EU-Parlament: Demnächst haften Plattformen für Handlungen und Urheberrechtsverletzungen ihrer Nutzer
Tja, sehr schlechte Nachrichten für Betreiber von freien Internet-Plattformen. Das EU-Parlament hat mit 438 zu 226 Stimmern (39 Enthaltungen) für den Entwurf der kritisierten EU-Urheberrechtsreform gestimmt. Nachdem das Parlament den Entwurf im Juli 2018 noch zurückgewiesen hatte, war die Abstimmung im zweiten Anlauf mit ein paar Verschlimmbesserung erfolgreich. Der CDU-Politiker Axel Voss hat es wirklich geschafft, die von Verbänden und Wissenschaftlern (inkl. dem Erfinder des Internets Tim Berners-Lee) kritisierte und unnötige EU-Urheberrechtsreform durchzusetzen. Bisher war es so, das Betreiber erst dann haften, wenn sie von einem Verstoß informiert wurden und nicht handeln (Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht, etc.).
Sichtweise
Dummerweise reduzieren Axel Voss und weitere 437 Politiker das Internet auf ein paar Dienste. Aus ihrer Sicht gibt es wohl nur noch Facebook, Twitter, Instagram und Google die relevant sind. Für diese Firmen mag die neue EU-Urheberrechtsreform sicher auf die ein oder andere Weise sinnvoll sein, dass sie damit aber auch alle anderen Dienste im Internet wie z.B. Foren oder Blogs zu einer Prüfpflicht auf Inhalte und Medien zwingen, ist ihnen entweder egal (Hauptsache die Verlagen bekommen Geld von Google und Co.) oder sie sehen es als Kollateralschaden an. Ich tendiere zu Punkt eins.
Warum ist die neue EU-Urheberrechtsreform nicht gerade Ideal für Foren und Blogs?
Hier ein paar Auszüge aus dem Entwurf: "Betreiber oder Diensteanbieter, die auch nutzergenerierte Inhalte öffentlich zugänglich machen, haften für die Handlungen ihrer Mitglieder sowie damit möglicherweise verknüpfte Urheberrechtsverletzungen. Die bestehenden Haftungsprivilegien aus der E-Commerce-Richtlinie sollen so nicht mehr für diese Diensteanbieter gelten. Die Betreiber müssen künftig "faire" Lizenzen mit Rechteinhabern aushandeln, um Klagen wegen Copyright-Verstößen etwa aus der Musik- oder Filmindustrie zu vermeiden".
Das Existenzrecht eines Uploadfilter ist damit besiegelt.
Aber auch im Europaweiten Leistungsschutzrecht hat sich was getan. Bei Verlinkungen sind "einzelne Worte" etwa eines Zeitungsberichts erlaubt. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass eine ganze Überschrift in z.B. Trefferlisten von Suchmaschinen und wahrscheinlich auch in Blogs und Foren nicht mehr angezeigt werden dürfte.
Wie schützt man sich also vor nutzergenerierte Inhalte?
Bei einem Blog könnte man die Kommentarfunktion ausschalten. Bei einem Forum, tja gute Frage?? Ein Forum besteht hauptsächlich aus nutzergenerierte Inhalte. Man könnte evtl. Bilder und Videoupload abschalten (dummerweise unterliegen aber auch Texte dem Urheberrecht), auf Twitter oder Facebook (bäh) umziehen (die können sich Uploadfilter leisten) oder halt das Forum einstellen. Foren sind sowieso nur ein Ort wo sich Menschen unkontrolliert austauschen. Genau das Gegenteil also von kontrollierten Inhalten aus den Verlagen.
Der Vorschlag zur neuen EU-Urheberrechtsreform macht auch Ausnahmen, so kann Wikipedia weiter existieren (warum auch immer), da man die Welt wohl nicht gänzlich erschrecken will. Legitime private und nicht-kommerzielle Nutzungen von Presseartikeln durch einzelne Nutzer ist natürlich auch weiterhin erlaubt. Dabei darf man aber nicht vergessen, sobald man ein Adsense Banner einbaut ist man nicht mehr "privat" und sofort in der kommerzielle Nutzungen.
Ein eigener Uploadfilter?
