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Subnetting bei IPv6

Hallo,

aus dem folgenden Präfix sollen vier Subnetze für 4 Abteilungen gebildet werden:

2001:ACAD:5678::/48

Die Standardlösung aus dem Lehrbuch sieht ja immer so aus:

2001:acad:5678::/50
2001:acad:5678:4000::/50
2001:acad:5678:8000::/50
2001:acad:5678:c000::/50


Ist diese Lösung denn tatsächlich richtig? 14 Bit der Subnet-ID sind doch dann ungenutzt, da der Präfix ja nur bis /50 geht. Würde man nicht den Präfix auf 64 setzen. Dann hätte man zwar viele Netze, aber die würde man einfach gar nicht nutzen.

Content-ID: 6048149799

Url: https://administrator.de/forum/subnetting-bei-ipv6-6048149799.html

Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 17:12 Uhr

tikayevent
tikayevent 19.02.2023 um 21:32:29 Uhr
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Die Lösung ist richtig, wenn man die Frage so nimmt, wie diese gestellt wurde. /48 in vier Teile aufteilen, nicht mehr, nicht weniger.
Es steht ja nicht da, wofür die Abteilungen es nutzen und ob es eine weitere Aufteilung gibt.

/64 kommt erst in der Praxis ins Spiel (in der Schule lernst du nicht die Praxis, sondern die theoretische Mathematik), da wäre /64 sogar an einigen Stellen nötig, damit IPv6 seine volle Funktionsfähigkeit erreichen kann.

Hausaufgabentag ist aber Freitag, ich mach aber mal eine Ausnahme.
2423392070
2423392070 19.02.2023 um 21:39:04 Uhr
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Sind 4 Netze mit ~65k Hosts.
LordGurke
LordGurke 19.02.2023 um 21:51:54 Uhr
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Seien wir ehrlich: So gut wie nie stehst du in der Praxis vor dem Problem, ein Netz in exakt gleich große Subnetze aufzuteilen ohne dass ein Rest bleibt. Schon alleine, weil du immer Reserve für später haben willst. Gilt für Mathe-Textaufgaben mit der gleichmäßigen Aufteilung von Kuchenstücken oder Äpfeln ebenfalls: Kommt in der Praxis so gut wie nie vor. Das sind spezielle Probleme von Leuten in Schulbüchern, im realen Leben wären diese Menschen in psychiatrischer Behandlung.

In der Praxis bildest du /64-Präfixe und nutzt die. Oder du benutzt Präfixe in der Größe, wie du sie benötigst (weil du vielleicht ein /53 an irgendeinen anderen Router routest).

/64 benutzt du deshalb fast immer, weil SLAAC oder Privacy Extensions exakt diese Präfixlänge benötigen um zu funktionieren, denn so steht es im Standard festgeschrieben. Mit /50 geht das nicht.

Solche Aufgaben sind dazu da, um den Leuten Subnetzrechnen beizubringen und das Ergebnis selbst überprüfbar zu machen — weil ein Rechenfehler dadurch auffällt, dass plötzlich etwas nicht passt.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 20.02.2023 um 06:56:10 Uhr
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Zitat von @2423392070:

Sind 4 Netze mit ~65k Hosts.

Ich glaube du hat dich um um den Faktor 2^62 verrechnet. face-smile

lks
lcer00
lcer00 20.02.2023 um 07:16:01 Uhr
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Hallo,

man könnte noch Überlegungen zum Routing anstellen. Hat man (theoretisch) 4 Standorte, zwischen denen man später routen muss, könnte man zuerst das 50er Präfix für die Standorte nehmen. Dann kann man innerhalb der Standorte weiter untergliedern.

Das würde in der Routingtabelle später „griffiger“ aussehen bzw. einfacher Handhabung sein, da man „Sammelrouten“ verwenden kann.

Das ist aber alles graue Theorie, im echten Leben hätten die Standorte unterschiedliche (48er) Präfixe.

Grüße

lcer
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 20.02.2023 um 07:16:51 Uhr
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Zitat von @LordGurke:

Seien wir ehrlich: So gut wie nie stehst du in der Praxis vor dem Problem, ein Netz in exakt gleich große Subnetze aufzuteilen ohne dass ein Rest bleibt. Schon alleine, weil du immer Reserve für später haben willst. Gilt für Mathe-Textaufgaben mit der gleichmäßigen Aufteilung von Kuchenstücken oder Äpfeln ebenfalls: Kommt in der Praxis so gut wie nie vor. Das sind spezielle Probleme von Leuten in Schulbüchern, im realen Leben wären diese Menschen in psychiatrischer Behandlung.


Kla r sind in den Lehrbüchern vereinfacht Fälle, die niCh
T immer öso in der Praxus vorkommen. Aber die Vereinfachung und Abstrahierung dient dazu den Schülern den Umgang mit dem Handwerkszeug "Mathenatik" beizubringen und zu üben, damit das für sie nicht wie Magie aussieht so wie ein nützliches Werkzeug.von daher "muß das so sein", zumindest innerhalb eines begrenzten Rahmens.



