ichwaergerneschlau
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Virtuelle Server vs. echte Server-Computer

Hallo,

wir diskutieren hier gerade den Vor- und Nachteil von virtuellen Servern vs. "echten" Servern im Falle von 3 bis 4 "Low-End"servern

Wenn man in einem Netzwerk so 3 oder 4 Windows-Server (Server 2019 Std) auf Basis von (ungefähr) eines Xeon Silver 4108 mit 16 RAM hätte, die mittelprächtig ausgelastet sind, dann brauche ich:
3 oder 4 Server à rund € 2000 inkl. 3 oder 4 mal Windows-Server 2019-Lizenz (und 1 Paket CALs)

Wenn ich jetzt dies auf einem Server-Computer mit drei oder vier virtualisierten Servern betreiben will, was brauch ich dann so überschlägig?
Wie viele Windows-Server-Lizenzen?
Welche CPU- und RAM-Leistung?

Komme ich da nicht eher teurer?

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Ausgedruckt am: 13.11.2024 um 11:11 Uhr

TomTomBon
TomTomBon 30.07.2019 um 11:00:57 Uhr
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Moin Moin,

Ich habe keine Ahnung von den Lizensierungen, außer das 1 Srv 2019 Std auf 2 virt Servern laufen darf.

Aber 1 hoch potenter Server ist, auch verhältnismäßig, teurer als mehrere Kleine.

Die Frage ist also eher was sind die anderen Gründe?
Kosten (in einem kleinen bis Kleinst Umfeld) ist meines Erachtens nach keine Einsparnisse.
Außer ich habe eine Umgebung die dies vereinfacht.
Andere Vorteile sind das einfache Umziehen / Sichern von Systemen on the fly etc.

Das ist in diesem Kontext meines Erachtens nach viel wichtiger.
Sichere ich einen Server, der mehrere VMs hat, oder sichere Ich viele Server.
Habe Ich eine Hardware die redundant gehalten werden muß/sollte oder viele....
"Dürfen" diese Srv "längere" Zeit down sein?

So long
ichwaergerneschlau
ichwaergerneschlau 30.07.2019 um 11:24:37 Uhr
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Hallo und Danke schon mal

Zitat von @TomTomBon:
Ich habe keine Ahnung von den Lizensierungen, außer das 1 Srv 2019 Std auf 2 virt Servern laufen darf.

bedeutet dies, kaufe ich eine Server2102Std-Lizenz, darf ich diese installieren und dadrauf mit dieser Lizenz zwei virtuelle Server laufen lassen?

Zitat von @TomTomBon:
Aber 1 hoch potenter Server ist, auch verhältnismäßig, teurer als mehrere Kleine.
das meinte ich mit "teurer"

Aber welche Leistung ersetzt im Beispiel 3 x Xeon 4108 mit je 16 GB RAM?

Zitat von @TomTomBon:
Die Frage ist also eher was sind die anderen Gründe?
Andere Vorteile sind das einfache Umziehen / Sichern von Systemen on the fly etc.
Ist klar in der angelesenen Theorie zumindest.
Ist aber nicht Aufsetzen und Warten im täglichen Betrieb eines VM-Systems nicht deutlich aufwändiger?
Habe ich drei "echte" Server, muss ich bei Virtualisierung nicht 4 Server aufsetzen, aktualisieren und pflegen? (als den "Grundserver" und die drei virtuellen Server)
erikro
erikro 30.07.2019 um 11:30:49 Uhr
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Moin,

Zitat von @ichwaergerneschlau:
Komme ich da nicht eher teurer?

Eher nicht. Wir haben gerade neue Server gekauft. HP Proliant D380 Gen10 mit Xeon-S 4110 (8 Core), 128 Gig RAM, 9 x 600Gig Platten, ILO-Lizenz und 2-Port 10Gbit NICs hat ca. 8.000 brutto gekostet. Du willst 4x2000 ausgeben. Ist in etwa das Gleiche. Ich würde mal eher behaupten, dass man bei der Einzellösung eher mehr als 2.000 rechnen muss.

Dann kommen noch die Installationskosten hinzu. Die sind bei virtuellen Servern erstmal höher, da man ja neben den vier Servern vorher auch noch das Basissystem aufsetzen muss. Allerdings relativiert sich das ganz schnell, wenn mal die HW ausfällt oder erneuert werden muss. Da habe ich dann sehr viel geringere Kosten, weil ich ja nur noch das Basissystem neu aufsetzen muss. Die virtuellen Maschinen werden nur noch kopiert.