Wie soll man also zukünftig "faire" Lizenzen mit Rechteinhabern aushandeln? Gibt es eine Liste von allen Verlagen in Europa, mit allen Rechteinhabern? Mit allen Werken? Wer hat oder baut so einen Filter, wer kann es sich das leisten? Wie sollt das technisch überhaupt gehen? Was wird er kosten? Darauf geht der Entwurf natürlich nicht ein. Ein reales Beispiel: Googles aktueller "Content-ID" Filter für YouTube hat mal eben 60 Millionen Euro in der Entwicklung gekostet und funktioniert selbst heute noch nicht einwandfrei. Die monatlichen Kosten für einen Uploadfilter schätzt man auf 900 bis 50000 Euro. Je nach Anzahl der Abfragen. Na alles klar?
Wie kann etwas frei sein, das erst durch Filter muss?
Noch ist es "nur" ein Gesetzentwurf, aber ich denke mit der positiven Abstimmung des EU-Parlament von heute (12.09.2018) hat es auch die letzte Hürde genommen.Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es kommen wird. Update: Das neue Urheberrecht soll noch vor der EU-Wahl in zehn Monaten beschlossen werden.
Aus meiner Sicht stirbt damit leider auch der Gedanke des freien Internets. Wie kann etwas frei sein, das erst durch Filter muss? Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Filter die mächtigsten Werkzeuge im europäische Internet sein werden. Sie werden über die Informationen die wir Bürger sehen, entscheiden. Beobachten wir mal, wer sie betreiben wird. Vielleicht kann ja China mit der Software und Technik aushelfen?
"Nutzergenerierte Inhalte" vs "Inhalte durch Redaktionen"
Das europäische Internet wird zugunsten von Monetarisierung durch Presseverlage zerstückelt und zensiert. Alles was "Social-Media" bedeutet ist den Verlagen bzw. ihren Politikern ein Dorn im Auge und wird heftig bekämpft. "Nutzergenerierte Inhalte" vs "Inhalte durch Redaktionen" darauf läuft es wohl hinaus. Aktuell sieht es so aus, als hätten sich die Verlage mit ihrer Auffassung vom freien Internet durchgesetzt.
Der Entwurf geht jetzt in eine abschließende Trilog- Verhandlungen mit dem EU-Rat ein, der die Regierungen der Mitgliedsstaaten vertritt. Ich persönlich hoffe das der öffentliche Protest noch zunehmen wird, so das man doch noch einmal über das Leistungsschutzrecht und Uploadfilter nachdenkt und sie entfernt. Wenn kurz vor den Europawahlen die finale Abstimmung über das Verhandlungsergebnis ansteht, könnte das gesamte Gesetz doch noch gekippt werden. Die Hoffnung stirbt halt zum Schluss.
Dummerweise versteht der "normale" User das Thema im Detail nicht. Die Masse wird die Filter als "positiv" bewerten.
#ripinternet #savetheinternet
Gruß
Frank
Hier noch ein paar Links dazu:
Sichtweise
Dummerweise reduzieren Axel Voss und weitere 437 Politiker das Internet auf ein paar Dienste. Aus ihrer Sicht gibt es wohl nur noch Facebook, Twitter, Instagram und Google die relevant sind. Für diese Firmen mag die neue EU-Urheberrechtsreform sicher auf die ein oder andere Weise sinnvoll sein, dass sie damit aber auch alle anderen Dienste im Internet wie z.B. Foren oder Blogs zu einer Prüfpflicht auf Inhalte und Medien zwingen, ist ihnen entweder egal (Hauptsache die Verlagen bekommen Geld von Google und Co.) oder sie sehen es als Kollateralschaden an. Ich tendiere zu Punkt eins.
Warum ist die neue EU-Urheberrechtsreform nicht gerade Ideal für Foren und Blogs?
Hier ein paar Auszüge aus dem Entwurf: "Betreiber oder Diensteanbieter, die auch nutzergenerierte Inhalte öffentlich zugänglich machen, haften für die Handlungen ihrer Mitglieder sowie damit möglicherweise verknüpfte Urheberrechtsverletzungen. Die bestehenden Haftungsprivilegien aus der E-Commerce-Richtlinie sollen so nicht mehr für diese Diensteanbieter gelten. Die Betreiber müssen künftig "faire" Lizenzen mit Rechteinhabern aushandeln, um Klagen wegen Copyright-Verstößen etwa aus der Musik- oder Filmindustrie zu vermeiden".
