Statische Route dauerhaft einrichten unter Ubuntu 18.04 LTS
"Kann ja nicht so schwer sein, unter Ubuntu 18.04 LTS ne statische Route einzurichten", denkt der Windows-Admin und gelegentliche Linux-User.
Ist auch total easy:
Das ist aber nicht permanent und muss nach jedem Reboot erneuert werden. --> zu unpraktisch. Es gibt Leute, die führen das als Skript aus... Will ich aber nicht.
Im Netz findet sich noch häufig die Anleitung, das über das File /etc/network/interfaces zu machen und einen Eintrag a la zu machen. Das geht aber leider nicht mehr. Man muss, um eine permanente statische Route einzurichten nun offenbar zwingend Netplan verwenden und die Datei /etc/netplan/xyz.yaml bearbeiten.
Das gestaltet sich relativ frickelig, wenn man damit bisher noch nicht gearbeitet hat und hat mich mit viel "trial-and-error" den halben Samstag gekostet:
Eine funktionierende Konfig um auf dem Interface enp0s3 die statische Route ins Netz 192.168.2.0/24 über das gateway 192.168.1.2 zu routen und die anderen Einstellungen über DHCP zu empfangen ist z.B.:
Danach: im Terminal ausführen.
Netplan bietet ein Füllhorn an Konfigurationsmöglichkeiten, es ist aber extrem wählerisch, was die "indentiations" ("Einrückungen") in seinem Code angeht. Jede Einrückung sind exakt 2 Leerzeichen. Irgendwann kapiert man das.
Offensichtlich kann man aber nun nicht mehr "einfach" einem (automatisch) erstellten Interface eine statische Route hinzufügen, sondern muss dann die gesamte Konfiguration über Netplan abbilden.
Meines Erachtens bringt das eine unnötige Komplexität zurück, die Linux eher dabei ist hinter sich zu lassen, wie ich es erlebe.
Schade: Hier sehnt man sich nach einem aus der Windowswelt.
Was die Bedienbarkeit angeht, hat Linux verstanden, dass Anwender nicht kryptische Befehle tippen wollen.
Was die Administrierbarkeit angeht, haben die noch nicht ganz kapiert, dass auch der durchschnittliche Admin nicht mit einem unfehlbaren Gedächtnis ausgestattet ist und die Syntax der Befehle oft nur ungefähr erinnert, während eine klare Menüführung die gangbaren Wege klar abbildet. (Dieses Unding hat MS mit der PS aber auch wieder eingeführt. Ich kann mir da nix merken...)
...Und so habe ich vorhin z.B. nach dem "Pearl-Paket" gesucht.
Die Netplan Dokumentation gibts hier: https://netplan.io/reference
Und Beispiele sind hier https://netplan.io/examples zu finden.
Irgendwie auch wieder lustig, dass solche Sachen auf einer FreeBSD basierten Firewall leichter zu bearbeiten sind, als auf einem "anwenderorientierten" Desktop-Linux...
e mare libertas
Buc
Ist auch total easy:
sudo ip route add <network/mask> via <Gateway>
Das ist aber nicht permanent und muss nach jedem Reboot erneuert werden. --> zu unpraktisch. Es gibt Leute, die führen das als Skript aus... Will ich aber nicht.
Im Netz findet sich noch häufig die Anleitung, das über das File /etc/network/interfaces zu machen und einen Eintrag a la
up route add -net 172.20.11.0/16 gw 172.20.10.254 dev eth1
Das gestaltet sich relativ frickelig, wenn man damit bisher noch nicht gearbeitet hat und hat mich mit viel "trial-and-error" den halben Samstag gekostet:
Eine funktionierende Konfig um auf dem Interface enp0s3 die statische Route ins Netz 192.168.2.0/24 über das gateway 192.168.1.2 zu routen und die anderen Einstellungen über DHCP zu empfangen ist z.B.:
# Let NetworkManager manage all devices on this system
network:
version: 2
renderer: NetworkManager
ethernets:
enp0s3:
dhcp4: true
routes:
- to: 192.168.2.0/24
via: 192.168.1.2
Danach: im Terminal
sudo netplan apply
Netplan bietet ein Füllhorn an Konfigurationsmöglichkeiten, es ist aber extrem wählerisch, was die "indentiations" ("Einrückungen") in seinem Code angeht. Jede Einrückung sind exakt 2 Leerzeichen. Irgendwann kapiert man das.
