sys64738
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Linux im produktivem bzw. nichtproduktivem Einsatz

Hallo zusammen,

An die erfahrenen Linux Admins,

welche kommerzielle oder nicht kommerzielle Linux-Distribution würdet Ihr in einem produktivem Umfeld empfehlen ?
Könnt Ihr bei euren Empfehlungen auch die Vorteile der Distribution im Vergleich zu anderen nennen ?

Es geht sich um zwei Projekte die mir den Umgang mit Linux näher bringen sollen.

Die erste ist eine Schule, wo so gut wie kein Budget vorhanden ist, und vom Schulkollegium entschieden wurde, alles auf OpenSource zu setzten. Die Zeit spielt keine Rolle, wann und wie schnell das ganze umgesetzt werden soll.

Das zweite Projekt wäre eine produktive Umgebung, wo das Budget da wäre, aber die Zeit keine Rolle spielt. Man kann in Ruhe das eine System nach dem anderen ersetzten.

Beide Projektleiter sind informiert, das ich nur die Basics im Umgang mit Linux habe.

Hab ihr ein paar Vorschläge / Ideen bzgl. Distribution ?

Content-ID: 344309

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 10:11 Uhr

BassFishFox
BassFishFox 24.07.2017 um 21:31:13 Uhr
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Halloele,

Maechtig viele Informationen. face-sad

1. Schule
Fang hier an : http://www.bildungsserver.de/GNU-Linux-an-Schulen-288.html
Frag die Schulbehoerde ob es Foerdermittel gibt und was die zulassen.

2. Projekt mit Budget
Was soll denn alles ersetzt werden?

BFF
transocean
transocean 24.07.2017 um 21:35:20 Uhr
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Moin,

ich steuer mal das zum Thema bei.

Gruß

Uwe
stefaan
stefaan 24.07.2017 um 23:34:00 Uhr
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Servus,

Linux in der Schule ist so eine Sache, da müssen die LehrerInnen echt mitspielen, sonst wird das nix (ich spreche aus eigener Erfahrung ;).
Im Serverbereich lässt sich viel unbemerkt machen, aber sobald du am Client bist, wird es spannend.
Problemzonen sind Office (Darstellungsprobleme bei Arbeitsblättern, Präsentationen etc durch fehlende Schriften etc) und spezielle Lernsoftware der Verlage (die auch unter Windows meist unterirdisch programmiert sind).

Ein intererssanter Ansatz neben den genannten Projekten ist auch der Lernstick:
https://www.imedias.ch/themen/lernstick/index.cfm
Wir verwenden ihn "nur" als Prüfungsumgebung (Deutsch, Englisch zur Texterstellung und Mathematik mit Geogebra) auf den privaten Laptops der SchülerInnen (um Netzwerk- und Festplattenzugriff zu unterbinden).
Es gibt aber auch die "Vollversion", die alles erlaubt. Da laufen die SchülerInnen mit ihrem eigenen Linux auf dem USB-Stick herum und booten immer ihre eigene Arbeitsumgebung. Läuft auch zu Hause.

Grüße, Stefan
SeaStorm
SeaStorm 25.07.2017 aktualisiert um 10:22:06 Uhr
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Grunsätzlich würde ich sagen bei einer Produktiven Umgebung mit Budget: RHEL oder CentOS, weil es da einen ordentlichen Supportvertrag gibt und die Releases ewig lang Supported werden.

https://www.ubuntu.com/info/release-end-of-life

https://access.redhat.com/support/policy/updates/errata
fredmy
fredmy 25.07.2017 um 10:27:10 Uhr
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Hallo,
zu Schule ist einiges gesagt worden. (Nicht meine Baustelle)

Zu produktiver Umgebung - es geht eigentlich um die Anforderungen, sowohl Server als auch Client.
Wenn es etwas länger laufen soll, wären Distributionen wichtig, die lange Supportzeiträume haben!
Ubuntu LTS ist mit 5 Jahren max. schon evtl. knapp

RedHat bzw. CentOS bieten längere Zyklen und laufen bis zu 10 Jahren, andererseits ist die Frage auch: Was soll das Linux tun?
Was ist sicherheitsrelevant? Hier wieder liegt das Augenmerk auf relativ schnelles Einfliessen von Sicherheitsupdates.

Ich persönlich habe relativ gute Erfahrungen mit Ubuntu-LTS-Desktop, Ubuntu-LTS-Server und CentOS, wobei bei letzterem die Updates "etwas träge" fliessen, Ubuntu aber aller 5 Jahre ein Distributions-Upgrade braucht (macht Arbeit, sieht "anders aus")

Im Serverbereich kommt auch Debian in Frage mir 2..3 Jahreszyklen, bei Releaseupgrades bist du meist mit 1..3 Stunden dabei.