Das Existenzrecht eines Uploadfilter ist damit besiegelt.
Aber auch im Europaweiten Leistungsschutzrecht hat sich was getan. Bei Verlinkungen sind "einzelne Worte" etwa eines Zeitungsberichts erlaubt. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass eine ganze Überschrift in z.B. Trefferlisten von Suchmaschinen und wahrscheinlich auch in Blogs und Foren nicht mehr angezeigt werden dürfte.
Wie schützt man sich also vor nutzergenerierte Inhalte?
Bei einem Blog könnte man die Kommentarfunktion ausschalten. Bei einem Forum, tja gute Frage?? Ein Forum besteht hauptsächlich aus nutzergenerierte Inhalte. Man könnte evtl. Bilder und Videoupload abschalten (dummerweise unterliegen aber auch Texte dem Urheberrecht), auf Twitter oder Facebook (bäh) umziehen (die können sich Uploadfilter leisten) oder halt das Forum einstellen. Foren sind sowieso nur ein Ort wo sich Menschen unkontrolliert austauschen. Genau das Gegenteil also von kontrollierten Inhalten aus den Verlagen.
Der Vorschlag zur neuen EU-Urheberrechtsreform macht auch Ausnahmen, so kann Wikipedia weiter existieren (warum auch immer), da man die Welt wohl nicht gänzlich erschrecken will. Legitime private und nicht-kommerzielle Nutzungen von Presseartikeln durch einzelne Nutzer ist natürlich auch weiterhin erlaubt. Dabei darf man aber nicht vergessen, sobald man ein Adsense Banner einbaut ist man nicht mehr "privat" und sofort in der kommerzielle Nutzungen.
Ein eigener Uploadfilter?
Wie soll man also zukünftig "faire" Lizenzen mit Rechteinhabern aushandeln? Gibt es eine Liste von allen Verlagen in Europa, mit allen Rechteinhabern? Mit allen Werken? Wer hat oder baut so einen Filter, wer kann es sich das leisten? Wie sollt das technisch überhaupt gehen? Was wird er kosten? Darauf geht der Entwurf natürlich nicht ein. Ein reales Beispiel: Googles aktueller "Content-ID" Filter für YouTube hat mal eben 60 Millionen Euro in der Entwicklung gekostet und funktioniert selbst heute noch nicht einwandfrei. Die monatlichen Kosten für einen Uploadfilter schätzt man auf 900 bis 50000 Euro. Je nach Anzahl der Abfragen. Na alles klar?
Wie kann etwas frei sein, das erst durch Filter muss?
Noch ist es "nur" ein Gesetzentwurf, aber ich denke mit der positiven Abstimmung des EU-Parlament von heute (12.09.2018) hat es auch die letzte Hürde genommen.
Aus meiner Sicht stirbt damit leider auch der Gedanke des freien Internets. Wie kann etwas frei sein, das erst durch Filter muss? Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Filter die mächtigsten Werkzeuge im europäische Internet sein werden. Sie werden über die Informationen die wir Bürger sehen, entscheiden. Beobachten wir mal, wer sie betreiben wird. Vielleicht kann ja China mit der Software und Technik aushelfen?
"Nutzergenerierte Inhalte" vs "Inhalte durch Redaktionen"
Das europäische Internet wird zugunsten von Monetarisierung durch Presseverlage zerstückelt und zensiert. Alles was "Social-Media" bedeutet ist den Verlagen bzw. ihren Politikern ein Dorn im Auge und wird heftig bekämpft. "Nutzergenerierte Inhalte" vs "Inhalte durch Redaktionen" darauf läuft es wohl hinaus. Aktuell sieht es so aus, als hätten sich die Verlage mit ihrer Auffassung vom freien Internet durchgesetzt.
Der Entwurf geht jetzt in eine abschließende Trilog- Verhandlungen mit dem EU-Rat ein, der die Regierungen der Mitgliedsstaaten vertritt. Ich persönlich hoffe das der öffentliche Protest noch zunehmen wird, so das man doch noch einmal über das Leistungsschutzrecht und Uploadfilter nachdenkt und sie entfernt. Wenn kurz vor den Europawahlen die finale Abstimmung über das Verhandlungsergebnis ansteht, könnte das gesamte Gesetz doch noch gekippt werden. Die Hoffnung stirbt halt zum Schluss.
