stelli
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Studiengangempfehlungen

Hallo an alle,

ich suche einen geeigneten Studiengang, allerdings gibt es so viele verschiedene, deshalb wollte ich hier mal nachfragen, ob jemand, der vielleicht sich selbst weiterbildet/weitergebildet hat mir einen Studiengang empfehlen kann.

Ich habe im Juni 2010 meine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration abgeschlossen.
Seitdem bin ich als IT-Administrator tätig. Ich betreue nahezu jedes Sachgebiet, das in einem 200 Mann Betrieb so auftritt.

Am Liebsten sind mir Netzwerkkonfigurationen und Planungen. Aber auch Servereinrichtungen usw sind kein Problem.

Meine wirklich größte Sorge liegt in der Programmierung. Ich kann so gut wie nicht Programmieren und hab es auch während der Ausbildung nicht richtig gekonnt.
Das heißt der Studiengang sollte wenig bis hin zu gar keinen Programmierschwerpunkt haben. Das Einzige was ich einigermaßen kann ist SQL.

Ansonsten bin ich auch eher daran interessiert die Infrastukturen usw aufzubauen. Das heißt mit Hardware zu arbeiten. Software wird denke ich auf die Dauer langweilig... Ich bin auch bereit mich eines besseren belehren zu lassen ;)

Das wohl größte Problem bei der Suche ist, dass ich keine Hochschulreife habe. Hier müsste ich vielleicht noch eine Weiterbildung machen um diese zu erlangen. Aber am besten wäre hier eine Weiterbildung die dann auch zum Studiengang passt. Das 2. ist, da ich ja Berufstätig bin, würde für mich nur ein Fernstudium in Frage kommen.

Ich denke das war schon einiges an Informationen. Ich hoffe mir kann jemand einen Tipp oder einen Studiengang empfehlen.
Ich danke euch schonmal für eure Antworten

Grüße
Stelli

Content-ID: 189379

Url: https://administrator.de/forum/studiengangempfehlungen-189379.html

Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 03:12 Uhr

Yuusou
Yuusou 09.08.2012 um 21:11:12 Uhr
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Ahoihoi Stelli,

die Frage ist, was du lernen möchtest. Denn ehrlich gesagt kenne ich keinen Informatikstudiengang, der nicht auf Programmierung aufbaut. Es gibt kein Netzwerkadmin-Studium oder IT-Betreuungsstudium. Wenn du an diesen Netzwerkinfrastrukturen und Hardwarekonfigurationen interessiert bist, bitte deinen Arbeitgeber darum, dir eine Weiterbildung wie ITIL v3 zu spendieren, sofern es für dein Unternehmen sinnvoll ist. Denn ein Studium in Richtung der Informatik hat mit dem, was der Fachinformatiker und Admin zu tun hat, nicht mehr viel gemein. Auch wenn jetzt einige hier protestieren würden, es wurde schon an so vielen Stellen bestätigt, dass die Informatiker sich um andere Probleme kümmern als um Netzwerkinfrastrukturen und IT-Betreuung.

Was hast du denn an Informationen bisher gesammelt? Und was willst du am Ende denn gelernt haben nach deinem Studium? Ich verstehe das noch nicht so richtig, was dein Ziel ist.

Viele Grüße
Yuusou
102534
102534 09.08.2012 um 21:20:37 Uhr
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Hallo,

ich selber machen den "staatlich geprüften Informatiktechniker". Der Lehrgang ist - wie man merkt - staatlich anerkannt, man kann danach studieren und er deckt so ziemlich deinen Bereich ab.

Je nach Schule - da musst du dich erkundigen - ist wenig bis mittel viel programmieren dabei. Anteilig aber eher <10%.

Schwerpunkte:
Systemadministration (Windows Client, MS Server + Linux)
Netzwerktechnik (bei uns basierend auf Cisco Material)
Programmierung (C, C++)
Datenbanken (MS Access, SQL, MySQL)

Nebensachen:
Sozialzeugs (Betriebsführung, BuHa)
Standardfächer (Mathe, Englisch, Deutsch)
Technologie (Mischung aus Physik und Elektronik)

Die Schule ist Teilweise noch etwas in den Kinderschuhen, das ganze ist aber sehr interessant und empfehlenswert. Mir war vor allem wichtig das ich danach (falls ich noch Lust hab ;) ) studieren kann...

Grüße

win-dozer
maretz
maretz 10.08.2012 um 09:15:42 Uhr
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Moin,

meine Empfehlung dazu: Erstmal verabschiede dich von dem Gedanken dass das Studium viel mit der Realität zu tun hat. Das kann es auch gar nicht - da bei euch das Netzwerk vermutlich anders läuft als in der Nachbarfirma (lokale Sicherheitsrichtlinien, Betriebssysteme,...). Im Studium machst du - im Gegensatz zu deiner Ausbildung - eher die Theorie. Daher ist z.B. ein Punkt "Servereinrichtung" eher kein Studienbestandteil - das würde auch keinen Sinn machen da du z.B. lieber einen MS-Win-Server nutzt während der nächste Debian Linux favorisiert, der dritte bevorzugt nen einfaches NAS-System und baut darauf nen Netzwerk auf. Genauso wenig interessieren dich da die Dienste an sich - ob du jetzt bei Windows nen DHCP, DNS oder was auch immer zusammenklicken kannst oder das unter Linux machst ist egal, solange du die Theorie dahinter verstanden hast. Und um DIE geht es eben im Studium bevorzugt.

