Quarantänesystem für Mails mit MSOffice-Anhängen wg. Ransomware
Hallo.
Wir haben in 2016 wegen der damals ersten Ransomwares wie Locky & Konsorten den Mailempfang von Mails, die MSOffice-Anhänge hatten, per Exchange gesperrt. Alle Absender, die uns eine solche Mail zusenden, kriegen einen NDR, in dem drinsteht, daß wir aus Sicherheitsgründen keine Mails mit MSOffice-Anhängen annehmen, die Absender möchten stattdessen bitte PDFs senden.
Eine ziemliche Brechstangenmethode, die aber bis heute gut funktioniert.
Es kommt selten vor, daß wir unbedingt eine Mail mit einem MSOffice-Anhang kriegen müssen (bspw. bei einem Excel-Sheet, das ausgefüllt werden und ausgefüllt zurückgesandt werden muß, nützt ein PDF rein gar nichts), in diesen Fällen haben wir Notpostfächer bei 1 und 1 mit einer anderen Maildomäne, die nicht über unseren Exchange eingehen, sondern nur von einem ausgewählten, geschulten und sensibilisierten Personenkreis per Webinterface bei 1 und 1 direkt abgerufen werden können. Auch das funktioniert gut, ist aber lästig, wie Ihr Euch vorstellen könnt.
Es kommt hinzu, daß mir allmählich meine Reputation als Systembetreuer flöten geht, weil meine Anwender z. B. bei Kursen erfahren, daß die Admins in anderen Läden das Problem angeblich längst im Griff hätten, bei diesen keine Gefahr durch MSOffice-Anhänge mehr bestünde und diese deshalb sehr wohl empfangen würden. Angeblich würden diese zunächst quarantänisert, und die Admins schauen den Quarantänebereich 1 - 2 mal täglich durch und stellen die Mails mit MSOffice-Anhängen, die nach Prüfung durch den Admin als ungefährlich/sauber gelten, nachträglich intern zu.
Fragen:
- wie machen die das?
- welche Softwaresysteme sind da vermutlich im Einsatz?
- wie macht Ihr das?
Wir haben TM WFBS Advanced in der aktuellen Fassung zur Verfügung. Wir hatten im letzten Jahr auch probiert, die MSOffice-Anlagensperre darüber zu verwirklichen (anstatt über Exchange), allerdings sind wir daran gescheitert, daß die TM-Mechanismen auch nach innen wirken, also auch intern keine MSOffice-Dokumente per Mail mehr verschickt werden konnten. Und ob da ein Quarantänesystem dabei gewesen wäre, aus dem die ungefährlichen Mails doch noch nachträglich rausgeholt und intern nachträglich zugestellt werden können, weiß ich gar nicht.
Kann jemand meine Fragen beantworten?
Was ratet Ihr mir, was wir tun können? Von TM WFBS Advanced gibt's seit kurzem die Version 9.5, geht da evtl. mehr?
Wäre klasse, wenn jemand etwas dazu wüßte.
Vielen Dank.
Viele Grüße
von
departure69
Wir haben in 2016 wegen der damals ersten Ransomwares wie Locky & Konsorten den Mailempfang von Mails, die MSOffice-Anhänge hatten, per Exchange gesperrt. Alle Absender, die uns eine solche Mail zusenden, kriegen einen NDR, in dem drinsteht, daß wir aus Sicherheitsgründen keine Mails mit MSOffice-Anhängen annehmen, die Absender möchten stattdessen bitte PDFs senden.
Eine ziemliche Brechstangenmethode, die aber bis heute gut funktioniert.
Es kommt selten vor, daß wir unbedingt eine Mail mit einem MSOffice-Anhang kriegen müssen (bspw. bei einem Excel-Sheet, das ausgefüllt werden und ausgefüllt zurückgesandt werden muß, nützt ein PDF rein gar nichts), in diesen Fällen haben wir Notpostfächer bei 1 und 1 mit einer anderen Maildomäne, die nicht über unseren Exchange eingehen, sondern nur von einem ausgewählten, geschulten und sensibilisierten Personenkreis per Webinterface bei 1 und 1 direkt abgerufen werden können. Auch das funktioniert gut, ist aber lästig, wie Ihr Euch vorstellen könnt.
Es kommt hinzu, daß mir allmählich meine Reputation als Systembetreuer flöten geht, weil meine Anwender z. B. bei Kursen erfahren, daß die Admins in anderen Läden das Problem angeblich längst im Griff hätten, bei diesen keine Gefahr durch MSOffice-Anhänge mehr bestünde und diese deshalb sehr wohl empfangen würden. Angeblich würden diese zunächst quarantänisert, und die Admins schauen den Quarantänebereich 1 - 2 mal täglich durch und stellen die Mails mit MSOffice-Anhängen, die nach Prüfung durch den Admin als ungefährlich/sauber gelten, nachträglich intern zu.
