What will we do when everything is automated?
Eine Frage, die man sich wirklich langsam stellen darf. Ich hatte selbst schon einige Unterhaltungen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Mal schauen ob man hier eine interessante Debatte erschaffen kann.
Gruß
Chris
https://opensource.com/article/17/2/what-do-we-do-when-everything-automa ...
Gruß
Chris
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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 16:11 Uhr
5 Kommentare
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Was dann passiert?
Die Automaten schaffen die Menschen ab
Gruß
Die Automaten schaffen die Menschen ab
Gruß
Ich halte es für ein schlechtes Zeichen, wenn sich eine Gesellschaft solche Fragen stellt und ernsthaft darüber rätselt.
Es gibt kein Ende des Fortschritts, solange sich die Menschheit nicht selbst vernichtet. Die Vorstellung, dass eine Gesellschaft einerseits von hochentwickelter Technik bestimmt wird und andererseits dabei nichts zu tun hat, ist sehr naiv. Eine hochentwickelte, hochautomatisierte Gesellschaft wird immer damit beschäftigt sein, neue und bessere Automaten zu entwickeln. Und sei es für den Mars, wenn hier auf der Erde doch einmal alles getan sein sollte. Nur so kann sie sich den jeweils aktuellen Automationsgrad leisten.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn eine Gesellschaft in diesem Kontext "nichts zu tun hat", etwa weil sie es versäumt, dafür geeignete Arbeitskräfte hervorzubringen, verharrt sie auf einem niedrigeren Entwicklungsstand bzw. entwickelt sich zurück. Gesellschaften, die den Fortschritt nicht selbst mit gestalten können, sind dazu verurteilt, ineffizient zu arbeiten. Wie in der Vergangenheit wird es zu jeder Zeit auf der Welt Menschen geben, die mit bloßen Händen das Feld umgraben, und zugleich andere, die es maschinell und automatisiert tun. In diesem Sinne gibt es also immer etwas zu tun.
Es gibt kein Ende des Fortschritts, solange sich die Menschheit nicht selbst vernichtet. Die Vorstellung, dass eine Gesellschaft einerseits von hochentwickelter Technik bestimmt wird und andererseits dabei nichts zu tun hat, ist sehr naiv. Eine hochentwickelte, hochautomatisierte Gesellschaft wird immer damit beschäftigt sein, neue und bessere Automaten zu entwickeln. Und sei es für den Mars, wenn hier auf der Erde doch einmal alles getan sein sollte. Nur so kann sie sich den jeweils aktuellen Automationsgrad leisten.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn eine Gesellschaft in diesem Kontext "nichts zu tun hat", etwa weil sie es versäumt, dafür geeignete Arbeitskräfte hervorzubringen, verharrt sie auf einem niedrigeren Entwicklungsstand bzw. entwickelt sich zurück. Gesellschaften, die den Fortschritt nicht selbst mit gestalten können, sind dazu verurteilt, ineffizient zu arbeiten. Wie in der Vergangenheit wird es zu jeder Zeit auf der Welt Menschen geben, die mit bloßen Händen das Feld umgraben, und zugleich andere, die es maschinell und automatisiert tun. In diesem Sinne gibt es also immer etwas zu tun.
Hallo zusammen!
Schon interessant über solche Themen zu philosophieren.
Ich glaube, dass dies nicht so ein drastischer Einschnitt ist wie Sheo bzw. Herr Precht andenkt. Es wird ein Einschnitt sein und es wird eine Veränderung geben, jedoch wird es meiner Meinung nach etwa gleich Ablaufen wie bei der Industrialisierung.
Ich meine, als es soweit war als die ersten Maschinen die Menschen abgelöst haben, wurde das exakt gleiche Thema diskutiert.
Zu diesem Zeitpunkt war auch die Angst da vor extrem vielen Arbeitsplatz-Verlusten. Aber die Menge an Arbeitsplätze die es geschaffen hat war dazumal nicht auszudenken. Ich meine es wurde ein komplett neuer Sektor geschaffen. (Hardwareproduzierung, extrem viele Dienstleistungen, Öffentlicher Verkehr uvm.) Dass viele Leute auf der Strecke bleiben ist glaube ich nicht zu verhindern. Dies ist bei jeder grossen Veränderung so. Ob sich jetzt eine Firma entscheidet auf ein komplett neues Geschäftsmodell zu setzen oder ein Land sich plötzlich anders ausrichtet. Es bleiben immer Leute zurück. - Das ist die traurige Geschichte, aber leider nicht zu vermeiden.