Dummerweise versteht der "normale" User das Thema im Detail nicht. Die Masse wird die Filter als "positiv" bewerten.
#ripinternet #savetheinternet
Gruß
Frank
Hier noch ein paar Links dazu:
- Das EU-Parlament legt einen Schleier über das Internet: Votum für Upload-Filter und Leistungsschutzrecht
- EU-Copyright-Reform: "Viele legale Inhalte werden einfach verschwinden"
- Herber Rückschlag für das freie Internet
- How the EU's Copyright Filters Will Make it Trivial For Anyone to Censor the Internet
- EU-Parlament: Plattformen haften für Urheberrechtsverletzungen der Nutzer
- EU approves controversial Copyright Directive, including internet ‘link tax’ and ‘upload filter’
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15 Kommentare
Neuester Kommentar
Ist doof, sieht nicht schön aus ... ich würde diese Funktionalität vorerst abschalten oder Alternativ eine begrenzte Anzahl zu Verfügung stellen die vorher geprüft wurde. Hatte die zweifelhafte Ehre ein Forum betreuen zu dürfen und das hatte ich vor vielen Jahren schon so gemacht.
Ist mir aber auch leicht gefallen .... den rechten Sinn habe ich ohnehin nie verstanden
Ist mir aber auch leicht gefallen .... den rechten Sinn habe ich ohnehin nie verstanden
Frank: Auch wenn ich in der Sache bei dir bin, zu deinem 'Der Vorschlag zur neuen EU-Urheberrechtsreform macht auch Ausnahmen, so kann Wikipedia weiter existieren (warum auch immer), da man die Welt wohl nicht gänzlich erschrecken will. Legitime private und nicht-kommerzielle Nutzungen von Presseartikeln durch einzelne Nutzer ist natürlich auch weiterhin erlaubt. Dabei darf man aber nicht vergessen, sobald man ein Adsense Banner einbaut ist man nicht mehr "privat" und sofort in der kommerzielle Nutzungen.' sollte man anmerken, dass in der jetzt beschlossenen Fassung Mikro- und Kleinstunternehmen explizit ausgenommen werden.
Bin hier auf den Hinweis gestoßen und habe dann den englischsprachigen Beschluss angesehen.
Quelle: Angenommener Vorschlag - der Server ist aktuell überlastet - ich hatte mir den englischen Text vor einer Stunde am Smartphone angesehen.
Wir müssen schlicht sehen, was Herr Voss am Ende des Tages aushandelt. Und das muss dann wieder vom EU-Parlament abgesegnet werden. 2019 kommen eh neue Hürden auf uns zu (ePrivacy-Verordnung). Schön ist das trotzdem alles nicht. Als Blogger werde ich dann auf die Verlinkungen diverser Medien verzichten (dort wird eh häufig DPA-Material durchgeschleust).
Ergänzung: Das Dokument hat nun doch noch geladen - hier einige Zitate (SME steht für small & medium enterprises)
Seite 4: Special focus
should also be given to ensuring that the
burden on SMEs remains appropriate and
that automated blocking of content is
avoided.
Seite 5:
(4 a) ‘online content sharing service
provider’ means a provider of an
information society service one of the
main purposes of which is to store and
give access to the public to a significant
amount of copyright protected works or
other protected subject-matter uploaded
by its users, which the service optimises
and promotes for profit making purposes.
Microenterprises and small-sized
enterprises within the meaning of Title I
of the Annex to Commission
Recommendation 2003/361/EC and
services acting in a non-commercial
purpose capacity such as online
encyclopaedia, and providers of online
services where the content is uploaded
with the authorisation of all right holders
concerned, such as educational or
scientific repositories, shall not be
considered online content sharing service
providers within the meaning of this
Directive. Providers of cloud services for
individual use which do not provide direct
access to the public, open source software
developing platforms, and online market
places whose main activity is online retail
of physical goods, should not be
considered online content sharing service
providers within the meaning of this
Directive;
Bin hier auf den Hinweis gestoßen und habe dann den englischsprachigen Beschluss angesehen.
Quelle: Angenommener Vorschlag - der Server ist aktuell überlastet - ich hatte mir den englischen Text vor einer Stunde am Smartphone angesehen.
