wern2000
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Festplatte mehrfach überschreiben Ja - Nein ?

Hallo,
es hält sich ja hartnäkig das Gerücht das man Festplatten mehrfach überschreiben soll.
Laut einem Heise Bericht aus dem Jahr 2009 reicht auch 1x überschreiben.

https://www.heise.de/news/Sicheres-Loeschen-Einmal-ueberschreiben-genueg ...
http://tracedigital.be/pdf/overwriting_hard_drive_data.pdf

Laut dem obrigen Bericht ist es so: Das wiederherstellen eines einzelnen Bit ist fast die gleiche Chance wenn man eine Münze wirft.
Wurde bei der Datenwiederherstellung irgendwelche fortschritte gemacht das man doch mehr als 1x überschreiben soll?

grüsse

Content-ID: 93814418347

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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 23:12 Uhr

chiefteddy
chiefteddy 23.07.2024 um 08:59:53 Uhr
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Hallo,
wie immer eine Frage von Aufwand und Nutzen.
Wenn auf der HDD geheime Konstruktionunterlagen der nächsten Panzergeneration von KMW gespeichert waren, würde ich die Platte mechanisch zerstören (schreddern).
Wenn da "nur" das Betriebssystem drauf war, reicht sicher einmaliges Überschreiben.

Alles dazwischen richtet sich nach dem persönlichen Sicherheitsbedürfnis.

ACHTUNG: Bei SSDs ist das anders!

Jürgen
Wern2000
Wern2000 23.07.2024 um 09:14:59 Uhr
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Ein weiteres Gerücht ist das low-level Formatieren obwohl es das seit nach MFM-Festplatten nicht mehr möglich ist.
niraxx
niraxx 23.07.2024 um 09:21:06 Uhr
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Ich musste letztes Jahr aufgrund einer Firmeninsolvenz ca. 200 Rechner sicher löschen.

Der Käufer hat nur das Equipment erworben, außerdem gingen ältere Rechner an die Belegschaft, wenn sie die haben wollten.

Habe mit Acronis DriveCleanser die Rechner nach VSITR-Standard gelöscht. 7x Überschreiben, was je nach Kiste 1 Stunde bis 1 Tage dauerte.
ukulele-7
ukulele-7 23.07.2024 um 09:25:46 Uhr
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1x Überschreiben reicht, alles andere ist Phantasie. Wenn du für 8 Bit 8x eine 50:50 Chance hast, das richtige Bit wiederherzustellen, dann hast du 4096 Bit-Kombinationen aus denen du das erste Zeichen deines geheimen Dokumentes erraten kannst. Selbst wenn es irgendwer in irgendeinem Labor irgendwann mal etwas besser hin bekommt, ist das für eine richtige Datei ein Verschlüsselungsstandard weit jenseits von dem, was wir in der Verschlüsselung haben.

Das gefährlichste am Überschrieben von Datenträgern ist der Prozess. Irgendwann wird mal eine Platte vergessen. Das ist wahrscheinlicher, als alles Andere. Darum, und weil die meisten Unternehmen sich nicht um ein paar Euro für gebrauchte Hardware bemühen und der Aufwand viel zu teuer ist, wird einfach geschreddert.
Wern2000
Wern2000 23.07.2024 aktualisiert um 09:38:50 Uhr
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Dieses mehrfach überschreiben kommt aus Diskettenzeiten!
Wie so aber IT-Profis sagen das man es immer noch mach soll ist mir rätselhaft. Weil man es mal machen sollte/muste und es sich gut anhört und sich dabei wichtig vor kommt wenn man das sagt?
Um Daten die 1x überschrieben worden sind wiederherzustellen muss man die HDD zerlegen und man brauch ein Magnetresonanzmiokroskop.

