Hardware-RAID auf größere Platten umziehen
Ein kleiner Beitrag für diejenigen, die vielleicht zum ersten mal vor dem Problem stehen, wenn ein RAID-System voll läuft und man einen Umzug auf neue Platten durchführen möchte. Ich beschreibe hier nur meine Situation und Erfahrung und kann nicht garantieren, dass es in Ihrem Fall unbedingt klappt.
Ausgangssituation:
Zwei 19" Server von Fujitsu mit RAID5 (3x480er SSD-Platten, CP400i-Controller) als SAN mit StarWind (drei VMs). Speicherplatz wurde extrem knapp.
Vorgehensweise:
Ich habe hier erfolgreich lizensiertes DiskGenius einsetzen können. Ihr könnt aber gerne ein anderes Imaging/Partitionierungstool verwenden.
Vom DiskGenius-Bootstick die Server gestartet und jeweils ein Image (Option: All Files) auf externer SSD angelegt. Ich habe hierfür eine Crucial X9 4TB verwendet).
Wenn man die Möglichkeit und Platz hat, könnt ihr das alte RAID nicht gleich auflösen, sondern ein zweites anlegen und dieses als Boot-RAID einstellen! Ich habe das alte RAID aufgelöst und die SSDs gegen 1TB-Version getauscht.
RAID-Verbund mit neuen SSDs angelegt. Das Image zurückgespielt und die Partitionen wieder mit DiskGenius größenmäßig angepasst.
Beide Server booteten nach dem Eingriff ohne Probleme und laufen bereits seit Monaten.
Es ist eine simple und an sich selbstverständliche Vorgehensweise, jedoch schreckt ein so tiefer Eingriff etwas ab. Ich hoffe mit meiner Erfahrung manch einem die Angst zu nehmen so einen Eingriff vorzunehmen.
Viel Erfolg!
Ausgangssituation:
Zwei 19" Server von Fujitsu mit RAID5 (3x480er SSD-Platten, CP400i-Controller) als SAN mit StarWind (drei VMs). Speicherplatz wurde extrem knapp.
Vorgehensweise:
Ich habe hier erfolgreich lizensiertes DiskGenius einsetzen können. Ihr könnt aber gerne ein anderes Imaging/Partitionierungstool verwenden.
Vom DiskGenius-Bootstick die Server gestartet und jeweils ein Image (Option: All Files) auf externer SSD angelegt. Ich habe hierfür eine Crucial X9 4TB verwendet).
Wenn man die Möglichkeit und Platz hat, könnt ihr das alte RAID nicht gleich auflösen, sondern ein zweites anlegen und dieses als Boot-RAID einstellen! Ich habe das alte RAID aufgelöst und die SSDs gegen 1TB-Version getauscht.
RAID-Verbund mit neuen SSDs angelegt. Das Image zurückgespielt und die Partitionen wieder mit DiskGenius größenmäßig angepasst.
Beide Server booteten nach dem Eingriff ohne Probleme und laufen bereits seit Monaten.
Es ist eine simple und an sich selbstverständliche Vorgehensweise, jedoch schreckt ein so tiefer Eingriff etwas ab. Ich hoffe mit meiner Erfahrung manch einem die Angst zu nehmen so einen Eingriff vorzunehmen.
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10 Kommentare
Neuester Kommentar
Moin,
warum soll das auch nicht funktionieren? Du hast ja einen Hardware-RAID-Controller, der dafür sorgt, dass das OS und auch ein Imagetool das RAID schon gar nicht mehr sieht, sondern nur das Volume. Da tun es alle Imagetools, auch die kostenfreien, auch die aus der Linuxwelt. Bedingung ist ja nur, dass die Imagetools das Volume sehen (RAID Controller Unterstützung).
Gruß
DivideByZero
warum soll das auch nicht funktionieren? Du hast ja einen Hardware-RAID-Controller, der dafür sorgt, dass das OS und auch ein Imagetool das RAID schon gar nicht mehr sieht, sondern nur das Volume. Da tun es alle Imagetools, auch die kostenfreien, auch die aus der Linuxwelt. Bedingung ist ja nur, dass die Imagetools das Volume sehen (RAID Controller Unterstützung).
Gruß
DivideByZero
Naja - das is nu irgendwie ne standard-version mit dem Image machen... Es sollte nur ggf. noch erwähnt werden das nen Backup vorher nie schadet da ja auch mal was schief gehen kann... Wer da jetzt übermässig ängstlich ist sollte sich halt fragen ob er/sie am Server sowas überhaupt durchführen sollte oder ob es nicht besser wäre das erstmal an nem normalen Rechner zu probieren.
Moin,
Das ist doch trivial:
Wird hier im Forum Dutzende Male beschrieben.