Die Menschheit strebt immer nach neuem und will neue Horizonte erreichen. Ich meine man kann es auch so sehen. Vor 25 Jahren hätte man zufrieden sein können mit dem Gameboy und der ersten Spielkonsole. - Ich meine Sie bietet Unterhaltung und es macht Spass. Aber die Menschen wollen mehr, es ist in Ihrer Natur nach Verbesserung zu streben.
Ob es dann darum geht möglichst gute Algorithmen zu programmieren oder das Rennen um eine Siedlung auf dem Mars beginnt oder was auch immer.
Davon abgesehen könnte ein weiterer Weltkrieg die Menschheit wieder um ein paar Jahre zurückwerfen. (Siehe Entwicklungsstand im alten ROM) - Dann sind Sie evt. in 500 Jahren "der zweite Schritt" auf dem Mond am feiern .
Grüsse
KMUlife
Schon interessant über solche Themen zu philosophieren.
Ich glaube, dass dies nicht so ein drastischer Einschnitt ist wie Sheo bzw. Herr Precht andenkt. Es wird ein Einschnitt sein und es wird eine Veränderung geben, jedoch wird es meiner Meinung nach etwa gleich Ablaufen wie bei der Industrialisierung.
Ich meine, als es soweit war als die ersten Maschinen die Menschen abgelöst haben, wurde das exakt gleiche Thema diskutiert.
Zu diesem Zeitpunkt war auch die Angst da vor extrem vielen Arbeitsplatz-Verlusten. Aber die Menge an Arbeitsplätze die es geschaffen hat war dazumal nicht auszudenken. Ich meine es wurde ein komplett neuer Sektor geschaffen. (Hardwareproduzierung, extrem viele Dienstleistungen, Öffentlicher Verkehr uvm.) Dass viele Leute auf der Strecke bleiben ist glaube ich nicht zu verhindern. Dies ist bei jeder grossen Veränderung so. Ob sich jetzt eine Firma entscheidet auf ein komplett neues Geschäftsmodell zu setzen oder ein Land sich plötzlich anders ausrichtet. Es bleiben immer Leute zurück. - Das ist die traurige Geschichte, aber leider nicht zu vermeiden.
Die Menschheit strebt immer nach neuem und will neue Horizonte erreichen. Ich meine man kann es auch so sehen. Vor 25 Jahren hätte man zufrieden sein können mit dem Gameboy und der ersten Spielkonsole. - Ich meine Sie bietet Unterhaltung und es macht Spass. Aber die Menschen wollen mehr, es ist in Ihrer Natur nach Verbesserung zu streben.
Ob es dann darum geht möglichst gute Algorithmen zu programmieren oder das Rennen um eine Siedlung auf dem Mars beginnt oder was auch immer.
Davon abgesehen könnte ein weiterer Weltkrieg die Menschheit wieder um ein paar Jahre zurückwerfen. (Siehe Entwicklungsstand im alten ROM) - Dann sind Sie evt. in 500 Jahren "der zweite Schritt" auf dem Mond am feiern .
Grüsse
KMUlife
Hallo Chris,
aus dieser Entwicklung können natürlich intra- und internationale Konflikte entstehen. Precht stellt die Zusammenhänge meines Erachtens dennoch sehr unpräzise dar (was seiner Präsenz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschuldet sein mag) und zieht die falschen Schlüsse. Das wirtschaftsfremde Weltbild dahinter ist mehr Teil des Problems als der Lösung.
Eine wesentliche Fehlvorstellung ist der Fatalismus gegenüber dem technischen Fortschritt als verselbständigte, zerstörerische Kraft.
"Die Digitalisierung wird...", "die Automatisierung wird", das ist der Grundtenor seiner Reden.
