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Welcher Harddisk Typ und welches Raid in Server

Grüezi zusammen

Was würdet ihr - stand heute und jetzt - für einen Raid Typ erstellen und mit was für Disks?

Wünschenswert wäre Ausfallsicherheit von zwei Festplatten, sowie eine HotSwap Festplatte - extreme Sicherheit ist gewünscht und wird auch bezahlt.

Da ich Ausfallsicherheit zweier Platten will müsste es wohl ein Raid 6 sein. Aber ist das geeignet für SSDs (Enterprise natürlich)? Oder doch "klassisch" SAS Platten?

Wie gesagt - Preis ist erstmal zweitrangig.

Zusatzfrage wäre noch, ob man bereits Server 2022 benutzen sollte oder doch noch warten und 2019 installieren. ;)

Evtl. wichtig: Es sind keine SQL Datenbanken, oder wenn, keine Grossen, vorhanden.

Einsatzzweck: Hyper-V. Das übliche DC, DNS, DHCP und Rest eigentlich nur Filesharing. Evtl. Exchange, auch wenn ich den lieber Online hätte.


Gruss
Christof

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Ausgedruckt am: 24.11.2024 um 12:11 Uhr

Visucius
Visucius 15.09.2021 um 12:46:07 Uhr
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Einsatzzweck wäre vermutlich hilfreich
TimelessVision
TimelessVision 15.09.2021 um 12:48:05 Uhr
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Zitat von @Visucius:

Einsatzzweck wäre vermutlich hilfreich

Hast Recht. Ergänzt.
Cloudrakete
Cloudrakete 15.09.2021 um 12:52:53 Uhr
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Wenn es so sicher wie möglich sein muss, würde ich zu RAID6 greifen.
Da kein SQL (oder wenn doch, dann nur in "klein") fällt RAID 10 eigentlich raus.

Afaik spielt die Technologie (HDD / SSD) keine riesen Rolle in Sachen RAID Kompatibilität, dass wichtigste ist nur das die jeweilige Technologie für Datacenterbetrieb ausgelegt ist und keine Consumerware ist face-smile
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2021 aktualisiert um 13:07:41 Uhr
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Moin,

Also Hyper-V mit 3-4 VMs
AD mit DHCP und DNS, File, Exchange

RAID 1 Volume für AD und File (oder Raid 5 wenn die Datenmenge größer ist)
RAID 10 Volume für Exchange (oder Raid 1 oder 5 wenn Geld doch eine Rolle spielt)
Dazu 1 Hotspare und 1 Coldspare

Wenn es wenige Benutzer sind und die Datenmenge gering, kann man theoretisch auch alles auf ein Volume packen.
Von R1 über R5 und R6 zu R10.

Enterprise SSD mit passender TBW.

Austausch nach 5 Jahren.
Monitoring der Smartwerte durch den Controller erforderlich.

stefan
em-pie
em-pie 15.09.2021 um 13:15:05 Uhr
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Moin,

Ob nun RAID5 oder RAID6 ist ja eine Risikoabschätzung.
Wie hoch ist die Chance, dass bei relativ jungen Disks eine weitere Platte während eines Restores in den Status "defekt" wechselt.
Und wie hoch ist das Risiko, dass während eines Restores eine dritte Festplatte ins Jenseits übergeht!?
Wenn man, wie von @StefanKittel vorgeschlagen, die SMART-Werte im Auge behält, sollte das IMHO Risiko gering sein.

Eigentlich würde ich ja zu Distributed Arrays tendieren, aber scheinbar ist das nur bei IBM-Storages möglich.


Wenn ansonsten Verfügbarkeit und Redundanz wichtig ist: ein kleines SAN mit gespiegelten Storages aufbauen. Fertig.

Fruß
em-pie
systaLaRouter404
systaLaRouter404 15.09.2021 aktualisiert um 13:35:27 Uhr
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Überarbeitet:

Bei allem Respekt ich bin mit "em-pie" Darstellung der Platten-Qualität nicht dakor.

Ein defekt einer Platte lässt sich nicht abschätzen/vorhersagen.
Ich habe bereits Enterprise Disk nach nur 4 Std auswechseln müssen, es gab auch schon Fälle da lief ein Komplettes SAN 10 Jahre beim Kunden mit den originalen Disk durch.
Hängt schlichtweg von vielen Physischen und Software-technischen Aspekten ab.