Alles etwas eingefärbt von persönlicher Meinung und Vorlieben, ca. 15 Jahre Betriebserfahrungen - was nicht heißt, daß andere Distris schlechter wären.

Fred
J-N-S.K-N-R
J-N-S.K-N-R 25.07.2017 um 11:55:32 Uhr
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Zu 1

Vllt. Ubuntu oder Debian.
Falls die Schule vorhat sich paar Pi's zu beschaffen so könnte man durchgängig auf Pixel/ Debian setzen.


Für den zweiten Fall werfe ich mal SLES in den Raum.
Läuft bei uns seit Jahren problemlos.
SYS64738
SYS64738 25.07.2017 um 19:25:50 Uhr
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Hallo zusammen,

da ist schon einiges an Input angekommen, vielen Dank für die Hilfestellung.

Was die Schule angeht, ist soweit vom Kollegium verabschiedet worden, wirklich alles auf Linux umzustellen. Wo es den sein muss, werden VMs(Windows) in VirtualBox unter Linux aufgesetzt.

Ich werde auf eure Vorschläge eingehen, und regelmäßig von der Umsetzung mal berichten.
maretz
maretz 25.07.2017 um 22:17:49 Uhr
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Zitat von @SYS64738:


Beide Projektleiter sind informiert, das ich nur die Basics im Umgang mit Linux habe.

Hab ihr ein paar Vorschläge / Ideen bzgl. Distribution ?


Ja - LASS ES! Installiere es dir irgendwo, sammle richtige Erfahrung und DANN überlege es mal irgendwo einzusetzen.
Sorry, aber ich habe auch nur grundlegende Ahnung wie die Bremse beim PKW funktioniert - bringst du mir dein Auto mal rum damit ich da nen bisserl rumfummeln kann?

Fangen wir mal einfach an: Was passiert wenn dir die Kiste mal richtig wegsemmelt? Bekommst du die Daten noch wieder, hast du Möglichkeiten das System vernünftig zu reparieren? Wie sieht es mit Backup aus? Wie kannst du Daten wiederherstellen, welche Services brauchst du?
Wenn es dann in der Schule sein soll - wie verhinderst du das die Kiddys da dran rumtoben und die Kiste übernehmen?

Die Distri is am Ende egal - ob du nun Debian, RedHat, CentOS, ... nimmst macht im Endeffekt nicht viel aus. Mal hast du mehr, mal weniger Support, mal hast du Updates früher, mal später. Ich habe alle 3 davon (und noch einige mehr) im Einsatz - ohne das ich gross Probleme damit habe. Egal welche man nun nimmt. Ob ich nu nen apt-get oder nen yum nutze macht dann auch den Bock nich fett... Aber ich würde nie auf die Idee kommen mit nur grundlegender Erfahrung sowas irgendwo produktiv einzusetzen. Denn ein schlecht installiertes Linux ist mit Sicherheit weder günstiger noch besser als ein normal installiertes Windows. Im Gegenteil, von Haus aus hat Linux erheblich mehr Mitteilungsbedarf im lokalen Netzwerk (z.B. SSH offen, ggf. Syslogs, Mail-Ports,..). Wenn man weiss was man macht und wie man es absichert (z.B. bei SSH root-remote-login auf off als minimum, geht aber natürlich noch einiges wie Key-Auth,...) ist das OK. Ansonsten ist die Kiste schneller Platt als man gucken kann und dann geht der Spass erst mal los (und die Fragen hier wie "Ich hab es zerlegt, wie komme ich an meine Daten", "Jemand hat den Server übernommen, und jetzt",...).
departure69
departure69 26.07.2017 aktualisiert um 16:37:37 Uhr
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@SYS64738:

Hallo.

ist soweit vom Kollegium verabschiedet worden, wirklich alles auf Linux umzustellen

Achso, die beschließen was, und Du, mit wenig Ahnung, sollst es jetzt umsetzen?

Seit wann hat ein Lehrerkollegium sowas überhaupt zu beschließen bzw. zu bestimmen? Sobald hierbei auch nur geringste Kosten entstehen, hat da doch zunächst mal der Schulträger bzw. der Sachaufwandsträger (z. B. Gemeinde, Stadt, Landkreis) ein gehöriges Wort mitzureden. Oder ist das eine Privatschule?