Nicht diese Entwicklungen pauschal, sondern die Vorzüge und Defizite von Individuen und Gesellschaften werden in ihrem Kontext für die jeweiligen Betroffenen unterschiedliche Folgen haben. Dafür lassen sich Verantwortlichkeiten benennen, schon für die Industrielle Revolution: Wenn Berufsbildung (vereinfacht) so organisiert ist, dass ein Schuster seinen Sohn im Schuhmacherhandwerk ausbildet, kann er ihn natürlich nicht plötzlich zum Maschinenschlosser ausbilden. Er wurde im Ausklang der Aristokratie bzw. sozial tief gespaltenen Nationen auch nicht gefragt. Gleiches gilt für heutige Entwicklungsländer.
Die Völker der heutigen demokratischen, sozial, politisch, wirtschaftlich und technisch hochentwickelten Industrienationen haben demgegnüber eine nie dagewesene Souveränität darüber, solche Umbrüche zu gestalten. Was ist das Resultat? Faktisch stehen hier ganz bewusst viele andere Dinge auf der politischen Agenda als die ernsthafte Vorbereitung nachfolgender Generationen auf die Digitalisierung. Es sind umgekehrt die Schwellenländer, die mehr oder minder undemokratisch richtige Wege eingeschlagen haben: Sie profitieren in der Produktion von der digitalen Revolution, häufen damit Wohlstand an und verlegen sich schrittweise von der Produktion auf die Entwicklung. Interessanterweise findet dabei auch eine Demokratisierung und gesellschaftliche Öffnung statt.
Precht betrachtet eurozentrisch und in historisch knapper Zeitspanne die Industrielle Revolution und die Digitale Revolution, um letztlich sozialstaatliche Organisationsformen zu diskutieren. Der Maßstab ist jedoch ein anderer: Immer schon war ein Großteil der Weltbevölkerung von der Spitze des technischen Fortschritts und damit des Wohlstands verdrängt. Die Gesellschaften an der Spitze wechseln historisch. Deshalb ist kein Szenario dazu ohne - auch zeitgenössisches - Vorbild und die Prognostik ist denkbar einfach.
Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft kann nicht durch eine clevere Form des Sozialstaats, für die Precht das BGE hält, aufgefangen werden. Das würde eine extreme Belastung der Nettozahler bedeuten, der sie sich entziehen werden.
Dass man Menschen "etwas zu tun geben" müsse, ist insofern reines Wunschdenken. Menschen werden nur beschäftigt, wenn es eine Nachfrage nach ihrer Arbeitskraft gibt. Solange Menschen nicht beschäftigt werden und kein Sozialstaat sie auffängt, verbilligt sich ihre Arbeitskraft. Entweder die Nachfrage entsteht dadurch, die Betroffenen migrieren zur Nachfrage hin oder verhungern schlimmstenfalls. Ihnen geht also nicht die Arbeit aus, sondern ihre Arbeit verändert sich zu einem Überlebeskampf. Das muss nicht Ackerbau und Viehzucht sein, schon gar nicht auf eigenem Land, sondern kann auch in Kriminalität bestehen. Es werden aber auch Tätigkeiten erhalten bleiben oder (wieder) neu entstehen, weil sie dann sehr billig sind. Diese Tätigkeiten werden nicht automatisiert, weil sich auch ihre Abnehmer Automatisierung nicht leisten können.
Diese unschöne Parallelität der Entwicklungsstände ist und war immer globale Realität. Man scheint sie als Zukunftsszenario in einer Industrienation nur nicht wahrhaben zu wollen. Natürlich sind das keine erstrebenswerten "Optionen", sondern Folgen. Die Optionen bieten sich viel früher und werden ergriffen oder nicht. Precht erweckt den Eindruck, dass noch das Szenario des längst eingetreten Schadens einer herkömmlichen sozialpolitischen Gestaltung zugänglich wäre. Damit streut er Sand in die Augen seiner Zuhörer, was den Schadenseintritt nur wahrscheinlicher macht.
Grüße
Richard
aus dieser Entwicklung können natürlich intra- und internationale Konflikte entstehen. Precht stellt die Zusammenhänge meines Erachtens dennoch sehr unpräzise dar (was seiner Präsenz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschuldet sein mag) und zieht die falschen Schlüsse. Das wirtschaftsfremde Weltbild dahinter ist mehr Teil des Problems als der Lösung.