Fragen:
- wie machen die das?
- welche Softwaresysteme sind da vermutlich im Einsatz?
- wie macht Ihr das?
Wir haben TM WFBS Advanced in der aktuellen Fassung zur Verfügung. Wir hatten im letzten Jahr auch probiert, die MSOffice-Anlagensperre darüber zu verwirklichen (anstatt über Exchange), allerdings sind wir daran gescheitert, daß die TM-Mechanismen auch nach innen wirken, also auch intern keine MSOffice-Dokumente per Mail mehr verschickt werden konnten. Und ob da ein Quarantänesystem dabei gewesen wäre, aus dem die ungefährlichen Mails doch noch nachträglich rausgeholt und intern nachträglich zugestellt werden können, weiß ich gar nicht.
Kann jemand meine Fragen beantworten?
Was ratet Ihr mir, was wir tun können? Von TM WFBS Advanced gibt's seit kurzem die Version 9.5, geht da evtl. mehr?
Wäre klasse, wenn jemand etwas dazu wüßte.
Vielen Dank.
Viele Grüße
von
departure69
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16 Kommentare
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Huhu departure69,
Vermutlich über eine Spamwall, in der definiert ist, das alle Anhänge (.doc/m, zip, usw.) nicht an die MA gehen, sondern in ein extra Postfach, wo nur die Admins Zugang haben.
Spamwall, z.B. die Barracuda.
Spamwall, Office-Dokumente mit Makros werden gar nicht durchgelassen.
ZIP kommt in Quarantäne, wird durch uns geprüft.
Haben auch den TM im Einsatz, die neue Version habe ich aber noch nicht getestet, steht bevor.
Kannst du im TM nicht definieren, das er das Lokale Netz nicht checkt? Da kann ich dir leider gerade nicht helfen.
Viele Grüße
- wie machen die das?
Vermutlich über eine Spamwall, in der definiert ist, das alle Anhänge (.doc/m, zip, usw.) nicht an die MA gehen, sondern in ein extra Postfach, wo nur die Admins Zugang haben.
- welche Softwaresysteme sind da vermutlich im Einsatz?
Spamwall, z.B. die Barracuda.
- wie macht Ihr das?
Spamwall, Office-Dokumente mit Makros werden gar nicht durchgelassen.
ZIP kommt in Quarantäne, wird durch uns geprüft.
Haben auch den TM im Einsatz, die neue Version habe ich aber noch nicht getestet, steht bevor.
Kannst du im TM nicht definieren, das er das Lokale Netz nicht checkt? Da kann ich dir leider gerade nicht helfen.
Viele Grüße
Mag gar nicht dran denken, was das kosten könnte, bestimmt hoch 4stellig oder gar 5stellig, da müßte ich erst mal nachfragen, ob wir dafür
wirklich Geld in die Hand nehmen würden.
wirklich Geld in die Hand nehmen würden.
4 Stellig(nicht so hoch) kannst schon rechnen, lass dir einfach mal ein Angebot geben.
Ansonsten fragst du deine "schlauen User" mal, die wissen doch eh immer alles besser :P
Moin,
LG, Thomas
Es kommt hinzu, daß mir allmählich meine Reputation als Systembetreuer flöten geht
wird daran liegen, dass Du nicht mal die RTFM-Regel befolgst ...Kannst du im TM nicht definieren, das er das Lokale Netz nicht checkt?
Zumindest nicht bis release 9.3 ...Weiß jemand, ob TM WFBS sowas wie eine Mailquarantäne hat, in der sich die Mails nachträglich sichten/herausholen lassen
Das Handbuch weiss das ... es gibt keine Quarantäne für emails mit ausgeschlossenen Anhängen (Du willst ja auch nicht die mail filtern, sondern die Adnexen ), aber dafür gibt es direkt auf dem Server einen Quarantäneordner für die monierten Anhänge.Hier läuft gerade das Upgrade auf TM WFBS 9.5
Ist das Teil schon im final release?? Letzte Woche war das noch in der Betaphase ...LG, Thomas
Hallo,
die Anwender die einem so etwas erzählen sollten mal überlegen was da bei einem >600 Mitarbeiter Betrieb an Arbeit wartet.
Es ist schon ein Unterschied ob da mehrere hundert Mitarbeiter arbeiten oder nur 20!
Wir nutzen eine UTM am WAN mit Antispam und Antivirus Scann und dann einen anderen AV Scanner auf dem Mailserver
(MS Exchange) und den Klienten. Zusätzlich haben wir das genau so via GPO unterbunden wie es @wiesi200 erledigt hat
und dann noch einmal die Software QuickView Plus die sich in Outlook 2013 integriert und dort einen Betrachter installiert
der dann zwar alle Dokumente öffnet aber keinen Code ausführt!