Vielleicht hab die Leute auch zu viel CSI gesehen wo man die Festplatte im normalraum öffnet und einen leuchtenenden Stift dran hält und auf einmal richtige Daten lesen kann.
aqui
aqui 23.07.2024 um 09:40:57 Uhr
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muss man die HDD zerlegen und man brauch ein Magnetresonanzmiokroskop.
Für jemanden der an die geheimen Konstruktionunterlagen der nächsten Panzergeneration von KMW kommen will eine durchaus lohnende Aktion!
Wern2000
Wern2000 23.07.2024 aktualisiert um 09:51:45 Uhr
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Zitat von @aqui:

Für jemanden der an die geheimen Konstruktionunterlagen der nächsten Panzergeneration von KMW kommen will eine durchaus lohnende Aktion!

Dann müste man aber auch noch wissen wo auf der Platte die datei abgelegt wurde und wenn auch nur eine Zahl falsch ist schießt das Ding dann in die falsche Richtung.
Ich schätze mal um ein Wort mit sagen wir 5-7 Buchstaben aus einer Textdatei wiederherzustellen ist ungefähr so als würde man einen direkten Blitzschlag überleben und ohne folgeschäden weiterzumachen.
Eine .txt datei ist kein .docx
ChriBo
ChriBo 23.07.2024, aktualisiert am 25.07.2024 um 09:16:46 Uhr
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Hallo,
1x Überschreiben ist genug und Standard für eine "normale Datenlöschung (CLEAR).
Aber es gibt einiges zu beachten:
1. Es müssen alle erreichbaren Daten gelöscht werden, d.h auf DCO und HPA muß geprüft werden und ggf. entfernt werden.
2. Nach dem Löschen muß die Löschung überprüft werden (Verifikation) Muß/sollte 100% sein. (Sehr viel käufliche Software hat hier nur 1% als Standard !).
Ganz wichtig: dies gilt nicht nur für HDDs (magnetisch), sondern auch für alle Arten von SSDs !
Das "Secure Erase" für SSDs ist überhohlt !

edited: ShredOS mit HMG lower Standard kann dies wahrscheinlich erfüllen.


3. wie @ukulele-7 schon schrieb, es müssen wirklich alle verbauten Platten gelöscht werden.


Es gibt noch die Möglichkeit nach einem höheren Standard zu löschen (PURGE), hierbei wird mit "Firmware Commands" zusätzlich zu dem CLEAR noch andere Methoden angewendet.
Dies ist aber extrem abhängig von unterschiedlichen Festplattentypen, Hersteller etc.
Es gibt meines Wissens nach nur 2 Hersteller von Löschsoftware die dies implementiert haben.

Gruß
CH
ukulele-7
ukulele-7 23.07.2024 aktualisiert um 10:07:32 Uhr
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Um Daten die 1x überschrieben worden sind wiederherzustellen muss man die HDD zerlegen und man brauch ein Magnetresonanzmiokroskop.

Nach meinem Kenntnisstand ist es unter Laborbedingungen (also alles genaustens bekannt) noch nie gelungen, ein Bit an einer bestimmten Stelle, das überschrieben wurde, direkt nach dem Überschreibvorgang, wieder in den Ursprungszustand zu versetzen, oder den Ursprungszustand zu ermitteln. Wenn das gelungen ist, dann war es Zufall, gibt ja schließlich nur zwei Möglichkeiten. Wie soll denn bitte aus Anzahl Bit= Anzahl Zufall jemals etwas sinnvolles raus kommen? Ich glaube, Telekinese ist deutlich vielversprechender!
LordGurke
LordGurke 23.07.2024 um 11:24:35 Uhr
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Der Grund warum man mehrfach überschreiben soll ist ja, dass minimale Schwankungen in der Magnetisierung verraten können ob an einer Stelle vorher mal eine 1 oder 0 war.
Mittlerweile gibt es Festplatten mit SMR-Technik — und da werden schon bei der regulären Nutzung die Daten der nebenliegenden Spuren beeinflusst, da rekonstruierst du auch nach einmaligem Überschreiben mit Zufallsdaten nichts mehr, weil die Magnetisierung schlicht immer schwankt.
Das gilt begrenzt auch für CMR mit hoher Datendichte.