Ich betreue selber anteilig die IT einer öffentlichen Schule, und wenn die aus dem Nichts mit so einem ungeplanten und unreflektiertem Wahnsinn auf mich zu kämen, würde ich denen vorerst was husten. Und nein, was ich hier schreibe, geht nicht gegen Linux, sondern dagegen, wie und aus welchen Gründen solch ein Wunsch zunächst überhaupt zustande kommt. Ich bezweifle, ob die sich aller möglichen Konsequenzen daraus überhaupt bewußt sind.

Mit welcher IT ist diese Schule denn derzeit unterwegs/ausgestattet? Was stimmt daran nicht, was geht nicht, was müßte anders/besser sein? Das wären für mich die Fragen, die dringend beantwortet werden müssen, bevor hier blindlings und ohne Sinn und Plan Roß und Reiter gewechselt werden. Ansonsten hilft OpenSource/Linux hier kein Stück weiter, die Probleme, so es denn welche gibt, könnten leicht größer werden anstatt kleiner.

Meine bescheidene, aber lauthals verkündete Meinung face-wink


Viele Grüße

von

departure69
SYS64738
SYS64738 26.07.2017 um 16:51:05 Uhr
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Also, ich müsste jetzt weit ausholen, um alles zu erklären, das würde aber am Thema vorbei gehen.
Mein Chef hat den Auftrag angenommen, ich soll es umsetzten, Zeit ist genug da, und ich sehe es als Chance an, meine Kenntisse zu erweitern. Beim letzten Projektmeeting, als ich zur Sprache brachte, das ich da noch einiges an KnowHow erarbeiten muss, und eine gewisse Zeit dafür brauche, war die Antwort "Eilt in der Schule nicht so sehr, dann ist das halt so!" O-Ton Lehrer !
departure69
departure69 26.07.2017 um 17:10:10 Uhr
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Das Du dafür viel, viel Zeit hast, macht den Grund aber nicht klarer. Unabhängig davon, daß Du bei solch einem Projekt natürlich viel lernen könntest, ist nach wie vor nicht klar, was überhaupt zu dieser Entscheidung geführt hat und ob Sie geeignet ist, die (vermutlich vorhandenen) Probleme zu lösen.

Ich wünsch' Dir ein glückliches Händchen dabei, wenn der Kram nämlich nicht funktioniert und/oder die (vermutlich) bestehenden Probleme, die zu dem Entschluß geführt haben, nicht besser werden, ist dann nicht das Lehrerkollegium dran schuld, sondern Du, der es vermeintlich nicht umsetzen konnte (völlig unabhängig davon, ob Du dabei gute Arbeit geleistet hast oder nicht, da kommen so viele Unwägbarkeiten auf Dich zu, @maretz hat es auch angedeutet).


Viele Grüße

von

departure69
SYS64738
SYS64738 26.07.2017 um 19:53:13 Uhr
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@depature69
Also erstmal nicht so negativ. Ist nicht das erste Projekt, wo ich "Test beim Lebendobjekt(Kunde)" mache. Und wer kann sich davon freisprechen, immer vor dem Projekt alles zu können um es umzusetzen.

@admins, bitte Thread schließen, weil es jetzt zu einer Grundsatzdiskussion kommt und am Thema vorbei. Danke sehr

@all Danke an alle die brauchbare Vorschläge gemacht haben.
BassFishFox
Lösung BassFishFox 26.07.2017 um 20:14:57 Uhr
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Biite,

bitte Thread schließen
Du hast ihn aufgemnacht. Den Thread kannst Du auf geloest / erledigt setzen. Dass bedeutet hier sowas wie geschlossen.


BFF
fredmy
fredmy 27.07.2017 um 09:03:24 Uhr
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Zitat von @SYS64738:

@depature69
Also erstmal nicht so negativ. Ist nicht das erste Projekt, wo ich "Test beim Lebendobjekt(Kunde)" mache. Und wer kann sich davon freisprechen, immer vor dem Projekt alles zu können um es umzusetzen.

@admins, bitte Thread schließen, weil es jetzt zu einer Grundsatzdiskussion kommt und am Thema vorbei. Danke sehr

@all Danke an alle die brauchbare Vorschläge gemacht haben.
na ja, was fehlt ist noch die technische Umsetzung und Zielrichtung, wie Dienste, die laufen sollen. Es gibt ja auch ein paar "Spezial-Distris" wie Collax o.ä. , evtl. UCS .
Ich sehe das nicht ganz so wie @maretz, aber bei Linux ist einiges ein wenig anders face-smile
Mir hat an manchen Stellen unter Linux ein Software-Raid zur Plattenspiegelung (Daten) aller paar Jahre immer geholfen!

Fred