Ein weiterer Beitrag zur Cloud Computing-Diskussion
Wer kennt diesen Begriff nicht? Wohl jeder hat schon mal einen mehr oder weniger aufschlussreichen Artikel zum Thema gelesen. Dienstleistungen, die es schon seit Jahren gibt, werden nun unter diesem nach Lust und Laune frei definierbaren Begriff neu erfunden. Propagiert wird Cloud Computing als DIE universal einsetzbare Lösung, die alle Probleme zum Nulltarif löst - der Traum oder wartungsfreien IT. Außerdem wir immer nur nach best case kalkuliert. Was ist mit worst case?
Zweifelhaft finde ich die aggressive Haltung einiger Autoren: Sätze wie z. B. „Man darf sich nicht verweigern“ oder „das wird die Zukunft sein“ sind an der Tagesordnung. Ein Autor, über den ich mich schlau gemacht habe, war früher ein kleiner Billig-PC-Verkäufer. Nun hält er Reden vor Fachpublikum, dem er früher nichtmal ne Festplatte andrehen konnte.
Lächerlich auch die umfassende „Sicherheits-Diskussion“: Was bitte ist, wenn ein Admin aus einem sogenannten Cloud-Center (wo auch immer auf der Erdkugel) meine Daten verkauft? Darüber redet komischer Weise niemand. Lediglich darüber welcher Kunde auf welche Daten zugreifen „kann“. Was anderes: zwei Admins spielen Krieg. So nach dem Motto „ich treffe dich mehr als du mich“ und sabotieren die Server des anderen. Die Kunden leiden darunter und müssen dafür noch zahlen …
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein „Cloud Service Provider“ wirbt für das Auslagern in die Cloud mit einem seiner Kunden - einer Bank. Also genau einem der Institutionen, die für eine globale Wirtschaftskrise verantwortlich sind. Macht nachdenklich, oder?
Unternehmen haben leider immer seltener langfristige Konzepte. Nur noch Quartalszahlen, den Jahresabschluss und wie man ohne sein Hirn zu benutzen sich noch schneller kaputtsparen kann. Ähnlich ist es in der IT - ohne langfristiges Konzept kein Erfolg und hohe Kosten.
Ich bin schon viele Jahre in der IT tätig - und habe eine Menge Dinge kommen und gehen sehn. Der Begriff Cloud Computing wird ebenso verschwinden, wie er kam. Abgesehen davon klingt für mich Datenzentralisierung eher wie finsteres Mittelalter.
Gruß von badcobra18
PS: Mal ne Frage zum nachdenken: Wie lange dauert der Lebenszyklus der/einer „Cloud“? Der Relaunch folgt in ein paar Jahren als Cloud Computing 2.0
Zweifelhaft finde ich die aggressive Haltung einiger Autoren: Sätze wie z. B. „Man darf sich nicht verweigern“ oder „das wird die Zukunft sein“ sind an der Tagesordnung. Ein Autor, über den ich mich schlau gemacht habe, war früher ein kleiner Billig-PC-Verkäufer. Nun hält er Reden vor Fachpublikum, dem er früher nichtmal ne Festplatte andrehen konnte.
Lächerlich auch die umfassende „Sicherheits-Diskussion“: Was bitte ist, wenn ein Admin aus einem sogenannten Cloud-Center (wo auch immer auf der Erdkugel) meine Daten verkauft? Darüber redet komischer Weise niemand. Lediglich darüber welcher Kunde auf welche Daten zugreifen „kann“. Was anderes: zwei Admins spielen Krieg. So nach dem Motto „ich treffe dich mehr als du mich“ und sabotieren die Server des anderen. Die Kunden leiden darunter und müssen dafür noch zahlen …
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein „Cloud Service Provider“ wirbt für das Auslagern in die Cloud mit einem seiner Kunden - einer Bank. Also genau einem der Institutionen, die für eine globale Wirtschaftskrise verantwortlich sind. Macht nachdenklich, oder?
Unternehmen haben leider immer seltener langfristige Konzepte. Nur noch Quartalszahlen, den Jahresabschluss und wie man ohne sein Hirn zu benutzen sich noch schneller kaputtsparen kann. Ähnlich ist es in der IT - ohne langfristiges Konzept kein Erfolg und hohe Kosten.
Ich bin schon viele Jahre in der IT tätig - und habe eine Menge Dinge kommen und gehen sehn. Der Begriff Cloud Computing wird ebenso verschwinden, wie er kam. Abgesehen davon klingt für mich Datenzentralisierung eher wie finsteres Mittelalter.