Gruß
Dobby
die Anwender die einem so etwas erzählen sollten mal überlegen was da bei einem >600 Mitarbeiter Betrieb an Arbeit wartet.
Es ist schon ein Unterschied ob da mehrere hundert Mitarbeiter arbeiten oder nur 20!
Wir nutzen eine UTM am WAN mit Antispam und Antivirus Scann und dann einen anderen AV Scanner auf dem Mailserver
(MS Exchange) und den Klienten. Zusätzlich haben wir das genau so via GPO unterbunden wie es @wiesi200 erledigt hat
und dann noch einmal die Software QuickView Plus die sich in Outlook 2013 integriert und dort einen Betrachter installiert
der dann zwar alle Dokumente öffnet aber keinen Code ausführt!
Gruß
Dobby
Moin,
Officekrams müssen wir bei uns auch nicht per mail verschicken - nutzen wir intern kaum.
Wenn Du das brauchst, musst Du tatsächlich andere Wege gehen - s.o.
LG, Thomas
Intern möchten wir uns natürlich weiterhin einschränkungsfrei MSOffice-Dokumente per Mail zusenden können.
wenn das mit 9.5 nicht geändert wurde, hast Du die Wahl zwischen Pest und Cholera. Das ist halt nur ein Ein- und Ausschalter - unelegant, aber für mich nutzbar.Officekrams müssen wir bei uns auch nicht per mail verschicken - nutzen wir intern kaum.
Wenn Du das brauchst, musst Du tatsächlich andere Wege gehen - s.o.
LG, Thomas
Ich habe jetzt nicht gelesen, was meine Vorredner zum Besten gegeben haben.
So mache ich es:
Ich habe hinter einer normalen Firewall einen EX2010 direkt stehen.
Darauf installiert sind Sophos PureMessage for Exchange und AntiVirus.
Zusätzlich habe ich alle mit Ex2010 mitgelieferten AntiSpam_Agenten installiert und konfiguriert. Wir prüfen gegen 8 Sperrlistenabieter und gegen eine interne Sperrliste.
Etwa 97% Emailschrott werden durch die Agenten schon vom Server geblockt.
Die restlichen 3% werden durch Sophos geprüft. Hat eine Email einen potentiell gefährlichen Anhang, wird sie im Contentfilter eingefangen, der Nutzer erhält eine Nachricht und ich prüfe die Email.
Diese Konfiguration halte ich für durchaus sinnvoll, auch wenn das Risiko eines hohen Kolateralschadens besteht. Das hängt aber mit meiner Sperrrichtlinie zusammen. Sollte sich unter den 3% nämlich ein Schlawiner befinden, den die Spamagenten hätten aufhalten müssen, prüfe ich über Sophos, die originale IP und sperre meist das übergeordnete Subnetz.
Der Spamagent für die Sperrliste hat eine entsprechende Nachricht, die auf SMTP-Ebene zurückgeht. Dort steht eine spezielle Telefonnummer drin, über die ein Whitelisting beantragt werden kann.
Ich folge dem Motto:
Das Senden einer Email ist ein gutes Recht.
Der Empfang (die Annahme) deiner gesendeten Email ist aber ein Privileg, das dir sehr schnell entzogen werden kann.
So mache ich es:
Ich habe hinter einer normalen Firewall einen EX2010 direkt stehen.
Darauf installiert sind Sophos PureMessage for Exchange und AntiVirus.
Zusätzlich habe ich alle mit Ex2010 mitgelieferten AntiSpam_Agenten installiert und konfiguriert. Wir prüfen gegen 8 Sperrlistenabieter und gegen eine interne Sperrliste.
Etwa 97% Emailschrott werden durch die Agenten schon vom Server geblockt.
Die restlichen 3% werden durch Sophos geprüft. Hat eine Email einen potentiell gefährlichen Anhang, wird sie im Contentfilter eingefangen, der Nutzer erhält eine Nachricht und ich prüfe die Email.
Diese Konfiguration halte ich für durchaus sinnvoll, auch wenn das Risiko eines hohen Kolateralschadens besteht. Das hängt aber mit meiner Sperrrichtlinie zusammen. Sollte sich unter den 3% nämlich ein Schlawiner befinden, den die Spamagenten hätten aufhalten müssen, prüfe ich über Sophos, die originale IP und sperre meist das übergeordnete Subnetz.
Der Spamagent für die Sperrliste hat eine entsprechende Nachricht, die auf SMTP-Ebene zurückgeht. Dort steht eine spezielle Telefonnummer drin, über die ein Whitelisting beantragt werden kann.
Ich folge dem Motto:
Das Senden einer Email ist ein gutes Recht.
Der Empfang (die Annahme) deiner gesendeten Email ist aber ein Privileg, das dir sehr schnell entzogen werden kann.