Zwei Durchgänge mit Zufallsdaten sollten mittlerweile vollkommen ausreichend sein.
Wenn du die HDDs aber weiterverkaufst und da sensible Daten drauf gewesen sein könnten, würde ich nach irgendeinem anerkannten Standard mit entsprechend vielen Durchgängen arbeiten und das dokumentieren, damit der Kunde zufrieden ist.
nachgefragt
nachgefragt 23.07.2024 um 11:48:55 Uhr
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DIN 66399 Stufe 8 natürlich:
Die Feinstaubpartikel der "gemahlenen Festplatte" ins Weltall befördern
niraxx
niraxx 23.07.2024 um 12:12:43 Uhr
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dazu passt ja der Artikel hier: hackenlernen.com/blog.php?t=hdd_sicher_loeschen

DIN 66399 Stufe 8 natürlich:
Die Feinstaubpartikel der "gemahlenen Festplatte" ins Weltall befördern
maretz
maretz 23.07.2024 um 13:55:19 Uhr
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ich würde mal behaupten es hängt einfach stark davon ab was du erreichen willst. Für den _hausgebrauch_ ist vermutlich einfaches überschreiben locker ausreichend - wenn du zB. den Rechner dann privat irgendwo verkaufst sollte das durchaus ausreichend sein...

Ob du jetzt bei irgendwelchen _wirklich_ vertraulichen Daten (zB. weil du grad die unendlich grosse Energiequelle gefunden hast die in AAA-Format ne ganze Stadt versorgen kann, du die geheimen Atom-Pläne der USA und Russland beide bekommen hast,...) würde ich dagegen mechanisch vernichten -> um da wirklich sicher zu sein. Denn wer weiss ob nicht irgendwo ne Technik in der Schublade steckt die eben erkennen kann wie oft ein Bit überschrieben wurde (zB. anhand irgendeiner Moleküldichte oder wie auch immer - und sei es schwarze Magie) und welche Zustände vorher da waren... Allerdings würde ich in dem Fall auch vorher schon die Festplatte stark verschlüsselt haben -> so das selbst eine wiederherstellung erstmal nix bringt... Aber falls natürlich die o.g. Pläne grad als plain-txt-file bei dir im System rumschwirren würde ich mich aufs überschreiben nich verlassen wollen...
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.07.2024 um 14:54:39 Uhr
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Moin,

Nachdem die Datendichten inzwischne nochmal viel größer geworden sind wie anno dunnemals (2009), reicht normalerweise immer noch einmal überschreiben, weil einfach kaum noch etwas da ist zum lesen.

Das mehrfache Überschreiben kommnt noch aus der Zeit der Diskette und der MFM-/RLL-Platte, als die Spuren weit genug außenander waren, daß man die restmagnetisierung der vorhergehenden Schreibvorgangs noch nachmessen konnte.

Was aber eine Gefahr ist, daß, wenn die Platte defekte Blöcke hat und ein Remapping dieser Blöcke durchgeführt hat, die Daten in diesen defekten Blöcken beim Überschreiben nicht gelöscht werden.

Also:

  • Für normale Anwendungsfälle reicht ein einfaches Überscheiben.
  • Platten mit defekten Sektoren, die man eh nichtmehr weiterbenutzen sollte, sollten geschreddert werden (oder ein Äquivalent davon, ich bevorzuge Thermit-Experimente oder einen Bello. face-smile)
  • In Anwendungsfällen mit besonderen Sicherheitsanforderungen würde ich die Platte genauso schreddern, weil das sicherer als überschreiben ist.

lks
Kraemer
Kraemer 23.07.2024 um 15:43:03 Uhr
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ich bevorzuge Thermit-Experimente

+1
Wern2000
Wern2000 23.07.2024 um 16:11:01 Uhr
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Zitat von @Kraemer:

ich bevorzuge Thermit-Experimente

+1

Wenn einem normales Termit nicht heiß genug Brennt das Eisenoxid durch Zinkoxid ändern. Brennt deutlich heißer
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.07.2024 um 16:15:49 Uhr
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Zitat von @Wern2000:

Wenn einem normales Termit nicht heiß genug Brennt das Eisenoxid durch Zinkoxid ändern. Brennt deutlich heißer

Ich kenne da genügend "Rezepte". Aber man sollte das nicht vor den youngsters hier allzu ausführlich machen, weil die sich ansonsten verletzen könnten. face-smile

lks
MysticFoxDE
MysticFoxDE 23.07.2024 aktualisiert um 22:10:07 Uhr
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Moin @Wern2000,

Um Daten die 1x überschrieben worden sind wiederherzustellen muss man die HDD zerlegen und man brauch ein Magnetresonanzmiokroskop.

ähm, eine bereits gelöschte Festplatte kann man ganz sicher nicht mit einem MRT auslesen welches selbst ein extrem starkes Magnetfeld erzeugt, da hast du glaube ich selber zu viel CSI gesehen.
Einen MRT kannst du höchstens als einen überdimensionierten Degausser benutzen. 🙃

Wenn, dann ist das Auslesen von bereits gelöschten/überschrieben Daten einer HDD mit einem Rastermikroskop möglich und zwar eher theoretisch als praktisch.

Daher, ein einmaliges und vollständiges Überschreiben der Daten einer HDD, reicht selbst dann aus, wenn darauf die Pläne von einem Panzer oder gar einem Atomkraftwerk gespeichert wurden und alles andere ist ähnlich nützlich wie eine zweite Lebensversicherung, sprich, kann man machen, bringt aber nicht wirklich etwas. 🙃

Gruss Alex
Wern2000
Wern2000 23.07.2024 um 22:36:35 Uhr
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Zitat von @MysticFoxDE:

ähm, eine bereits gelöschte Festplatte kann man ganz sicher nicht mit einem MRT auslesen welches selbst ein extrem starkes Magnetfeld erzeugt, da hast du glaube ich selber zu viel CSI gesehen.
Einen MRT kannst du höchstens als einen überdimensionierten Degausser benutzen. 🙃

ein MRT ist kein MRM/MFM.
MysticFoxDE
MysticFoxDE 24.07.2024 um 07:25:20 Uhr
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Moin @Wern2000,

ein MRT ist kein MRM.

ja, aber beide Geräte nutzen die Kernspinresonanz (NMR) Technologie um Bilder zu erzeugen und dieses Verfahren erzeugt selbst sehr starke Magnetfelder und ist daher für das Auslesen von HDD's absolut ungeeignet. Sprich, auch ein MRT ist für HDD's so was ähnliches wie ein Degausser.

Gruss Alex
ukulele-7
ukulele-7 24.07.2024 um 08:53:41 Uhr
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ist ähnlich nützlich wie eine zweite Lebensversicherung, sprich, kann man machen, bringt aber nicht wirklich etwas. 🙃

Kein guter Vergleich: Eine zweite Lebensversicherung macht eine zweite Auszahlung, in sofern schon nützlich. Zumindest für den Begünstigten, so wie die erste Lebensversicherung dir halt auch nicht selbst nützt face-smile

Viele Schutzmaßnahmen in der IT sind leider auch nur "für die Versicherung" oder für das eigene Wohlbefinden (oder als leicht verdientes Geld fürs rum Sitzen). Wer die Vernichtung von Daten sicherer machen will, der schaut auf den Prozess. Wenn Datenträger grundsätzlich in einem Schredder landen, kann weniger falsch laufen als wenn Datenträger auf zwei Haufen liegen und irgendein Praktikant den Auftrag bekommt, Haufen A zu überschreiben und auf Haufen B zu legen. Da ist der Schredder günstiger und fast schon Immun gegen menschliches Versagen oder Fehlverhalten.
Wern2000
Wern2000 24.07.2024 um 09:36:09 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:
a ist der Schredder günstiger und fast schon Immun gegen menschliches Versagen oder Fehlverhalten.

