Outlook 2024 und remote credential guard

Moin Mitadmins.

Ich möchte hier eine Info absondern, die vielleicht dem einen oder anderen Admin, der Office und oder die Netzwerksicherheit betreut ein paar graue Haare ersparen könnte.

Und zwar: nach dem Umstieg von Office 2016 auf Office 2024 LTSC (on premises Office, on premises Exchange-Server) fiel mir auf, dass der Start von Outlook sehr lange dauerte (bis zu 15 Sekunden) und das Umschalten von einer Mail zur nächsten je nach Größe der Anlagen auch bis zu sportlichen 10 Sekunden dauern konnte.

Nach eingehender Analyse wurde deutlich, dass dies so extrem nur dann auftritt, wenn man Outlook in einer Remotesitzung benutzt UND zudem das Sicherheitsfeauture Remote Credential Guard ("RCG") aktiviert hat. Ich hatte mich per RDP aus dem Homeoffice mit einem PC mit aktivem RCG per VPN auf den Bürorechner geschaltet, und das machte das auf dem Bürorechner gestartete Outlook in der neuen Version nahezu unbenutzbar.

Es ist also eindeutig so, dass Outlook 2024 LTSC ständig (bei Aufruf jeder Mail!) die Benutzer-Credentials neu an den Server übergibt (warum auch immer), während Vorversionen das wohl nicht taten. Ist man nun über WAN angebunden und hat seine Crendentials über RCG durchgereicht, ist das ein massives Problem, da jede Credentialanfrage durch hohe WAN-Latenzen Zeit kostet. Nachdem ich RCG deaktiviert habe, war alles sofort wieder so schnell wie vorher.

Für alle, die dieses Problem haben, empfiehlt es sich also, RCG auf den Endpunkten, die über WAN angebunden sind, zu deaktivieren. Ich werde nun einen Thread bei Microsoft Q&A aufmachen und das dort einfüllen, mal sehen, ob da jemand hellhörig wird.

Randbedingungen, der Vollständigkeit halber:

Client OS: Win11 23 H2, Build 10.0.22631.4602
Outlookversion: 2408 (17932.20190)
Exchangeserver: 2019 CU 14