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Verschmorter Server

der alltägliche Horror

Eines schönen morgens komme ich ins Büro und beim Anmelden am Arbeitsplatz kann dieser sich nicht an den Server anmelden.

Beim Server handelt es sich um keine wirkliche Serverlösung, sondern um eine 3 Jahre alte umfunktionierte Workstation
mit einem ASROCK K8Upgrade-1689 mit Athlon XP 3000+ Prozessor und 2 Raid1 gespiegelten SATA Platten von Maxtor.
Bevor der Server sich am öffentlichen Stromnetz bedient hängt noch ein USV und eine Geräteschutzsteckdose dazwischen.

Nun ja, das kam schon öfters, alle paar Monate mal vor. Da half eigentlich immer ein Neustart des Servers.
Am Server angelangt gab dieser keinen Mux von sich, also war gänzlich stromlos.
Als ich dann den Netzstecker drücken wollte viel dieser ab. Erste große Verwunderung!
Auch der Reset-Knopf war lose, zweite Verwunderung.
Bei genauerer Untersuchung stellte ich fest, dass die Plastik um diese Knöpfe herum so stark verbogen war, das diese keinen Knopf mehr halten konnte.
Beim Drücken des freigelegten Tasters war immernoch 0-Reaktion.
Nach dem Aufschrauben war ich dann gänzlich geschockt.

Auf dem Mainboard waren an verschiedenen Stellen Zeichen starker Hitzeeinwirkung zu sehen.
der Kühler vom ULI-Chipsatz war lose, da die Halterung weggeschmolzen war.
Auch die Plastik vom CD-Audio direkt gegenüber war auf dem Board verlaufen,
ebenso wie die danebenliegenden Jumper. Speaker ist verformt und ein SATA-Kabel braun mit Blasen.
Der nicht benutzte Future-CPU-Port weist Blasen auf und die Jumper daneben sind ihren Plastikmantel los.
3 Kondensatoren sind ebenfalls aufgebläht.

Nun gut. Frisch ans Werk. Der Hardwarehändler um die Ecke hat glücklicherweise noch ein älteres Board für nen Fuffi rumliegen (Asrock K8Upgrade-NF3).
Board eingebaut, Prozessor drauf, Graka und Speicher rein, schon lässt sich der Rechner wieder starten.
Doch dann kommt für mich der größte Hammer. Beide Festplatten werden vom BIOS nicht erkannt.
Auch von der Linux Rettungs-CD kann QT-Partet keine Geräte finden.

Nun meine Fragen hierzu (sonnst hätte ich die Geschichte nicht aufschreiben müssen):

Wodurch kann es zu so einer extremen Hitze gekommen sein?
Bei welcher Temperatur schmelzen Jumper?
Und hat noch jemand eine Idee, wie ich an die Daten auf mindestens einer Festplatte komme?

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Ausgedruckt am: 20.11.2024 um 04:11 Uhr

45877
45877 07.08.2008 um 17:02:20 Uhr
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[quote]Und hat noch jemand eine Idee, wie ich an die Daten auf mindestens einer Festplatte komme?[/quote]


einfach aus dem backup zurückholen.


oder:
Durch eine Datenrettungsfirma die die Platten zerlegt und dann versucht die Daten auszulesen.
Wird aber bestimmt nicht billig wenn es überhaupt klappt.
SarekHL
SarekHL 07.08.2008 um 17:03:23 Uhr
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Das war ja wirklich eine extreme Hitze. Keine Ahnung, wodurch die (soweit weg vom Prozessor) entstanden ist. Du kannst nur froh sein, daß da nicht mehr abgebrannt ist (Gebäude). Workstation-Hardware ist nun mal nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt.


Beide Festplatten werden vom BIOS nicht erkannt.
...
Und hat noch jemand eine Idee, wie ich an die Daten
auf mindestens einer Festplatte komme?

Hast Du schon mal eine der Platten in einen anderen PC mit reingehängt (natürlich an den sekundären Port, damit nicht davon gestartet wird)?


Wenn die Elektronik der Platten allerdings mit verschmort ist, klappt das natürlich auch nicht. Dann hast Du noch eine Chance: Kauf Dir bei eBay eine absolut baugleiche Platte und tausche die Platine aus. Wenn Du Glück hast, klappt das. Wenn aber die Hitze auch jenseits der Platine etwas zerstört hat, dann hilft nur noch ein professionelles Datenrettungsunternehmen.

Aber Du hast doch hoffentlich Backups gemacht? Oder denkst Du, RAID ersetzt ein Backup???
Lexxx2029
Lexxx2029 07.08.2008 um 17:34:01 Uhr
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Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Platten nehme ich heute mit nach Hause, da habe ich noch einen Rechner mit SATA-Anschluß.
Hier im Büro sind die Workstations noch nicht so "modern". Morgen weiß ich dann, ob die Platten komplett im A.... sind.

Der neue Server ist schon bei Dell bestellt. Aus Schaden wird man klug.

Das Backup ist leider schon 2 Wochen her, da ich grad im Urlaub war, aber das ist noch ein überschaubarer Zeitraum.

Die Platinen zu tauschen ist eine prima Idee, wenn die Datenrettung nicht klappt.
SarekHL
SarekHL 07.08.2008 um 17:41:38 Uhr
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Das Backup ist leider schon 2 Wochen her, da
ich grad im Urlaub war, aber das ist noch ein
überschaubarer Zeitraum.