Hab mal aus spass an der Freude so eine Festplatte in eine große Hydraulische Abkantbank gelegt und auf start gedrück.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 24.07.2024 um 11:14:45 Uhr
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Zitat von @Wern2000:

Hab mal aus spass an der Freude so eine Festplatte in eine große Hydraulische Abkantbank gelegt und auf start gedrück.

Schutzbrille und -kleidung nicht vergessen. Auch wenn meistens nichts passiert. Je nachdem wie es läuft, kännen da auch mal ordentlich Splitter durch die Gegend fliegen bei einer Festplatte.

lks
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 24.07.2024 um 11:26:30 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Wenn Datenträger grundsätzlich in einem Schredder landen, kann weniger falsch laufen als wenn Datenträger auf zwei Haufen liegen und irgendein Praktikant den Auftrag bekommt, Haufen A zu überschreiben und auf Haufen B zu legen.

Man muß sich halt überlegen, ob man die Dinger weiterverwenden will (Nachhaltigkeit) oder einfach entsorgen.

Man kann die Prozesse schon so aufbauen, daß der Stift keine Fehler macht oder seine Fehler keine Auswirkungen haben.

Natülich ist es betriebswirtschaftlich oft sinnvoller, wenn man gleich schreddert, weil die Arbeitszeit bei nicht standardisierten Prozessen meist teurer ist als eine neue HDD/SSD. Aber bei größerem Druchsatz kann das bei standardisierten Prozessen, z.B. Platte in Löschstation mit zig Bays für zu löschende Platten rein, Nach x Minten/Stunden Protokoll prüfen und korrekt ablegen unter defekt/gut, kann man dann die Arbeitszeit minimieren, was dann für Ersparnis beim wiederbescaffen von HDDs bedeutet.

Also: Um bei "kleinem Druchsatz" und Nicht-Hochsicherheitsbereich ab und zu mal eine Festplatte von Daten "befreien" , kann man durchaus einfach die Festplatt einmal überschreiben und das reicht. Platten mit SMART-Fehlern legt man sowieso auf den Haufen für Thermit. face-smile

Im Hochsicherheitsbereich überschreibt man nciht, sondern entsorgt gleich im Schredder.

lks
MysticFoxDE
MysticFoxDE 24.07.2024 um 11:27:04 Uhr
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Moin @ukulele-7,

Kein guter Vergleich: Eine zweite Lebensversicherung macht eine zweite Auszahlung, in sofern schon nützlich. Zumindest für den Begünstigten, so wie die erste Lebensversicherung dir halt auch nicht selbst nützt

ja OK, der war etwas suboptimal.
Ich habe das eher in die Richtung gemein, dass man egal wie viele Lebensversicherungen man hat, eh nur einmal sterben kann und so ähnlich ist es bei dem Löschen der Daten einer HDD. Sprich, wen man die einmal richtig vollständig gelöscht hat, dann sind die Daten weg und alles andere geht meiner Ansicht nach Richtung Luxus, Verschwörungstheorien & Co.

Gruss Alex
MysticFoxDE
MysticFoxDE 24.07.2024 um 11:34:04 Uhr
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Moin @Lochkartenstanzer,

Platten mit SMART-Fehlern legt man sowieso auf den Haufen für Thermit. face-smile

oder die Platte in einen Schraubstock einklemmen und diese mit einem Akkuschrauber und einem guten Bohrer mehrfach durchlöchern, natürlich mit Schutzbrille ... ist auch zum Nachmachen etwas ungefährlicher als die Vernichtung mit Thermit. 🙃