Ich kann natürlich nur aus meinem Studium (Tech. Informatik) erzählen - da hast du durchaus auch mit Hardware zu tun gehabt. Allerdings eben auf einer etwas anderen Schicht als du vermutlich glaubst - vom Bereich "eine CPU selbst zusammenprogrammieren" (mit VHDL und wirklich programmieren welche Befehle die CPU überhaupt kennt!), Digitaltechnik (also wirklich mit dem ganzen Kram ne Schaltung zusammenbraten) bis hin zur Assambler-Programmierung einer 8086er CPU. Und selbst das waren nur kleine Bereiche - der größte Teil ging eher um die Theorie dahinter - wie funktioniert eine CPU, wie funktioniert die Datenübertragung usw... Und auch der Bereich "Datenübertragung" war mit Praxis versehen - da durfte man dann mal nen Router konfigurieren oder nen Ping durchs Netz jagen, aber eigentlich ging es auch da meistens eher darum wie z.B. der IP-Header aussieht, welches Protokoll daran beteiligt ist usw... (Und in der Theorie ging es sogar z.T. eher um die math. und elektrotechn. Beschreibungen - z.B. was die Frequenz usw. betrifft).

Von daher: So leid es mir für dich tut - aber mit deinem Praxiswissen hast du wenig Vorteile gegenüber den Leuten die das eben nicht haben. Denn du kommst selten dazu es wirklich anzusetzen (es schadet natürlich auch nicht - es hilft einen auch oftmals den ganzen Theoriekram zu akzeptieren weil man weiss das man es oft einmal eben lernt aber nie wieder benötigt ;) ). Was ich von meinen Vorrednern nicht bestätigen kann - das man als Informatiker sich nicht um Infrastrukturen und/oder Betreuung kümmert. In meinem vorherigen Job hatte ich in etwa das gemacht was du jetzt machst (Netzwerk mit bis zu 11 Standorten in diversen Ländern verwaltet), nur vermutlich in einer anderen Lohnklasse. Ich kenne diverse Firmen in denen man auch heute als Dipl. Ing/Inf. durchaus auch für die Betreuung von Netzwerken da ist, sei es als festangestellter Admin oder eben als Berater/Betreuer in einer Firma mit mehreren Kunden. Und aktuell bin ich zwar eher als Software-Entwickler unterwegs - aber auch da hilft es oft wenn man auch aus dem Netzwerkbereich kommt da man sich so oft noch mal eben selbst helfen kann (es bringt nichts die beste Software zu schreiben - wenn die am ende nicht läuft weil der Dienst am Server nicht da ist...). Da ist eben eher die Frage was man selbst will - natürlich KANN man in Jobs gehen bei denen man eher weniger "selbst" löst, man kann aber eben durchaus auch in Jobs gehen bei denen man auch selbst noch einiges machen kann/muss... Hier ist auch m.E. der größte Vorteil des Studiums (und der Punkt warum du dich auch der SW-Entwicklung nicht verschließen solltest!): Ich KANN jederzeit wechseln während der normale Fachinformatiker ein doch eher eingeschränktes Fachgebiet hat und üblicherweise in dem Gebiet bleibt. Daher wird es auch eher keinen Studiengang geben bei dem du dich nur auf den Bereich "Netzwerk" konzentrierst - denn diese Spezialisierung will man eigentlich gar nicht erreichen. Das machst du dann in dem jeweiligen Job...
Yuusou
Yuusou 10.08.2012 aktualisiert um 09:32:26 Uhr
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Zitat von @maretz:
Was ich von meinen Vorrednern nicht bestätigen kann - das man als Informatiker sich nicht um Infrastrukturen und/oder
Betreuung kümmert. In meinem vorherigen Job hatte ich in etwa das gemacht was du jetzt machst (Netzwerk mit bis zu 11
Standorten in diversen Ländern verwaltet), nur vermutlich in einer anderen Lohnklasse.

Ich meinte damit eher den Studiengänger, dass also im Studium diese Themen intensiv angesprochen werden. Dass die Tätigkeiten nach dem Studium vielfältig sein können, stimmt auch, weil von allem ein bisschen gelehrt wird. Die Studiengänge sind aber - wie bereits erwähnt - sehr theorielastig. Man müsste also parallel zum Studium bei einer Firma praktische Erfahrungen sammeln.

