FAX bei VOIP ohne T.38 möglich?
Hallo,
ich habe ein "philips magic 5 eco"-Fax und möchte es bei VOIP an die FritzBox 7272 anschließen.
Das Fax ist "kompatibel mit ITU Gruppe 3 T.30 Standard/T.30 Neu" und bietet "9.600 bps Modemgeschwindigkeit - Auto Fallback". Es gibt eigentlich die Empfehlung der Verwendung des T.38-Protokolls. Mein Fax bietet das leider nicht (möchte mir aber nicht unbedingt ein neues Fax kaufen, wenn das alte noch funktionieren könnte).
Wie zuverlässig wird mein Fax am VOIP-Anschluss funktionieren? Bietet die Fritzbox einen Konverter zum T.38-Protokoll?
Bekomme ich es mit, wenn ein Fax-Bild falsch übertragen wurde? Bricht der Sendevorgang dann ab?
(Mir wäre vor allem das Senden von Faxen sehr wichtig. Klappt der Empfang von Faxen?)
Ich hoffe mir kann da jemand weiterhelfen.
ich habe ein "philips magic 5 eco"-Fax und möchte es bei VOIP an die FritzBox 7272 anschließen.
Das Fax ist "kompatibel mit ITU Gruppe 3 T.30 Standard/T.30 Neu" und bietet "9.600 bps Modemgeschwindigkeit - Auto Fallback". Es gibt eigentlich die Empfehlung der Verwendung des T.38-Protokolls. Mein Fax bietet das leider nicht (möchte mir aber nicht unbedingt ein neues Fax kaufen, wenn das alte noch funktionieren könnte).
Wie zuverlässig wird mein Fax am VOIP-Anschluss funktionieren? Bietet die Fritzbox einen Konverter zum T.38-Protokoll?
Bekomme ich es mit, wenn ein Fax-Bild falsch übertragen wurde? Bricht der Sendevorgang dann ab?
(Mir wäre vor allem das Senden von Faxen sehr wichtig. Klappt der Empfang von Faxen?)
Ich hoffe mir kann da jemand weiterhelfen.
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9 Kommentare
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T.38 ist ein Übertragungsverfahren, bei dem die Faxdaten nicht per Modem (also als Töne) sondern wirklich als reine Bilddatei per Netzwerk übertragen werden. Das lässt sich den analogen Faxgeräten ja schon prinzipbedingt nicht nachrüsten und ist auch nicht notwendig
Du wirst vermutlich keine nennenswerten Probleme bekommen, wenn du einfach wie gehabt per Tonübertragung Faxe versendest.
Eine Konvertierung nach T.38 müsste in der FritzBox stattfinden, da diese die Brücke zwischen analogem Faxgerät und dem VoIP-Dienst deines Anbieters darstellt.
Aber erfahrungsgemäß ist T.38 beim Betrieb analoger Geräte eher hinderlich als hilfreich, da meistens vollkommen unnötig teilweise mehrfach zwischen T.38 und analogem Fax hin- und herkonvertiert wird. Und das macht es nicht besser...
Ansonsten hier etwas ausführlichere Lektüre: Mysterium Fax über VoIP - was man tun kann, damit es besser läuft
Da ich keine aktuelle FritzBox zur Hand habe und eben nachsehen könnte: Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass man einstellen kann, dass ein Faxgerät oder Modem an dem TAE-Anschluss der Box hängt. Das solltest du auf jeden Fall einschalten.
Du wirst vermutlich keine nennenswerten Probleme bekommen, wenn du einfach wie gehabt per Tonübertragung Faxe versendest.
Eine Konvertierung nach T.38 müsste in der FritzBox stattfinden, da diese die Brücke zwischen analogem Faxgerät und dem VoIP-Dienst deines Anbieters darstellt.
Aber erfahrungsgemäß ist T.38 beim Betrieb analoger Geräte eher hinderlich als hilfreich, da meistens vollkommen unnötig teilweise mehrfach zwischen T.38 und analogem Fax hin- und herkonvertiert wird. Und das macht es nicht besser...
Ansonsten hier etwas ausführlichere Lektüre: Mysterium Fax über VoIP - was man tun kann, damit es besser läuft
Da ich keine aktuelle FritzBox zur Hand habe und eben nachsehen könnte: Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass man einstellen kann, dass ein Faxgerät oder Modem an dem TAE-Anschluss der Box hängt. Das solltest du auf jeden Fall einschalten.
Moin,
FAX bei VOIP ohne T.38 möglich?
Ja. Auf 9600 kbps oder weniger begrenzen und der Fritzbox sagen, daß es ein Fax ist und kein Telefon.
lks
T.38 ist einfach die Möglichkeit, um T.30 in Echtzeit über Datennetzwerke zu übertragen. Die wenigsten Faxgeräte können dieses nativ, mir ist zumindest keins begegnet. Das Problem ist nämlich, dass T.38 irgendwo wieder terminiert werden muss. Sprich jedes Faxgerät muss also auch T.30 beherrschen, was eben das Protokoll für die analoge Übertragung ist.