Gruss Alex
aqui
aqui 24.07.2024 um 12:30:14 Uhr
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und einem guten Bohrer mehrfach durchlöchern
Noch einfacher: Auf den Induktionsherd legen und 3 Sekunden auf 9....
nachgefragt
nachgefragt 24.07.2024 um 14:13:33 Uhr
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Zitat von @aqui:
und einem guten Bohrer mehrfach durchlöchern
Noch einfacher: Auf den Induktionsherd legen und 3 Sekunden auf 9....
Aber für's Protokoll sind die Fotos besser auf denen klar 3 Löcher zu erkennen sind.
niraxx
niraxx 24.07.2024 um 14:27:34 Uhr
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Zitat von @aqui:

und einem guten Bohrer mehrfach durchlöchern
Noch einfacher: Auf den Induktionsherd legen und 3 Sekunden auf 9....

geht auch eine Mikrowelle? face-monkey
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 24.07.2024 aktualisiert um 14:32:50 Uhr
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Zitat von @niraxx:

Zitat von @aqui:

und einem guten Bohrer mehrfach durchlöchern
Noch einfacher: Auf den Induktionsherd legen und 3 Sekunden auf 9....

geht auch eine Mikrowelle? face-monkey

Eher weniger. Da gibts es zwar ein haufen Funken, aber die Magenischen Felder sind da nicht so stark.

Zitat aus https://www.pitsdatenrettung.de/blog/festplatte-zerstoeren/ (zufälliger Google-Fund):

2) Festplatte zerstören: Mikrowelle

Das Zerstören einer Festplatte in einer Mikrowelle verursacht intensive Hitze- und Strahlungsschäden. Die Mikrowellenenergie erzeugt Funken, die die elektronischen Bauteile verbrennen und die Schreib-Leseköpfe sowie die Plattenoberfläche beschädigen können. Dies kann die Datenstruktur auf der Festplatte erheblich stören, allerdings garantiert es nicht die vollständige Unlesbarkeit der Daten. Die Verwendung einer Mikrowelle ist riskant, da sie Brände auslösen und toxische Dämpfe freisetzen kann.


lks
ukulele-7
ukulele-7 24.07.2024 um 15:10:08 Uhr
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Ich verwende HDD-Schredder immer als Dünger beim Anbau neuer Daten...

In Wahrheit habe ich haufenweise alte Platten im Schrank liegen weil ich eben ein Sammler bin. Früher habe ich die Dinger noch für mp3 verwendet aber die SCSI Platten sind heute einfach zu klein für die LAN Party.
ChriBo
ChriBo 24.07.2024 um 17:08:48 Uhr
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@Lochkartenstanzer
Im Hochsicherheitsbereich überschreibt man nicht, sondern entsorgt gleich im Schredder.
Stimmt nicht mehr ganz. Es is aktuell sehr schwierig bis unmöglich elektronische Festplatten (SSDs/NVMes etc.) vor Ort mit einer hohen Sicherheitsstufe E6/E7 bzw. Pulverisierung und einem größeren Durchsatz zu schreddern.
Es wird eher vor Ort gelöscht und dann danach extern demontiert und geschreddert.

Gruß
CH
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 24.07.2024 um 17:57:36 Uhr
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Zitat von @ChriBo:

@Lochkartenstanzer
Im Hochsicherheitsbereich überschreibt man nicht, sondern entsorgt gleich im Schredder.
Stimmt nicht mehr ganz. Es is aktuell sehr schwierig bis unmöglich elektronische Festplatten (SSDs/NVMes etc.) vor Ort mit einer hohen Sicherheitsstufe E6/E7 bzw. Pulverisierung und einem größeren Durchsatz zu schreddern.
Es wird eher vor Ort gelöscht und dann danach extern demontiert und geschreddert.

Wir haben früher gleich geschreddert. Wie es jetzt ist kann ich nicht sagen.

lks
wolfble
wolfble 29.07.2024 aktualisiert um 10:17:55 Uhr
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Genauer gesagt kommt das aus Zeiten wo die 10 Mbyte HDD (wir achten auf das M, kein G und auch kein T face-smile ) so groß waren das man damit auch einfache Anti Terror Maßnahmen durch den finalen Wurf durchführen konnte. Dort waren die Spuren so groß und weit auseinander plus eine viel größere Toleranz bei der Mechanik das beim Überschreiben an der Rändern nicht alles erwischt wurde. Da konnte man dann tatsächlich noch etwas restaurieren.
Aus dieser Zeit kommen die ganzen Strategien mit x mal überschrieben mit verschiedenen Patterns.
Bei den heutigen Speicherdichten kann man das aber vergessen. Es gab da auch mal einen Versuch nach einmaligem überschrieben mit Nullen (also noch nicht einmal mit irgendwelchen Patterns oder Zufallszahlen) irgendetwas zu rekonstruieren aber da war nichts mehr zu machen.

