Geht doch. Abwärme aus Rechenzentren zu Fernwärme
Ich hab mich das schon seit einiger Zeit gefragt, warum es nicht möglich sein soll die Wärmeenergie, die in den Rechenzentren entsteht und energieintensiv mit stromfressenden Klimaanlagen neutralisiert wird, wieder regenerativ zu nutzen. Wenn es Erdwärmepumpen gibt, die aus wenigen Grad Temperaturunterschied in der Tiefe komplette Häuser effektiv heizen können musste das doch auch hier gehen.
Intensiver recherchiert habe ich zu dem Thema nie, aber vor ein paar Wochen ergab sich ein Gespräch mit einem DJ-Kollegen der für eine sehr große deutsche Bank mit einem sehr großen Rechenzentrum in der Planung arbeitet und ich habe ihm die Frage gestellt ob in der Richtung geplant und gedacht wird. "Ja" sagte er und kannte sowohl eigene Entwürfe als auch die Frankfurter Situation und er wies mich darauf hin, dass diese Projekte nun kommen. Technisch sei das nicht ganz ohne, da die Abwärme halt nur warm aber nicht heiss sei und es da mit dem Wirkungsgrad etwas problematisch sei.
Heute berichtet die FAZ darüber:
Es soll in Frankfurt ein neues Wohnviertel entstehen das quasi komplett über Fernwärme aus der Abwärme eines großen Rechenzentrums versorgt wird.
Weitere Projekte sind geplant. Laut einer Studie lässt sich (theoretisch) ab 2030 die komplette Stadt mit Fernwärme aus Rechenzentren versorgen wenn die Infrastruktur gebaut wird. Das ist hier in F. aber realistisch zumindest für die Einspeisung. Es wäre immerhin mal eine der schlimmsten Umweltsünden der IT etwas eingedämmt.
Hier wäre interessant was die "Big Five" in der Sache unternehmen. Weiss jemand was?
e mare libertas
Buc
Intensiver recherchiert habe ich zu dem Thema nie, aber vor ein paar Wochen ergab sich ein Gespräch mit einem DJ-Kollegen der für eine sehr große deutsche Bank mit einem sehr großen Rechenzentrum in der Planung arbeitet und ich habe ihm die Frage gestellt ob in der Richtung geplant und gedacht wird. "Ja" sagte er und kannte sowohl eigene Entwürfe als auch die Frankfurter Situation und er wies mich darauf hin, dass diese Projekte nun kommen. Technisch sei das nicht ganz ohne, da die Abwärme halt nur warm aber nicht heiss sei und es da mit dem Wirkungsgrad etwas problematisch sei.
Heute berichtet die FAZ darüber:
Es soll in Frankfurt ein neues Wohnviertel entstehen das quasi komplett über Fernwärme aus der Abwärme eines großen Rechenzentrums versorgt wird.
Weitere Projekte sind geplant. Laut einer Studie lässt sich (theoretisch) ab 2030 die komplette Stadt mit Fernwärme aus Rechenzentren versorgen wenn die Infrastruktur gebaut wird. Das ist hier in F. aber realistisch zumindest für die Einspeisung. Es wäre immerhin mal eine der schlimmsten Umweltsünden der IT etwas eingedämmt.
Hier wäre interessant was die "Big Five" in der Sache unternehmen. Weiss jemand was?
e mare libertas
Buc
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7 Kommentare
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Die Fragen dazu:
Welche Nachteile bringt dieser Vorteil? - Rein technisch betrachtet braucht diese Umstellung ebenfalls nicht geringe Mengen an Energie und ist damit Umweltschädlich.
Was passiert, wenn die RZ einmal ausfallen?
Backup des Heizwerts per ? - ? Strom? oder sitzt dann FFM vor den Gasgrillern?)
Welche Problematiken ergeben sich daraus, dass die Heizkreisläufe durch die Stadt gezogen werden (Stadt-Glüheffekt, der nicht nur minimallokal auftritt, sondern nun vermutlich auch stärker die Straßen etc miteinschliesst) - was passiert im Sommer mit der Abwärme?
Zu guter letzt, wenn nun die Systeme immer besser mit der Abwärme umgehen (merkt man), ist das ganze Projekt für die Katz oder muss dann im RZ "geheizt" werden, damit es keine Negativnummer wird?
Welche Nachteile bringt dieser Vorteil? - Rein technisch betrachtet braucht diese Umstellung ebenfalls nicht geringe Mengen an Energie und ist damit Umweltschädlich.
Was passiert, wenn die RZ einmal ausfallen?
Backup des Heizwerts per ? - ? Strom? oder sitzt dann FFM vor den Gasgrillern?)
Welche Problematiken ergeben sich daraus, dass die Heizkreisläufe durch die Stadt gezogen werden (Stadt-Glüheffekt, der nicht nur minimallokal auftritt, sondern nun vermutlich auch stärker die Straßen etc miteinschliesst) - was passiert im Sommer mit der Abwärme?
Zu guter letzt, wenn nun die Systeme immer besser mit der Abwärme umgehen (merkt man), ist das ganze Projekt für die Katz oder muss dann im RZ "geheizt" werden, damit es keine Negativnummer wird?
Eher unwahrscheinlich das RZ plötzlich so effizient werden das die Abwärme nicht mehr ausreicht, auch fällt der Strombedarf in einem RZ fast nie unerwartet, da muss man dann nur geringfügig mit einem beliebigen Energieträger nach schießen.