Solange die Rahmenbedingungen erfüllt sind, kann man Fax auch via T.30 über eine G.711-Audioverbindung übertragen. Dazu muss die Leitung aber stabil sein, Jitter und Packetloss sind tödlich, was beim Fax zum Abbruch führt. T.38 ist da stabiler, kann aber auch zu Problemen führen. Ich habe ganz häufig, dass in einer Faxverbindungen zwei Codec genutzt werden. In die eine Richtung T.38, in die andere Richtung G.711a. Funktioniert, kann aber auch totalen Mist produzieren.
Wir sind mittlerweile soweit, dass wir bei uns im Unternehmen Fax abkündigen werden. Unsere kompletten Faxstrecken zwischen den Standorten sind zwar T.38-fähig und es funktioniert auch, dennoch gibt es ständig Ärger damit.
Fax hat auch keinen nennenswerten Vorteil. Viele behaupten ja, dass ein Fax, wenn man einen Sendebericht hat, fast wie ein Einschreiben zu sehen und gerichtsverwertbar ist, jedoch wurde dieses schon vor langer langer Zeit von einem deutschen Gericht gekippt. Häufig wird es so gehandhabt, aber es kann ja keiner garantieren, das durch einen technischen Fehler das Fax nicht einfach irgendwo anders gelandet ist.
Zur Geschwindigkeitsbegrenzung: Man hört zwar ständig 9600 Baud, T30 G3 ist aber bis 14400 Baud definiert. Alles darüber ist Modem. Mit 14400 Baud habe ich weniger Probleme als mit 9600 Baud.
Solange die Rahmenbedingungen erfüllt sind, kann man Fax auch via T.30 über eine G.711-Audioverbindung übertragen. Dazu muss die Leitung aber stabil sein, Jitter und Packetloss sind tödlich, was beim Fax zum Abbruch führt. T.38 ist da stabiler, kann aber auch zu Problemen führen. Ich habe ganz häufig, dass in einer Faxverbindungen zwei Codec genutzt werden. In die eine Richtung T.38, in die andere Richtung G.711a. Funktioniert, kann aber auch totalen Mist produzieren.
Wir sind mittlerweile soweit, dass wir bei uns im Unternehmen Fax abkündigen werden. Unsere kompletten Faxstrecken zwischen den Standorten sind zwar T.38-fähig und es funktioniert auch, dennoch gibt es ständig Ärger damit.
Fax hat auch keinen nennenswerten Vorteil. Viele behaupten ja, dass ein Fax, wenn man einen Sendebericht hat, fast wie ein Einschreiben zu sehen und gerichtsverwertbar ist, jedoch wurde dieses schon vor langer langer Zeit von einem deutschen Gericht gekippt. Häufig wird es so gehandhabt, aber es kann ja keiner garantieren, das durch einen technischen Fehler das Fax nicht einfach irgendwo anders gelandet ist.
Zur Geschwindigkeitsbegrenzung: Man hört zwar ständig 9600 Baud, T30 G3 ist aber bis 14400 Baud definiert. Alles darüber ist Modem. Mit 14400 Baud habe ich weniger Probleme als mit 9600 Baud.
Hallo,
bei einer Fritzbox kann man - wenn ein neues Telefoniegerät eingerichtet wird - auswählen, um was für ein Gerät es sich handelt.
T38 kann man unter Telefonie/Eigene Rufnummer Anschlusseinstellungen Einstellungen ändern (ganz unten) de-/aktivieren
Wir - am Glasfaseranschluss - haben von unserem Provider de Tipp bekommen, besser auf T38 zu verzichten. Der Provider vertreibt auch FRitzboxen als "Providerrouter" für diejenigen, die eine haben möchten und keine eigene nutzen wollen.
Gruß
bei einer Fritzbox kann man - wenn ein neues Telefoniegerät eingerichtet wird - auswählen, um was für ein Gerät es sich handelt.
T38 kann man unter Telefonie/Eigene Rufnummer Anschlusseinstellungen Einstellungen ändern (ganz unten) de-/aktivieren
Wir - am Glasfaseranschluss - haben von unserem Provider de Tipp bekommen, besser auf T38 zu verzichten. Der Provider vertreibt auch FRitzboxen als "Providerrouter" für diejenigen, die eine haben möchten und keine eigene nutzen wollen.
Gruß
Zitat von @NordicMike:
Was ich als sehr hilfreich finde, ist, wenn das Faxgerät Fehlerkorrektur (ECC) beherrscht. Da gibt es deutlich weniger Probleme.
Was ich als sehr hilfreich finde, ist, wenn das Faxgerät Fehlerkorrektur (ECC) beherrscht. Da gibt es deutlich weniger Probleme.
ECM (Error Correction Mode)
Kann aber schlechtestenfalls auch nach hinten losgehen. Insbesondere dann, wenn die Verbindung wirklich fehleranfällig ist geben Faxgeräte nach der soundsovielten wiederholten Übertragung auf.