Wir müssen schlicht sehen, was Herr Voss am Ende des Tages aushandelt. Und das muss dann wieder vom EU-Parlament abgesegnet werden. 2019 kommen eh neue Hürden auf uns zu (ePrivacy-Verordnung). Schön ist das trotzdem alles nicht. Als Blogger werde ich dann auf die Verlinkungen diverser Medien verzichten (dort wird eh häufig DPA-Material durchgeschleust).
Ergänzung: Das Dokument hat nun doch noch geladen - hier einige Zitate (SME steht für small & medium enterprises)
Seite 4: Special focus
should also be given to ensuring that the
burden on SMEs remains appropriate and
that automated blocking of content is
avoided.
Seite 5:
(4 a) ‘online content sharing service
provider’ means a provider of an
information society service one of the
main purposes of which is to store and
give access to the public to a significant
amount of copyright protected works or
other protected subject-matter uploaded
by its users, which the service optimises
and promotes for profit making purposes.
Microenterprises and small-sized
enterprises within the meaning of Title I
of the Annex to Commission
Recommendation 2003/361/EC and
services acting in a non-commercial
purpose capacity such as online
encyclopaedia, and providers of online
services where the content is uploaded
with the authorisation of all right holders
concerned, such as educational or
scientific repositories, shall not be
considered online content sharing service
providers within the meaning of this
Directive. Providers of cloud services for
individual use which do not provide direct
access to the public, open source software
developing platforms, and online market
places whose main activity is online retail
of physical goods, should not be
considered online content sharing service
providers within the meaning of this
Directive;
Servus,
@Frank:
Und irgendwann kommt noch MS oder ein anderer Softwarehersteller und macht Urheberrechte an irgendwelchen Fehlermeldungen geltend, die von Kollegen zur Sachverhaltsdarstellung hochgeladen wurden??
Weil, die Fehlermeldung (oder eine Updatemeldung u.ä.) kommt ja nicht aus dem Nichts und musste auch mal programmiert werden (Ironie aus).
Gruß
@Frank:
Und irgendwann kommt noch MS oder ein anderer Softwarehersteller und macht Urheberrechte an irgendwelchen Fehlermeldungen geltend, die von Kollegen zur Sachverhaltsdarstellung hochgeladen wurden??
Weil, die Fehlermeldung (oder eine Updatemeldung u.ä.) kommt ja nicht aus dem Nichts und musste auch mal programmiert werden (Ironie aus).
Gruß
Hi Leute, hi Frank,
also ich lese immer wieder:
Von der Haftungsverschärfung betroffen sein sollen nun recht explizit Plattformen wie der Google-Konzern mit YouTube sowie Facebook, Instagram und Twitter. Denn es sollen nur solche Plattformen erfasst sein, die Inhalte sortieren und bewerben.
Für Admo.de sehe ich da erstmal (noch) gar keine Gefahr/Probleme.
grüße
Kowa
also ich lese immer wieder:
Von der Haftungsverschärfung betroffen sein sollen nun recht explizit Plattformen wie der Google-Konzern mit YouTube sowie Facebook, Instagram und Twitter. Denn es sollen nur solche Plattformen erfasst sein, die Inhalte sortieren und bewerben.
Für Admo.de sehe ich da erstmal (noch) gar keine Gefahr/Probleme.
grüße
Kowa
Hallo Frank!
Danke für den informativen Artikel.
Das dürfte wieder ein Paradebeispiel für die Macht des Lobbyismus sein.
Hier wäre eine gut recherchierte Hintergrundreportage über die Abläufe in Brüssel sicher sehr aufschlussreich.
(Welche Informationen werden den Abgeordneten von wem vorgelegt, wie sind die Abläufe und Beschlüsse in den Fraktionen, wie antworten Abgeordnete auf Hintergrundfragen, die ihren Wissenstand herauskitzeln etc.)
Hat m.W. noch niemand von der 4. Gewalt gemacht, kann ich aber auch verpasst haben.
