanne wie Stromkabel!!
Ansonsten stimme ich @Tezzla zu.
Jürgen
für Bürogebäude gibt es für die Planung einschlägige Normen und Vorschriften.
- Ein Büroarbeitsplatz hat laut Berufsgenossenschaft 10 - 15m²
- Pro Büroarbeitsplatz 2 Doppeldosen RJ45 (CAT6 oder besser CAT7, da die Kabel ja auch altern
und ihre Eigenschaften schlechter werden)
Den Rest kann man ausrechnen.
Für die Gebäude-Systemverkabelung gibt es eine einschlägige Norm: DIN EN 50173 ff.
- in der Tertiär-Verkabelung (in der Etage zu den Endgeräten) Cu-Kabel
- in der Sekundär-Verkabelung (zwischen den Etagen) LWL-Kabel um Potential-Verschleppungen
auszuschließen
- in der Primär-Verkabelung (zwischen Gebäuden) immer LWL (Potential-Verschleppung, Blitz- und
Überspannungsschutz)
Achte auch auf den Brandschutz! Kabel erhöhen die Brandlast und das ist zB. in Fluchtwegen verboten
(Landes-Bauordnung) Also die Datenkabel nicht in der abgehängten Decke des Flures in einer Kabelwanne führen!
Und denke daran, AccessPoints sitzen an der Decke und möchten auch dort einen Netzwerkanschluß haben.
Verlege immer Duplex-Kabel mit Doppeldose im Tertiär-Bereich. Nicht am falschen Ende sparen.
Bei Produktionsgebäuden ist aus Sicht der EMV-Störungen (durch Maschinen, Frequenzumrichter usw.) meist eine LWL-Verkabelung sinnvoll. Cu-Datenkabel niemals in die gleiche Kabelwanne wie Stromkabel!!
Ansonsten stimme ich @Tezzla zu.
Jürgen
Ich habe das, neuen Firmensitz, planungstechnisch vor 3 Jahren durch. Ich habe mit Respekt der vorhandenen Technik in Kurzform wie folgt entschieden.:
- Gebäude hat 2 Brandabschitte und im Büroteil 3 Etagen und in der Fertigung 2 Etagen
- haben Serverräume jeweils im 1.OG des Büroteils und der Fertigung und einen 3. Serverraum im 2.OG des Büroteils
- Zwischen den Serverräumen haben wir 24x Cat7 und 24x MM-LWL parallel gelegt.
- Leitung vom primären Serverraum in den HAR zum Übergabepunkt des Internet-Netzanbieters ist LWL
- Fall-Back für Internet ist LTE (mit Antennenkabel auf dem Dach)
- Etagenswitches sind in den Serverräumen; EG ist jeweils direkt an die Serverräume im 1. OG angebunden.
- Je Büroarbeitsplatz haben wir 3x RJ45 bauen lassen.
- Netzwerkdosen ausserhalb des Büros sind minimal mit 2 Ports.
- Zeiterfassungsterminals, WLAN-AP, Gebäudeüberwachung, Büro und Fertigung laufen jeweils in einem eigenen
Netz
- Telefonie ist noch eine extra Anlage von Unify, die hat eine eigene Verkabelung (auch an DECT-Stationen denken)
Sind seit 1 Jahr im Gebäude und es funktioniert alles wie erhofft. (Hoffentlich noch lange. )
- Gebäude hat 2 Brandabschitte und im Büroteil 3 Etagen und in der Fertigung 2 Etagen
- haben Serverräume jeweils im 1.OG des Büroteils und der Fertigung und einen 3. Serverraum im 2.OG des Büroteils
- Zwischen den Serverräumen haben wir 24x Cat7 und 24x MM-LWL parallel gelegt.
- Leitung vom primären Serverraum in den HAR zum Übergabepunkt des Internet-Netzanbieters ist LWL
- Fall-Back für Internet ist LTE (mit Antennenkabel auf dem Dach)
- Etagenswitches sind in den Serverräumen; EG ist jeweils direkt an die Serverräume im 1. OG angebunden.
- Je Büroarbeitsplatz haben wir 3x RJ45 bauen lassen.
- Netzwerkdosen ausserhalb des Büros sind minimal mit 2 Ports.
- Zeiterfassungsterminals, WLAN-AP, Gebäudeüberwachung, Büro und Fertigung laufen jeweils in einem eigenen
Netz
- Telefonie ist noch eine extra Anlage von Unify, die hat eine eigene Verkabelung (auch an DECT-Stationen denken)
Sind seit 1 Jahr im Gebäude und es funktioniert alles wie erhofft. (Hoffentlich noch lange. )
Moin,
achte bei den Arbeitsplätzen nicht nur auf die aktuelle Anzahl.
Kunde von mir, letztes Jahr eingezogen mit 3er Blöcken und 8 Dosen war ok.
Aber dann so schnell gewachsen, das dort jetzt teilweise 5er Blöcke stehen - schon brauchst da wieder einen Switch…..
Und denk an sowas wie Kameras, etc. gerade wenn sowas außen ans Gebäude kommt.
Und auch die Haustechnik wie Zutrittskontrolle, Türen etc. Da mach es Sinn die Kabel gleich in der Bauphase zu ziehen.
Viele Grüße
achte bei den Arbeitsplätzen nicht nur auf die aktuelle Anzahl.
Kunde von mir, letztes Jahr eingezogen mit 3er Blöcken und 8 Dosen war ok.
Aber dann so schnell gewachsen, das dort jetzt teilweise 5er Blöcke stehen - schon brauchst da wieder einen Switch…..
Und denk an sowas wie Kameras, etc. gerade wenn sowas außen ans Gebäude kommt.
Und auch die Haustechnik wie Zutrittskontrolle, Türen etc. Da mach es Sinn die Kabel gleich in der Bauphase zu ziehen.
Viele Grüße