mpanzi
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Windows Lizenzierungsfrage

Hi, war bei einem potentiell neuen Kunden, der möchte einen Server kaufen.

Er hat so ca. 25 Mitarbeiter, aber alle melden sich sozusagen mit einem "Gruppenuser" an. Also alle Mitarbeiter im Einkauf mit dem User "Einkauf", die Buchhalter mit "Buchhaltung" ... Es gibt ein AD in dem sind wirklich nur 5 "User" drin. Jeder hat seinen eigenen PC (alles kreuz und quer, vermutlich was gerade irgendwo online im Angebot war).

Jetzt wollte er von mir, dass ich nur 5 User-CAL und 5 RDS-User-CAL (hat so ein Programm, das über RDP läuft) ins Angebot aufnehme.

Kommt mir irgendwie eigenartig vor - komme mit dem sowieso nicht zusammen. Ist irgendwie komisch, vermute, das ist ein schwieriger Kunde, daher wird das ein sehr hochpreisiges Angebot, welches der nie und nimmer annimmt.

Abgesehen davon, dass ich das völlig sinnfrei halte, wäre es interessant ob das lizenzmäßig rechtens ist. Er hat ja nur 5 Useraccounts, aber es melden sich viel mehr Personen damit an. Hatte ich mir noch nie Gedanke drüber gemacht.

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Ausgedruckt am: 13.11.2024 um 12:11 Uhr

MacLeod
MacLeod 13.11.2024 um 10:50:21 Uhr
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Hallo
Mach ihm ein korrektes Angebot, denn Du bist der Fachmann. Sowohl die User CALs als auch die RDS Cals. Auch die Prozessor Cores für den Server nicht vergessen. Ansonsten wird er Dein Angebot als Muster für Gegenangebote nutzen und der Mist fällt Dir auf die Füsse.
VG,
Macleod
kpunkt
kpunkt 13.11.2024 um 10:57:21 Uhr
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Ich würde da auch ein Angebot mit der tatsächlichen Anzahl von Menschen abgeben.
Hinweis dazu, dass bei User eben wirklich Menschen und nicht AD-User gemeint sind. Und dann noch hinzufügen, dass man mit User-Lizenzen dann auch die Smartphones und Drucker und sonstiges Zeugs erschlägt.
ukulele-7
ukulele-7 13.11.2024 um 11:46:38 Uhr
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Zitat von @mpanzi:

Abgesehen davon, dass ich das völlig sinnfrei halte, wäre es interessant ob das lizenzmäßig rechtens ist.
Nein, ist es nicht.

Zunächst mal ist es natürlich völlig logisch, das es so nicht gedacht ist. Kommt jeder selbst drauf, auch der, der versucht, sich jedes Wort zurecht zu biegen. Vermutlich ist auch dieser Kunde so Jemand.

Darüber hinaus beziehen sich User CALs nicht auf User-Accounts, sondern auf natürliche Personen. Ich würde mir jetzt nicht die Arbeit mit Zitaten machen, denn wer da anderer Meinung ist, der hat schon eine Einstellung, die jegliche Diskussion überflüssig macht.

Man konnte das bisher auch in der Exchange Lizensierung ganz gut sehen. Es gilt für den Exchange, das jede Person eine Lizenz braucht, nicht jedes Postfach (bei E-Mail Archivierungssystemen häufig anders). Daran sieht man gut, das Microsoft technische User egal sind oder User auch zwei Postfächer/Accounts haben dürfen (z.B. einen Admin-Account zusätzlich zum User-Account) aber daraus ergibt sich natürlich auch das zwei Personen eine Lizenz nicht teilen können.

Nennt sich häufig auch "named user", bei uns würde man vermutlich von natürlichen Personen sprechen. Es gibt sicher Grauzonen, z.B. wie schnell eine Lizenz übertragen werden kann aber wer einfach sagt wir unterlizensieren von Anfang an, den willst du gar nicht als Kunden haben. Da ist der Ärger vorprogrammiert, das würde ich dem so ins Gesicht sagen. Okay, ich weiß nicht, wie deine Wirtschaftliche Situation ist. Wenn du kannst, jag ihn zum Teufel.

Zuletzt bleibt noch eine Device CAL als legaler Weg. Wenn die natürlichen Personen sich auch die Hardware teilen kann man darüber in einigen Fällen Kosten senken. Wird bei Kassensystemen gern gemacht, kann man auch mit User CALs mischen. Aber irgendwo muss es einen vertretbaren Rahmen geben. Wenn dann mal eine Lizenz fehlt ist das nicht so schlimm, wenn es aber systematisch mit krimineller Energie betrieben wird, sicher dich gut ab.
nachgefragt
nachgefragt 13.11.2024 aktualisiert um 12:20:18 Uhr
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Clientzugriffslizenzen (CALs)
https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/remote/remote-desktop-s ...

Es gibt zwei Typen von RDS-CALs:
RDS-CALs pro Gerät
z.B. mehre Nutzer arbeiten an einem Gerät

RDS-CALs pro Benutzer


Ich höre da immer zwei Versionen
1. Lizenzieren soll ich nur so viele, wie gleichzeitig/zur selben Zeit die Lizenz ziehen, denn sobald diese nicht mehr auf dem Server sind, wird die Lizenz wieder freigegeben.
Das höre ich am Liebsten, weil es die günstigere Variante ist.

2. Feueralarm drücken, so viele Leute wie das Gebäude verlassen müssen lizenziert werden, Begründung: theoretisch könnten alle den RDS Server, wenn auch nur mit unnamend accounts.

Aus der Verantwortung nehmen sich schlechte Dienstleister, indem diese auf eine SAM Beratung (Software Asset Management) Beratung verweisen.
HansDampf06
HansDampf06 13.11.2024 um 12:23:51 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:
... eine Einstellung, die jegliche Diskussion überflüssig macht.
Das ist zu befürchten.
... bei uns würde man vermutlich von natürlichen Personen sprechen
So ist es!
Wenn dann mal eine Lizenz fehlt ist das nicht so schlimm, wenn es aber systematisch mit krimineller Energie betrieben wird, sicher dich gut ab.
Hier möge auch bedacht werden, dass dann, wenn in einem solchen Auftragsverhältnis die Kundenpraxis fortgeführt werden sollte, immer die Frage der Täterschaft oder Teilnahme (aka Beihilfe) im Raum stehen würde. Ein vermeintlicher Gefallen kann dann schnell zur persönlichen Falle werden, die so nicht beabsichtigt - aber denn gewollt! - war.

Viele Grüße
HansDampf06
Penny.Cilin
Penny.Cilin 13.11.2024 um 12:50:44 Uhr
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Gude,

und dann kommt auch noch EU-DSGVO ins Spiel. Sprich, wenn durch eine Man-in-the-Middle-Attacke ein Datenfluss stattfindet, wer war es gewesen?
Vielleicht geht der GF sogar noch soweit, daß die Protokollierung auf das Mindestmaß bzw. gänzlich abgeschaltet wird.

Meine Empfehlung: Verzichte auf diesen Kunden. Lehne die Anfrage ( dankend face-wink ) ab.
Mit solchen Kunden wirst Du nicht glücklich.

Gruss Penny.