Meist kommts ja erst, wenn man sich fragt, warum das Kind eigentlich im Brunnen liegt. (Siehe. z.B. aktuell Genua oder Diesel)
Letztlich werden hier wieder elementare Grundrechte auf dem Altar des Geldes geopfert. Natürlich nur als Kollateralschaden, denn dass man die Welt nicht zwangsläufig durch die Brille des "Kapitals" sehen muss, sondern auch andere Perspektiven durchaus Sinn machen, wird wieder immer häufiger (ja, das nimmt zu) vergessen. Warum das Recht auf Kunstfreiheit ("Memes") dem Recht auf kommerzielle Verwertung fremder, aber für einen Verwerter lizensierter Inhalte geopfert werden muss könnte man ja fragen. Wenn in harmlosen Foren Avatare (Oh je, Disney - ich habe aber noch nen Piratenschaf in Petto, wenn's ernst wird) zum unkalkulierbaren Risiko werden und ein Link eines Users sofort strafrechtlich relevant ist...
Was muss denn noch passieren?
Hier werden seit einigen Jahren auf Betreiben einzelner gut aufgestellter Konzerne Bagatellen kriminalsiert, da ein "freies" Internet deren "Ölquelle", nämlich das Portemonnaie des Verbrauchers, zum Versiegen zu bringen droht.
Skurrile Beispiele gefällig?
- Mein damals 9-jähriger Sohn ist auf "Popcorntime" reingefallen. 1 Film komplett geladen, 2 angefangen. 2 Abmahnungen. Gefordert 1800 Euro.
Habe sicherheitshalber zur Abwehr die renommierteste Kanzlei beauftragt. Die Anwaltskosten von 800 Euro muss ich bezahlen. Nie wieder was von den Münchener Abmahnern gehört. Verjährt bald.
- Bekannter hatte einen Imbiss. Als er aufgehört hat, hatte er seinen "Coca-Cola-Kühlschrank" bei Ebay angeboten. (Der hiess wirklich so, kein Hersteller erkennbar, ausser Coca Cola) Resultat: Durch eine von Coca Cola beauftragte Kanzlei Abmahnung bekommen. Unerlaubtes verwenden des Markennamens. Ebay drohte mit Sperrung seines Kontos. Verlief dann im Sande.
- Ich lade aus dem Netz einen Song der mir gefällt. Per Filesharing im schlimmsten Fall. Höchst illegal. Dann verwende ich ihn für eine Radiosendung. Damit wird er legal, denn das Radio (NKL) zahlt eine Pauschale. Jemand hört zu und nimmt ihn auf. Legal. Alles gut. Aber dann schiebt der ihn in seinen Share oder lädt ihn irgendwo hoch. Huch, wieder illegal. Derselbe Song, bei digitaler Übertragung evtl dasselbe File. Interessant. Irgendwie nicht ganz schlüssig.
Wenn das so weitergeht, werden wir in 10-20 Jahren im Darknet landen weil wir das Netz (sic!) vernetzen wollten und einen Piratendonald als Avatar mögen und verteidigen. Das "Internet" ist (war) in seiner Struktur "egalitär" "anitiautoritär" und "antikapitalistisch", denn es ermöglicht (e) aufgrund seiner Historie freien und gleichen Zugang zu Information und Austausch. Das ist denen, die die Information und die Trivialkultur kontrollierten und die dann ihre Milliarden schwinden sahen natürlich unangenehm. (Ich empfehle, das Thema CIA und Einfluss auf die Presse zu recherchieren)
Und es geht hier nicht um "Kapitalverbrechen" sondern um vermeintliche Verbrechen an vermeintlichen ewig währenden Rechten des Kapitals. Stellte man die Verbrechen des Kapitals an den Rechten der Bürger dem gegenüber, wäre das wohl nur mal eine verdiente (sic!) Retourkutsche einer neuen Technologie an einer alten Macht. (Gefährliches Terrain heutzutage, ich weiss das wohl...)
Nun wird wieder einmal mit vordergründig völlig legitimen Interessen (der arme Künstler, Autor bekommt kein Geld) wieder ein kleines Stückchen Freiheit abgeschraubt.
Warum haftet diese vermaledeite Post nicht für die Inhalte, die in ihr Vertriebsnetz eingespeist werden? Achso, damals gab es ein "Briefgeheimnis". Ui und das gib es noch.
Warum haftet die Stadt Frankfurt nicht für skandierte Parolen auf ihren Strassen? Achso: Wir können das leichter überwachen und kontrollieren, sonst gäbe es wohl kein Demonstrationsrecht mehr?