Jedoch. Vorbeugen lässt sich immer daher:
So auf die schnelle:

Kein Lokal Storage für VM verwenden.
ESXi immer auf Raid1 im Host auf SD bzw SSD(Da nunmehr ESXi nicht mehr offiziell SD-Cards unterstützt)

VMs in einem SAN/NAS/DAS als Shared Storage betreiben.
Mit 2 ESXi in einem vmWare-Cluster betreiben

Beim Storage Array dann schauen ob du ein Raid 10 +HS für die reine VM nimst und ein Raid 6+HS für die Daten in der VM

Das Storage:
- auf Sep. Backup Server sichern (trennen von Netzwerk, da sonst anfällig für Introusion-Attacken/sowie anderer Brandabschnitt)
- als Tape sichern (trennen von Netzwerk, da sonst anfällig für Introusion-Attacken)
- in die Cloud sichern

Bei vmWare HA dann auch das Storage doppelt.. also 2 physisch getrennte RZ, wegen Brandschutz etc.
ukulele-7
ukulele-7 15.09.2021 um 13:38:58 Uhr
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DAS ist ja nicht zwingend besser als lokales Storage, aber die Frage ist berechtigt: Gibt es mehr als einen Hardware Server (oder ist das geplant)? Grade wenn Geld so eine untergeordnete Rolle spielt wäre ein SAN Ansatz mit 2 Hypervisor sehr viel sinniger.

Mit deiner Anforderung 2 gleichzeitig ausfallende (beliebige) Laufwerke schließt du RAID10 aus, es kommt eigentlich nur RAID6 in Frage. Oder man hat eine SAN und eine Herstellerspezifisches Verfahren, bei uns z.B. Dynamic Disc Pool von NetApp) oder vielleicht auch eine Spiegelung im SAN die ja dann theoretisch einen ganzen RAID-Pool Ausfall kompensieren kann.
ipzipzap
ipzipzap 15.09.2021 aktualisiert um 14:54:41 Uhr
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Hi,

kommt drauf an, was du willst und brauchst. Meine Hyper-V haben zum Beispiel meist drei Arrays:

2 x SATA-SSDs als RAID1 als System-Volume (C: )
2 x SAS-SSDs als RAID1 für schnelle VMs (viel IOPs) (D: )
4 x SAS-HDDs als RAID6 für langsame VMs (wenig IOPs) und als Datengrab. (E: und F: )

Für C: reichen aber auch locker zwei HDDs ^^

Folgenden Artikel kann ich Dir auch ans Herz legen:
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/SSD_RAID_Performance-Tests

Bei den Größen heutiger HDDs, der damit verbundenen Rebuild-Zeiten und der Gefahr eines weiteren Ausfalls währenddessen, würde ich nur noch RAID6 nehmen. Bei SSDs kann man aber auch ohne Probleme wieder RAID5 nehmen, wenn man das wirklich will. Durch das Schreiben der Paritätsinformationen ist hier der Verschleiß nämlich höher.

cu,
ipzipzap
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2021 um 14:54:42 Uhr
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HDDs verwende ich (bei Servern) nur noch wenn:
A) Viel Speicherplatz mit geringer IOPS benötigt werden
B) Geld knapp ist
142008
142008 15.09.2021 aktualisiert um 15:28:37 Uhr
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Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:

- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
- vier Intel DC P4610 (jeweils 3,2TB) als RAID5 als Daten-Laufwerk (unter anderem SQL-Server )

Ein weiterer RAID-Controller ist ebenfalls bereits verbaut, sollte es vonnöten sein, weitere NMVe-Laufwerke zu verbauen.
ukulele-7
ukulele-7 15.09.2021 aktualisiert um 16:41:13 Uhr
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Zitat von @142008:

Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:

- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
Klingt erstmal krass. Ich kenne Hyper-V nicht (nutze ESXi von USB Stick) aber ist das nicht overkill? Welche Last liegt auf dem Hyper-V Systemlaufwerk?
TimelessVision
TimelessVision 15.09.2021 aktualisiert um 16:55:07 Uhr
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Danke für eure vielen Inputs!