In der Praxis bildest du /64-Präfixe und nutzt die. Oder du benutzt Präfixe in der Größe, wie du sie benötigst (weil du vielleicht ein /53 an irgendeinen anderen Router routest).

Außer Du bist ein Multinationaler Konzern, der jedem seiner vier Sektionen Amerikas, Afrika, Asien und Europa die Teilnetzwerke übergibt und denen dann die weitere Aufteilung überläßt. face-smile Daher ist auf diese Aufgabe manchmal praxisrelevant, face-smile


/64 benutzt du deshalb fast immer, weil SLAAC oder Privacy Extensions exakt diese Präfixlänge benötigen um zu funktionieren, denn so steht es im Standard festgeschrieben. Mit /50 geht das nicht.

Du interpretiert zuviel in die Aufgabenstellung hinein. Da steht nichts davon, daß die Subnetze direkt im LAN genutzt werden sollen.


Solche Aufgaben sind dazu da, um den Leuten Subnetzrechnen beizubringen und das Ergebnis selbst überprüfbar zu machen — weil ein Rechenfehler dadurch auffällt, dass plötzlich etwas nicht passt.


Genau.

lks
2423392070
2423392070 20.02.2023 um 09:15:22 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:

Zitat von @2423392070:

Sind 4 Netze mit ~65k Hosts.

Ich glaube du hat dich um um den Faktor 2^62 verrechnet. face-smile

lks

Ich habe nicht gerechnet, sondern geschrieben was mein Bauch gedacht hat.
aqui
aqui 20.02.2023 aktualisiert um 09:50:31 Uhr
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im echten Leben hätten die Standorte unterschiedliche (48er) Präfixe.
Wie kommst du gerade auf /48 und was sollte dafür ein sinnvoller Grund sein der gegen /50 Prefixe für die Standorte spräche?
Mit einem /50er Prefix würde man dann pro Standort 16384 einzelne /64er Subnetze adressieren können. Für die allermeistens Standorte ist das das doch mehr als genug. Wozu also unbedingt /48er Prefixe??
Das irgendjemand 65536 Subnetze an einem Standort adressieren müsste dürfte im echten Leben vermutlich extrem selten sein. Siehe die Anmerkungen des Kollegen @LordGurke oben!
lcer00
lcer00 20.02.2023 um 11:23:20 Uhr
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Hallo,
Zitat von @aqui:

im echten Leben hätten die Standorte unterschiedliche (48er) Präfixe.
Wie kommst du gerade auf /48 und was sollte dafür ein sinnvoller Grund sein der gegen /50 Prefixe für die Standorte spräche?
schneller geschrieben als präzise ...

Richtig wäre: Die Präfixgröße gibt der Provider des jeweiligen Standortes vor.

Grüße

lcer
evgnbz
evgnbz 20.02.2023 um 11:45:11 Uhr
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00
01
10
11

wäre die Lösung
lcer00
lcer00 20.02.2023 um 11:46:09 Uhr
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Zitat von @evgnbz:

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10
11

wäre die Lösung

null eins zehn elf? face-smile
evgnbz
evgnbz 20.02.2023 um 11:50:05 Uhr
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Zitat von @lcer00:

Zitat von @evgnbz:

00
01
10
11

wäre die Lösung

null eins zehn elf? face-smile

0000.0000.0000.0000
0100.0000.0000.0000
1000.0000.0000.0000
1100.0000.0000.0000

in etwa so
Enrixk
Enrixk 20.02.2023 um 12:19:09 Uhr
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Das entspricht ja dieser Lösung:

2001:acad:5678::/50
2001:acad:5678:4000::/50
2001:acad:5678:8000::/50
2001:acad:5678:c000::/50

Hier wird oft das Argument genannt, dass /50 Präfixe die Möglichkeit für weiteres Subnetting innerhalb der Standorte bieten. Welche Adressen vergibt man aber den Routern, die die Standorte miteinander verbinden. Denen kann man doch auch nur ein /64 Präfix zuweisen und kein /50. Ich stellle mir das so vor, dass die Router untereinander /64-Präfixe bekommen und die oben genannten /50 Präfixe per Prefix Delegation weitergeben. Stimmt das und gibt es da eine bestimmte Systematik, was die Reihenfolge angeht?

Was passiert, wenn an den Standorten kein weiteres Subnetting durchgeführt werden soll, sich die Standorte also auf der Access Layer befinden. Man kann doch den Client dann keine Adresse mit einem /50 Präfix zuweisen. Wenn doch, was passiert dann mit den 14 unbenutzten Bits der Subnet-ID.
tikayevent
tikayevent 20.02.2023 um 16:42:05 Uhr
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Welche Adressen vergibt man aber den Routern, die die Standorte miteinander verbinden.
Grundlage IPv6: Link Local

Was passiert, wenn an den Standorten kein weiteres Subnetting durchgeführt werden soll, sich die Standorte also auf der Access Layer befinden. Man kann doch den Client dann keine Adresse mit einem /50 Präfix zuweisen.
Wo hast du denn den Unsinn her? Klar kann man einem Client eine Adresse aus einem /50 geben. Nur kann es da passieren, dass du den Clients die Adressen statisch zuweisen musst.