Also mal ganz ehrlich: Wenn Du in der Firma der Administrator bist, dann ist es auch Deine Aufgabe, für die Datensicherheit zu sorgen. Und das heißt vor allem, daß Du dafür zuständig bist, ein Konzept zu erstellen. Es kann doch nicht sein, daß kein Backup gemacht wird, wenn Du in Urlaub bist, da muß es doch Vertretungsregeln geben ...


Die Platinen zu tauschen ist eine prima Idee,
wenn die Datenrettung nicht klappt.

Also ich habe das für eine Freundin schon mal durchexerziert, wir konnten fast alle Daten wieder retten. Nur fürchte ich, daß bei Dir, so wie Du den Zustand des "Servers" beschrieben hast, nicht nur die Platine der Platten beschädigt ist, sondern vielleicht auch andere Komponenten. Und dann geht es leider nicht.

Benutze für den Versuch nur EINE Platte. Falls es schief geht, hast Du die zweite noch, um (wenn die Daten wichtig waren) ein professionelles Datenrettungsunternehmen zu beauftragen. Und achte unbedingt darauf, daß die Platte, deren Platine Du "transplantieren" wirst, wirklich 100%ig mit Deiner Serverplatte übereinstimmt. Also auch gleiche Revisionsnummer usw.
lighningcrow
lighningcrow 07.08.2008 um 21:38:22 Uhr
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Ich würde sogar dahin gehend Linux zu empfehlen da es bessere Zugriffsmöglichkeiten auf die Festplatte bietet. (Bin KEIN Linux Profi, habe aber die Erfahrung gemacht, als ich über Win keinen Zugriff auf die defekte Platte hatte dieser aber über Linux geklapt hat. (War aber kein Brandschaden)) Zur Ursache fällt mir nix ein aber bei einem Schmorbrand können schon einige 100 Grad entstehen.
Lexxx2029
Lexxx2029 11.08.2008 um 14:43:27 Uhr
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Also die Platten habe ich am anderen Rechner ausprobiert. Kein Mux.

Die Platinen habe ich mal untereinander getauscht - bringt auch nix.

Eine baugleiche Platte habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Bis der neue Server kommt dauert es 14 Tage.

Ich habe jetzt erst einmal eine neue Platte eingebaut und SBS 2003 neu installiert.

Da hab jetzt ganz neu Probleme. Beim Starmoney Buissines 2 hab ich keine Ahnung wie das Datenbankpasswort lautet, und alle Benutzer, die ich neu angelegt habe haben keinen Zugriff auf ihr Profil, welches lokal noch vorhanden ist, sondern haben ein Neues erhalten. Jetzt kämpfe ich schon den ganzen Tag damit die *.ost Dateien vom alten ins neue Profil zu bekommen.
t3r0x
t3r0x 11.08.2008 um 22:17:32 Uhr
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Ciao Lexxx2029,

es tut mir jetzt schon mal Leid, dass ich dir nur einen brauchen Tipp habe.

Kontaktiere jemand, der sich auf dem Gebiet auskennt...................
Was bringt es, wenn du x-Stunden investiert und du nicht einmal weisst was eine *.ost Datei ist oder eine user ID. Hol dir einen Fachmann und der wird das best mögliche hervorzaubern ;)

Gruss Andy
Platypus
Platypus 12.08.2008 um 18:00:28 Uhr
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Hallo,

*.ost ....

Mit etwas Planung gehts ziemlich einfach:

Mit altem Profil anmelden, Daten in eine .pst Datei exportieren, mit neuem Profil anmelden, .pst importieren

Ohne Planung ist das ein Problem, daß sich mit Geld bewerfen läßt:

es gibt Konverter die *.ost auf *.pst Konvertieren, einige sind in der Lage die Daten aus einem .OST direkt auf ein Exchange Postfach zu importieren, aber alle kein Freeware.

Grüße Stefan
Lexxx2029
Lexxx2029 26.01.2009 um 17:02:10 Uhr
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So nun ein abschließender Bericht.

1. Mainboard:
das gab es beim Händler um die Ecke für 45 €

2. Festplatte:
Die baugleiche Festplatte habe ich bei eBay ersteigern können, und nach dem Platinen-Tausch konnte ich auch wieder auf die Daten zugreifen. Booten von der Platte war allerdings nicht möglich, dafür waren alle anderen Daten noch zu retten.

3. Starmoney:
Zuerst Starmoney installieren, neues Benutzerprofil anlegen, neue Datenbank. Wichtig: Alle Online-Updates installieren. Starmoney schließen und alte Datenbank drüber kopieren. Jetzt ist die alte Datenbank wieder da und das Passwort hinterlegt.

4. Outlook:
Da konnte mir nur ein Profi helfen, der das Konvertierungsprogramm beruflich nutzt. Nur dann lohnt sich meines Erachtens die Anschaffung. Jetzt haben alle ihre Mails wieder.

5. Der neue Server kam nach 10 Tagen und läuft und läuft und läuft...

Aber wie es nun mal so ist, folgt auf ein Problem das nächste.
Als Admin wird man nie arbeitslos. Dazu mehr in einem späteren Post.

Vielen Dank nochmal für die guten Tipps.
SarekHL
SarekHL 26.01.2009 um 18:33:57 Uhr
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Zitat von @Lexxx2029:
2. Festplatte:
Die baugleiche Festplatte habe ich bei eBay ersteigern können, und nach dem Platinen-Tausch konnte ich auch wieder auf die Daten zugreifen. Booten von der Platte war allerdings nicht möglich, dafür waren alle anderen Daten noch zu retten.

Freut mich, daß ich helfen konnte ;)