Warum ist Megaupload tot, aber Youtube prosperiert? Wer kooperiert, wer sagte, "Ihr könnt mich mal?"
Was wollen denn die Leute, welche die Dienste nutzen? Böses und verbotenes? Oder schnellen und bequemen Zugang zu kulturellen Inhalten?
"Legalize it, and I will advertise it" (Peter Tosh)
Man kann durch Kriminalisierung auch die Kriminalität befördern. ("Prohibition" "Marihuana")
Aber was rege ich mich auf, "Everybody knows" (L. Cohen) https://www.youtube.com/watch?v=T4rf7bAApM4
Solange ich das noch verlinken darf. Aber Youtube gehört ja den "guten". Das geht schon. Monopole sind solange für die Politik bequem, bis die Monopole die Politik machen.
Zum Abschluss einer meiner liebsten:
Der Kabarettist Georg Schramm zitiert seit vielen Jahren sinngemäss nach meinem Gedächtnis den erfolgreichsten Investor aller Zeiten, Warren Buffet, so:
Gefragt, was die größte Herausforderung unserer Zeit ist, antwortet Buffet: Das fragen sie noch? Es ist der Kampf arm gegen reich. Und es steht ausser Frage, dass die Reichen diesen Kampf gewinnen werden.
Das musste jetzt raus. Gute Nacht!
Buc
Und wer bald Landtagswahl hat: Geht wählen!
Danke für den informativen Artikel.
Das dürfte wieder ein Paradebeispiel für die Macht des Lobbyismus sein.
Hier wäre eine gut recherchierte Hintergrundreportage über die Abläufe in Brüssel sicher sehr aufschlussreich.
(Welche Informationen werden den Abgeordneten von wem vorgelegt, wie sind die Abläufe und Beschlüsse in den Fraktionen, wie antworten Abgeordnete auf Hintergrundfragen, die ihren Wissenstand herauskitzeln etc.)
Hat m.W. noch niemand von der 4. Gewalt gemacht, kann ich aber auch verpasst haben.
Meist kommts ja erst, wenn man sich fragt, warum das Kind eigentlich im Brunnen liegt. (Siehe. z.B. aktuell Genua oder Diesel)
Letztlich werden hier wieder elementare Grundrechte auf dem Altar des Geldes geopfert. Natürlich nur als Kollateralschaden, denn dass man die Welt nicht zwangsläufig durch die Brille des "Kapitals" sehen muss, sondern auch andere Perspektiven durchaus Sinn machen, wird wieder immer häufiger (ja, das nimmt zu) vergessen. Warum das Recht auf Kunstfreiheit ("Memes") dem Recht auf kommerzielle Verwertung fremder, aber für einen Verwerter lizensierter Inhalte geopfert werden muss könnte man ja fragen. Wenn in harmlosen Foren Avatare (Oh je, Disney - ich habe aber noch nen Piratenschaf in Petto, wenn's ernst wird) zum unkalkulierbaren Risiko werden und ein Link eines Users sofort strafrechtlich relevant ist...
Was muss denn noch passieren?
Hier werden seit einigen Jahren auf Betreiben einzelner gut aufgestellter Konzerne Bagatellen kriminalsiert, da ein "freies" Internet deren "Ölquelle", nämlich das Portemonnaie des Verbrauchers, zum Versiegen zu bringen droht.
Skurrile Beispiele gefällig?
- Mein damals 9-jähriger Sohn ist auf "Popcorntime" reingefallen. 1 Film komplett geladen, 2 angefangen. 2 Abmahnungen. Gefordert 1800 Euro.
Habe sicherheitshalber zur Abwehr die renommierteste Kanzlei beauftragt. Die Anwaltskosten von 800 Euro muss ich bezahlen. Nie wieder was von den Münchener Abmahnern gehört. Verjährt bald.
- Bekannter hatte einen Imbiss. Als er aufgehört hat, hatte er seinen "Coca-Cola-Kühlschrank" bei Ebay angeboten. (Der hiess wirklich so, kein Hersteller erkennbar, ausser Coca Cola) Resultat: Durch eine von Coca Cola beauftragte Kanzlei Abmahnung bekommen. Unerlaubtes verwenden des Markennamens. Ebay drohte mit Sperrung seines Kontos. Verlief dann im Sande.