Im Sommer ist die Wärme nach wie vor über, wie bisher auch.
Mich ärgert ein bisschen das es so eine Lösung nicht im kleinen Maßstab zu geben scheint. Ich wollte das bei unserem Neubau Serverraum gerne machen aber der Serverraum muss natürlich konstant gehalten werden und für die überschaubare Abwärme lohnt ein System mit Wärmepumpen vermutlich einfach nicht.
Im Sommer ist die Wärme nach wie vor über, wie bisher auch.
Mich ärgert ein bisschen das es so eine Lösung nicht im kleinen Maßstab zu geben scheint. Ich wollte das bei unserem Neubau Serverraum gerne machen aber der Serverraum muss natürlich konstant gehalten werden und für die überschaubare Abwärme lohnt ein System mit Wärmepumpen vermutlich einfach nicht.
Du musst zugeben, vor 2 Jahren hätte keiner erwartet, dass der Berufsverkehr quasi ausbleibt.
Beliebiger Energieträger verlangt entsprechende Energiestelle, Ölheizung, Gasgrill, E-Heizung etc. Diese müssen dann vorgehalten werden - oder werfen wir im RZ dann die Backup-Systeme (Öl) an, um die Abwärme zu produzieren?
Leitet die Wärme dann aber nicht ggf. über die Abwärmeleitungen ab (für kalte Sommertage ebenfalls benötigt) -> mehrkosten (€ und Klima) für Kühlung daheim?
Gibt es schon, aber hier kommt der Aspekt rein, Klimaschutz ist toll, aber wenn es an den eigenen Geldbeutel geht...
Beliebiger Energieträger verlangt entsprechende Energiestelle, Ölheizung, Gasgrill, E-Heizung etc. Diese müssen dann vorgehalten werden - oder werfen wir im RZ dann die Backup-Systeme (Öl) an, um die Abwärme zu produzieren?
Leitet die Wärme dann aber nicht ggf. über die Abwärmeleitungen ab (für kalte Sommertage ebenfalls benötigt) -> mehrkosten (€ und Klima) für Kühlung daheim?
Gibt es schon, aber hier kommt der Aspekt rein, Klimaschutz ist toll, aber wenn es an den eigenen Geldbeutel geht...
Zitat von @Mystery-at-min:
Du musst zugeben, vor 2 Jahren hätte keiner erwartet, dass der Berufsverkehr quasi ausbleibt.
Beliebiger Energieträger verlangt entsprechende Energiestelle, Ölheizung, Gasgrill, E-Heizung etc. Diese müssen dann vorgehalten werden - oder werfen wir im RZ dann die Backup-Systeme (Öl) an, um die Abwärme zu produzieren?
Naja für den jetzigen Wärmelieferanten brauchst du ebenso ein Backup, ich sehe da jetzt nicht das Problem wenn man Wärme aus 50 RZ einspeist (was dann auch noch für Redundanz sorgt) und die Ressourcen der bisherigen Fernwärmeerzeugung schmaler auslegt und nur vor hält. Natürlich kann immer etwas ausfallen aber daraus jetzt ein erhöhtes Risiko abzuleiten halte ich für konstruiert. Im Gegenteil, ich vermute sogar das Risiko wird eher geringer. Auch müssen Backup Systeme nicht effizient sein um ihre Funktion zu erfüllen.Du musst zugeben, vor 2 Jahren hätte keiner erwartet, dass der Berufsverkehr quasi ausbleibt.
Beliebiger Energieträger verlangt entsprechende Energiestelle, Ölheizung, Gasgrill, E-Heizung etc. Diese müssen dann vorgehalten werden - oder werfen wir im RZ dann die Backup-Systeme (Öl) an, um die Abwärme zu produzieren?
Berufsverkehr bleibt sicherlich eher aus als das Internet. Und da läuft ne ganze Menge durch FF.
Zitat von @Mystery-at-min:
Gibt es schon, aber hier kommt der Aspekt rein, Klimaschutz ist toll, aber wenn es an den eigenen Geldbeutel geht...
Zeig mir mal ein System dafür, meine Klimaanlagenbauer konnten das nicht. Der Serverraum hat ca. 60m³ und nur einen Rack mit Servern, einen mit Netzwerktechnik. Die Investition hätte ich schon empfohlen wenn es einen Nutzen hat. Natürlich darf das System dann am Ende nicht mehr Energie ziehen als es einspart.Gibt es schon, aber hier kommt der Aspekt rein, Klimaschutz ist toll, aber wenn es an den eigenen Geldbeutel geht...
Privat habe ich mein Haus auch aus Holz gebaut und damit vermutlich ca. 20T Euro meines Geldes mehr ausgegeben.
Hier einmal bei Golem.de
https://www.golem.de/news/umweltschutz-rechenzentren-in-frankfurt-beheiz ...
https://www.golem.de/news/umweltschutz-rechenzentren-in-frankfurt-beheiz ...
Naja, bedingt. Ein Teil der Wärme wird auch im Sommer genutzt, denn Fernwärme wird auch für die Warmwasserbereitung eingesetzt.
Naja für den jetzigen Wärmelieferanten brauchst du ebenso ein Backup, ich sehe da jetzt nicht das Problem wenn man Wärme aus 50 RZ einspeist (was dann auch noch für Redundanz sorgt) und die Ressourcen der bisherigen Fernwärmeerzeugung schmaler auslegt und nur vor hält.
Richtig, und moderne Blockheizkraftwerke können recht schnell einspringen ...