Wartungskosten dürften in etwa die gleichen sein.

Stromkosten sind bei virtuellen Servern eher ein wenig niedriger als vier einzelne Maschinen.

Kurz gesagt: Auch bei den TCO (total costs of ownership) liegst Du bei virtuellen Maschinen günstiger als bei einzelnen Servern.

hth

Erik
ArnoNymous
ArnoNymous 30.07.2019 aktualisiert um 11:33:29 Uhr
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Zitat von @ichwaergerneschlau:

Hallo und Danke schon mal

Zitat von @TomTomBon:
Ich habe keine Ahnung von den Lizensierungen, außer das 1 Srv 2019 Std auf 2 virt Servern laufen darf.

bedeutet dies, kaufe ich eine Server2102Std-Lizenz, darf ich diese installieren und dadrauf mit dieser Lizenz zwei virtuelle Server laufen lassen?

Ja. Da gibts noch ein paar Einschränkungen. Darfst z.B. auf dem Host sonst nichts weiter tun, außer zum Management der VMs. Aber prinzipiell ist das so korrekt. 1 Lizenz = 2 VMs

Zitat von @TomTomBon:
Aber 1 hoch potenter Server ist, auch verhältnismäßig, teurer als mehrere Kleine.
das meinte ich mit "teurer"

Aber welche Leistung ersetzt im Beispiel 3 x Xeon 4108 mit je 16 GB RAM?


Sehe ich nicht so. Ein entsprechend kalkulierter Server ist günstiger, als wenn ich jede VM auf Blech installieren würde.
Du braucht die ganzen Hardware ja nicht exklusiv für eine VM, sondern teilst diese ja je nach Bedarf auf.

Zitat von @TomTomBon:
Die Frage ist also eher was sind die anderen Gründe?
Andere Vorteile sind das einfache Umziehen / Sichern von Systemen on the fly etc.
Ist klar in der angelesenen Theorie zumindest.
Ist aber nicht Aufsetzen und Warten im täglichen Betrieb eines VM-Systems nicht deutlich aufwändiger?
Habe ich drei "echte" Server, muss ich bei Virtualisierung nicht 4 Server aufsetzen, aktualisieren und pflegen? (als den "Grundserver" und die drei virtuellen Server)

Der Host muss natürlich auch gepflegt werden. Aber VMs lassen sich z.B. wesentlich schneller installieren als direkt auf Blech. Auch ein Neustart geht wesentlich schneller. Mal von der Sicherung/Wiederherstellung einer VM ganz abgesehen.

Gründe, nicht zu virtualisieren, sind doch eher spärlich.
certifiedit.net
certifiedit.net 30.07.2019 um 11:32:12 Uhr
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Hallo,

du brauchst nur die Hälfte der Lizenzen und vermutlichnur 60% des Stroms (Achtung auf 5 Jahre sind das auch mal gut paar hunderte+).

Dazu kommt, dass ein Silver 4108 auch vier VMs tragen kann - oder auch nichtmal eine Maschine. Das kann man so pauschal nicht sagen. Es können auch mal 20 Systeme auf einer Hardware laufen - je nach Anforderung. Das muss man aber durchdesignen, ich würde das aber nicht anhand der Kosten, sondern anhand der Funktion thematisieren. Darfst deswegen gerne auf mich zu kommen.

Viele Grüße,

Christian
Tezzla
Tezzla 30.07.2019 um 11:41:02 Uhr
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Kläre Rahmenbedingungen, wie Platz, Belüftung, Anschlüsse, Brandschutz, Strom, Lizenz, HA und Backup vorher mit ab.
Man kann nicht einfach sagen man spart bei Lösung A oder B.

Von der Leistung her ist eine virtualisierte Umgebung nicht so potent, wie der identische Aufbau auf dediziertem Blech mit mehr Hardware. Das liegt aber in der Natur der Sache.

VG
T
it-fraggle
it-fraggle 30.07.2019 um 12:11:11 Uhr
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Das hängt doch vor allem von dem ab was drauf gehostet wird. Wenn du nur Kleinkram drauf hast, dann reicht ein Xeon Silver mit 64 Gb Ram unter Umständen schon aus. Du musst dir vorher nur klar werden wie viel Last jede Maschine mitbringt. Schlafen die aktuellen Maschinen denn oder schwitzt schon eine?
Floooh
Floooh 30.07.2019 um 12:48:58 Uhr
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Zitat von @erikro:

Moin,

Zitat von @ichwaergerneschlau:
Komme ich da nicht eher teurer?

