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Webseiten stören RTSP-Streams?

Hallo!

Ich höre bei der Arbeit oft Webradio über VLC und RTSP Stream. Jetzt ist es mir schon mehrfach aufgefallen, dass beim Surfen im Internet (Firefox) bei bestimmten Webseiten (reproduzierbar, z.B. deepl.com) die Audio-Wiedergabe über pulseaudio zu kratzen anfängt. Die Störung lässt sich dann weder dadurch beheben, dass ich VLC neustarte, noch dass ich den Tab schließe. Eine Weile hab ich immer den Rechner neu gestartet, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass es auch reicht, nur pulseaudio und danach VLC neu zu starten:
pulseaudio -k
sudo pulseaudio -D --system

Nur frag ich mich, wie kommt das überhaupt zustande? Könnte das ein zufälliges Symptom der Ultraschall-Adtracker sein? -> https://netzpolitik.org/2017/unbemerkt-ultraschall-apps-verfolgen-androi ...

Grüße
Cody

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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 16:11 Uhr

149569
149569 08.11.2021 aktualisiert um 17:06:44 Uhr
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Schalte doch mal testweise alle Audioausgaben im Browser ab um zu evaluieren ob es wirklich Audioausgaben sind oder evt. auch Grafikkarten- oder Monitorsignale durch das Anzeigen bestimmter Grafiken. Es könnte auch evt. sein das das System durch Auslastung kurzzeitige Aussetzer in den Treibern verursacht. Gibt's ja unter Windows auch teilweise (da gibt es den LatencyMon zum checken woran es liegt).
Oder die Grafikkarte/Monitor erzeugt bei der Ausgabe von bestimmten Grafiken ein Störsignal das sich via Kabel/Schirm auf den Audio-Chip niederschlägt und durch neu starten des Dienstes der Chip resetted wird..
Codehunter
Codehunter 14.09.2022 um 22:11:20 Uhr
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Das Problem besteht bis heute uns zeigt sich reproduzierbar bei bestimmten Webseiten wie deepl.com, auf verschiedenen Rechnern und immer nur beim Firefox-Browser. Reproduzieren lässt es sich ganz einfach: Einen RTSP-Stream abspielen, z.B. von shoutcast.com (egal ob im Browser selber oder in einem separaten Player wie vlc oder mpv) und dann mit Firefox deepl.com ansurfen. Sobald deepl.com geladen ist, hört man die Musik roboterartig verzerrt.

Meine frühere Vermutung mit dem Ultraschall-Tracker kann ich zwar immer noch nicht ausschließen. Aber falls eine Webseite Klang ausgibt, müsste eigentlich das Lautsprechersymbol im Tab erscheinen. Tuts aber nicht. Die Tatsache, dass das auf verschiedenen Rechnern mit ganz unterschiedlicher Hardware auftritt, spricht eigentlich gegen einen Zufallseffekt.
Schnufflon
Schnufflon 06.05.2023 aktualisiert um 11:22:15 Uhr
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Selbes Problem hier.
Linux Mint 21.1 Cinnamon auf 5 unterschiedlichen Rechnern (Desktop & Laptop, alles unterschiedliche Hardware)
Firefox und Waterfox stören jede Audiowiedergabe auf bestimmten Seiten. Welche Software zur Audiowiedergabe eingesetzt wird ist dabei egal, ob Audacious, DeaDBeef oder andere, alles ist betroffen.
Es genügt dereits dhl.de aufzurufen, bei deepl muss hingegen erst eine Übersetzung angefordert werden damit das Problem auftritt. Die Ursache ist mir noch unklar, es scheint jedoch ein Mozilla-Problem zu sein.

Vorerst wird hier Ungoogled Chromium verwendet, da tritt das Problem nicht auf.
Codehunter
Codehunter 17.05.2023 aktualisiert um 20:35:07 Uhr
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Seit neuestem gehört auch kleinanzeigen.de zu diesen Bösewichtern. In dem Zusammenhang habe ich auch herausgefunden, dass es ein Javascript ist das diese Störungen verursacht. Denn wenn ich alle Javascripts blockiere, tritt das Problem nicht auf.

Ich bin immer noch der Meinung, dass es sich dabei nicht um eine zufällige Störung handelt sondern um etwas, das ganz gezielt verursacht wird, siehe oben: https://netzpolitik.org/2017/unbemerkt-ultraschall-apps-verfolgen-androi ...

EDIT: Ich habe das entsprechende Javascript gefunden und mir gesichert. Es ist obfuscated und im Fall von kleinanzeigen.de lokal bei denen auf dem Server gehostet. Wird also nicht über irgendein CDN nachgeladen. Der Link wird sessionabhängig dynamisch erzeugt, deshalb hat es keinen Sinn, ihn hier zu posten. Weil ich auch nicht weiß wie sich das urheberrechtlich verhält wenn ich das als Anhang hier beifüge, mache ich das erstmal nicht. Aber falls sich jemand findet der sich mit der Analyse von solche Scripts auskennt, dann möge er sich bitte melden. Danke!