Gruß von badcobra18
PS: Mal ne Frage zum nachdenken: Wie lange dauert der Lebenszyklus der/einer „Cloud“? Der Relaunch folgt in ein paar Jahren als Cloud Computing 2.0
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10 Kommentare
Neuester Kommentar
Hallo,
ich will hier nur mal meine Zustimmung bekunden . Wie sehr wollen wir das weltweite Datennetz noch belasten? Youtube und Konsorten verursachen schon genug Traffic, da brauchen wir bei den heutigen IT Kosten (besonders im Privatmarkt) kein Cloud Computing, denn jeder kann sich für kleines Geld einen guten Rechner kaufen.
Sehr guter Beitrag.
MfG Heinrich
ich will hier nur mal meine Zustimmung bekunden . Wie sehr wollen wir das weltweite Datennetz noch belasten? Youtube und Konsorten verursachen schon genug Traffic, da brauchen wir bei den heutigen IT Kosten (besonders im Privatmarkt) kein Cloud Computing, denn jeder kann sich für kleines Geld einen guten Rechner kaufen.
Sehr guter Beitrag.
MfG Heinrich
Hallo badcobra18,
ich bin nun auch schon einige Jahre in der Banche und stimme dir voll und ganz zu. Gib dem Kind einen anderen Namen und verkauf es. Leider fallen immer wieder Leute auf so einen Ungfug rein weil man ja Up to Date sein will. Ich finde es nicht mal so wahrscheinlich das sich die Admins bekriegen, sondern das jemand von außen in die "Cloud" kommt und Daten klaut, So eine zentralisierte Datenhaltung ist natürlcih interessant. Das verkaufen der Daten halte ich aber für noch eher wahrscheinlich, denn bei Geld ist noch jeder schwach geworden.
Und wenn wir uns dann mal das kleingedrukte in so einem Cloudvertrag anschauen werden wir sicher viele Punkte finden an dem eine Regresshaftung ausgeschlossen ist.
Ich denke du hast auch schon die ein oder andere Outsourcing Diskussion mitgemacht, und am Ende hat es sich immer gerechnet eine eigene EDV vor Ort zu haben weil die Ausfallzeiten wesentlich geringer sind.
Man muss nicht immer allen ### mitmachen!
Gruß
Daniel
ich bin nun auch schon einige Jahre in der Banche und stimme dir voll und ganz zu. Gib dem Kind einen anderen Namen und verkauf es. Leider fallen immer wieder Leute auf so einen Ungfug rein weil man ja Up to Date sein will. Ich finde es nicht mal so wahrscheinlich das sich die Admins bekriegen, sondern das jemand von außen in die "Cloud" kommt und Daten klaut, So eine zentralisierte Datenhaltung ist natürlcih interessant. Das verkaufen der Daten halte ich aber für noch eher wahrscheinlich, denn bei Geld ist noch jeder schwach geworden.
Und wenn wir uns dann mal das kleingedrukte in so einem Cloudvertrag anschauen werden wir sicher viele Punkte finden an dem eine Regresshaftung ausgeschlossen ist.
Ich denke du hast auch schon die ein oder andere Outsourcing Diskussion mitgemacht, und am Ende hat es sich immer gerechnet eine eigene EDV vor Ort zu haben weil die Ausfallzeiten wesentlich geringer sind.
Man muss nicht immer allen ### mitmachen!
Gruß
Daniel
Moin,
mal my2ct dazu:
a) Reduzierung der Kosten: Ist in erster Linie richtig. Ich brauche nicht mehr pro Standort nen Server für die Datenhaltung, ein Backup fällt für mich dann auch weg. Und ich brauche auch keine Hochleistungsrechner mehr - weil das neue Windows xyz leider mit unter nen GB RAM und nem GHz Leistung doch gar nicht mehr läuft.
Allerdings muss ich dafür an anderer Stelle die Kohle wieder raushauen: Ich brauche jetzt mindestens 2 Internet-Leitungen mit genügend großer Kapazität pro Standort. Denn wenn alle meine Daten in der Cloud liegen dann wäre sonst nix mehr möglich wenn die Internet-Leitung grad mal für 2h weg ist weil der Bagger-Fahrer vor der Haustür mal kurz den Line-Breaker gespielt hat.