Eher nicht. Wir haben gerade neue Server gekauft. HP Proliant D380 Gen10 mit Xeon-S 4110 (8 Core), 128 Gig RAM, 9 x 600Gig Platten, ILO-Lizenz und 2-Port 10Gbit NICs hat ca. 8.000 brutto gekostet. Du willst 4x2000 ausgeben. Ist in etwa das Gleiche. Ich würde mal eher behaupten, dass man bei der Einzellösung eher mehr als 2.000 rechnen muss.

Dann kommen noch die Installationskosten hinzu. Die sind bei virtuellen Servern erstmal höher, da man ja neben den vier Servern vorher auch noch das Basissystem aufsetzen muss. Allerdings relativiert sich das ganz schnell, wenn mal die HW ausfällt oder erneuert werden muss. Da habe ich dann sehr viel geringere Kosten, weil ich ja nur noch das Basissystem neu aufsetzen muss. Die virtuellen Maschinen werden nur noch kopiert.

Wartungskosten dürften in etwa die gleichen sein.

Stromkosten sind bei virtuellen Servern eher ein wenig niedriger als vier einzelne Maschinen.

Kurz gesagt: Auch bei den TCO (total costs of ownership) liegst Du bei virtuellen Maschinen günstiger als bei einzelnen Servern.

hth

Erik
Die Einzellösung erfordert dann allerdings auch irgendeine Redundanz oder entsprechenden Supportvertrag.
ichwaergerneschlau
ichwaergerneschlau 30.07.2019 um 13:00:57 Uhr
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Zitat von @it-fraggle:

Das hängt doch vor allem von dem ab was drauf gehostet wird. Wenn du nur Kleinkram drauf hast, dann reicht ein Xeon Silver mit 64 Gb Ram unter Umständen schon aus. Du musst dir vorher nur klar werden wie viel Last jede Maschine mitbringt. Schlafen die aktuellen Maschinen denn oder schwitzt schon eine?

Durchwachsen, der DC + Fileserver ist eher im idle-Modus, der SQL-Server mit 36 GB RAM ist vom RAM schon 50 % ausgelastet und bei der CPU ist es (natürlich) schwankend, scheint aber zumindest mittel- und langfristig vom Schwitzen noch weit entfernt zu sein, ich müsste mal in der Früh beim Einschalten (der Mitarbeiter, Anmeldung etc.) schauen. face-wink
ichwaergerneschlau
ichwaergerneschlau 30.07.2019 um 13:11:55 Uhr
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Der Softwarehersteller will hier für seine Anwendungen jeweils einen Xeon E5, besser E7, mit 2,8 GHz.
Ein Xeon Silver 4108 läuft zwar normal nur mit 1,8 GHz, ist aber doch potenter, und ein E5 wäre heute doch eher "alt", oder sehe ich dies falsch?
Vom RAM wird jeweils 8 eher 16 GB empfohlen, ein XE5 (Datenbankserver) wurde aber schon aufgerüstet und braucht im Durchschnitt / als Grundbedarf schon mindestens rund 18 GB, Tendenz natürlich steigend.
it-fraggle
it-fraggle 30.07.2019 um 13:12:16 Uhr
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Okay, der DC und der Fileserver fressen gewöhnlich kaum Brot. Beim SQL-Server wird es interessant wie viel Last er in der Spitze trägt. Bis jetzt sieht es noch harmlos aus.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 30.07.2019 um 13:22:13 Uhr
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Zitat von @ichwaergerneschlau:

Komme ich da nicht eher teurer?

Manchmal,
manchmal aber auch nicht. face-smile

So pauschaliert kann man das kaum sagen.

Wenn das Low-End-Server sind könntest Du natürlich nur einen nehmen und und einfach mehr RAM und SSD statt HDD reinpacken. Dann brauchst Du auch nur zwei statt 4 Standard-Lizenzen und schon bist Du billiger.

Wenn die Kiste aber steht und Du drei Tage brauchst, bis Du einen neuen Server am Start hast kann das durchaus deutlich teurer werden.

Du könntest natürlich auch die 4 kleine Kisten jeweils mit virtuellen Servern bestücken und dann im Fehlerfall die VM einfach auf einer der anderen VMS rüberschieben.