- Ich lade aus dem Netz einen Song der mir gefällt. Per Filesharing im schlimmsten Fall. Höchst illegal. Dann verwende ich ihn für eine Radiosendung. Damit wird er legal, denn das Radio (NKL) zahlt eine Pauschale. Jemand hört zu und nimmt ihn auf. Legal. Alles gut. Aber dann schiebt der ihn in seinen Share oder lädt ihn irgendwo hoch. Huch, wieder illegal. Derselbe Song, bei digitaler Übertragung evtl dasselbe File. Interessant. Irgendwie nicht ganz schlüssig.
Wenn das so weitergeht, werden wir in 10-20 Jahren im Darknet landen weil wir das Netz (sic!) vernetzen wollten und einen Piratendonald als Avatar mögen und verteidigen. Das "Internet" ist (war) in seiner Struktur "egalitär" "anitiautoritär" und "antikapitalistisch", denn es ermöglicht (e) aufgrund seiner Historie freien und gleichen Zugang zu Information und Austausch. Das ist denen, die die Information und die Trivialkultur kontrollierten und die dann ihre Milliarden schwinden sahen natürlich unangenehm. (Ich empfehle, das Thema CIA und Einfluss auf die Presse zu recherchieren)
Und es geht hier nicht um "Kapitalverbrechen" sondern um vermeintliche Verbrechen an vermeintlichen ewig währenden Rechten des Kapitals. Stellte man die Verbrechen des Kapitals an den Rechten der Bürger dem gegenüber, wäre das wohl nur mal eine verdiente (sic!) Retourkutsche einer neuen Technologie an einer alten Macht. (Gefährliches Terrain heutzutage, ich weiss das wohl...)
Nun wird wieder einmal mit vordergründig völlig legitimen Interessen (der arme Künstler, Autor bekommt kein Geld) wieder ein kleines Stückchen Freiheit abgeschraubt.
Warum haftet diese vermaledeite Post nicht für die Inhalte, die in ihr Vertriebsnetz eingespeist werden? Achso, damals gab es ein "Briefgeheimnis". Ui und das gib es noch.
Warum haftet die Stadt Frankfurt nicht für skandierte Parolen auf ihren Strassen? Achso: Wir können das leichter überwachen und kontrollieren, sonst gäbe es wohl kein Demonstrationsrecht mehr?
Warum ist Megaupload tot, aber Youtube prosperiert? Wer kooperiert, wer sagte, "Ihr könnt mich mal?"
Was wollen denn die Leute, welche die Dienste nutzen? Böses und verbotenes? Oder schnellen und bequemen Zugang zu kulturellen Inhalten?
"Legalize it, and I will advertise it" (Peter Tosh)
Man kann durch Kriminalisierung auch die Kriminalität befördern. ("Prohibition" "Marihuana")
Aber was rege ich mich auf, "Everybody knows" (L. Cohen) https://www.youtube.com/watch?v=T4rf7bAApM4
Solange ich das noch verlinken darf. Aber Youtube gehört ja den "guten". Das geht schon. Monopole sind solange für die Politik bequem, bis die Monopole die Politik machen.
Zum Abschluss einer meiner liebsten:
Der Kabarettist Georg Schramm zitiert seit vielen Jahren sinngemäss nach meinem Gedächtnis den erfolgreichsten Investor aller Zeiten, Warren Buffet, so:
Gefragt, was die größte Herausforderung unserer Zeit ist, antwortet Buffet: Das fragen sie noch? Es ist der Kampf arm gegen reich. Und es steht ausser Frage, dass die Reichen diesen Kampf gewinnen werden.
Das musste jetzt raus. Gute Nacht!
Buc
Und wer bald Landtagswahl hat: Geht wählen!
Moin ...
Ein Punkt fehlt bei deinem Schuldbekenntnis noch .... durch deinen Adblocker liest du nicht die weltbeste Zeitung "Blöd"
und genau sowas ... führt zu sowas
VG
Ein Punkt fehlt bei deinem Schuldbekenntnis noch .... durch deinen Adblocker liest du nicht die weltbeste Zeitung "Blöd"
und genau sowas ... führt zu sowas
VG
Ja, Wenn man Addblocker benutzt, verhindert sie zuverlässig, daß man sie aus versehen liest.
lks