Weiterhin spare ich Kosten für Personal. Wer braucht da noch nen ausgebildeten Admin in der Firma - wenn die Systeme eh nicht mehr vor Ort installiert werden? Ist auch richtig - zumindest solange wie die Firma keinerlei eigene Software verwendet. Wir verwenden z.B. ein Buchhaltungs-System welches auf ner AS/400 läuft, nur nen Text-Modus kennt und über ne normale ISDN-Leitung locker läuft. Ich glaub ich brauch da nicht nachfragen ob das System "Cloud-Fähig" ist... Ebenfalls muss man jetzt das Vertrauen was heute der Admin hat (z.B. durch die Einblicksmöglichkeiten in Emails) an externe Firmen geben - bei denen man ggf. nicht mal weiss in welchem Land die deren Server stehen haben...
b) Erhöhung der Sicherheit: Klar - heute wird nen Laptop in der Firma geklaut - und der Chef hat da mal wieder alle Daten drauf. Wenn man "in der Cloud" arbeitet dann wäre das nicht schlimm - Laptop weg, aber auf der Platte ist ja nix verwerfliches mehr drauf. DAS ist aber nur ein ganz kleiner Teil der Sicherheit - das kann ich mit nem TrueCrypt-Laufwerk u. anderen Tools genauso hinbekommen. Warum sind also die Festplatten bei den Rechnern auch heute noch nicht alle verschlüsselt? Nun - weil man da dann wieder nen extra PW eingeben muss und das will der Chef mal wieder nicht (oder kommt nicht mit der SW zurecht,...). Wenn ich jetzt davon ausgehe da ich alle Firmendaten in die Cloud packe und hier aus bequemlichkeit dann dasselbe PW genommen wird wie die Person auch bei Ebay, beim Mailkonto usw. benutzt und welches die eh in jedes Forum schreibt - nun, ICH bin nicht davon überzeugt das es die Sicherheit erhöht... Und seien wir mal ehrlich: Wenn jemand von den Leuten hier an die Daten eines PCs will - welchen Weg geht ihr? Über komplexe Hardware-Möglichkeiten versuchen das Passwort des Users zu knacken - oder einfach mal den Sitznachbarn nach dem Passwort fragen? Um den Faktor Mensch hier rauszubekommen müsste ich relativ viel Aufwand (z.B. SmartCards) einsetzen - und wenn ich das mache dann bekomm ich jedes Laptop genauso sicher...
c) Arbeiten von jedem Punkt der Welt: Mein Lieblings-Argument der Clouds. Funktioniert nämlich auch nur wenn man keine Firmen-Speziellen Programme hat. Und ganz ehrlich: Wenn ich heute unterwegs meine Mails lesen will brauch ich keinen Laptop und keine Cloud. Mein Mobil-Telefon kann das auch schon. Aber nehmen wir mal an ich möchte Unterwegs arbeiten. Bei meinen Offline-Programmen kann ich mir meinen Text in Würg schon vorschreiben, die Ächz-zel-Tabellen in Ruhe sogar im Flugzeug erstellen - alles kein Problem. Liegt meine Software - und meine Daten - nun alle in der Cloud dann muss ich schonmal ne Internet-Verbindung haben. Da ich dafür auch ne relativ gute Anbindung brauche (so ich nicht beim Arbeiten meinem Bart beim wachsen zusehen will) muss die auch ne gute Bandbreite bieten - somit fällt oftmals das Mobil-Telefon als Modem schon weg... Und wenn man dann noch ins Ausland guckt - da hat man oftmals nicht wirklich viele Optionen (siehe Flughafen - pro Stunde zahlen...). Da arbeite ich doch lieber Offline in ruhe statt in Hektik damit ich eben nicht noch die 2te, 3te oder 5te völlig überteuerte Internet-Stunde kaufen muss...
Achso - und Internet-Cafe? Klar - weil dann ist das auch so sicher mit der Clound... Die 5 Keylogger die mir der Cafe-Betreiber auf dem PC schon vorinstalliert hat lassen wir mal ausser acht. Denn: Natürlich sind die Betreiber von Internet-Cafes, Telefonshops usw. eh schon so reich das die nie auf dumme Ideen kommen würden...
Von daher: Ich seh das recht gelassen... Für mich ist das etwas wie Web 2.0 (und wie wichtig das doch ist...) oder die gute alte Dot.Com-Blase... Da springen jetzt viele auf die große Reden schwingen. Und einige Firmen gehen da natürlich auch hinterher - und sehen in nem Jahr das die sich damit elegant auf die Fresse gelegt haben...
mal my2ct dazu:
a) Reduzierung der Kosten: Ist in erster Linie richtig. Ich brauche nicht mehr pro Standort nen Server für die Datenhaltung, ein Backup fällt für mich dann auch weg. Und ich brauche auch keine Hochleistungsrechner mehr - weil das neue Windows xyz leider mit unter nen GB RAM und nem GHz Leistung doch gar nicht mehr läuft.
Allerdings muss ich dafür an anderer Stelle die Kohle wieder raushauen: Ich brauche jetzt mindestens 2 Internet-Leitungen mit genügend großer Kapazität pro Standort. Denn wenn alle meine Daten in der Cloud liegen dann wäre sonst nix mehr möglich wenn die Internet-Leitung grad mal für 2h weg ist weil der Bagger-Fahrer vor der Haustür mal kurz den Line-Breaker gespielt hat.
