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Verschiedene Aktionen auslösen mit Grub

Hallo zusammen,

ich habe von meinem Ausbilder die Aufgabe bekommen, mir Disaster Recovery Konzepte zu überlegen für zukünftige Generationen unserer Server.
Dabei wird im Moment noch standardmäßig ein RAID1 eingesetzt, womit hier allerdings keiner glücklich ist.

Die meiner Meinung nach überzeugendste Idee ist nun also,
eine zweite Festplatte einzubauen, auf der ein 2. autarkes System installiert ist (CentOS z.B.).
Dessen einzige Aufgabe ist es, beim Starten mittels dd ein Factory-Image wieder zurückzuspielen.
Allerdings möchte ich jetzt gerne mehr Möglichkeiten und dabei dynamisch wählen können.

Mein erster Gedanke war, dass ich via Grub verchiedene Parameter mitgeben kann. Allerdings sind ja nur Kernel-Parameter möglich und ich hab keine Ahnung ob oder wie ich die nutzen kann.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man das lösen könnte?
Oder generell einen besseren Ansatz?

Content-ID: 304223

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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 02:12 Uhr

Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 11.05.2016, aktualisiert am 12.05.2016 um 08:35:04 Uhr
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Zitat von @MephMan:

Mein erster Gedanke war, dass ich via Grub verchiedene Parameter mitgeben kann. Allerdings sind ja nur Kernel-Parameter möglich und ich hab keine Ahnung ob oder wie ich die nutzen kann.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man das lösen könnte?
Oder generell einen besseren Ansatz?

Schau Dir mal knoppix an, was da alles mit "kernel-parametern" gemacht wird. Das was der kernel nicht an Kernel-Parametern "frißt", bekommt die Initschell.

Ich würde einfach mit grub ein minilinux booten, das mit einem Menü hochkomt, welches verschiedene Optionen wir Recovery, Backup, Filesystemcheck, etc. bietet.

Ggf. könnte man sogar einfach nur den Kernel, busybox und ein kleines shellskript nehmen, daß dann die verschiedenen Aktionen auslöst.

lks

Edit: Typos.

Nachtrag: Was macht Euch denn am RAID1 unglücklich? Das ist doch die Standardmethode um sich gegen einen Defekte einer Festplatte abzusichern, ohne gleich wieder vom Backup recovern zu müssen. Oder habt Ihr das mit einem Backup verwechselt?
MephMan
MephMan 11.05.2016 um 16:59:52 Uhr
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Oh, cool.
Danke für die schnelle und vor allem auch gute Antwort.

Vor allem Kernel / Busybox / Shellskript klingt super.
Schau ich mir näher an.
Chonta
Lösung Chonta 11.05.2016 um 17:13:57 Uhr
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Hallo,

Dabei wird im Moment noch standardmäßig ein RAID1 eingesetzt, womit hier allerdings keiner glücklich ist.

Warum nicht glücklich? RAID1 hilft auch nur bei einem HDD Ausfall und nicht bei totalausfall.
Schau Dir mal Relax and Recover an.
Im Prinzip macht das ein Image vom Server und speichert das auf ein NAS oder anderen Speicher.
Dann wird ein ISO erstellt von dem man bootet (so klein, das es auch über KVM über das Internet eingebunden werden kann, wenn der Server das an sich kann.) und dan den Restore macht.
Im Zugriff befindliche Daten (Datenbanken) können darübe rnicht gesichert werden und Du brauchst also dafür ein eigenes Backup das Du einspielen kannst, aber Partitionierung Software läst sich mit Relay and Recover wunderbar wieder herstellen.

Die Backusp so timen, das die Datenbankbackups immer erst laufen, wenn ReaR fertig ist.

Gruß

Chonta
MephMan
MephMan 13.05.2016 um 09:51:33 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:

Nachtrag: Was macht Euch denn am RAID1 unglücklich? Das ist doch die Standardmethode um sich gegen einen Defekte einer Festplatte abzusichern, ohne gleich wieder vom Backup recovern zu müssen. Oder habt Ihr das mit einem Backup verwechselt?

Ist schon wahr. RAID1 kann nützlich werden, wenn eine Festplatte ausfällt.
Allerdings müssen dazu einige Bedingungen erfüllt sein:
1. Kein Software-RAID
2. Die verwendete RAID-Logik funktioniert zuverlässig
3. Ein RAID macht Sinn und wird nicht einfach nur aus Marketing-Gründen eingesetzt.

Leider verwenden wir einen OnBoard-Intel-RAID-Controller. Damit fallen die ersten beiden Punkte schon mal Weg.
Was den letzten Punkt angeht, so ist es mir eigentlich egal. Mit einem guten Controller wäre es auch keine Frage und man würde halt einfach weiter mit nem RAID fahren. So allerdings ist der Wartungsaufwand ungleich höher.

Zumal wir beobachten können, dass ein Festplattendefekt nur bei etwas weniger als 1% aller Ausfälle schuld ist.
Daher die Überlegung, weg von einem RAID1 mit Recovery Stick hin zu einer eingebauten Recovery-Festplatte.
Wir versprechen uns davon einen deutlich reduzierten Wartungsaufwand.

Allerdings werden wir natürlich auch weiterhin RAID1 verwenden, wo es auch Sinn ergibt oder die Verantwortlichen eines Verlangen.
Chonta
Chonta 13.05.2016 um 10:49:47 Uhr
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Hallo,

auch beim SoftwareRAID1 über das MB läuft das System weiter wenn eine HDD ausfällt und sollte sogar mit nur einer HDD booten.
Autorebuild sollte auch bei sein.

Gruß

Chonta
MephMan
MephMan 13.05.2016 aktualisiert um 11:06:56 Uhr
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Stimmt zwar, allerdings kann man bei unseren Boards davon ausgehen, dass grob Geschätzt ca. 60-70% aller Rebuilds fehlschlagen.

Edit: Ich möchte hier auch gar nicht den Sinn und Unsinn von Onboard-Software-RAIDs oder dergleichen diskutieren.
Ich danke euch auf Jedenfall für die guten Ideen und Lösungsvorschläge.

Relax and Recover sieht aus wie eine gute und schnell umsetzbare Lösung.

Ich denke, ich werde erst mal auf ReaR setzen, bis ich eine eigene auf einem Minilinux basierende Lösung entwickelt habe.
Ich hab bislang noch keine Erfahrung in dem Bereich, es klingt aber sehr vielversprechend und ich wollte mich eh mal damit beschäftigen.