Hätte ich da jetzt die Konstruktionszeichnung für einen Magnetmotor drauf, der ohne die "well hidden battery" funktioniert, könnt man 3 x überschrieben: einmal mit 0, dann mit Zufallspattern und dann noch mal mit FF ...

Andersherum ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit von einer 20 TB Festplatte nach dem Überschreiben diese Zeichnung zu rekonstruieren ist ungefähr genauso hoch, wie die Wahrscheinlichkeit das es so ein Ding gibt und damit die Hauptsätze der Thermodynamik widerlegt werden face-smile

ZU beachten ist noch bei SSD das man die nicht einfach vollständig überschreiben kann aufgrund deren internem Speichermanagments. Hier braucht man dann Software bzw. Hardware die das kann.
Zweiundvierzig
Zweiundvierzig 29.07.2024 um 10:15:50 Uhr
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Ich habe meine Platten immer auseinandergenommen, die Discs zerstört, und die Magnete für andere Zwecke verwendet – die eignen sich sehr gut zu Befestigungszwecken.
aqui
aqui 29.07.2024 um 10:15:54 Uhr
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Ist, da alles gesagt, auch langsam Zeit für:
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?
durch den TO!
zerofile
zerofile 29.07.2024 um 10:32:24 Uhr
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Also wirklich sensible Daten liegen bei mir sowieso nur auf verschlüsselten Festplatten herum und mobile Geräte sind prinzipiell komplett verschlüsselt. Ein Datendieb könnte also noch nichtmal feststellen, ob und geschweigeden wie oft jene überschrieben wurden. Also wäre es deutlich effektiver das Geld für Geräte und Aufwand in Social Engeneering zu stecken, um Zugang zu den neuen Rechnern zu bekommen.
LordGurke
LordGurke 29.07.2024 um 12:04:51 Uhr
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Zitat von @wolfble:

ZU beachten ist noch bei SSD das man die nicht einfach vollständig überschreiben kann aufgrund deren internem Speichermanagments. Hier braucht man dann Software bzw. Hardware die das kann.

Das ist das "Secure Erase", was man über z.B. hdparm unter Linux antriggern kann.
Da muss man dann der Firmware der SSD vertrauen, dass die wirklich alle Speicherzellen durchcycled.
ukulele-7
ukulele-7 29.07.2024 um 12:11:36 Uhr
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Zufallszahlen haben einen einzigen Mehrwert: Der Daten-Dieb weiß nicht, ob das was er da (rekonstruiert) hat, Sinn ergibt. Ist die Platte leer kann er durch physische Analyse Vermutungen anstellen, welche 0 mal eine 1 gewesen sein könnte.

In beiden Fällen kann es ihn sehr lange Beschäftigen ohne ein verwertbares Ergebnis zu produzieren. Man könnte sich dann fragen, was ihn eher in den Wahnsinn treibt.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 29.07.2024 um 13:18:41 Uhr
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Zitat von @LordGurke:

Zitat von @wolfble:

ZU beachten ist noch bei SSD das man die nicht einfach vollständig überschreiben kann aufgrund deren internem Speichermanagments. Hier braucht man dann Software bzw. Hardware die das kann.

Das ist das "Secure Erase", was man über z.B. hdparm unter Linux antriggern kann.
Da muss man dann der Firmware der SSD vertrauen, dass die wirklich alle Speicherzellen durchcycled.

Oder der exothermen Reaktion von Thermit. face-smile

lks