Offensichtlich kann man aber nun nicht mehr "einfach" einem (automatisch) erstellten Interface eine statische Route hinzufügen, sondern muss dann die gesamte Konfiguration über Netplan abbilden.
Meines Erachtens bringt das eine unnötige Komplexität zurück, die Linux eher dabei ist hinter sich zu lassen, wie ich es erlebe.
Schade: Hier sehnt man sich nach einem
route ADD 192.168.2.0 MASK 255.255.255.0 192.168.1.2 -p
Was die Bedienbarkeit angeht, hat Linux verstanden, dass Anwender nicht kryptische Befehle tippen wollen.
Was die Administrierbarkeit angeht, haben die noch nicht ganz kapiert, dass auch der durchschnittliche Admin nicht mit einem unfehlbaren Gedächtnis ausgestattet ist und die Syntax der Befehle oft nur ungefähr erinnert, während eine klare Menüführung die gangbaren Wege klar abbildet. (Dieses Unding hat MS mit der PS aber auch wieder eingeführt. Ich kann mir da nix merken...)
...Und so habe ich vorhin z.B. nach dem "Pearl-Paket" gesucht.
Die Netplan Dokumentation gibts hier: https://netplan.io/reference
Und Beispiele sind hier https://netplan.io/examples zu finden.
Irgendwie auch wieder lustig, dass solche Sachen auf einer FreeBSD basierten Firewall leichter zu bearbeiten sind, als auf einem "anwenderorientierten" Desktop-Linux...
e mare libertas
Buc
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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 13:11 Uhr
2 Kommentare
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Moin,
Ubuntu nutzt in der Desktop Variante immer noch NetworkManager (netplan ist hier nur ein overlay). Also ist zumindest im Desktop die Einstellung genauso einfach sein wie unter Windows. Einfach 'nm-applet' oder 'gnome-settings' Aufrufen (je nach geschmack), die Verbindung auswählen und in den IPv4-Tab bzw. IPv6-Tab wechseln. Hilfestellung liefert die Dokumentation für den Desktop: https://help.ubuntu.com/lts/ubuntu-help/net-manual.html.en
Wenn du auf einem headless-server bist, ist es normal netplan zu verwenden, steht auch hier in der offiziellen Dokumentation.
Dass netplan so penibel mit der Einrückung ist, liegt einfach daran, dass es YAML ist, welches nun mal eine strukturierte Konfiguration (ähnlich wie JSON oder XML) ist, jedoch statt klammern, ähnlich wie python, Einrückungen verwendet. Alles in allem, also gar nicht so schwer und mit wenigen blicken in die offizielle Doku auch absolut einfach zu lösen ;)
Gruß
Chris
Ubuntu nutzt in der Desktop Variante immer noch NetworkManager (netplan ist hier nur ein overlay). Also ist zumindest im Desktop die Einstellung genauso einfach sein wie unter Windows. Einfach 'nm-applet' oder 'gnome-settings' Aufrufen (je nach geschmack), die Verbindung auswählen und in den IPv4-Tab bzw. IPv6-Tab wechseln. Hilfestellung liefert die Dokumentation für den Desktop: https://help.ubuntu.com/lts/ubuntu-help/net-manual.html.en
Wenn du auf einem headless-server bist, ist es normal netplan zu verwenden, steht auch hier in der offiziellen Dokumentation.
Dass netplan so penibel mit der Einrückung ist, liegt einfach daran, dass es YAML ist, welches nun mal eine strukturierte Konfiguration (ähnlich wie JSON oder XML) ist, jedoch statt klammern, ähnlich wie python, Einrückungen verwendet. Alles in allem, also gar nicht so schwer und mit wenigen blicken in die offizielle Doku auch absolut einfach zu lösen ;)
Gruß
Chris