Weiterhin spare ich Kosten für Personal. Wer braucht da noch nen ausgebildeten Admin in der Firma - wenn die Systeme eh nicht mehr vor Ort installiert werden? Ist auch richtig - zumindest solange wie die Firma keinerlei eigene Software verwendet. Wir verwenden z.B. ein Buchhaltungs-System welches auf ner AS/400 läuft, nur nen Text-Modus kennt und über ne normale ISDN-Leitung locker läuft. Ich glaub ich brauch da nicht nachfragen ob das System "Cloud-Fähig" ist... Ebenfalls muss man jetzt das Vertrauen was heute der Admin hat (z.B. durch die Einblicksmöglichkeiten in Emails) an externe Firmen geben - bei denen man ggf. nicht mal weiss in welchem Land die deren Server stehen haben...
b) Erhöhung der Sicherheit: Klar - heute wird nen Laptop in der Firma geklaut - und der Chef hat da mal wieder alle Daten drauf. Wenn man "in der Cloud" arbeitet dann wäre das nicht schlimm - Laptop weg, aber auf der Platte ist ja nix verwerfliches mehr drauf. DAS ist aber nur ein ganz kleiner Teil der Sicherheit - das kann ich mit nem TrueCrypt-Laufwerk u. anderen Tools genauso hinbekommen. Warum sind also die Festplatten bei den Rechnern auch heute noch nicht alle verschlüsselt? Nun - weil man da dann wieder nen extra PW eingeben muss und das will der Chef mal wieder nicht (oder kommt nicht mit der SW zurecht,...). Wenn ich jetzt davon ausgehe da ich alle Firmendaten in die Cloud packe und hier aus bequemlichkeit dann dasselbe PW genommen wird wie die Person auch bei Ebay, beim Mailkonto usw. benutzt und welches die eh in jedes Forum schreibt - nun, ICH bin nicht davon überzeugt das es die Sicherheit erhöht... Und seien wir mal ehrlich: Wenn jemand von den Leuten hier an die Daten eines PCs will - welchen Weg geht ihr? Über komplexe Hardware-Möglichkeiten versuchen das Passwort des Users zu knacken - oder einfach mal den Sitznachbarn nach dem Passwort fragen? Um den Faktor Mensch hier rauszubekommen müsste ich relativ viel Aufwand (z.B. SmartCards) einsetzen - und wenn ich das mache dann bekomm ich jedes Laptop genauso sicher...
c) Arbeiten von jedem Punkt der Welt: Mein Lieblings-Argument der Clouds. Funktioniert nämlich auch nur wenn man keine Firmen-Speziellen Programme hat. Und ganz ehrlich: Wenn ich heute unterwegs meine Mails lesen will brauch ich keinen Laptop und keine Cloud. Mein Mobil-Telefon kann das auch schon. Aber nehmen wir mal an ich möchte Unterwegs arbeiten. Bei meinen Offline-Programmen kann ich mir meinen Text in Würg schon vorschreiben, die Ächz-zel-Tabellen in Ruhe sogar im Flugzeug erstellen - alles kein Problem. Liegt meine Software - und meine Daten - nun alle in der Cloud dann muss ich schonmal ne Internet-Verbindung haben. Da ich dafür auch ne relativ gute Anbindung brauche (so ich nicht beim Arbeiten meinem Bart beim wachsen zusehen will) muss die auch ne gute Bandbreite bieten - somit fällt oftmals das Mobil-Telefon als Modem schon weg... Und wenn man dann noch ins Ausland guckt - da hat man oftmals nicht wirklich viele Optionen (siehe Flughafen - pro Stunde zahlen...). Da arbeite ich doch lieber Offline in ruhe statt in Hektik damit ich eben nicht noch die 2te, 3te oder 5te völlig überteuerte Internet-Stunde kaufen muss...
Achso - und Internet-Cafe? Klar - weil dann ist das auch so sicher mit der Clound... Die 5 Keylogger die mir der Cafe-Betreiber auf dem PC schon vorinstalliert hat lassen wir mal ausser acht. Denn: Natürlich sind die Betreiber von Internet-Cafes, Telefonshops usw. eh schon so reich das die nie auf dumme Ideen kommen würden...
Von daher: Ich seh das recht gelassen... Für mich ist das etwas wie Web 2.0 (und wie wichtig das doch ist...) oder die gute alte Dot.Com-Blase... Da springen jetzt viele auf die große Reden schwingen. Und einige Firmen gehen da natürlich auch hinterher - und sehen in nem Jahr das die sich damit elegant auf die Fresse gelegt haben...