Egal wie: Es ist eine Einzelfallentscheidung, die Ihr selber treffen müßt, denn nur Ihr könnt selber bewerten, welche Parameter Euch wichtiger sind.

Jedenfalls würde ich heutzutage alle Server in eine VM packen. Ob die VMs alle auf derselben Kiste laufen oder auf verschiedenen Kisten ist dann davon abhängig, was an Platz vorhanden ist und welche Parameter dem Kunden wichtig sind.

lks
erikro
erikro 30.07.2019 um 13:28:37 Uhr
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Moin,

Zitat von @Floooh:
Die Einzellösung erfordert dann allerdings auch irgendeine Redundanz oder entsprechenden Supportvertrag.

Redundanz brauchst Du immer, wenn Du ausfallsicher sein willst. Bei der Einzellösung hast Du dann halt acht Kisten im Serverraum stehen und bei virtuellen Maschinen zwei. face-wink Das ändert aber nichts daran, dass Du in der Regel bei den Kosten mit virtuellen Servern höchstens da landest, was die einzelnen Rechner verursachen.

Liebe Grüße

Erik
Floooh
Floooh 30.07.2019 aktualisiert um 14:38:13 Uhr
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Zitat von @erikro:

Moin,

Zitat von @Floooh:
Die Einzellösung erfordert dann allerdings auch irgendeine Redundanz oder entsprechenden Supportvertrag.

Redundanz brauchst Du immer, wenn Du ausfallsicher sein willst. Bei der Einzellösung hast Du dann halt acht Kisten im Serverraum stehen und bei virtuellen Maschinen zwei. face-wink Das ändert aber nichts daran, dass Du in der Regel bei den Kosten mit virtuellen Servern höchstens da landest, was die einzelnen Rechner verursachen.

Liebe Grüße

Erik
Ich dachte nur da könnte man noch etwas einsparen. Also am Ausfallkonzept - insofern die Ausfallzeiten das zulassen bzw. der Chef wirklich Anschaffungskosten minimieren möchte. Wenn man es professionell und komplett sicher/genau machen möchte, hast du natürlich recht für jede Kiste eine Redundanz zu schaffen! ;)
erikro
erikro 30.07.2019 aktualisiert um 14:44:29 Uhr
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Zitat von @Floooh:
Ich dachte nur da könnte man noch etwas einsparen. Also am Ausfallkonzept - insofern die Ausfallzeiten das zulassen bzw. der Chef wirklich Anschaffungskosten minimieren möchte. Wenn man es professionell und komplett sicher/genau machen möchte, hast du natürlich recht für jede Kiste eine Redundanz zu schaffen! ;)

Naja, es ist halt die Frage, wie lange der Betrieb ohne EDV auskommen kann. Mal zwei Beispiele aus unserem: Unsere Kitas können auch durchaus mal ein paar Tage ohne EDV die Kleinen bespaßen. Da ist ein Ausfall ärgerlich aber nicht weiter schlimm. Unser Hausnotruf darf nicht länger als ein paar Minuten ausfallen. Eigentlich darf er garnicht ausfallen. Da kann ein Ausfall Leben kosten. Deshalb hat er auch alle Systeme vollständig redundant, teilweise sogar georedundant bis hin zu LTE-Fallback falls mal die Telefonie ausfällt. Und in den Kitas steht ein Rechner ohne jede Redundanz.
Roland567
Roland567 05.08.2019 um 13:24:32 Uhr
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Hallo ,

ich würde in jedem Fall immer virtualisieren.
Es gibt wenig Vorteile für "echten Server".
Dies wäre z.B. wenn du eine Applikation hättest, wo es um jede Millisekunde geht, was hier wohl nicht der Fall ist.

Ich würde aber eventuell eher auf ein Gold 6xxx CPU wechseln, da hier die Memory schneller ist und auch mehr Cache vorhanden.
Mit vielen VM's kommt dieses Thema auch irgendwann mal zum Tragen.
Und meist bleibt es in einer Virtualisierung nicht bei 4 VM's pro Host.
Ganz schnell werden da auch mal 10 draus.

Wir setzen ausschliesslich 6xxx CPU's ein. Mir käme nie in Sinn einen 4xxx einzusetzen, was vermutlich wirklich nur bei einem "echten" Server Sinn macht, da die 6xxx Power eh nicht gebraucht würde (ausser in Einzelfällen).

Scalable CPU
Hier mal grob die Unterschiede zwischen den Bronze, Silver, Gold und Platinum.

Gruss Roland