Momentan denke ich sieht das ganze so aus:

Physischer Server 1:
- 2x 480 GB SSD, Raid 1, mit Hotswap, OS respektive Host
- 4x 900 GB 15k RPM SAS, Raid 5 (mit Hotswap) oder Raid 6, Daten sowie DC etc. (zwei VMs)

Physischer Server 2:
- 2x 480 GB SSD, Raid 1, mit Hotswap, OS respektive Host
- 3x 960 GB SSD, Raid 1, mit Hotswap, Exchange sowie die drei kleinen DB Anwendungen (zwei VMs, einmal Exchange, einmal Rest)
erikro
erikro 15.09.2021 um 21:02:16 Uhr
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Moin,

ich hätte bei der Aufgabe (höchste Verfügbarkeit und Geld spielt keine Rolle) eine ganz andere Idee: ein HA-Cluster aus drei Blechen mit Proxmox. Physisch kommen da Platten (SSD wäre natürlich richtig gut) mit einer Kapazität von ca. 40% mehr als benötigt rein. Dann werden die Platten mit Ceph alle zu einem großen Verbund zusammengestrickt und darauf kommen die virtuellen Maschinen. Da kann Dir sogar ein komplettes Blech abrauchen, ohne dass die User was davon merken. Naja, es wird ein wenig langsamer. Aber nur ein wenig.

Wenn es denn unbedingt MS sein muss, dann geht das ab Server 2019 (oder vielleicht sogar schon 2016) mit Hyper-V auch. Ich habe vergessen, wie das heißt. Aber das weiß hier bestimmt einer.

hth

Erik
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2021 um 23:23:22 Uhr
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Zitat von @mazenauer:
Momentan denke ich sieht das ganze so aus:
Du solltest auch über einen zentralen Storage oder 10GBit NAS nachdenken.
Alle HDDs/SSDs dort rein und die beiden Hyper-V-Server anbinden.
Dann kann man die VMs recht einfach verschieben oder recovern wenn Server A ausfällt.
em-pie
em-pie 15.09.2021 um 23:47:52 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Zitat von @mazenauer:
Momentan denke ich sieht das ganze so aus:
Du solltest auch über einen zentralen Storage oder 10GBit NAS nachdenken.
Alle HDDs/SSDs dort rein und die beiden Hyper-V-Server anbinden.
Dann kann man die VMs recht einfach verschieben oder recovern wenn Server A ausfällt.

Dann darf das NAS aber nicht ausfallen!?

Aus meiner Sicht bleiben, wenn echte „Hochverfügbarkeit“ auf Hardwareebene stattfinden soll nur zwei Möglichenkeiten:
  • >= 2 Server + gespiegeltes Storagesystem (SAN)
  • Drei-Knoten-System via Nutanix oder VMware,… mit internem, aber gespiegelten StorageSpaces
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2021 um 23:52:59 Uhr
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Zitat von @em-pie:
Zitat von @StefanKittel:
Zitat von @mazenauer:
Momentan denke ich sieht das ganze so aus:
Du solltest auch über einen zentralen Storage oder 10GBit NAS nachdenken.
Alle HDDs/SSDs dort rein und die beiden Hyper-V-Server anbinden.
Dann kann man die VMs recht einfach verschieben oder recovern wenn Server A ausfällt.
Dann darf das NAS aber nicht ausfallen!?
Deshalb schrieb ich ja erst Storage und dann NAS.
Den meisten KMU Kunden ist ein hochverfügbares Storage mit 2 Controllern schlicht zu teuer.
142008
142008 16.09.2021 um 08:34:27 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Zitat von @142008:

Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:

- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
Klingt erstmal krass. Ich kenne Hyper-V nicht (nutze ESXi von USB Stick) aber ist das nicht overkill? Welche Last liegt auf dem Hyper-V Systemlaufwerk?