In Deinem Falle hatte ich einfach eine externe USB-SSD mit 4 TB und knoppix als Livesystem drangehängt,
Mit ddrescze ein komplettes Image der Volumes gezogen und nach Anlegen des neuen RAIDs einfach mit ddrescue wieder zurückgespielt. Geht schnell und unkompliziert und ist vom installierten OS unabhängig.
lks
Das ist doch trivial:
- Backup ziehen.
- Backup überprüfen.
- RAID neu anlegen
- Backup wieder zurückspielen.
Wird hier im Forum Dutzende Male beschrieben.
In Deinem Falle hatte ich einfach eine externe USB-SSD mit 4 TB und knoppix als Livesystem drangehängt,
Mit ddrescze ein komplettes Image der Volumes gezogen und nach Anlegen des neuen RAIDs einfach mit ddrescue wieder zurückgespielt. Geht schnell und unkompliziert und ist vom installierten OS unabhängig.
lks
Ich dachte, es ist der klassische Weg - und auch einfacher - , dass man ein RAID vergrößert, indem man aufeinander folgend eine größere Platte einbaut, den resync abwartet, dann die nächste usw. - und wenn der letzte sync abgeschlossen ist, man das RAID selbst, die Partitionen und das Filesystem erweitert?
Oder ist das eine Frage der Abwägung zwischen Downtime-Verzicht und zusätzlicher Sicherheit? Die Methode des TO hat ja faktisch zwei Backups, dafür aber Downtime.
Fürs (selbstverständliche) Backup und/oder die vom TO vorgeschlagene Methode wäre für mich Clonezilla das Mittel der Wahl. Habe damit erst kürzlich ein vermeintlich kurz vor dem Ableben stehendes HW-RAID schnell und einfach sichern (und vor allem überprüfen) können.
Viele Grüße, commodity
Oder ist das eine Frage der Abwägung zwischen Downtime-Verzicht und zusätzlicher Sicherheit? Die Methode des TO hat ja faktisch zwei Backups, dafür aber Downtime.
Fürs (selbstverständliche) Backup und/oder die vom TO vorgeschlagene Methode wäre für mich Clonezilla das Mittel der Wahl. Habe damit erst kürzlich ein vermeintlich kurz vor dem Ableben stehendes HW-RAID schnell und einfach sichern (und vor allem überprüfen) können.
Viele Grüße, commodity
Zitat von @blackdove:
Dann hast du aber in deinem RAID immer noch dieselbe, dir zur Verfügung stehende Speicherkapazität. Die ist in deinem Array festgeschrieben. Daher brauchst du ein neues Array.
Dann hast du aber in deinem RAID immer noch dieselbe, dir zur Verfügung stehende Speicherkapazität. Die ist in deinem Array festgeschrieben. Daher brauchst du ein neues Array.
Kommt auf den Controller an. Moderne Controller erlauben auch das vergrößern der Arraygröße.
lks
Ah, danke für die Erläuterung. Das erklärt Dein Problem. Dein Controller kann das LV nicht vergrößern. HP zB kann das IMO, habe ich aber noch nie gemacht.
Ich verzichte ja lieber auf einen HW-Controller (wenn ich ihn nicht temporär erbe) und kenne mich daher mit solchen Gemeinheiten nicht so aus.
mdadm macht das, was offenbar sonst nur "moderne" Controller machen seit 2006
Viele Grüße, commodity
Ich verzichte ja lieber auf einen HW-Controller (wenn ich ihn nicht temporär erbe) und kenne mich daher mit solchen Gemeinheiten nicht so aus.
mdadm macht das, was offenbar sonst nur "moderne" Controller machen seit 2006
Viele Grüße, commodity
mdadm kann auch schon "seit Ewigkeiten" TRIM durchreichen, was viele moderne Controller nicht können. Selbst Intel-RST kann das bei RAID1 nicht.
lks
ja, das ist irgendwie unglaublich. Die Abteilungen bei den Controller-Herstellern schlafen entweder gut oder sind längst aufgelöst worden.
Der heutige Anwendungbedarf für RAID-Controller dürfte eh bei wenigen Prozent liegen. Diese Industrie lebt wahrscheinlich im Wesentlichen davon, dass Microsoft Software-RAID mit Storage Spaces ziemlich rudimentär umgesetzt hat.
Broadcom sei Dank beschäftigen sich ja jetzt mehr Leute mit Proxmox und werden dafür auch mit mdadm belohnt
Fun Fact, dass Broadcom einer der größten Herstellern von RAID-Controllern ist
Viele Grüße, commodity
Der heutige Anwendungbedarf für RAID-Controller dürfte eh bei wenigen Prozent liegen. Diese Industrie lebt wahrscheinlich im Wesentlichen davon, dass Microsoft Software-RAID mit Storage Spaces ziemlich rudimentär umgesetzt hat.
Broadcom sei Dank beschäftigen sich ja jetzt mehr Leute mit Proxmox und werden dafür auch mit mdadm belohnt
Fun Fact, dass Broadcom einer der größten Herstellern von RAID-Controllern ist
Viele Grüße, commodity