Vielleicht gibt es auch Duale Studiengänge, bei denen Theorie und Praxis nah beieinander liegen.
Stelli
Stelli 10.08.2012 um 11:46:19 Uhr
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Hey,

erstmal danke für die vielen Antworten und Anregungen.

Ich habe mich auch schon ein bisschen erkundigt und mir ist auch klar dass das Studium mit meiner jetzigen Arbeit erstmal nicht so viel zu tun hat.

Ich verschließe mich generell nicht für die Programmierung. Habe mir auch schon Bücher usw gekauft. Aber ich verstehe es einfach nicht. Ich weiß auch nicht ob man in einem Studium das Ganze nochmal von vorne erklärt bekommt. also für jemanden der in seinem leben noch nie programmiert hat. Vielleicht machts ja dann mal klick und ich verstehe es...

Ich habe mir auch schonmal die Studiengänge hier angeschaut:
http://www.wb-fernstudium.de/informatik/bachelor-studiengang-informatik ...

Da gibts auch einen mit technischer Informatik, der sich auch interesant anhört. Allerdings steht da nichts von den Ganzen Punkten die du oben beschrieben hast.

Der Studiengang Bachelor Informatik klingt ganz interessant trotz den ganzen Programmierpunkten... Allerdings ist dann die Frage wie weiter machen.. Bei Abschluss wäre das der Bachelor of Science. Somit könnte man dann den Master of Science machen.. Allerdings wird dieser dort nur für Medien und Wirtschaftsinformatik angeboten.. Gibt es da auch noch weitere Bereiche?

Gruß
Stelli
Yuusou
Yuusou 10.08.2012 um 12:12:25 Uhr
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Hallöchen,

also Programmierung darf nie so erklärt werden, dass man von einer Sprache ausgeht. Im Studium als Medientechniker ging man auch nicht von der Programmierung im allgemeinen aus, sondern gleich von C und C++ mit entsprechenden Befehlen. In der Ausbildung zum Fachinformatiker habe ich zum aller ersten Mal Programmierung (nach nun mehr drei Informatik-Lehrkräften) endlich in den Grundzügen verstanden. Es hängt einfach von der Lehrkraft ab und Professoren sind in der Regel nicht gewillt beim Urschleim anzusetzen. Du musst auch für das Studium ein gewisses Grundwissen besitzen, sonst bist du im Studium damit beschäftigt, die immer größer werdende Lücke aufzuholen. Und wenn du Programmierung kaum in der Praxis anwendest, wirst du es auch nicht wirklich lernen. Übung macht den Meister.

Das von dir gewählte Fernstudium hat Schwerpunkte im multimedialen bzw. wirtschaftlichen Bereich. Deshalb ist der Master auch nur in der entsprechenden Vertiefung zu erhalten. Es gibt bei jeder Uni andere Schwerpunkte. Deshalb gilt Bachelor != Bachelor. Suche nach Masterstudiengängen, die in deinem Interessengebiet liegen und fange dort dein Bachelor an. Damit erfüllst du in der Regel deren Voraussetzungen für deren Masterstudiengang. Es gibt Informatikstudiengänge, die sich mit Künstlicher Intelligenz und Robotik beschäftigen. Eine eindeutige Antwort gibt's also für deine Frage nicht.

Lass dich doch mal von der Studienberatung der jeweiligen Unis beraten, hake bei den Ansprechpartnern nach, und sage denen, was du machen möchtest und inwieweit das gelehrt wird.

Viele Grüße
Yuusou
pcdude
pcdude 10.08.2012 um 13:08:10 Uhr
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Bei uns war es damals an der Uni so, dass direkt auf Java gesetzt wurde und der Schwerpunkt eh in der Entwicklung guter Algorithmen gelegen hat. Letztendlich geht es doch stets um strukturiertes Denken und genau dies ist es auch im späteren Berufsleben, was die ITler so beliebt macht. Die meisten anderen Studiengänge lernen das - nach meiner Erfahrung - lange nicht so gut.

Das Programmieren wird bestimmt nicht die größte Sorge sein. Mit ein wenig Motivation (ohne diese bleib lieber direkt in der Praxis), kann das fast jeder lernen (für das benötigte Level an der Uni). Anders sieht es da schon bei den Scheinen zur "Theoretischen Informatik" und "Mathematik für Informatiker" aus, das war bei uns wirklich ein hartes Stück arbeit. Wer bei den Kurvendiskussionen im Abi bereits abgeschaltet hat, sollte sich dies wirklich überlegen - aber auch dies ist locker zu schaffen mit der nötigen Motivation.

Was aber das Wichtigste ist (nach meiner Erfahrung): Wenn du eine latente Unzufriedenheit mit deiner aktuellen Situation verspürst, dann traue dich ruhig etwas daran zu ändern! Einige meiner Kollegen haben dies nicht getan und hängen nun mit fast 40 immer noch in den Firmen fest, wo sie seit Jahren unzufrieden sind.

Viele Grüße
der PCdude