EDIT 2: Bei der Analyse von deepl.com ist mir jetzt aufgefallen, dass das Javascript anscheinend sogar versucht, die Untersuchung mit Hilfe von ublock Origin zu behindern. Nachdem ich ein paar Scripts über das Protokoll der Netzwerkanfragen von ublock durchgeschaut habe, hört die Tonstörung plötzlich auf. Also da kann mir keiner weismachen, dass das Zufall ist.
Schnufflon
Schnufflon 18.05.2023 um 11:28:15 Uhr
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Den Aluhut mal bei Seite gelegt und die Sache nüchtern betrachtet.
Was spricht dagegen das fragliche Script in uBlock bei "Meine Filter" einzutragen?

Bei meinem DHL-Ärgernis z.B. wäre das dann der Eintrag:
www.dhl.de/etc.clientlibs/foundation/clientlibs/jquery.min.dd9b395c741ce2784096e26619e14910.js

und der Ton wird nicht mehr gestört.
Wenn dann noch die Webseite funktioiniert wie man es erwartet ist alles gut.

ot
Urheberreschtsprobleme erkenne ich hier nicht, es wird ja gerade nicht fremdes immaterielles Eigentum verwendet, sondern viel mehr ein Problem aufgedeckt und nach einer Lösung gesucht - das ist legitim.
Da diese störenden Scripte u.a. auch vom Chromium ausgeführt werden und es dort nicht zu Problemen kommt denke ich eher, dass hier Mozilla patzt und das Scripting aus dem Ruder läuft.
Die Problemlösung liegt dann bei Mozilla. Wenn das Problem zu stark stört, kann man entscheiden Mozilla nicht mehr zu nutzen.
Codehunter
Codehunter 18.05.2023 um 20:51:03 Uhr
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Das Problem mit statischen Filtern dürfte sein, dass die Pfade bzw. Dateinamen dynamisch generiert werden. Zu erkennen an dem Hex-Part in deinem Beispiel. Ein Filter mit Platzhalter birgt dann die Gefahr von Overblocking.

Das fragliche Script enthält keinerlei Lizenzheader, sodass unklar ist wer die Rechte daran hat. Es wäre ja nicht das erste Mal dass die Werbebranche mit der Urheberrechtskeule gegen Analysen vorginge, deshalb bin ich vorsichtig.

Du hast recht, es ist nur eine Vermutung dass es sich hier um ein "Ultraschall-Cookie" handeln könnte. Oder eben etwas ganz triviales. Genaueres wüsste man erst durch eine Analyse. Diese aber übersteigt meine Fähigkeiten angesichts des minified und obfuscated Javascript. Bei Minification sehe ich ja noch einen legitimen Zweck, aber offensichtliche überlange verschlüsselte Strings im Code wecken nun wirklich kein Vertrauen.
Schnufflon
Schnufflon 19.05.2023 aktualisiert um 11:32:58 Uhr
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Das Problem mit dynamischen Dateinamen stimmt natürlich. Eine weitere Überlegung wäre eine Analyse der Webseite und dann die entsprechenden Tags zu blockieren, dazu sollte ein statischer Filter ausreichen. Das Problem kann sein, dass einige Seiten dann nicht mehr so funktionieren wie sie sollen.
Der Aufwand steigt dann auch etwas, die Webseite könnte geändert werden.

Verschleiertes Javascript zu analysieren sprengt für mich jedoch den Rahmen meiner Zeitressourcen, daher sehe ich es als praktikabler an für benötigte Seiten einen alternativen Browser zu nutzen, eventuell Firefox und dessen Abkömmlinge auf den Müll der Softwaregeschichte zu werfen, da gehört Firefox nach meiner bescheidenen Meinung zur Zeit hin.

Einen Ansatz habe ich jedoch mit dem Addon Luminous verucht, es ist gut zu sehen welche Calls in welchem Umfang verarbeitet werden. Temporär habe ich das Problem so beheben können. Was auf den betroffenen Seiten abgeht zeugt von Unfähigkeit der Programmierer, auch und vor allem vom Firefox-Team. Statt ihre Nutzer mit immer neuen UI-Unsinn zu beglücken den oft sowieso keiner will und DAS auch noch modern zu nenennen, sollten sie für ordentliche Qualität des Browsers sorgen. In der aktuellen Form ist Firefox schlicht nicht zu gebrauchen, es lohnt zur Zeit nicht in diesen Software-Müll noch Zeit zu investieren. IMHO

Für unsere Arbeitsplätze ist ohnehin die Ausrollung eines anderen Browsers geplant, wir haben von Mozilla schlicht die Nase voll. Privat steht Mozilla auch am Abgrund und ich überlege ihn aus dem System zu werfen.