Ich stellle mir das so vor, dass die Router untereinander /64-Präfixe bekommen und die oben genannten /50 Präfixe per Prefix Delegation weitergeben.

PD ist eine Sache für den Einsatz im SOHO. In professionellen Umgebungen sind weiterhin die typischen Techniken nutzbar, also statisches Routing und dynamische Routingprotokolle (RIPng, OSPFv3, BGP, EIGRP, ISIS). Es dürfen auch kleinere Prefixlängen genutzt werden, ein Vorschlag war /112 für P2P-Strecken.

Zum Thema IPv6 empfehle ich die Silvia Hagen.
lcer00
lcer00 20.02.2023 aktualisiert um 18:00:55 Uhr
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Zitat von @tikayevent:

Zum Thema IPv6 empfehle ich die Silvia Hagen.

Das hier https://www.amazon.de/dp/B07YSVH274

Sorry, mit I nicht Y

Grüße

lcer
aqui
aqui 20.02.2023 aktualisiert um 18:31:50 Uhr
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Richtig wäre: Die Präfixgröße gibt der Provider des jeweiligen Standortes vor.
Hat aber nichts mit der Netzwerk bzw. Subnetzgröße an sich zu tun. face-wink
Auch richtig ist das man Teilmengen davon ja selber per DHCPv6 PD in seinem eigenen Netz verteilen kann. Es geht also eher ums Prinzip.
Denen kann man doch auch nur ein /64 Präfix zuweisen und kein /50.
Das ist natürlich Unsinn. Du kannst ja auch jeder beliebigen v4 Adresse ein 9 Bit Prefix zuweisen. Auch Router können dann eine 9 Bit Maske oder 50 Bit Maske haben auf ihren Interfaces. Die Logik ist doch exakt die gleiche wie bei v4.
Das Subnetting was angewand wird bestimmt doch immer der Admin. Aber bei v6 hat man eben aus den vom Kollegen @LordGurke schon genannten Gründen immer /64er Netze. Auch die kann man noch weiter subnetten wenn man möchte wobei dann aber essentielle Dinge wie SLAAC usw. nicht mehr laufen. Folglich haben also so gut wie alle v6 Router /64er Masken, zwingend ist das aber nicht.
Man kann doch den Client dann keine Adresse mit einem /50 Präfix zuweisen.
Nein, das wäre sinnlose Adressverschwendung übrigens auch bei IPv4 weil da ja exakt die gleiche Logik gilt. Hier arbeitet man dann schlicht und einfach mit /64er Netzen. Kollege @tikayevent hat es schon gesagt.

Am besten dringenst mal etwas für die IPv6 Bildung tun: 😉
https://danrl.com/ipv6/
https://www.amazon.de/IPv6-Address-Planning-Designing-English-ebook/dp/B ...
Enrixk
Enrixk 24.02.2023 aktualisiert um 11:25:37 Uhr
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Danke @aqui und Danke @tikayevent. In dem Buch IP Workshop von Dan Lüdtke schreibt der Autor auf S. 115, das er dem Interface eth1, welches zum Routers Fuzzball gehört und die Funktion eines Gateway für ein internes Netz ausübt, eine Adresse aus dem globalen Präfix gibt, das vom Router über ebendieses Interface verteilt werden soll. Konkret geht es um die folgende Adresse :2a01:198:200:8a23::1/64. Warum gibt man diesem Interface überhaupt eine Global Unicast-Adresse? Kann man für dieses Interface nicht einfach eine Link Local-Adresse benutzen? Hat das nicht Vorteile, falls der ISP mal ausfällt?
aqui
Lösung aqui 24.02.2023 aktualisiert um 12:45:23 Uhr
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Diese Adresse wird in der Regel vom v6 Provider so vorgegeben. Das ist hier der Fall weil der Workshop mit einem Tunnelprovider arbeitet wo das auf dem Tunnel mit dem Kunden Account festgelegt ist. Ebenso bei Anschlüssen wo du einen festen Prefix und Router IP von einem Provider bekommst.
Bei den üblichen Consumer Anschlüssen per xDSL oder Kabel TV passiert das in der Regel immer automatisch mit DHCPv6 so das eine statische Vergabe dann nicht erforderlich ist.
Die Link Local Adresse wird ja immer benutzt. Ist quasi ja immer da. Die ist aber immer dynamisch wenn man sie nicht statisch vorgegeben hat. Außerdem ist das Netz ja in jedem L2 Segment immer gleich. Dynamische und gleiche Adressen sind im Routing keine gute Idee wie du ja auch selber weisst. face-wink