Zitat von @Dilbert-MD:
Wir - am Glasfaseranschluss - haben von unserem Provider de Tipp bekommen, besser auf T38 zu verzichten.
Wir - am Glasfaseranschluss - haben von unserem Provider de Tipp bekommen, besser auf T38 zu verzichten.
Kann ich so vollumfänglich unterschreiben. Diese ganze Hin- und Her-Konvertiererei macht es ja nicht besser.
Zitat von @tikayevent:
Zur Geschwindigkeitsbegrenzung: Man hört zwar ständig 9600 Baud, T30 G3 ist aber bis 14400 Baud definiert. Alles darüber ist Modem. Mit 14400 Baud habe ich weniger Probleme als mit 9600 Baud.
Zur Geschwindigkeitsbegrenzung: Man hört zwar ständig 9600 Baud, T30 G3 ist aber bis 14400 Baud definiert. Alles darüber ist Modem. Mit 14400 Baud habe ich weniger Probleme als mit 9600 Baud.
Je nach Modem (und natürlich auch dadurch mit abhängig von der Gegenstelle) ist V.17 zu bevorzugen, aber die Regel "mit 9.600 bps geht es besser" bezieht sich dabei darauf, dass man dadurch implizit auf das V.29-Modem wechselt und dadurch manchmal bessere Ergebnisse hat.
Vorteil des V.17-Modems (Datenrate bis 14.400 bps) ist, dass es per Standard größere Abweichungen in den genutzten Frequenzen (+/- 7Hz) vorsieht und auch einen etwas größeren Drift bei der Phasenlage erlaubt bzw. diese besser erkennt und behebt. Dadurch ist dieses Modem störfester gegenüber leichtem Jitter (ohne Jitterbuffer) und auch unempfindlicher gegenüber Tonhöhenverschiebungen durch Transkodierung und Kompandierung des Audiosignals.
Dieser Modemstandard wurde nämlich insbesondere für die Verwendung auf digitalen Audioverbindungen wie ISDN oder PCM optimiert, wo du eben diese Probleme mit Quantisierungsfehlern bei der Audiokompandierung hast, aber dafür kein Echo oder andere Störungen.
Der Nachteil ist, dass V.17 halbduplex arbeitet und bei höheren Latenzen sich die Modems gegenseitig ins Wort fallen. Hat man aber Latenzen Ende-zu-Ende von unter 100ms ist das normalerweise kein Problem. [1]
Und da die Übertragung dann schneller beendet ist, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit für Fehler
Der große Vorteil des V.29-Modems (bis 9.600 bps) ist, dass es vollduplex arbeiten kann und Multiplexing beherrscht. Statt einfach 9.600 bps zu übertragen kann das per Multiplexing auf bspw. 4x 2400 bps aufgeteilt werden. Das erfordert, dass mehr Frequenzen fehlerfrei übertragen werden, macht die Verbindung dann aber unanfälliger gegenüber normalen Jitter-Fehlern.
Außerdem ist so ein leichterer Fallback auf geringere Geschwindigkeiten möglich, wenn bestimmte Frequenzen nicht sauber übertragen werden.
Der Nachteil ist, dass Multiplexing eine Optionale Erweiterung ist, die natürlich aus Kostengründen nicht überall zu finden ist.
[1] Anmerkung: 100ms RTT klingt jetzt enorm viel - ist es aber nicht.
Eine geroutete Verbindung zwischen einer Glasfaser zwischen Hamburg und München von zwei Unterschiedlichen Providern liefert einem ca. 15-20ms RTT.
Davon ausgehend, dass man bei VoIP noch ein paar mehr Umwege hat, kann man von einer RTT von ~30ms für den RTP-Datenstrom ausgehen.
Wenn beide Seiten einen statischen Jitterbuffer von 10ms konfiguriert haben, kommen insgesamt 20ms auf die RTT oben drauf.
Dadurch hat man schon 50ms RTT für das Audiosignal. Wird jetzt keine Glasfaser sondern bspw. VDSL ohne Vectoring benutzt, hast du ca. 15ms mehr Latenz auf beiden Seiten: Also 80ms. Und wenn dann Netzwerk-Intern ein SIP-Adapter verwendet wird, der ebenfalls einen statischen Jitterbuffer hat...
Zitat von @LordGurke:
ECM (Error Correction Mode)
Kann aber schlechtestenfalls auch nach hinten losgehen. Insbesondere dann, wenn die Verbindung wirklich fehleranfällig ist geben Faxgeräte nach der soundsovielten wiederholten Übertragung auf.
Das ist doch gut so, was wäre daran schlecht? Ohne ECM gibt er sofort auf.ECM (Error Correction Mode)
Kann aber schlechtestenfalls auch nach hinten losgehen. Insbesondere dann, wenn die Verbindung wirklich fehleranfällig ist geben Faxgeräte nach der soundsovielten wiederholten Übertragung auf.
oder nach 99% der Seite beim "Verabschieden" .
Und statt dann zu drucken wird die empfangene Seite verworfen.