Eine wesentliche Fehlvorstellung ist der Fatalismus gegenüber dem technischen Fortschritt als verselbständigte, zerstörerische Kraft.
"Die Digitalisierung wird...", "die Automatisierung wird", das ist der Grundtenor seiner Reden.
Nicht diese Entwicklungen pauschal, sondern die Vorzüge und Defizite von Individuen und Gesellschaften werden in ihrem Kontext für die jeweiligen Betroffenen unterschiedliche Folgen haben. Dafür lassen sich Verantwortlichkeiten benennen, schon für die Industrielle Revolution: Wenn Berufsbildung (vereinfacht) so organisiert ist, dass ein Schuster seinen Sohn im Schuhmacherhandwerk ausbildet, kann er ihn natürlich nicht plötzlich zum Maschinenschlosser ausbilden. Er wurde im Ausklang der Aristokratie bzw. sozial tief gespaltenen Nationen auch nicht gefragt. Gleiches gilt für heutige Entwicklungsländer.
Die Völker der heutigen demokratischen, sozial, politisch, wirtschaftlich und technisch hochentwickelten Industrienationen haben demgegnüber eine nie dagewesene Souveränität darüber, solche Umbrüche zu gestalten. Was ist das Resultat? Faktisch stehen hier ganz bewusst viele andere Dinge auf der politischen Agenda als die ernsthafte Vorbereitung nachfolgender Generationen auf die Digitalisierung. Es sind umgekehrt die Schwellenländer, die mehr oder minder undemokratisch richtige Wege eingeschlagen haben: Sie profitieren in der Produktion von der digitalen Revolution, häufen damit Wohlstand an und verlegen sich schrittweise von der Produktion auf die Entwicklung. Interessanterweise findet dabei auch eine Demokratisierung und gesellschaftliche Öffnung statt.
Precht betrachtet eurozentrisch und in historisch knapper Zeitspanne die Industrielle Revolution und die Digitale Revolution, um letztlich sozialstaatliche Organisationsformen zu diskutieren. Der Maßstab ist jedoch ein anderer: Immer schon war ein Großteil der Weltbevölkerung von der Spitze des technischen Fortschritts und damit des Wohlstands verdrängt. Die Gesellschaften an der Spitze wechseln historisch. Deshalb ist kein Szenario dazu ohne - auch zeitgenössisches - Vorbild und die Prognostik ist denkbar einfach.
Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft kann nicht durch eine clevere Form des Sozialstaats, für die Precht das BGE hält, aufgefangen werden. Das würde eine extreme Belastung der Nettozahler bedeuten, der sie sich entziehen werden.
Dass man Menschen "etwas zu tun geben" müsse, ist insofern reines Wunschdenken. Menschen werden nur beschäftigt, wenn es eine Nachfrage nach ihrer Arbeitskraft gibt. Solange Menschen nicht beschäftigt werden und kein Sozialstaat sie auffängt, verbilligt sich ihre Arbeitskraft. Entweder die Nachfrage entsteht dadurch, die Betroffenen migrieren zur Nachfrage hin oder verhungern schlimmstenfalls. Ihnen geht also nicht die Arbeit aus, sondern ihre Arbeit verändert sich zu einem Überlebeskampf. Das muss nicht Ackerbau und Viehzucht sein, schon gar nicht auf eigenem Land, sondern kann auch in Kriminalität bestehen. Es werden aber auch Tätigkeiten erhalten bleiben oder (wieder) neu entstehen, weil sie dann sehr billig sind. Diese Tätigkeiten werden nicht automatisiert, weil sich auch ihre Abnehmer Automatisierung nicht leisten können.
Diese unschöne Parallelität der Entwicklungsstände ist und war immer globale Realität. Man scheint sie als Zukunftsszenario in einer Industrienation nur nicht wahrhaben zu wollen. Natürlich sind das keine erstrebenswerten "Optionen", sondern Folgen. Die Optionen bieten sich viel früher und werden ergriffen oder nicht. Precht erweckt den Eindruck, dass noch das Szenario des längst eingetreten Schadens einer herkömmlichen sozialpolitischen Gestaltung zugänglich wäre. Damit streut er Sand in die Augen seiner Zuhörer, was den Schadenseintritt nur wahrscheinlicher macht.
Grüße
Richard