Nicht kleckern, sondern klotzen war die Devise! face-smile

Spass beiseite: Zum Zeitpunkt der Anschaffung gab es die 1TB für 10€ mehr als die 500GB-Variante. Da fiel die Entscheidung nicht unbedingt schwer. face-smile
StefanKittel
StefanKittel 16.09.2021 aktualisiert um 09:09:34 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:
Zitat von @142008:
Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:
- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
Klingt erstmal krass. Ich kenne Hyper-V nicht (nutze ESXi von USB Stick) aber ist das nicht overkill? Welche Last liegt auf dem Hyper-V Systemlaufwerk?
Naja....
Evo Plus sind weder Enterprise noch wirklich teuer. Aber sie sind schnell (NVME).
Da man die nicht an einen "richtigen" RAID-Controller anschliessen kann da NVME, hätte ich hier eher nur eine 970 Pro verwendet.
Aber für ein Systemlaufwerk bei dem nicht so viel passiert sehe ich da keine Probleme.
ukulele-7
ukulele-7 16.09.2021 aktualisiert um 10:22:26 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Zitat von @ukulele-7:
Zitat von @142008:
Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:
- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
Klingt erstmal krass. Ich kenne Hyper-V nicht (nutze ESXi von USB Stick) aber ist das nicht overkill? Welche Last liegt auf dem Hyper-V Systemlaufwerk?
Naja....
Evo Plus sind weder Enterprise noch wirklich teuer. Aber sie sind schnell (NVME).
Da man die nicht an einen "richtigen" RAID-Controller anschliessen kann da NVME, hätte ich hier eher nur eine 970 Pro verwendet.
Aber für ein Systemlaufwerk bei dem nicht so viel passiert sehe ich da keine Probleme.

Ja gut kostet nicht die Welt, das stimmt. Allerdings erschreckend das ein Hyper-V soviel Platz (und IO-Leistung?) braucht. Ich habe mich damals auf die von HPE "unterstütze" Hardware entschieden, also langsamer USB-Stick bzw. SD-Karte mit 8 bzw. 32GB Speicher, halt mit HPE Sticker für viel zu viel Geld. Geschwindigkeit vom Systemlaufwerk ist bei ESXi aber so völlig egal und Platz braucht er auch nicht viel.


Zum Thema: Bei mehr als einem Host würde ich mir die Ausfallsicherheit nicht auf RAID-Level schön reden sondern HA zwischen den Hosts möglich machen. Das geht nur mit gemeinsamem Speicher. Für kleinere Umgebungen gibt es SAN Einheiten mit 2 Controllern in einem Gehäuse. Bei genau zwei Hosts kann man die auch direkt verkabeln ohne Switches dazwischen.
StefanKittel
StefanKittel 16.09.2021 um 10:29:39 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:
Ja gut kostet nicht die Welt, das stimmt. Allerdings erschreckend das ein Hyper-V soviel Platz (und IO-Leistung?) braucht. Ich habe mich damals auf die von HPE "unterstütze" Hardware entschieden, also langsamer USB-Stick bzw. SD-Karte mit 8 bzw. 32GB Speicher, halt mit HPE Sticker für viel zu viel Geld. Geschwindigkeit vom Systemlaufwerk ist bei ESXi aber so völlig egal und Platz braucht er auch nicht viel.

Bei ESXi kann man eigentlich alles für das Systemlaufwerk nehmen.
Hier ist es aber ein Hyper-V-Server. Und bei Windows sind SSD halt viel schneller als HDDs.
Auch wenn das hier nicht so kritisch ist, nerven HDDs doch richtig wenn man SSDs gewohnt ist.

Ich verwende HDDs nur noch für große Daten.
Alle SAS-Laufwerk sind inzwischen bei fast allen Kunden durch SSDs ersetzt.
Meist Micro 5200 SATA.
142008
142008 16.09.2021 um 12:36:07 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Zitat von @ukulele-7:
Zitat von @142008:
Bei uns im Unternehmen hat der primäre Hyper-V-Host folgende Konstellation:
- zwei Samsung 970 Evo Plus (jeweils 1TB) als RAID1 als System-Laufwerk
Klingt erstmal krass. Ich kenne Hyper-V nicht (nutze ESXi von USB Stick) aber ist das nicht overkill? Welche Last liegt auf dem Hyper-V Systemlaufwerk?
Naja....
Evo Plus sind weder Enterprise noch wirklich teuer. Aber sie sind schnell (NVME).
Da man die nicht an einen "richtigen" RAID-Controller anschliessen kann da NVME, hätte ich hier eher nur eine 970 Pro verwendet.
Aber für ein Systemlaufwerk bei dem nicht so viel passiert sehe ich da keine Probleme.

Wieso sollte man sie nicht an einen 'richtigen' RAID-Controller anschliessen können? Wir haben sie über den Intel VROC laufen, aber am MegaRAID SAS 9460-16i TriMode würden sie mit Sicherheit auch laufen.

Uns ging's primär einfach nur um den (Boot-)Speed an sich, auch wenn das (Re-)Booten eines Servers nicht alltäglich ist bzw. sein sollte.